Cobra F5J von Aer-O-Tec

Chrima

User
Die Trägheit bestimmt/begrenzt im praktischen Flug die Möglichkeit eines schnellen Einkreisens - das Modell wir weniger agil. Bei einem 4m Segler spielt das in Bodennähe eine noch größere Rolle wie bei einem DLG.

Hallo Viktor
Grundsätzlich hast Du schon recht.
Ich fliege deshalb auch gerne mit 3m Spannweite und Du ? ;)

Interessant wäre viel mehr, was passieren würde, wenn die maximale Spannweite nicht reglementiert wäre ?
(Winglets sind ja auch zusätzliche "Spannweite")

Gruss
Christian
 
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Viktor

User
(Winglets sind ja auch zusätzliche "Spannweite")
Von Richard Eppler stammt der Spruch: Winglets funktionieren am besten wenn man sie ausklappt und sie in Form von mehr Spannweite > sprich höherer Streckung zur verfügung hat.

Ich bin lange Zeit begeisterter F3K Flieger gewesen - weil man so schon sieht wie sich das Modell in bodennaher Thermik bewegt - habe jetzt auch ein 3m F5J im bau - ich hoffe dass es mein Horizont erweitert :-)

Mir gehts es nicht um sinnloses meckern, aber die Winglets an einem Wettbewerbsflieger haben mich schon stutzig gemacht - wie oben ausgeführt würde ich mehr Nach - wie Vorteile sehen, und sie richtig auszulegen ist ja auch nicht banal.

Gibt es denn praktische Erfahrungen im Flug mit der Cobra MIT und OHNE Winglets?
 
@Viktor

Also ein Winglet liegt so bei Hausnummer 5g Gewicht....
Wieso keine Wölbung ?
Ja das Profil ist superdünn, weshalb ich eine leichte Cobra im Wettbewerb problemlos bis 7-8 m/s Wind ohne Ballast fliege. Und bei Thermik fliege ich die Wölbklappen in Stellung Thermik "3" bei 10 mm Wölbung.
Super eng in Bodennähe kreisen überhaupt kein Problem, wenn Du mit einer leichten Cobra (1300 g = rund 14g/dm²) fliegst.
Spaß macht das Kurven fliegen dann mit Snap-Flap in entsprechender Schräglage bei Wind.

Und ja; mit Winglets "fühlt" sich die Cobra besser an und fliegt insgesamt ruhiger. Zahlen und messbares kann ich dazu aber nicht liefern...

Bei Null-Wind ist dann alternativ ein leichter Sensor trotz des ebenfalls dünnen Profils noch mal ein tuck langsamer und damit ein hauch angenehmer und präziser zu fliegen. Dafür ist dann aber der Geschwindigkeitsbereich einer Cobra bei viel Wind und ballastiert bis 2,2 kg absolut beeindruckend und gerade dann ist der Leistungsvorteil mit Winglets schon deutlich zu spüren.

Also ja, Winglets immer dann, wenn Du in einer spannweitenlimitierten Klasse fliegst..., was wir ja tun.

Die Stärke der Cobra aus meiner Sicht ist, dass Du sie auch bei viel Wind ohne Ballst fliegen kannst und damit bei entsprechend weit hinten liegendem Schwerpunkt aus dem Rückraum nach Hause kommst...

F5J und 3 m Spannweite passt aus meiner Sicht nicht erfolgversprechend zusammen. 3,5 m ist das kleinste was unter speziellen Bedingungen (Wind mit zerrissener bodennaher Thermik) und mit "aggressiven" Flugstiel in der Praxis auf Wettbewerben zu sehen ist. Ansonsten fliegen alle >3,8 m Spannweite...


Zitat Viktor... "Mir gehts es nicht um sinnloses meckern, aber die Winglets an einem Wettbewerbsflieger haben mich schon stutzig gemacht - wie oben ausgeführt würde ich mehr Nach - wie Vorteile sehen, und sie richtig auszulegen ist ja auch nicht banal."

Die Cobra hat einen der größten Wettbewerbe mit über 100 Piloten in diesem Jahr bei sehr wechselhaften Wetterbedingungen gewonnen:
https://f3j.com/pages/results-samba-cup-2022

"banal...." ?
Banal ist bestimmt keins der Modelle bei Aer-O-Tec mit Jahrzehnte langer Erfahrung bei der Modellentwicklung und den vielen Erfolgen der Modelle in den verschiedenen Wettbewerbsklassen...

