Philip Kolb
User
SD-8625mod.
SD-8625mod.
Hallo,
aufgrund der Nachfrage hier noch ein wenig Einblick in die Modifikationen des SD8625-Profils. Wer Interesse an der Koordinaten hat, bitte PN an mich schicken.
Wie geschrieben schienen mir die Formparameter des Profils sehr gut geeignet für den umrissenen Re-Zahlbereich in dem das Profil vorrangig arbeiten wird.
Bei den Scalemodellen (etwa Maßstab 1:4) aus der oben gezeigten Liste liegen die Re*√Ca-Werte im Bereich zwischen 100000 und 160000. Ganz aussen am Randbogen werden sie auch kleiner sein.
Hier sieht man dann auch die zunehmende „Blasenanfälligkeit“ des Profils bei mittleren Ca-Werten (zwischen Ca = 0.2 und 0.6). Zugegeben ist diese weniger ausgeprägt als bei ähnlich dicken HQW-Profilen, allerdings ist für Re-Zahlen unterhalb Re*√Ca = 100000 der von Benjamin entworfene SA-Strak http://www.rc-network.de/forum/showp...8&postcount=38 dann die bessere Wahl (sollte das Flugzeug nicht vorrangig speedorientiert fliegen)!
Anfänglich habe ich das Profil in seiner Dicke modifiziert um genügend Bauhöhe (strukturell) und eine ausreichend breite Laminardelle (aerodynamisch) zur Verfügung zu haben. Danach noch in kleinem Rahmen an der Unterseite modifiziert um die Lauflängen hier etwas länger zu gestalten. Dies hat in erster Linie positiven Einfluss auf die Schnellflugperformance. Desweiteren konnte ich für den angepeilten Re-Zahlbereich noch etwas Lauflänge auf der Oberseite herausholen um die maximalen Gleit- und Steigzahlen noch anzuheben. Im Bild sind die einzelnen Modifikationsschritte und ein Vergleich zum HQW2.5 / 12 (weil ich es hier nun so oft herangezogen habe) abgebildet.
Hier ist im ersten Schritt die Anhebung der Dicke und die Reduktion der Wölbung zu sehen. Schwarz die Kontour des Urprofils, Rot die des Geänderten. Der zweite Schritt zeigt dann die Modifikationen zur Anpassung. Ich denke mit einer guten handwerklichen Umsetzung sind diese in Styro-Positivbauweise noch realisierbar. Unterschiede zum HQW 2.5 /12 sollten auch von ungeübten Modellbauern zu schaffen sein. Diese Anmerkung nur, weil man so häufig davon liest, ob die Unterschiede denn in Positivbauweise auch umsetzbar sind. Beim Blick auf den untersten Kontourvergleich sollte das gut erkennbar sein.
Die Auswirkung der anpassenden Modifikationen im zweiten Schritt sieht man in den abgebildeten Polaren im nächsten Bild. Die Unterschiede in den Lauflängen vor und nach der Anpassung habe ich Pink und Grün eingekreist. Sie betreffen wie erwähnt in erster Linie die Modifikationen auf der Unterseite (pink), die Widerstandsreduktion hierdurch ist in der Ca/Cw-Polare dann auch gut wiedergegeben.
@ ciro:
Ein HQ2.5/9 oder besser HQW 2.5 /9 ist mit Sicherheit ein oft eingesetztes Profil. Ein Vergleich bei Re*√Ca = 140000 zum SD-8625mod. sieht nach Xfoil folgendermaßen aus.
Das 9% dicke HQW2.5 zeigt in diesem Vergleich die deutlich bessere maximale Gleitzahl, allerdings ist es im Schnellflug unterlegen. Dies rührt in erster Linie von der durch die geringe Profildicke relativ spitzen Nase her. Das HQW 2,5/9 „fällt“ hier im unteren Ca-Bereich früher aus der Laminardelle. Aus diesem Grund muss die häufige Annahme, dass ein dünnes Profil zwangsläufig schneller ist eben zurückgewiesen oder besser gesagt eingeschränkt werden!
Meine größeren Bedenken wären bei der Verwendung eines 9% dicken Tragflügelprofils für einen derartigen Scalesegler aber eher strukturelle Gründe. Um die gleiche Festigkeit zu erreichen wie mit dem 10,3% dicken SD-8625mod.-Profil wird mehr Material von Nöten sein, was für das Erreichen der Zielvorgabe (≤ 5kg Fluggewicht) eher kontraproduktiv ist.
Wenn Du die Möglichkeit hast Negativformen für den Tragflügel zu fräsen, würde ich Dir nahelegen einen Re-Zahl angepassten Tragflügelprofilstrak in Erwägung zu ziehen. Das ist dem Aufwand viel angemessener und für die Fräse kein „spürbarer“ Unterschied . Schau doch mal ein paar posts weiter vorne in diesen Thread. Da hat Benjamin (deftones) den Strak, der an unserer H-301 Libelle zum Einsatz kommt gepostet.
