Hallo,
ich hoffe mal, das hier ist das richtige Forum für diesen Text. Nein, Neuigkeiten sind im folgenden Text nicht zu erwarten, eher Erinnerungen und eine kleine Geschichtsstunde.
Mein Posting basiert auf einem Artikel, den meine Frau und ich vor einigen Jahren in der "Kultur und Technik", der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Museums veröffentlicht hatten. Das Heft (2/2018) ist möglicherweise sogar noch zu beschaffen...
Neben industriellen und militärischen Anwendern interessierten sich auch Tüftler aus dem Modellbaubereich für die Möglichkeiten dieser Technik und brachten vielfältige Ideen und Lösungen in die Technikentwicklung ein. Würde man die heutige Fernsteuertechnik mit den Augen eines Flugmodellbauers aus der Anfangszeit betrachten, würde man gewiss an Zauberei glauben.
Elektrische Funken
Ein Anfangspunkt findet sich tief im vorvergangenen Jahrhundert. Heinrich Hertz, Physiker an der Technischen Hochschule Karlsruhe hatte ein Ziel - die bisher nur theoretisch vorhergesagten elektromagnetischen Wellen künstlich zu erzeugen und zu untersuchen. Das Herzstück seiner Versuchsapparatur war eine Funkenstrecke, eine millimeterbreite Lücke in einem Stromkreis. Unter Hochspannung gesetzt, knisterten in dieser Lücke elektrische Funken. Der Empfänger bestand aus einem Metallring mit einer gleichartigen Funkenstrecke. Unter bestimmten Bedingungen zeigten sich dort ebenfalls Funken, auch wenn an dieser Funkenstrecke keine Hochspannung angeschlossen war. Beim Abschalten der Spannung am Sender verschwanden die Funken am Empfänger ebenfalls. Hertz konnte die Wirkung der Funkwellen über mehrere Meter hinweg nachweisen, auch wenn die Fünkchen am Empfänger manchmal nur mit dem Mikroskop sichtbar waren. Die praktische Anwendung der Funktechnik realisierten in den darauffolgenden Jahren Ingenieure aus verschiedenen Ländern. Vor allem um die optimale Gestaltung und Anbindung der Antenne drehten sich die folgenden Innovationen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die sogenannten Knallfunkensender ihre praktische Einsatzreife zur Nachrichtenübermittlung per Morsezeichen bewiesen.
Beginnen wir den Bilderreihen mit Heinrich Hertz. Hie seine Büste in der Ruhmeshalle des Deutschen Museums.
Hier die Funkenstrecke eines Knallfunkensenders. Der Name ist übrigens Programm. Böse Zeitgenossen behaupteten, mancher der Sender wäre weiter zu hören als zu empfangen gewesen.
gero
ich hoffe mal, das hier ist das richtige Forum für diesen Text. Nein, Neuigkeiten sind im folgenden Text nicht zu erwarten, eher Erinnerungen und eine kleine Geschichtsstunde.
Mein Posting basiert auf einem Artikel, den meine Frau und ich vor einigen Jahren in der "Kultur und Technik", der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Museums veröffentlicht hatten. Das Heft (2/2018) ist möglicherweise sogar noch zu beschaffen...
Neben industriellen und militärischen Anwendern interessierten sich auch Tüftler aus dem Modellbaubereich für die Möglichkeiten dieser Technik und brachten vielfältige Ideen und Lösungen in die Technikentwicklung ein. Würde man die heutige Fernsteuertechnik mit den Augen eines Flugmodellbauers aus der Anfangszeit betrachten, würde man gewiss an Zauberei glauben.
Elektrische Funken
Ein Anfangspunkt findet sich tief im vorvergangenen Jahrhundert. Heinrich Hertz, Physiker an der Technischen Hochschule Karlsruhe hatte ein Ziel - die bisher nur theoretisch vorhergesagten elektromagnetischen Wellen künstlich zu erzeugen und zu untersuchen. Das Herzstück seiner Versuchsapparatur war eine Funkenstrecke, eine millimeterbreite Lücke in einem Stromkreis. Unter Hochspannung gesetzt, knisterten in dieser Lücke elektrische Funken. Der Empfänger bestand aus einem Metallring mit einer gleichartigen Funkenstrecke. Unter bestimmten Bedingungen zeigten sich dort ebenfalls Funken, auch wenn an dieser Funkenstrecke keine Hochspannung angeschlossen war. Beim Abschalten der Spannung am Sender verschwanden die Funken am Empfänger ebenfalls. Hertz konnte die Wirkung der Funkwellen über mehrere Meter hinweg nachweisen, auch wenn die Fünkchen am Empfänger manchmal nur mit dem Mikroskop sichtbar waren. Die praktische Anwendung der Funktechnik realisierten in den darauffolgenden Jahren Ingenieure aus verschiedenen Ländern. Vor allem um die optimale Gestaltung und Anbindung der Antenne drehten sich die folgenden Innovationen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die sogenannten Knallfunkensender ihre praktische Einsatzreife zur Nachrichtenübermittlung per Morsezeichen bewiesen.
Beginnen wir den Bilderreihen mit Heinrich Hertz. Hie seine Büste in der Ruhmeshalle des Deutschen Museums.
Hier die Funkenstrecke eines Knallfunkensenders. Der Name ist übrigens Programm. Böse Zeitgenossen behaupteten, mancher der Sender wäre weiter zu hören als zu empfangen gewesen.
gero