Zusammenfassend: Für mich ist die Cobra genauso wie der Sensor eines der Top F5J-Modelle, neben den anderen Top-Modellen der anderen bekannten Hersteller für solche Wettbewerbsmodelle. Wenn Du Dir die Ergebnisse der diesjährigen F5J-ECH ansiehst, dann sind dort alle Hersteller solcher Top-Wettbewerbsmodelle im Fly-Off mit Top-Piloten aus vielen verschieden Nationen vertreten. Es gibt keine Dominanz eines Modelles oder einer Nation. Und du gewinnst dort nicht, weil Du das eine oder andere Modell kaufst, sondern nur wenn Du ein entsprechend guter Pilot bist.

Leistungsmäßig sind diese Modelle "alle" auf dem höchsten Niveau. Je nach Wettbewerbs- und Wetterbedingungen hat das ein oder andere Modell eine Nuance Vorteil. Es liegt aber an Dir als Pilot herauszufinden, mit welchem all dieser Modelle Du Dich wohl fühlst. Und egal welches Modell, Du musst viele - sehr viele Flüge reinstecken, um Dein "optimales" Setup zu finden, was Du dann permanent für die verschiedenen Wetterbedingungen anpassen musst.

Ich für meine Teil fliege derzeit eben Cobra und Sensor und bin bei beiden von der Performance der extrem dünnen Profile beeindruckt.
Bei Null- und wenig Wind bevorzuge ich derzeit den Sensor. Bei mittlerem Wind ist es egal und bei viel Wind bevorzuge ich die Cobra - ganz besonders wegen der Winglets. Ich baue gerade einen Sensor mit Ballastmöglichkeit bis über 2 kg auf... Höchstwahrscheinlich wird der Sensor durch sein dünnes Profil genauso gut "laufen" wie die Cobra...


Grüße

Andreas
 

bomb88

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Hallo bomb88,

also ich habe 5 Cobras. In den leichten habe ich die Servos vorn in den Rumpf eingebaut und mit dünnen cfk-Stäben die Anlenkung nach hinten geführt um mit einem leichten Leopard-Motor (LC250-30 kv3670 in 4s) den Schwerpunkt hinzubekommen.... Bei den schweren Cobras habe ich damals in 2019 die KM 04MDHV genommen (5,7g Gewicht); die machen auch bis heute alles was sie sollen; trotzdem würde ich heute die KST X06 als Flächenversion nehmen. Der Einbau damit geht deutlich leichter von der Hand...

Grundsätzlich kannst Du Dir die Cobra je nach Wunsch und Geldbeutel auch von Stefan fertig bauen lassen.


Grüße
Andreas

Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin erstaunt, dass so kleine Servos ausreichend sind für das V-Leitwerk. Wenn ich andere F5J Modelle anschaue kommen dort typischerweise 8 mm oder sogar 12 mm Servos zum Einsatz. Die sind dann aber schwerpunktneutral unter den Tragflächen verbaut.

Mich würden doch sehr die Servos im V-Leitwerk interessieren. Habt ihr zufällig Bilder von der Einbausituation? Könnten auch 8 mm Servos verbaut werden?
 
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Die KingMax sind ja 8 mm Servos. Der Auswahlgrund war das Gewicht mit 5,7g. Alle anderen waren damals in Summe hinten 6-7g schwerer, was dann vorn zusätzlich rund 20g Gegengewicht bedeutet hätte...

F5J ist eine Wettbewerbsklasse, die gern in der Werbung für jeden X-beliebigen E-Segler zum besseren verkaufen zitiert wird... also nein, ich kenne wirklich niemanden von den Wettbewerbspiloten, der ein 12 mm Servo (noch nicht mal für die Wölbklappen) verwendet....

Es braucht wirklich nicht viel Kraft an einem Leitwerk... Nennspezifikation = 1,3 kgcm. Damit kannst Du das ganze Modell hochheben. Und wir wollen nur das Profil am Leitwerk ein wenig verwölben und damit Auf- oder Abtrieb erzeugen...den Rest macht der Leitwerkshebelarm... Und bei den Geschwindigkeiten, die wir fliegen kommt da auch kein wirklicher Ruderdruck drauf...

