Design, Modellierung, Simulation, Verifikation und Optimierung

Hallo Freunde, da habe ich aber eine Überschrift hinbekommen! ich arbeite seit fast einem Jahrzehnt an meinem Projekt eines Seglers auf der Basis des Bauplans vom vth-Verlag Voilier. Als ich damals anfing, ich war nach einer erfolgreichen Karriere arbeitslos und sah keine Chancen aus altersgründen je wieder eine vergleichbare Anstellung zu finden. Dann kamen noch 2 Schlaganfälle, Herzrythmusstörungen wegen gefährlicher Medikamentendosierung was zu mehreren Herzstillständen führte. Diese haben leider etwas Schaden in meinem grauen Zellen hinterlassen! Ein Schrittmacher, der jetzt verhindert das mein Herz führte zu einer recht üblen Thrombose in der rechten schulter, weshalb ich spezielle Medikamente zur Auflösung der Thrombose nahm, welche den 2. Schlaganfall sehr leicht sein lies!

So hat mein Langzeit projekt zum Bau eines Modellsegelbootes für mich auch eine Therapie-Funktion den Muskel zwischen den 2 Ohren zu trainieren, damit sich das gehirn neu organisiert und so die schäden kompensiert.

Ich schreibe dieses nicht um Mitleid zu erregen, sondern um darzulegen, das mein projekt nicht darin besteht Modellsegelboote fertig zu bauen, an den see zu gehen und das nächste Segelboot zu beginnen! Der Weg ist das Ziel. Ich komme im Rahmen des Projektes mit den unterschiedlichsten Technologien in Kontakt und mich in diese einarbeiten gibt jedem meiner Tage einen vollen Terminplan und wenn ich ins Bett gehe komme ich nur schwer zum Schlafen da mich die Aufgaben faszinieren und stark beschäftigen. Ich habe im Archiv gesehen, dass es hier Personen gibt, auch wenn es schon etwa 2 Jahre alt ist, die sich mit dem Berechnen von Segeldruck und Segeldruckpunkt beschäftigen und deshalb vielleicht doch den einen oder anderen der sich für meinen Bericht interessiert und hoffentlich dabei durch seine Fragen mich dabei unterstützt mich in die Materie zu vertiefen, oder eben auch wertvolle Tipps zu geben!

Leider stoße ich häufig auf Unverständnis, warum ich unser Hobby des Modellbaues, insbesondere des Schiffsmodellbaues und da mit Schwerpunkt auf Segler, so betreibe wie ich es tue. Gerade kürzlich reagierte ein wirklich kompetenter Modellsegelbauer sehr sauer, weil ich seinen Tipp nicht annahm! Bitte bedenkt, dass ich mich seit bald einem Jahrzehnt als arbeitsloser und später arbeitsunfähiger aus gesundheitlichen Gründen mich sehr intensiv mit den diversen Themen beschäftigt habe. Das führt dazu, dass ich doch z. T. recht exotische Themen behandle!

So jetzt konkret zu dem Teilprojekt, welches ich hier vorstellen will und mich auf jegliche sachliche Frage und Kritik freue, dabei keineswegs empfindlich bin! Ich habe im Rahmen des Projektes die Segelboote der J-Klasse kennengelernt und so beschlossen, unter anderem, eine von mir konzipierte Schotsteuerung zu entwickeln, damit ich eine Schotverstelllänge von 8400 mm erreichen kann in einem Modell mit einer Rumpflänge über alles von nur 1650 mm. Ich möchte dabei den „Flaschenzug”, wie er bei dem Originalsegler Endeavour zum Einsatz kommt als ersten teil nach den Design des Originals modellieren.

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Jetzt zeige ich eine schon rechte alte Aufnahme des Modells, wo ich die Segel an den mast gehalten habe, damit man einen Eindruck des Modells bekommt:

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Mein Segel auf dem Bild wird die Leichtwind-Rigg sein, immer noch wesentlich kleiner als die segel der original J-Klasse Segel und insbesondere der Endeavour:

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Ich habe mich auch entschieden nur ein Vorsegel mit Baum zu implementieren, welches ich nach dem gleichen Konzept wie das Hauptsegel steuern möchte. Nun habe ich wiederholt gesagt bekommen, dass in einem Modellsegelboot eine Schotführung wie im Original nicht funktioniert, da die Reibung in den Blöcken zu hoch wird und so die Segel gegen diese Reibung nicht ankommen. Das würde dazu führen, dass das Segelboot nicht steuerbar wird und somit sogar kentern könnte. Auch ich habe bei den Überlegung über Details meines Konzeptes der Schotsteuerung es als sehr wünschensweret gefunden durch eine hochwertige Modellierung schon vor der eigentlichen Implementation das design zu verstehen und sein Verhalten durch Simulationen zu erfahren. Auch zeigt es sich, wenn man sich im Detail mit der Materie beschäftigt, das es eine Menge Parameter gibt, welche einen wesentlichen Einfluss, nicht nur auf die Reibung der Schot in den Trommeln in den Blöcken, oder die Reibung der Schot an den Seitenwänden der Blöcke, ganz maßgeblich.

