vor der Wahl ist nach der Wahl - oder umgedreht....
vor der Wahl ist nach der Wahl - oder umgedreht....
Das könnte durchaus sein, denn nach der Wahl ist vor der Wahl.
Kurz etwas OT: Jeder hat gewonnen und niemanden interessiert mehr was vorher versprochen wurde. Die Wähler sind auch verdammt vergesslich und das ist gut für die Politik….nicht aber für uns.
Als wildfliegender Modellflugsportler oder meinethalben auch freifliegender Modellflugsportler (ich möchte ja nicht das die älteren Modellflugkollegen hier wegen dem Begriff Wildflieger Angst bekommen), fragt man sich schon ob es nicht an der Zeit ist etwas mehr Aktionismus an den Tag zu legen.
Durch Gespräche mit vielen Modellfliegern auf der freien Wildbahn, in den Clubs und auch hier im Forum kommen mir verschiedene Meinungen zu Ohren. Ich habe sehr viele Kontakte mit jüngeren Modellflugkollegen - weil ich natürlich von Anfang an Wildflieger war und bin. Die wichtigsten Sachen die da diskutiert werden fasse ich kurz zusammen:
1. Gründung eines eigenen Verbandes für Wildflieger
Diese Idee finde ich persönlich nicht so toll weil ein weiteres Sektieren die Modellflugsportler noch weiter zersplitten und schwächen würde. Negativ wäre auch das man erst eine Struktur erstellen müsste und das kann Jahre dauern und dafür fehlt auf Grund der aktuellen Misere absolut die Zeit. In persönlichen Gesprächen habe ich mitbekommen das zumindest der MFSD den Wildfliegern sehr aufgeschlossen gegenübersteht.
2. Proteste noch vor der Wahl um auf uns aufmerksam zu machen
Da kann man geteilter Meinung sein. Zumindest ist jede negative Schlagzeile vor der Wahl Gift für die welche gewählt werden wollen. Ich bin aber nicht so naiv daran zu glauben das die freie Presse da irgendwelchen „Dampf“ durchlässt, falls man den überhaupt etwas hat was den politischen Gegner interessieren könnte. Bei einer bisher großen Koalition ist das meiner Meinung äußerst schwierig.
3. Was wollten die Lobbyisten eigentlich erreichen
So wie es vielen hier von Anfang klar war ging es nicht um einen Schutz der Passagierflieger vor irgendwelchen Spielzeug Drohnen, sondern von Anfang an ging es darum den Modellflugsport platt zu machen, um den freien Luftraum für kommerzielle Zwecke auszuschlachten.
Dafür mussten Regeln her welche die jetzigen Luftraumnutzer einschränken oder verbieten.
Die momentan zuständige Politik für dieses Dilemma finden wir in Deutschland in erster Linie im BMVI. Ich bin mir sicher das dort das Thema Modellflugsport keinen interessiert wenn die links und rechts von den Lobbyisten bearbeitet werden die hohe Steuereinnahmen und viele neue Arbeitsplätze „versprechen“. Da passt einfach zusammen was zusammen gehört - Politik und Wirtschaft eben.
Machen wir uns nichts vor – unsere Lobby hat einfach nicht die Macht dort irgendwie in die „Sandalen“ zu kommen, unsere Verbände werden am „Nasenring“ in der „Manege“ vorgeführt.
Wenn dann hier und da die Erfolgsmeldungen nur so mit stolz geschwellter Brust veröffentlicht werden kann man vielleicht einen Vereinsvorsitzenden der angeschlossenen Vereine imponieren. Für einen Wildflieger oder Freiflieger ohne Verein und AE kommt das etwas lächerlich herüber wenn da keine konkreten(!) Ergebnisse und Fakten zu sehen sind.
4. BMVI Fehlbezeichnung
Bei uns wird diskutiert das dieses BMVI die komplett falsche Besetzung für autonomes Fliegen kommerzieller Drohnen ist. Alleine dieser Begriff „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“ passt nicht mit der Luftfahrt zusammen.
Etwas OT: Ich sende hier seit 20 Jahren von einer Business Telekom Leitung aus der Pampas mit 0,3Mbit/s downstream und 0,07Mbit/s upstream - dafür wäre ein Ministerium für digitale Infrastruktur die vielen Jahre, wo Frau Merkel Kanzlerin ist, zuständig gewesen. Nichts ist passiert obwohl zu den letzten beiden Bundestagswahlen versprochen wurde flächendeckend in Deutschland die Internetversorgung sicher zu stellen….
Das musste mal gesagt werden weil das I bei der Bezeichnung des Ministeriums BMVI eine komplette Fehlbezeichnung ist.
5. ein Ansatz oder ein Kompromiss
Der Kompromiss der bei uns diskutiert wird könnte vielleicht funktionieren. Die kommerziellen Drohnen Transporter können ja die Verkehrswege über 100 AGL benutzen, also Mindestflughöhe 100m über Bundesstraßen und Autobahnen. Diese Verkehrswege sind für den Modellflugsport eh tabu. So ein hoch technisierter und kommerzialisierter Flugroboter wird das wohl hinbekommen über der Straße zu bleiben und wenn nicht kann der ja immer noch bei schlechten GPS Verhältnissen 150m nach links oder rechts „torkeln“.
Für die Verkehrsteilnehmer käme zu den Rasern, den massiven Baustellen und den anderen Gefährdungen des Lebens auf Autobahnen und Bundesstraßen eben noch die eventuell von oben herunterfallenden Transportdrohnen dazu aber das ist sicher das geringste Problem und versicherungstechnisch bestimmt schon einkalkuliert in den Business Plänen der Drohnen Industrie.
Damit hätten wir als Modellflugsportler kein Problem aber in die freie Landschaft gehören diese „Flugtrottel“ einfach nicht.
VG Frank
PS:
Vielleicht nimmt der ein oder andere Modellflugsportler das mit in die Vereine welche dort draußen Flugmodellsport betreiben. Auch hier wieder ohne die Berücksichtigung der nächsten Baustellen wie FFH Gebiete, EASA und EU….