Die Bilder dürften selbstredend sein. Folgende Stichpunkte:
Problem Kabelabgang
Alu-Verbinder zum Einkleben schafft Verbindung zwischen oberer und unterer Schale --> Steifigkeit
Hilfsbrett zum einbauen
Innen liegende überkreuz Anlenkung
Ausbrüche im Rumpfrohr für Kabel+Stecker
(Ich habe die Leitwerke mit doppelseitigen Klebband fixiert und nehme die Leitwerke "nie" ab.)

PIC15 - niemals bei eingebauten Servos Schleifen oder Fräse... alle Schrauben lösen sich durch Vibrationen. Bei diesem Kunststoff-Servo war das extrem; aber grundsätzlich kann man so jedes Servo (auch an Potis denken - wer sich über zitternde Servos wundert und nach dem Einbau noch viel nacharbeitet hat) töten...

PIC20 - Mit Schubstangen und Servos vorn geht es bedeuten "sauberer". Die Schubstangen sind leichter als die Kabel !
Keine Servos hinten spart in der Gewichtsbilanz (durch dann nicht nötiges Trimmblei) locker 60g
Daher habe ich die Servos nur bei den schweren Cobras hinten mit entsprechend starkem Motor vorn. So bekomme ich fast 1 kg Ballast
durch die abnehmbare Nase in das Rumpfrohr geschoben.
Die Gewichtsbilanz bei den aktuellen Cobras hat sich deutlich verbessert. Es kann sein, dass man auch bei den leichten Cobras jetzt die
Servos hinten einbauen kann. Vielleicht weiß jemand mehr hierzu ?

PIC30 - Skizze für KST X06H - alles was damals den Einbau schwierig gemacht wäre dadurch gelöst... (Kabel beim X06 geht nach unten weg und
stört damit dann auch nicht.


P.s.: So habe ich das damals bei den Prototypen gemacht. Wie es jetzt in der aktuellen Serienbauform ist kann ich nicht sagen.
Ich meine irgendwo mal ein Bild gesehen zu haben. Sah eleganter aus, war aber vom Konzept her logischer Weise genauso.
 

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Mal ein, zwei Anmerkungen von mir/uns ...

Aktuell sind in den Cobras meiner Gemahlin die Servos direkt im V-Leitwerk eingebaut. Es sind, wenn ich mich jetzt nicht irre, KST X06.
Die Servos im Leitwerk haben den Vorteil, dass die Ablenkung kurz, knackig und von Haus aus spielfrei ist.
Ein Gewichtsvorteil durch den Einbau der Servos vorne gibt es wohl aktuell nicht mehr, zumindest wenn man die beigelegte und optimierte Verkabelung verwendet.
In den Flächen setzt meine Frau die KST X08 ein, da muss man aber immer dran denken die Wölbklappen (trotz des Nylons) immer rechtzeitig vor der Landung einzufahren. Die Getriebe sind halt auf Grund der Servolenkung-Größe recht empfindlich.
Der Tausch der Servos ist wohl nur durchs aufschneiden des V-Leitwerks realisierbar, es gibt keine "Wartungsöffnung" in der Wurzelrippe der Leitwerke mehr.

Von den Kingmax Servos lassen wir inzwischen die Finger, die haben uns bei den ersten Cobras das Leben unendlich schwer gemacht (Ausfälle, fehlende Rückstellgenauigkeit, ...). Die paar Euros die man für die KST Servos hinlegen muss sind gut investiertes Geld.

Dass irgendwer in Wettbewerbsmodellen ein 12mm Servo einsetzt halte ich auch für sehr unwahrscheinlich. Die werden wohl nur in den "Werbe-F5J-Modellen" mit 2.5kg Startgewicht eingesetzt.

Peter (& Barbara)
 
Ja gut, das macht mehr als Sinn die Servos direkt fertig im Leitwerk einzubauen.
In über 8 Jahren Wettbewerbe ist mir noch kein einziges Leitwerksservo kaputt gegangen.
 
Von Richard Eppler stammt der Spruch: Winglets funktionieren am besten wenn man sie ausklappt und sie in Form von mehr Spannweite > sprich höherer Streckung zur verfügung hat.