Ich hatte von der Methode des „Design durch Modellierung” vor etwa 1,5 bis 2 Jahren erfahren. Wie so vieles bei diesem Projekt ergab sich Eines aus dem Anderen! Zuerst habe ich im Rahmen meiner Lernaktivitäten für den Einsatz von selbst entwickelter Elektronik irgend wann festgestellt, dass ich ein mehr formelles dem Studium der Elektronik angelehntes Pensum benötige. Als ich mich immer stärker mit der analogen Elektronik beschäftigte. So habe ich fast fertig ein gut ausgestattetes Elektroniklabor in meiner Werkstatt eingerichtet. So habe ich mich an der TUM in München über den Lehrplan zum Bachelor der Elektronik informiert. Freundlich wurde mir gestattet auf die internen server zugreifen zu dürfen, so dass ich Zugriff auf die Ressourcen bekam die auch Studenten der Elektronik haben. Ernsthaft erwogen mich an der TUM für Elektronik bekam ich, da ich so die Software Matlab und Simulink zu studentischen Konditionen bekommen würde.

Bald wurde im Rahmen dieser Nachforschungen klar, ohne meine Mathematik-Kenntnisse, nun immer hin fast 40 Jahre alt, aufzufrischen und mir diverse Vorlesungsinhalte zu erarbeiten stand ich wie ein Analphabet oder Legastheniker vor einem Buch! Ich kapiere und reflektiere über die Bilder, doch der wirkliche Zugang ist nur dann möglich, wenn ich bestimmte Mathematik-Kenntnisse erwarb! So fand ich von der Universität in Tübingen eine auf Video im Internet verfügbare Vorlesung zu Analysis 1 und 2, basierend auf der methodik eines Terence Tao von der UCLA. Und der Witz, es machte spaß und der Stil passte zu mir! Genauso fand ich von der MIT in Boston über ein kostenloses System genannt OpenCourseware die Vorlesungen über Lineare Algebra eines Professors Gilbert Strang, der das nicht nur ganz toll und zu mir konform macht, sondern wo auch die Übungen auf Video verfügbar sind und das Lehrbuch im Internet frei zur Verfügung steht.

Da dachte ich mir in Umkehr zu dem Spruch an Schule und Uni, Mut zur Lücke, Mut dazu keine Lücke zuzulassen und begann die Kurse über Calculus Single Variable und Calculus Multivariable über das Internet zu studieren. damit konnte ich, immerhin hatte ich im Abitur in Mathe 13 Punkte, das erodierte Wissen auffrischen und Ergänzen! Leider hat meine Konzentrationsschwäche wegen der Herzstillstände zu langsameren Fortschritten als erhofft geführt. Ich kompensiere das, in dem ich auf andere Teile meines Modellbauprojektes umschalte. heute merke ich eine deutliche Besserung meiner Konzentrationsfähigkeit, aber leider nicht mehr mein tolles Gedächtnis wie früher! Die Therapie zeigt erste Erfolge!

Nun sei gesagt, da die Produkte von MathWorks, Matlab usw., Maple usw. verboten teuer sind, wenn man kein Student mehr ist, bin ich auf die Produkte der Firma Wolfram gestoßen, Mathematica und SystemModeler. Von beiden gibt es Home Edition Lizenzen die aktualisierbar sind. Und so bin ich auf 3 bereiche gestoßen, welche sich ergänzen und damit ideal für meine Zielsetzung sind, mein Konzept einer Schotsteuerung zu Designen, Modelieren, usw., siehe Titel des Thread! :)

Da ist zum Einen die Wissenschaft der "Komplexen dynamischen Systeme", die Ende der 50 Jahre an der MIT in Boston bei den Finanzstudiengängen erfunden wurde. Bekannt ist die Methode auch, weil der „Club of Rome” damit die Erkenntnisse erfasste die zu dem berühmten Bericht über die Grenzen des Wachstums führte. Ganz stark vereinfacht kann man die Methode beschreiben in dem man sagt, dass hier Mengen die bilanzierbar sind durch Zufüsse und Abflüsse von Stromgrößen verwendet werden, auf die die Abhängigkeiten in der Form von Formeln die auf die Größen Anwendung finden und so erfassen.

Dann ist da Modelica! Ich muss einfach es auf den Namen Modelica bringen! Wolfram baut ihr Produkt SystemModeler eben auf Modelica auf! Die kurzfassung von Modelica lautet: Objekt-orientierte Modellierungssprache die auf Gleichungen baut. Modelica nimmt das modellieren eben genau nach der Methodik der Wissenschaft der komplexen dynamische Systeme vor.