Einen schönen Sonntag Abend an alle:
Philip Kolb
SD-8625mod.
Hallo,
aufgrund der Nachfrage hier noch ein wenig Einblick in die Modifikationen des SD8625-Profils. Wer Interesse an der Koordinaten hat, bitte PN an mich schicken.
Wie geschrieben schienen mir die Formparameter des Profils sehr gut geeignet für den umrissenen Re-Zahlbereich in dem das Profil vorrangig arbeiten wird.
Bei den Scalemodellen (etwa Maßstab 1:4) aus der oben gezeigten Liste liegen die Re*√Ca-Werte im Bereich zwischen 100000 und 160000. Ganz aussen am Randbogen werden sie auch kleiner sein.
Hier sieht man dann auch die zunehmende „Blasenanfälligkeit“ des Profils bei mittleren Ca-Werten (zwischen Ca = 0.2 und 0.6). Zugegeben ist diese weniger ausgeprägt als bei ähnlich dicken HQW-Profilen, allerdings ist für Re-Zahlen unterhalb Re*√Ca = 100000 der von Benjamin entworfene SA-Strak http://www.rc-network.de/forum/showp...8&postcount=38 dann die bessere Wahl (sollte das Flugzeug nicht vorrangig speedorientiert fliegen)!
Anfänglich habe ich das Profil in seiner Dicke modifiziert um genügend Bauhöhe (strukturell) und eine ausreichend breite Laminardelle (aerodynamisch) zur Verfügung zu haben. Danach noch in kleinem Rahmen an der Unterseite modifiziert um die Lauflängen hier etwas länger zu gestalten. Dies hat in erster Linie positiven Einfluss auf die Schnellflugperformance. Desweiteren konnte ich für den angepeilten Re-Zahlbereich noch etwas Lauflänge auf der Oberseite herausholen um die maximalen Gleit- und Steigzahlen noch anzuheben. Im Bild sind die einzelnen Modifikationsschritte und ein Vergleich zum HQW2.5 / 12 (weil ich es hier nun so oft herangezogen habe) abgebildet.
Hier ist im ersten Schritt die Anhebung der Dicke und die Reduktion der Wölbung zu sehen. Schwarz die Kontour des Urprofils, Rot die des Geänderten. Der zweite Schritt zeigt dann die Modifikationen zur Anpassung. Ich denke mit einer guten handwerklichen Umsetzung sind diese in Styro-Positivbauweise noch realisierbar. Unterschiede zum HQW 2.5 /12 sollten auch von ungeübten Modellbauern zu schaffen sein. Diese Anmerkung nur, weil man so häufig davon liest, ob die Unterschiede denn in Positivbauweise auch umsetzbar sind. Beim Blick auf den untersten Kontourvergleich sollte das gut erkennbar sein.
Die Auswirkung der anpassenden Modifikationen im zweiten Schritt sieht man in den abgebildeten Polaren im nächsten Bild. Die Unterschiede in den Lauflängen vor und nach der Anpassung habe ich Pink und Grün eingekreist. Sie betreffen wie erwähnt in erster Linie die Modifikationen auf der Unterseite (pink), die Widerstandsreduktion hierdurch ist in der Ca/Cw-Polare dann auch gut wiedergegeben.
@ ciro:
Ein HQ2.5/9 oder besser HQW 2.5 /9 ist mit Sicherheit ein oft eingesetztes Profil. Ein Vergleich bei Re*√Ca = 140000 zum SD-8625mod. sieht nach Xfoil folgendermaßen aus.
Das 9% dicke HQW2.5 zeigt in diesem Vergleich die deutlich bessere maximale Gleitzahl, allerdings ist es im Schnellflug unterlegen. Dies rührt in erster Linie von der durch die geringe Profildicke relativ spitzen Nase her. Das HQW 2,5/9 „fällt“ hier im unteren Ca-Bereich früher aus der Laminardelle. Aus diesem Grund muss die häufige Annahme, dass ein dünnes Profil zwangsläufig schneller ist eben zurückgewiesen oder besser gesagt eingeschränkt werden!
Meine größeren Bedenken wären bei der Verwendung eines 9% dicken Tragflügelprofils für einen derartigen Scalesegler aber eher strukturelle Gründe. Um die gleiche Festigkeit zu erreichen wie mit dem 10,3% dicken SD-8625mod.-Profil wird mehr Material von Nöten sein, was für das Erreichen der Zielvorgabe (≤ 5kg Fluggewicht) eher kontraproduktiv ist.
Wenn Du die Möglichkeit hast Negativformen für den Tragflügel zu fräsen, würde ich Dir nahelegen einen Re-Zahl angepassten Tragflügelprofilstrak in Erwägung zu ziehen. Das ist dem Aufwand viel angemessener und für die Fräse kein „spürbarer“ Unterschied . Schau doch mal ein paar posts weiter vorne in diesen Thread. Da hat Benjamin (deftones) den Strak, der an unserer H-301 Libelle zum Einsatz kommt gepostet.
Einen schönen Sonntag Abend an alle:
Philip Kolb