Die Entwicklung des Deltamodells X15 von Wilfried Klinger und seine Nachbauten

Antriebsauslegung

Antriebsauslegung

Hallo Zusammen,
Ulli, vielen Dank, dass Du uns die "inneren Werte" Deines E-Deltas X-15 verraten hast.
Du hast einen Motor mit dem kv-Wert von ca. 1300 U/min verwendet.
Bei 13000 U/min und einer 8x8 Schraube müsstest Du einen Standschub von ca. 1kg und eine Wellenleistung von ca. 348 W aufbringen.
Die Strahlgeschwindigkeit beträgt dann ca. 158 Km/h. Alles nach (www.maltemedia.de/schub/) berechnet!

Ich habe einen Motor D-Power AL 3548-4 mit einem Kv-Wert von 1100 U/min eingebaut.
Ich komme bei einem 4s Lipo-Akku auf andere aber ähnliche Werte.
Allerdings u.U. feiner gerechnet mit dem Programm Drive Calculator.exe:
Propp: 8x8 APC E
Drehzahl: 12360 U/min
Standschub: 1357g
Strahlgeschwindigkeit: 151 Km/h
Wellenleistung: 457 W

Beide Datenbasen sind mit unterschiedlichen Programmen berechnet und ergeben auch abweichende Werte. Die Tendenzen wie z.B. die hohen Strahlgeschwindigkeiten, die
Schubwerte kleiner als die Modellmasse und die Wellenleistung um den Bereich von ca. 200W/kg Flugmasse, sind aber vergleichbar.
So werde ich auch einen 4 Zellen-Akku und einen 8x8 Propeller einbauen und den Startversuch mit diesem Antriebsset wagen.:mad:
Zuvor werde ich aber Messungen durchführen, um zu sehen ob die Theorie auch stimmig ist? Davon berichte ich, wenn ich einen Telemetrie-fähigen Drehzahlsteller eingebaut habe.

Vielen Dank also für Deinen Input, er war außerordentlich wichtig für einen realistischen Einstieg für die Antriebsauslegung dieses Modells.
Gruß
Alfred
 

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Antriebsauslegung, Ergänzung

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Hallo Zusammen,
die max. Fluggeschwindigkeit wird von der erreichten Strahlgeschwindigkeit der Luftschraube begrenzt, hier ca. 160 Km/h.

Interessant ist dem gegenüber die damalige Antriebsauslegung mit Verbrennerbetrieb.
Laut Klingerkatalog soll beim Delta X-15 folgender Antrieb verbaut werden (siehe Bilder):
Motor: Fox 40 G/RC
Prob.: 10x6 Zoll
max. erreichte Drehzahl im Stand: 13000
Mit (www.maltemedia.de/schub/) berechnet ergibt sich nun:
Standschub: ca. 2,4 Kg gegenüber e-Antrieb: ca. 1 Kg
Wellenleistung: ca. 635 W gegenüber dito: ca. 350-400W
max. Strahlgeschwindigkeit: ca. 118 Km/h gegenüber dito: ca. 160 Km/h.
Damals war der Flieger damit nur relativ langsam (max: 120 Km/h) unterwegs.
Er konnte aber senkrecht in den Himmel steigen.
 

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Hallo Leute,
ich schulde Euch noch eine Fortsetzung dieses Themas. Sorry, ich hatte in der Zwischenzeit einige andere Sanierungsprojekte vorgeschoben!
Nach einiger Zeit des Nachdenkens und dem Fund von alten Dias des Fliegers in den 70´gern bin ich zu dem Schuss gekommen, nun doch den originalen 6,5 ccm Webra-Blackheat Motor einzubauen.

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Motorentest in unserem Hof in den 70´gern!

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vorhandener 6,5 ccm Webra-Blackheat Motor