Und so komme ich zur dritten Säule: „System Physik”! Wir im Modellbau, seien es Fluggeräte, tauchgeräte oder eben Schiffe bewegen uns in unser Umwelt und bauen unsere Modeller mit physikalischen Mitteln im Umfang und Sinn wie die Physik ihre Zielsetzung versteht! Ich habe auf Youtube eine Vorlesungsreihe „Einführung in Modelica” eines Professors Werner Mauerer von der ZAHW Winterthur angefangen zu hören und war baf! Prof. Maurer verwendete ein Software-Werkzeug, genannt „Berekeley Madonna” und dort den Flow Chart Editor um genau nach der Methodik der Wissenschaft der komplexen dynamischen Systeme die Sachverhalte in den Beispielen des Modelica-Werkzeuges Dymola garzustellen! Das Werkzeug Berkeley Madonna ermöglicht sequentiell die Einflussgrößen der Bilanzgrößen und der Zu- und Abflüsse durch Formeln zu erfassen. Das Werkzeug unterstützt einen dabei die Übersicht zu behalten und überprüft ob alle Abhängigkeiten die wir eingeführt haben mit den Formeln komplett erfasst sind und gibt dann sogar Grafiken wo man alle Parameter verfolgen kann. Er sprach dort an, dass er im Rahmen seiner Vorlesung an seiner Uni das Werkzeug Berkeley Madonna einführt. So stellte ich fest, dass die System Physik, basierend auf der Didaktik des Karlsruher Physikkurses, die Physik mit den Methoden der komplexen dynamischen Systeme beschreibt und diese dann in Modelica formulieren kann und dann auch gleich Simulationen durchzuführen! Ich will nicht ins Detail gehen! Aber die System Physik gibt den physikalischen Rahmen in eine Modellierung, bei mir meine Schotsteuerung, mit den Methoden der komplexen dynamischen Systeme mit Modelica zu modellieren!

So habe ich mir eine Lizenz der Software Berkeley Madonna gekauft und beginne diese auf die Modellierung des Flaschenzuges auf dem Bild der Endeavour anzuwenden:
 

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Offenbar drücke ich mich davor das in Berkeley Madonna oben vorgestellte Modellierungs-Grundgerüst einer Scheibe in einem Block durch das Anwenden der Formeln weiter zu führen. Ich habe darüber nachgedacht wie ich die Reibung zwischen der Schot und den Seitenwänden der Blöcke konstruktiv minimiere. Andererseits habe ich mich gedanklich damit beschäftigt wie der Wind, der in das Segel bläst, natürlich abhängig von der scheinbaren Windrichtung, sich auf Die Befestigungspunkte des Segels an Mast und Baum verteilt. Das ist von Bedeutung, da der Flaschenzug die Zugkräfte an der Schot über die 3 mit dem Baum verbundenen Blöcke einleitet. Der eine hintere Block ist direkt am Baum angebracht, die 2 anderen Blöcke hängen beweglich an jeweils einem Seil welches an zwei Stellen des Baumes befestigt sind.

Bevor ich zu einem akzeptablen Ergebnis komme wie aus der Windgeschwindigkeit die Kräfte ermittelt werden, welche über die 3 direkt, bzw. indirekt mit dem Baum verbundenen Blöcke erfolgt plane ich proportional bei Anwendung des Strahlensatzes die angenommene Druckkraft des Segels auf die Einleitung dieser Zugkraft auf die schot über die 3 Blöcke anzunehmen. Also Entfernung von Drehachse des Baumes zu Befestigung des hinteren Blockes und Entfernung der Befestigungspunkte der 2 Seite an welchen jeweils ein Block hängt. So verteile ich die angenommene Zugkraft des Baumes an der Schot anteilig auf die 3 Blöcke und dann über den jeweiligen Block auf die Schot. Bin gespannt was das für ein Ergebnis erbringt!

Ich plane mit der kostenlosen "Solid Edge Drafting Software" die Geometrie des Flaschenzuges in Bezug auf den Baum zu zeichnen und so die Parameter zu dokumentieren.
 
Moin Chris...seine Vorgehensweise ist einfach eine Andere. Leben und leben lassen...
Hellmuts Ziel ist der Weg...und ich finde es spannend. Bitte weiter machen.
 

ger61

User
Antwort des Leiters der Konstruktion (Dr.Ing.) einer schwäbischen Maschinenbaufirma vor 50 Jahren auf die Frage, weshalb die Maschinen so lange halten, ob das berechnet wurde (Maschinen zum Mischen von Reifenmischungen): "Des brauchet mir net berechne, die kloinscht Schraub isch bei ons M 16.
Also genügend dimensionieren und alles ist gut" :)

GER61hard
 
Erstmal Danke an Airpainter98. Genauso ist es!

@Kampai26 und ger61: Ihr sprecht mehrere entscheidende Aspekte an, welche ihr beim Lesen meiner Beiträge offenbar garnicht erwartet habt und dem entsprechend auch nicht gesehen habt! Das Modellieren des Flaschenzuges wie geplant ist eben keine statische Betrachtung! Der Impuls = Masse * Geschwindigkeit, oder eben dX/dt, also die Strecke nach der Zeit abgeleitet, also eben dynamisch! Der Impulsstrom der über die Schot in die Umlenkrolle eingeleitet wird ist die Kraft F = Masse * Beschleunigung, oder eben die Masse * 2. Ableitung der Strecke! Das heisst sogar der Fall des „Rucks”, also das plötzliche „Reissen”, auch als „Ruck” bezeichnet, an der Schot wird erfasst! Ein solcher Ruck erfolgt wenn das Segel plötzlich eine Bewegung wie bei einer „Halse" macht, oder wenn die Größte vom Skipper genehmigte Öffnung des Segels ein schnelles Öffnen plötzlich beendet! Auf der anderen Seite kann auch der Schrittmotor einen gewaltigen Ruck auslösen, da er sich sehr schnell bewegen kann! Will ich also ermitteln wie schnell der Schrittmotor der die Schottrommel im Rumpf dreht beschleunigen darf, ist das auch etwas was ich ermitteln kann!