Ich bin lange Zeit begeisterter F3K Flieger gewesen - weil man so schon sieht wie sich das Modell in bodennaher Thermik bewegt - habe jetzt auch ein 3m F5J im bau - ich hoffe dass es mein Horizont erweitert :-)

Mir gehts es nicht um sinnloses meckern, aber die Winglets an einem Wettbewerbsflieger haben mich schon stutzig gemacht - wie oben ausgeführt würde ich mehr Nach - wie Vorteile sehen, und sie richtig auszulegen ist ja auch nicht banal.

Gibt es denn praktische Erfahrungen im Flug mit der Cobra MIT und OHNE Winglets?
Natürlich haben wir (Stefan Eder & ich) vor der Auslegung der Cobra schon bei Satori und Orca mit Winglets experimentiert. Selbst schlecht ausgelegte Winglets hatten einen enorm stabilisierenden Effekt. Der Urvater der Cobra, der Pacemaker 1, hatte von Stefan liebevoll in Positivbauweise "gezauberte" Winglets, die ihm einen bis dahin für uns nicht für möglich gehaltenen Gleitwinkel bescherte. Bei der Flugerprobung haben wir natürlich auch die Winglets einfach weggelassen und später auch durch kurze flache Randbögen ersetzt. Fliegt auch gut, anders, aber im Wettwewerb würde ich die Cobra nicht ohne Winglets fliegen wollen...

Ab 1:30min sieht man gut, wie die Winglets im Kreisflug arbeiten.
 
Hi,

dann zitier ich mich mal selber ...
Mit dem neuen Setup war dann heute Erstflug. Ich bin von dem Modell immer noch begeistert. So schnell haben ein Modell und ich noch nie zusammengefunden. Die Vorschläge für die Ruderausschläge hab ich praktisch 1:1 von Aer-O-Tec übernommen, nur die Querruder-Differenzierung hab ich nach Mark Drela durch eine passende Seitenruderzumischung ersetzt. Beim Kreisen hab ich das natürlich vollkommen subjektive Gefühl, dass sich das Modell auf dem kurveninneren Winglet "abstützt". Ich weiß natürlich dass das nicht der Fall ist, aber es fühlt sich so an. Meine "Kreiserei" ist übrigens mit der Cobra ist jetzt schon bedeutend sauberer als mit den Satoris, und trotz der geringen Gewöhnung an das Modell schon fast so gut wie mit dem Delphin oder dem Sprite. Womöglich würde ich dafür sogar schon ein Lob von Herrn B. Klar aus Zirndorf bekommen.
...
auch wenn ich aktuell keine Cobra mehr fliege (meine hat meine Gemahlin für die F5J EM in Ungarn bekommen), die Kreisflugeigenschaften waren wirklich toll. Gefühlt war es so, also ob sich die Cobra auf dem kurveninneren Winglet abgestützt hat.

Weil ich meine Winglets mal bei viel Wind nach dem Abbau verblasen bekommen hatte, bin ich auch mal spaßeshalber ohne geflogen. Und ganz ehrlich, es hat nicht wirklich Spaß gemacht.
Das ist natürlich alles subjektiv und ich wüßte auch nicht, wie man dass durch Messungen bestätigen könnte. Man muss die Cobra einfach in der Luft erleben!

Falls die Lieferzeiten sich mal auf ein Normalmaß einpendeln könnte ich glatt wieder schwach werden ...

Viele Grüße
Peter
 
Ach Peter, mal ganz pragmatisch gesprochen...

"Nie" bestellen + Lieferzeit = "nie"
Bestellen + Lieferzeit und Geduld = ne Menge Spaß beim Fliegen

Und Spaß hatte ich am Wochenende in Babenhausen mit meiner Cobra @1680 g bei ca. 6-7 m Wind. Meine Cobra hat sich von unten durch die anderen Flieger in der Thermik nach oben bis an die Sichtgrenze und ganz weit nach hinten hochgekurbelt... Der Rückflug hat dann fast 4 Minuten gedauert.... Nur ein paar Punkte Abzüge in der B-Note.... Hab dann dummerweise 20 Sekunden vor der Landung noch mal in die Thermikstellung eingeschaltet, damit die Fahrt rausgenommen und bin 1 m vor den Landepunkten liegen geblieben.... Immerhin, keiner hatte geglaubt, dass ich überhaupt eine Chance hätte, noch von soweit hinten nach Hause zukommen... ich auch nicht. War eine echt saubere Streckenleistung der Cobra gegen den Wind...

Andreas
 
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