Condor Magic Thermik von JSB

micbu

User
Deine Motorisierung reicht völlig aus!


Michael
 

Gast_48380

User gesperrt
Testbericht Condor Magic Thermik von JSB performance models
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Heute hatte er seinen Erstflug bei strahlendem Sonnenschein :D

Mein Setup:

- Turnigy 750kV 600 Watt Motor, Typ N4240 an 3S / 3200mA / 30C LIPO
- 13 x 6,5er Prop
- 170g Blei zusätzlich vorne in der Nase und der Haube
- Schwerpunkt: ca 70mm

Besser ist: 4S / 5000mA Lipo , das spart 140g Blei und der Segler geht wesentlich besser aber dazu gleich mehr:

Die Anleitung ist ein Bilderbuch, leicht verständlich und vollständig. Allerdings darf man die 9g Servos nicht im Heck einbauen sondern MUSS sie vorne unterbringen. Die 20g der Servos + Zuleitungen müssen durch 100g Blei sonst kompensiert werden am 5-fachen Hebelarm. Zur Anwendung kommen sehr leichte Bowdenzüge aus Kunststoff mit Stahldrahtseele.

Die Flächenverrieglung ist für den A..... (sorry, diesen Madenschrauben Miniaturwahnsinn tut sich keiner an), besser ist es das gute alte Gummi zu nehmen, welches zwischen Ösenhaken
an den Flächen durch den Rumpf gezogen und eingehängt wird, da haben die Flächen auch Platz etwas zu arbeiten. Sie liegen ohnehin nicht ganz plan am Rumpf an. Die Kabel habe ich an Verlängerungen aus dem Rumpf hängen lassen und stecke sie in die Flächen ein. Für einen Stecker ist zu wenig Platz und man würde nicht im Rumpf innen rankommen um diesen zu verharzen. Der Innenausbau ist dem Anwender überlassen aber nichts was unmöglich ist. Die Fläche ist freischwimmend gelagert, sicherheitshalber habe ich noch ein Messingrohr hinten eingeharzt, mir erschien das zu wenig Stabilität.
Motorsturz habe ich keinen, sondern die Nase gerade kegelig abgesägt für 50mm Spinner. Sonst sieht es mit dem Spinner ziemlich dumm aus, wenn dieser nach unten abknickt.
Zusätzlich sind an einer Fläche 10g Blei ganz außen montiert, da er zu einer Seite kippte (Spinner festhalten, Heck auf Stuhllehne).

Der Vogel wiegt sage und schreibe 2,8 kg !!!!. War ursprünglich für 14 Stück NiCD Zellen ausgelegt. Daher muss ordentlich Blei vorne hinein oder eben ein schwerer Lipo Akku.
Mit einem 3S Lipo ist der Schub doch etwas zu gering an diesem Motor. Es reicht aber zügig steigen ist etwas anderes, zu schnell kippt er wieder ab und hat leider auch einen einen Linskdrall durch den fehlenden Seitenzug. 3200mA reichen für 2-3 Steigflüge aus. Ich fliege jetzt auf 4S / 5000mA (550g), damit geht er richtig gut ab, überzieht allerdings deutlich.

Als praktisch hat es sich erwiesen das Motorgas auf einen Knüppel zu legen, die Wölbklappen auf ein Poti und über einen Kippschalter die QR hochstellbar + etwas Tiefenbeimischung.
Probiert habe ich auch Gas auf Schalter und WK auf Motorgas, beides geht gut.

Der Start:

Man sollte schon ein paar Schritte rennen um die 2,8kg sicher in die Luft zu bekommen bei Vollgas, nur aus der Hand werfen kann schnell im Abriss und Bruch enden! Vorher WK etwas runter, das gibt mehr Auftrieb und verhindert den Abriss. Bei 4S muss dann ordentlich Tiefe gedrückt werden beim Steigen, da der Segler Geschwindigkeit in Höhe umsetzt, da hilft auch kein Motorsturz mehr. Einmal oben auf ca 300m fliegt der Condor Magic Thermik wie ein ..... ja, wie ein Thermiksegler eben. Er ist recht langsam unterwegs (etwas zu langsam finde ich), mit WK nach unten wird er noch langsamer aber nimmt wirklich jede leichte Thermik an. Die Sichtbarkeit ist sehr gut durch die durchsichtigen Flächen, ich habe ihn auf 500m noch einwandfrei erkannt.

Flug:

Er reagiert nur sehr träge auf die QR (negative Expo dann zugemischt), man muss diese schon mit dem SR mischen oder dieses kräftig benutzen, um eine Kurve zu fliegen. Fliegbar ist er mit beidem, SR und QR wegen der V-Form der Flächen. Kunstflugtauglich ist dieses Modell in keiner Weise, auch einen Looping würde ich damit nicht fliegen. Um ihn etwas agiler zu machen kann man die WK etwas hochklappen. Das Modell ist für jeden Anfänger geeignet, man kann es auch 5 Sekunden ohne Knüppel laufen lassen, ins Auto gehen, eine Ziggi holen und danach aus dem Stuhl weiterfliegen. Die Flugzeit betrug heute bei mir ca 40 Minuten bei 2 Steigflügen. In Thermik kommt er gar nicht mehr runter. Der Abriss kommt allerdings ohne Vorwarnung, dann kippt er schlagartig über eine Fläche und braucht gut 20m um sich wieder zu fangen. Das HR habe ich während des Fluges kaum bedient, nur mit der Trimmung gearbeitet. Bei leicht abgesenkten WK muss man etwas mehr Tiefe geben. Motorflug ist damit nicht möglich, er zieht zu steil nach oben. Für den Erstflug habe ich ihn kopflastig gemacht, danach 5g weise immer mehr entfernt bis er nicht mehr pumpte beim Anstechen.

Landung:

Weder Wölbklappen noch hochgestellte QR haben eine merkliche Wirkung. Man muss bei Butterfly etwas Tiefe beimischen, sonst nimmt er die Nase hoch. Der Vorteil der ganz nach unten gefahrenen WK ist lediglich, dass das Modell extrem langsam wird und quasi abgelegt werden kann. Überhaupt kein Problem den zu landen, er baut die Höhe gut ab und kommt auf 4-5 Meter auf Gras zum stehen, bzw liegen.

Fazit: Ein reines Thermikmodell a la Amigo für den gemütlichen Feierabendflug und stundenlanges Kreisen in der Thermik. Für flottes Fliegen und tolle Manöver mit zischenden Flächen allerdings nicht. Nach 3 Flügen war ich ihn ehrlich gesagt auch schon leid und werde ihn an jemand verkaufen, der mehr für gemütliches Fliegen übrig hat. Mir ist meine schwerer zu fliegende DG-1000 doch lieber, wenn die mit 100 km/h durch den Himmel zieht.
 
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