Aber es ist noch viel krasser! Der sowohl von "Experten" im Modellsegelbau im englischen, wie auch im deutschen Sprachraum geäußerte kritik ist, dass die Reibung in dem Flaschenzug das Öffnen des segels so behindert, dass das Modell nicht steuerbar ist! In dem ich z. B. den Punkt ermittel, wo der Zug vom Segel mit den Widerständen im Gleichgewicht ist, brauch ich nur noch modellieren bei welcher Windgeschwindigkeit in Abhängigkeit zur scheinbaren Windrichtung und der Segelstellung dieses Gleichgewicht erreicht wird! Jeder Wind der einen größeren Zug an der Schot erzeugt, als dem Gleichgewicht entsprechenden genügt um das Segel zu öffnen!

Selbst bei der Berechnung der Reibung in den Umlenkrollen ist keine statische Betrachtung zielführend, da die Reibung auch vom Zug der Schot abhängt!

Durch die Modellierung bekomme ich ein tiefes Verständnis welche durch die Implementierung beeinflussbaren Parameter, und das sind verdammt viele Parameter und kann so diese so Dimensionieren, dass auch hier die geringste Windgeschwindigkeit erreicht wird, welche die Schot gegen die Reibung in den Umlenkrollen ziehen kann! Ich bin selber auf das Ergebnis bekannt und insbesondere um wieviel man die erforderliche Windgeschwindigkeit reduzieren kann!

Und hier eben erklärt sich was Airpainter98 absolut korrekt über mich sagte! Einen solchen Flaschenzug einfach für unmöglich zu erklären, wie ich es wiederholt von Experten im Modellsegelbau erklärt bekommen habe, die auf meine Entscheidung trotzdem diese Modellierung zu verfolgen sauer und Kontaktabbrechend reagiert haben, soll das die einzige zulässige Vorgehensweise sein? Wenn ich vorher nicht den Löffel abgebe, hab ja vor 3 und vor 2 Jahren 3 mal beim Petrus angeklopft, oder es geistig nicht mehr packe, Herzstillstände haben ja bereits zu Schäden bei den Grauen Zellen im Gehirn geführt! Kann im Vergleich zu früher weniger lang mich auf ein Thema konzentrieren und auch hier ist mein Vorgehen sogar eine Therapie!

Mir macht das ganze einen riesigen Spaß! Ich gebe zu, dass für mich einfach nur so am See zu sein und ein Segelboot zu steuern oder Regattas zu fahren, nicht meine Sache ist! Mal ist ganz nett, aber nur?
 

Jarek

User gesperrt
...eine von mir konzipierte Schotsteuerung zu entwickeln, damit ich eine Schotverstelllänge von 8400 mm erreichen kann in einem Modell mit einer Rumpflänge über alles von nur 1650 mm.

Darf man fragen, wie das mit einem Schottverstellweg von 8,4m an einem Modell mit Rumpflänge von 1,65m funktionieren soll?
 
Ja Jarek, das ist ein Problem mit welchen ich immer wieder zu tun habe. Wenn man an einem Projekt eines Models eines Seglers seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet, dann führt das Erklären aller Hintergründe dazu, dass man nur noch am Hintergrundsinformationen liefern beschäftigt ist. Es gibt im Internet schon mehrere Versionen meines Bauberichts, aber nur ganz kurz hier:

Ich setze statt einer herkömmlichen Winde einen Schrittmotor ein. Bei einem Schrittmotor ist das Drehmoment umso niedriger, je schneller er sich bewegt. Mein Schrittmotor hat 3 Nm Drehmoment und wird bei vollen Akkus mit fast 40 VDC versorgt, vor dem Erreichen der vollständigen Entladung der 12 in serie geschalteten LiFePO4 Akkus liefert der Pack noch 24 VDC. Die 24 VDC benötige ich um eine elektrisch zu lösende mechanische Bremse am Schrittmotor zu lösen. Die Schottrommel hat daher einen Umfang auf welchen die Schot gewickelt wird von 400 mm. Daher wird die Verstelllänge in 21 vollen Umdrehungen des Schrittmotors erreicht! damit kann der Schrittmotor in mehr als einer Million Positionen angepaßte Schotlängen bereitstellen!

Ein magnetischer Drehenkoder erfasst den Öffnungswinkel des Baumes mit 512 Positionen auf 90° als Inkrementalgeber and die Quadraturenkoder-Peripherie des verwendeten ARM Cortex Mx controller und kann bis zu 4096 absolute Winkelpositionen auf Abfrage im Sensor liefern.

