Es geht weiter
Es geht weiter
Nachdem ich am Wochenende beim Tractorpulling endlich wieder Methanol geschnuppert habe (verbrannt, halb verbrannt und unverbrannt
) musste ich einfach am SH250 weiter machen.
Auf dem Plan steht momentan die Einspritzung. Für den Funktionstest hab ich den Prüfstand fertig gebaut.Mit diesem kann ich die Motordrehzahl und den Magnetgeber simulieren, das Methanol auf die 3bar einregeln und die Einspritzmenge überprüfen.
Kurz was zur Einspritzung:
Ich verwende die Elektronik von Pokomoto in Verbindung mit einem Drosselklappenpoti von Bosch und einer Einspritzdüse von Bosch. Im Grunde handelt es sich um einen "elektronischen Vergaser". Aus dem Drehzahlsignal vom Hallgeber und der Drosselklappenstellung wird aus einem frei gestaltbaren Kennfeld die zugehörige Einspritzmenge in Form einer Pulsdauer ausgelesen und pro Umdrehung entsprechend das Einspritzventil angesteuert. Oder anders ausgedrückt: Eine einfache Pulsweitenmodulation bei der die Wiederholfrequenz von der Drehzahl und die Pulsdauer von dem Kennfeld abhängt.
Weiterhin verfügt die Steuerung noch über:
- ein Beschleunigungskennfeld
- einen "elektronischen Choke"
- eine Kaltlaufkompensation
- eine Luftdruckkompensation
- eine Lufttemperaturkompensation
- Drehzahlbegrenzung, Schubabschaltung und der gleichen mehr.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Ronny Pohlan von Pokomoto der mich bei der Einrichtung der Steuerung sehr unterstützt hat.
Nachdem dann alles verkabelt war, wurde die "Motordrehzahl" auf die projektierten 12.000 1/min eingeregelt. Pro Umdrehung stehen der Düse damit genau 5 Millisekunden zur Verfügung um zu öffnen, die vorgesehene Menge Sprit durchzulassen und dann wieder zu schliessen. Bei einer Latenzzeit von 1-2ms (20%-40% der zur Verfügung stehenden Zeit) sehr sehr sportlich bis unmöglich. Aus diesem Grund greift man zu dem Kunstgriff und spritzt nur alle zwei Umdrehungen ein. Damit schrumpft die Latenzzeit auf 10-20% zusammen. Jetzt wurde das Kennfeld derart gestaltet, dass die Einspritzdüse bei ca. 80-90% Öffnungszeit betrieben wurde. Damit schließt die Düse einmal ganz kurz zwischen zwei Einspritzungen. Das ist genau der kritische Punkt bei der der Motor noch soviel Sprit bekommen sollte das man ihn fett einregeln kann.
Um es kurz zu machen: Bei 3 Bar Kraftstoffdruck lässt die Düse im kritischen Bereich 590ml/min durch. Überschlägig brauche ich für die stöchiometrische Verbrennung knapp über 700ml/min. Dazu gesellt sich noch Öl das nicht mit verbrannt wird und bei Lamda 1 wollte ich den Motor auch nicht abkochen
Damit werde ich den Druck wohl auf 5 Bar erhöhen müssen um noch ein paar Reserven zu haben. Die Düse packt bis zu 8 Bar, also Attacke
Etwas Chaos, aber ich blick durch...zumindest meistens.
Zwei Kavanpumpen in Reihe sorgen für Druck. Ein "TÜV Ecksicherheitsventil" begrenzt ihn auf einen fest eingestellten Wert, der Rest geht per Bypass zurück in den Tank. Im Vordergrund der Simulantenmotor mit der gleichen Magnetkonstellation wie beim echten Triebwerk. Rechts daneben der Drosselklappenkörper (zum testen einer von eBay, später richtig). Auf dem rechten Messbecher hat die Düse Platz genommen.
Tadaaa---> Ein Kennfeld. Der rechte Knubbel ist die Einstellung für 80-90% Öffnungzeit.
Gruß
Stefan