Ich habe den Motor mit einer 10x6 Carbon-Schraube getestet. Werte: Drehzahl ca. 13000 U/min, Wellenleistung ca. 635 Watt, Standschub um die 2,4 Kg
Diese Werte und das inzwischen gewachsene Bedürfnis das Modell mit der vorhandenen Antriebstechnik in die Luft zu bekommen, haben mich überzeugt, den Verbrenner wieder einzubauen.
Allerdings plane ich den Tank in den Schwerpunkt des Modells zu verlegen. Damit habe ich keine Lastigkeits-Probleme bei vollem und leeren Tank. Ich kann einen etwas größeren Tank (längere Flugzeiten) als die Plan-Empfehlung: 150ml verbauen und spare Nasenblei für die Tankmasse ein.
Beim Motor wird ein 40ml Hopper-Tank platziert. Die Sprittversorgung aus dem Schwerpunkt-Tank (ca: 200ml) wird von einer in der Nase eingebauten elektrischen Schlauch-Pumpe (in der Medizintechnik auch Dosierpumpe benannt) übernommen. Die Pumpe dichtet zuverlässig in beiden Fließrichtungen bei Stillstand und Betrieb ab (ein Kraftstoffschlauch wird durch umlaufende Rollen in absolut dichte Volumensegmente unterteilt). So entstehen durch den Pump-Betrieb keine unerwünschten Druckdifferenzen, bedingt durch die langen Spritt-Schläuche zwischen Nase und Heck des Modells, im Hopper-Tank am Motor. Die Pumpe stammt aus dem Zubehörbedarf der Modell-Uboot-Fahrer (Auf "Faszination-Modell-Bau in Friedrichshafen" gesehen). Sie wiegt netto (ohne Akku usw.) ca. 110gr und fördert ca. 50ml/min. Sie wird mit einer noch festzulegenden Zweipunktregelung gesteuert.
Hier noch ein paar Bau-Bilder:
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Schöne Grüße und bis Bald
Alfred
 
Hallo Alfred,

gute Idee das X-15 zu reaktivieren. Noch bessere Idee, nicht auf E-Mot umzubauen, sondern stilsicher wieder mit dem alten Webra anzutreiben. Das wird ein schöner Oldtimer. Wie willst du denn starten?

Ich habe seit 1,5 Jahren ein X-15 fertig herumliegen. Ein Startversuch auf eine Flitsche für 1000gr Impeller kam nur 10m weit. Seit dem kein 2. Versuch. Vielleicht sollten wir mal auf einer Retro ein Delta-Treffen, besser noch ein X-15-Treffen veranstalten.

Wo wirst du es vorfliegen?
Gruß Andreas
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Wik X fofftein;) erschienen in der Modell März 1969.
Grüsse, Kai
Dabei handelt es sich wohl um einen Irrtum. In meiner Sammlung ist das in der Januar-Ausgabe, Seit 20 ff.
 
Guten Morgen Andreas,
gestartet wird, wie Uli in Post #34 schrieb, klassig mit Handstart und 80ger Schleifpapier im Griffbereich des Modells, damit der Werfer einen sichereren Griff hat.
Wenn der Werfer gut ist und auch noch eine gute Briese ansteht, sollte das Gerät gut in die Luft zu befördern sein.
Schließlich habe ich das in den 70`gern auch schon so gemacht (siehe Foto von mir in jungen Jahren mit Modell):

MEDIAFIX_IMG15595.jpg


Ich plane in diesem Jahr auf jeden Fall das Jubiläumstreffen "10 Jahre RetroNord" in Kaltenkirchen ein. In Schleswig-Holstein sollte doch die Wahrscheinlichkeit für etwas Wind gegeben sein.
Ein gemeinsames Deltafliegen wäre eine tolle Sache. Ich bin dabei.:cool:
Schöne Grüße an alle
Alfred
 
anbei ein kleines Video zur o.g. Schlauchpumpe, welche ich zur Spritversorgung einsetzen möchte:


Es handelt sich zunächst um einen Probeversuch mit Wasser. Die Förderkapazität lässt sich über die angelegte Gleichspannung 0-12 Volt sehr fein justieren.
Die Pumpe arbeitet nicht mit einem Getriebemotor, welcher den Rollenkäfig antreibt, sondern die drei Pumpenrollen werden direkt über die schnell laufende Motorwelle angetrieben. Eine wie ich meine, schlaue Lösung.
Gruß
Alfred
 
Hallo Leute,
es war nicht meine Absicht hier ein medizinisches Problem bei Euch auszulösen. Ich habe dieses Filmchen aus der Hand mit dem Handy gemacht.
Die Lage der Linse war mir dabei egal. Hauptsache die Arbeitsweise der Pumpe wurde dargestellt. Na gut, also Sorry dafür.:rolleyes:
Nun zum Thema.
In zwischen wurden einige weiter Arbeiten getätigt:

Haupttank 150ml im SP einbauen. Der Deckel soll abnehmbar werden und muss noch eingefasst werden.
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Hoppertank (40ml, ehemaliges Tintengefäß) im Heck.

IMG_20230108_131128.jpg


Erster Tiefziehversuch der Kabinenhaube (Die Gipsform hatte ich von Klaus -mannikla- hier aus dem Forum. Nochmals herzlichen Dank dafür)

IMG_20230108_131011.jpg


Das Seitenruder war verzogen. Also habe ich es mit Bohrungen erleichtert und beidseitig mit koverall bezogen. Nun fluchtet es!