So stellt der Schrittmotor immer nur soviel Schot bereit, wie das Segel durch die Position des Baumes ermittelt aktuell braucht! So wird gewährleistet, dass immer genug Schot verfügbar ist, aber nur so wenig wie möglich, damit eine Wuhling Bildung vermieden wird.

Durch die Modellierung werden wichtige Design-Parameter ermittelt und optimiert, sowie die eigentliche Funktion verifiziert!

Aber frag ruhig weiter, sobald du dich schlau gemacht hast!

So nebenbei: Die Vorzeichen der Flüsse meiner ganz primitiven Darstellung einer Umlenkrolle mit Berkeley Madonna haben zwar konsequent die richtigen Vorzeichen-Unterschiede untereinander, die Polaritäten der Flüsse wären korrekt nach der Physik der dynamischen Systeme gerade umgekehrt!
 
Hallo Hellmut,

mit Interesse habe ich deine Geschichte gelesen u. mir ist noch ganz schwindelig von deinen hochwissenschaftlichen Ausführungen.
Ich arbeite eher handwerklich kreativ oft nach dem Motto 'Die Arbeit weist den Weg' und daher wirkt deine Vorgehensweise auf mich eher befremdlich.
Obschon ich natürlich eingestehen muss das auch ich von den Arbeiten und Ergebnissen kreativer Querdenker von deinem Kaliber profitiere.

Das du deine Vorgehensweise als erfolgreiche Therapie nutzt bringt mich zurück zu deiner Geschichte und es freut mich sehr das du nach all deinen Tiefschlägen wieder so gut drauf bist. Und da komme ich zu dem Punkt der mich am meisten beeindruckt:
Das du es geschafft hast dir selbst zu helfen und allen Wiederständen Stand hältst.

Bin gespannt wie es weiter geht....
 
Nun ja, ich schreibe über meine gesundheitlichen Probleme, nicht weil ich Mitleid suche, sondern weil diese zum Teil mein Vorgehen beeinflussen und weil ich anderen Mut machen möchte! Schiffsmodellbau ist ein Hobby, wo man immer wieder die Meisterschaft der Modellbauer in den unterschiedlichsten Techniken nur mit staunen bewundern kann! Wenn ich zum Beispiel einen Baubericht verfolge, wo jemand ein Modell komplett aus Metall herstellt, die Liste entsprechender Beispiele ist fast unendlich.

Angefangen habe ich vor etwa einem Jahrzehnt in Gesprächen und Experimenten mit einem Modellbaufreund aus Kempten, der dann einen großartigen Tutorial veröffentlicht hat, wo man in kleinen Teilschritten von einem elektronischen Schaltplan ausgehend eine Schaltung aufbaut und verifiziert und dann auch entsprechende Demo-Programme kennen lernt, mit welchem man nach dem „Lego-Prinzip” viele der den Modellbau bereichernden elektronischen Schaltungen aufbauen kann. Das Vorgehen, ausgehend von einem Schaltplan in vielen kleinen Teilschritten eine Schaltung auf einer Lochplatine aufbaut und das auch jedesmal überprüft und durch die vielen Erfolgserlebnisse auf dem Weg die Motivation erhält weiter zu machen, führt zu einer Vertrautheit von Schaltplan zur Schaltung! Dadurch wird die „Einschüchterung” vor dem Eigenbau einer Schaltung abgebaut.

Elektronik im Funktionsmodellbau eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Das Hindernis ist nicht wirklich die Schwierigkeit der Technik, sondern nur die geistige Blockade die aus völlig ungerechtfertigter „Angst”, „Respekt” vor der Technik auslöst. ich habe den Kurs in Spanisch übersetzt und erleben dürfen, wie Schiffsmodellbauer die den Kurs komplett durchgezogen haben heute kreativ tolle elektronisch Schaltungen realisieren! Sich erst mal mit der Elektronik zu beschäftigen ist also ein erster Schritt der unglaubliche Möglichkeiten eröffnet. Hat man das einmal geschafft, dann kann man, ohne einen Arduino oder RaspBerry Pi als Blackbox zu sehen, dann auch solche Einplatinencomputer verwenden. geht man aber gleiche auf diese Einplatinencomputer über, dann bleiben die Elektronik am ende doch Blackboxen!

Hat man sich jetzt so wie ich mit der Elektronik im Schiffsmodellbau seit einem Jahrzehnt beschäftigt, dann wird man immer mutiger. Nur so ist die Entstehung meines Konzeptes einer Schotsteuerung zu erklären. Betrachtet und reflektiert man dann bei den täglichen Sparziergängen mit dem Hund über das Konzept, dann werden einem immer mehr Aspekte bewußt. Trifft man dann bei seinen Recherchen im Internet auf die Technik des Designs durch Modellierung, dann stellt man bald fest, das diese Technik es möglich macht ein solch komplexes Modell wie meine Schotsteuerung wirklich komplett zu verstehen und erkennt auch die Einflussgrößen, welche eine Optimierung nach unterschiedlichen Gesichtspunkten möglich macht. Ich sprach so zum Beispiel schon mal das Thema der Energieeffizienz als Ziel an. Die wohlgemeinten Warnungen, dass in einem Modell die Reibung zwischen der Schot und dem Flaschenzug, wenn wie bei der realen Endeavour gegeben implementiert, das Modell unsteuerbar macht, dann ist natürlich die Fragestellung, wie langsam darf der Wind, der in die Segel bläst sein, damit der Zug an der Schot der Reibung in den 7 Scheiben der 6 Blöcke exakt in der Größe entspricht. Jeder schnellere Wind würde dann ausreichend sein die Reibung zu überwinden!

Ich habe dann angefangen mich im Internet zu informieren, wie ich die Methode des Design durch Modellierung auf mein Modell anwenden könnte. Zuerst habe ich das ganze nur aus dem Blickwinkel der Regelungstechnik betrachtet. Die Regelungstechnik war in diesem Fall sinnvoll im Studienfach der Elektronik beheimatet. Ich habe mich an der Technischen Universität München, kurz TUM informiert und traf dort auf großes Wohlwollen, weshalb es mir ermöglicht wurde auf die internen Seiten zu den Studiengängen zugreifen zu dürfen. dann stellte ich auch fest, dass ich als eingetragener Student auch kostengünstig auf die Software-Werkzeuge Matlab/Simulink zugreifen könnte. Nun ist es ja so, das ich durch die Herzstillstände Schäden erlitten habe welche die Dauer meiner Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Also ein normales als Student Elektronik zum Bachelor zu studieren kam daher für mich nicht in Frage! So habe ich mit dem Selbststudium begonnen! Sehr schnell wurde klar, dass ohne eine Auffrischung meiner Mathematik-Kenntnisse um dann weitere Fächer, insbesondere Lineare Algebra und Analysis ein vorankommen unmöglich wäre. Also habe ich bald festgestellt, dass es von einigen deutschen Universitäten frei zugänglich im Internet Videos der Vorlesungen, Skripte zu diesen Vorlesungen, Übungsblätter und Bücher gibt. ja, man kann sogar jeweils den professor und seine Vorlesungen aussuchen, welche zum eigenen Lernschema passen! Auch hier trifft man auf viel Wohlwollen und Unterstützung.

Dann entdeckte ich die Angebote der gleichen Art von der MIT in Boston, genannt OpenCourseWare. Da entschloss ich mich, in Abwandlung der Schulweisheit des „Mutes zur Lücke”, den Mut keine Lücke zu tolerieren! Ihr glaubt gar nicht auf was für interessante Fragestellungen und Informationen man stößt, wenn man bei einem Hinweis des Professors in einer Vorlesung, bei der Nennung eines Begriffes, man sofort das Video der Vorlesung anhält und über Wikipedia und Google sich informiert. Das hat zwar den Nachteil, dass ich viel langsamer vorangekommen bin als erhofft, aber unglaublich viele und unterschiedliche Themen angetroffen habe und diese weiter verfolgt. Hier zahlt es sich zu meinen Gunsten aus, dass ich nicht mehr berufstätig sein kann! Wenn ich eines habe, dann ist es Zeit! Stimmt nicht ganz, da es mir in den letzten 3 Jahren sehr bewußt geworden ist wie schnell alles vorbei sein kann!

Nun habe ich nach einem guten Jahr immerhin den Punkt erreicht, dass ich parallel zu den Studien mit der eigentlichen Modellierung beginnen kann. Die 3 Säulen auf welchen meine Aktivität der Modellierung beruhen habe ich bereits vorgestellt. Es ist die Methodik der komplexen dynamischen Systeme die sich in dem Werkzeug „Berkeley Madonna” in seiner Funktion des Flow Chart manifestieren, Es ist die Modellierungs- und Simulationssprache Modelica und es ist die Systemphysik von Professor Maurer von der ZAHW Winterthur.

So versuche ich jetzt eben die Umlenkrolle als Modell zu erzeugen, welches dann sieben Mal instantiiert, so nennt man es wenn man ein Modell konkret anwendet, hier die 7 Scheiben des Flaschenzuges der Endeavour. Gleichzeitig möchte ich es lernen die soeben erworbene Lizenz des Werkzeugs Mathematica von Wolfram einzusetzen. das wird zum einen darin bestehen parallel zum Kurs Calculus einer Variablen der MIT die Aufgaben auch mit Mathematica zu lösen. Weiterhin habe ich die Möglichkeit, da jetzt mein alter PC wieder einsetzbar ist, auch die Experimente mit der RaspBerry Pi B+ Karte und der Teensy 3.1 Karte durchzuführen. Die Erkenntnisse daraus werden entscheidend sein um experimentell die Modelle die ich erzeuge zu verifizieren. Also festzustellen wie sehr die Ergebnisse der Simulationen mit diesen Modellen mit jenen Daten übereinstimmen, welche ich als Messungen in Experimenten schaffe. Für mich ist diese Vielzahl der Fronten an welchen ich tätig bin, dazu gehören noch meine Arbeiten an meiner Werkstatt, ein Mittel meine Defizite der Konzentrationsdauer zu überbrücken. Geht es an einer front einfach nicht weiter, dann arbeite ich eben an einem anderen Thema weiter. das Schreiben von Berichten wie dieser sind für mich eine enorme Hilfe mich konzentriert mit einem Thema zu beschäftigen. Nichts ist hilfreicher zum Lernen als der Versuch etwas zu erklären!
 