IMG_20230108_130940.jpg


Die wesentlichen RC-Komponenten kommen natürlich alle nach vorne.

IMG_20230108_131053.jpg


Inzwischen habe ich festgestellt, dass (durch 50 Jahre an der Decke hängen) auch die Tragfläche verzogen ist, so dass ich diese wahrscheinlich mit eingelegten Carbon-Stäben richten muss. Ich habe jedenfalls noch viel zu tun. Über das Sprit-Versorge-Konzept für den Motor werde ich mich später noch äußern. Bis bald.
LG
Alfred
 
@MG24: Ich bin begeistert. Toll zu sehen wie performant sich dieser Vogel im Einsatz zeigt (vorausgesetzt der Pilot versteht sein Handwerk:D). Wunderbares Projekt plus Video. Das animiert zum Nachmachen. Danke!
LG
Alfred
 
Hallo MG,

schon fast ein Jahr stromere ich immer wieder um den X-15 Plan rum und überlege mir, wieder eines zu bauen. Die Antriebsproblematik hat mich bisher abgehalten, denn einen Verbrenner will ich nicht einbauen und genug Ahnung, um so einen Elektroantrieb auszulegen, habe ich auch nicht. Aber jetzt..... Euer Flieger überzeugt mich! So will ich es haben! Verratet ihr mir/uns vielleicht euer Antriebs-Setup?

Gruß, Peter
 

MG24

User
Hallo Peter,

ist unter dem Video kurz beschrieben, aber hier gerne die Komponenten:

Motor: Reisenauer Leopard LC500 6pol 1720KV Welle 5mm
Propeller: Power-Prop 7.0x7.0, carbonverstärkt, Aeronaut
Regler: ICE/YEP ESC 150A mit SBEC
Akku: SLS XTRON 3000mAh 5S1P 18,5V 50C

Viel Spaß beim Projekt, beste Grüße Martin

@ Alfred & Peter, vielen Dank für die Blumen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Martin,

herzlichen Dank!

Gruß, Peter
 
Soderle,

heute sind die Rohbauten fertig geworden, dem Wetter sei Dank!

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Einmal 734g und einmal 719g. Die Rohazellplatte wurde durch 10er Balsa ersetzt. Die Grenzschichtzäune kommen erst nach dem Finish drauf. Die meiste Arbeit hat das Ausschleifen der Ruderblätter gemacht. Eines musste ich dann auch zweimal machen, weil ich es prompt verschliffen hatte. Ach ja, das Ausschleifen dieser unterschiedlich profilierten Mini-Nasenleisten aus 4kant Kiefer hat auch genervt.

Dank Funker Klaus lagen Originalteile der Motorhaube, der Rumpfspitze und der Kabinenhaube zum Abformen vor, so dass jetzt in GfK nachgefertigt werden konnte. Aber nie wieder im Leben verwende ich zum Abformen nochmals Originalteile, die mir nicht gehören! Was habe ich gebibbert, bis die wieder beschädigungsfrei ausgeformt waren! Ist ja nicht so, dass ich nicht schon -zig Formen gebaut hätte, aber da waren es immer meine eigenen Urmodelle....

Die Kabinenhaube werden wir demnächst ziehen. Zuerst muss unsere Tiefziehapparatur noch etwas verkleinert werden, denn die ist auf Hauben bis etwa 40cm ausgelegt und so ein X15-Häubchen käme sich darauf ziemlich verlassen vor. Ich habe ohnehin schon zwei Rohlinge erstellt, damit wir zwei Hauben gleichzeitig ziehen können und sich eine einigermaßen sinnvolle Materialausnutzung ergibt.

Übrigens gab´s auch bei der MK-II noch Unterschiede in den Baukastenvarianten. Martins Foto (#44) zeigt einen Plan mit einer strukturierten Kabinenhaube, während auf meinem Plan so eine Allerwelts-Bubble-Haube gezeichnet ist:
WhatsApp Bild 2023-04-01 um 17.07.06.jpg

Ansonsten sind die Pläne identisch.

Über das Finish bin ich mir noch nicht im Klaren. Der Rumpfboden kriegt eine Glasbelegung und wird lackiert. Für den Rest schwanke ich noch zwischen Bügelfolie, Autofolie oder klassischem Lackieren.

Egal, jetzt muss ich erstmal die gefleckten Wildkatzen ordern, zwei Regler habe ich schon ergattern können....

Gruß, Peter
 
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