Nach der extensiven Prosa des letzten Beitrages, jetzt noch ein Teilthema das ich im Zusammenhang mit der Modellierung bearbeite.

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Diese einfache Zeichnung gibt eine Seitenansicht des Flaschenzuges wieder, wie ich es in meinem Modell implementieren möchte, welches auf dem Foto des Flaschenzuges der originalen Endeavour basiert! Rechts liegt der Bug, senkrecht ist der Mast und waagerecht die Deckoberfläche und der Baum des Hauptsegels. Vorne an Deck, dass soll eines der Blöcke sein, ein weiterer ist dahinter auf der anderen Deckseite. Die Schot kommt von vorne, wo sie von der Schottrommel an Deck gelangt, geht dann zu wieder einem von 2 Blöcken, die jeweils an einem Seil mit einem Reiter befestigt sind, von dort wieder zum Deck an einen Block weiter hinten, der über ein Rohr sich quer über das Deck bewegen kann. Ich werde diesen Block über eine „Traveller”-Mechanik und Elektronik quer über das Deck verstellen können. Dann geht die Schot zum Block der hinten am Baum befestigt ist und zur 2. Scheibe des Blockes an Deck zurück. Von dort geht die Schot an den 2. Block der an einem 2. Seil am Baum befestigt ist und zurück zum Deck wo der 2. Block die Schot dann wieder nach vorne führt. Dort geht die Schot unter Deck und wird fest im Rumpf befestigt.

Betrachtet man diesen Flaschenzug aus dem Blickwinkel des Modellierers, dann stellt man eine Vielzahl von Einflussgrößen fest, welche einen Einfluss auf den Winddruck und der erforderlichen Windgeschwindigkeit haben, damit der Zug an der Schot und die Reibung in den Blöcken ein Gleichgewicht haben! ich will das jetzt nicht im Einzelnen auflisten, da ich zwar schon eine Menge Einflussgrößen identifiziert habe, diese aber erst im Laufe der weiteren Bemühungen der Erstellung eines Modells des Flaschenzuges in den dann zu formulierenden Gleichungen definieren werde.

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Diese zweite Zeichnung zeigt einen Aspekt mit welchen ich mich gerade beschäftige. Es ist mein Ziel die Software in meiner Schotsteuerung so zu schreiben, dass man die Schotsteuerung auf jedes beliebige Segelbootmodell übertragen kann. Um das zu erreichen möchte ich das die Software durch Parameter gesteuert wird, welche jeder Schiffsmodellbauer in seinem Modell ganz einfach ermitteln kann. dabei begrenze ich mich jetzt auf ein Hauptsegel in der Form eines Dreiecks. Ich habe folgende Parameter vorerst bestimmt:

1. Parameter: Deckoberfläche bis Segelhorn am Mast oben.
2. Parameter: Deckoberfläche bis Baum Hauptsegel-Mitte.
3. Parameter: Segelform ist Dreieck
4. Parameter: Länge Segel am Baum.
5. Parameter: Wo liegt der Segelschwerpunkt auf Leeseite bei vollem Segel: YS
6. Parameter: Wie weit hinter dem Mast liegt des Segelschwerpunkt: XS
7. Parameter: Wie weit über dem Baum liegt der Segelschwerpunkt: ZS

Zielsetzung ist es zu ermitteln wie der Segeldruck im Schwerpunkt zusammengefasst, auf die 3 am Baum befestigten Blöcke übertragen wird, Druckstärke und Richtung. Daraus kann nach den Gesetzen die es zum Flaschenzug gibt der Zug ermittelt werden der von jeden dieser 3 am Baum befestigten Blöcke auf die Schot übergeht!

Zu einem späteren Zeitpunkt kann ich dann dem Modell noch hinzufügen, wie der Winkel der Segelöffnung auf die Umschlingungswinkel der Schot um die jeweiligen Scheiben sich auswirkt und wie eine Rotationsbewegung des Segelboots, jeweils um die 3 Achsen, X, Y und Z ebenfalls darauf auswirkt.

Für die Klärung wie viel Wind mindestens erforderlich ist, damit der Segeldruck die Reibung im Flaschenzug überwinden kann, wird sowie so nur der langsamste Wind ermittelt werden, was zum Beispiel keine Wirkungen auf die Lage des Schiffsrumpfes haben wird!
 

Jarek

User gesperrt
Aber frag ruhig weiter...

Hallo Hellmut,

danke für eine umfangreiche Erklärung. Anscheinend verstehe das mechanische Prinzip nicht richtig. Mir ist nämlich immer noch nicht klar, wofür man bei einem Modell mit 1,65m Rumpflänge acht Meter Schotweg brauchen kann, wenn nur ein Bruchteil davon im Modell dieser Größe genutzt werden kann. Über acht Meter Schotweg würden doch dem Baum erlauben, sich mehrfach um den Mast zu drehen...
 
Nicht unbedingt...
Es kommt auf die Kraft des Steppers an. Wenn der nicht all zu kräftig ist, oder nicht über ein Getriebe arbeitet, brauchst du ein anderes "Getriebe" und das ist der Flaschenzug.
Je mehr Rollen der Zug hat, um so mehr Schotweg braucht man.
Für nen "Verfahrweg" von 50cm brauchst du bei einer einfachen Umlenkung schon einen Meter (Grübel) und wenn er mit 3, oder vier Rollen pro Seite arbeitet, wird das richtig lang...
 
Aus meiner Sicht ist das verwendete Rigg viel zu klein.

@Hellmut: warum setzt du nicht das Original-Rigg maßstabgetreu um dann würden auch höhere Kräfte den Reibungsverlusten entgegenwirken.
 
Nun, das hat historische Gründe und das hat sogar mehrere sachliche Gründe.

1. Als ich damals mir die Segel hab machen lassen, wusste ich noch nicht von Segelschiffen wie die Endeavour!
2. Ein Segelboot kann mehrere Riggs haben. so werde ich bestimmt mir auch noch etwas mehr Richtung Sturm-Rigg machen.
3. Die Segelkonfiguration der Endeavour würde eine massive Änderung bewirken, die sich zwar vermutlich gar nicht auf das Konzept der Schotsteuerung auswirkt. Aber ich gebe zu, bevor die Carina nicht irgendwann segelt, werde ich an der Rigg vermutlich nichts ändern. darin liegt, zumindest zur zeit für mich kein Reiz drin!
4. Mit der Größe der Segel verstärkt sich auch das grundsätzliche Problem eines Langkielers, der ohne Schwert hier Probleme bekäme. Natürlich könnte ein größeres Segel, in der Art wie die Rigg der Endeavour bei schwachem Wind zusätzlichen Druck bei gleicher Windstärke bewirken und so die Überwindung der Reibung schon bei noch langsameren Wind eventuell überwinden können. Aber man sollte dabei nicht die mögliche zusätzliche Krängung unberücksichtigt lassen, welche dann die Winddruckwirkung wiederum reduzieren würde! Sicher auch eine Problemstellung die einer Optimierung harrt!
5. Wenn die „Warner” recht behalten, immer noch eine Möglichkeit die ich nicht ausschließen kann, dann würde die zusätzliche Zugkraft nutzlos sein! Die Reibung ist von der Zugkraft abhängig. Schliesslich kann man auch ein riesiges Containerschiff mit einem Poller und einer bestimmten Anzahl an Umschlingungen halten und der kann eine enorme Zugkraft bewirken!

@Le concombre masqué: Ich weiß nicht ob dir hier im Forum viele zustimmen würden, wenn die Begründung für ihre Hobby-Tätigkeit ansonsten nur die Langeweile wäre?
 
Guten Morgen Hellmut,

der Schönheit und Leistungsfähigkeit einer J-Klasse Yacht kann man sich wohl kaum entziehen und sie markieren als Opus Magnum ebenso wie z.B. die klassische Barockorgel (was die Vereinigung von Schönheit und Funktionalität betrifft) einen Höhepunkt in unserer Geschichte.

Ich musste lernen das leistungsfähige Modellsegelyachten anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegen u. das ist der Grund warum ich mich letztes Jahr gegen den Bau eines Schärenkreuzers u. für eine IOM-Yacht entschieden habe.

Daher denke ich auch das die Umsetzung deines Scale-Schotsystems, solange du dich im Scale-J-Klasseyacht Modellbau bewegst eine schier unlösbare Aufgabe darstellt.
 

Jarek

User gesperrt
Je mehr Rollen der Zug hat, um so mehr Schotweg braucht man.

Aber auch um so langsamer wird die Segelverstellung und um so höher die zuvor erwähnten (wie ich annehme, auch unerwünschten) Reibungsverluste. Ist das nicht kontraproduktiv? Ist hier etwa hauptsächlich die Genauigkeit der Segelverstellung (eindeutig habe ich das den vorangegangenen Beiträgen nicht entnehmen können) als Zielsetzung zu verstehen?

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich zweifle nicht, sondern versuche lediglich mögliche Vorteile hier dargestellter gegenüber den im Modellbau als konventionell bekannten Lösungen zu verstehen.
 
8 meter Schotweg

8 meter Schotweg

Moin Moin,
eine interessante Aufgabe.
hierbei solltes Du nicht vergessen das die Schot immer etws auf spannung sein muss, damit sie sich nicht unkontrolliert abrollt, wenn kein Zug durch die Segel erfolgt.

Das system mit Gummizug kommt hier wohl nicht in frage.

Bei 21 Umdrehungen muss die Ausgleichsfeder schon entsprechend lang sein
 
...und der Flaschenzug heisst auf einem Segelboot "Talje". (Ich hasse es, wenn ich Oberlehrer bin) Übrigens hat auf meinem Boot eine Talje mit einer bewegl Rolle locker gereicht, um das Gross mit einer Graupner Regatta Eco dicht zu holen.
Bitte weiterberichten!
 
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