Eine kleine Zeitreise in die Geschichte der Fernsteuertechnik

@ immerflieger,

die "ominöse" Scheibe ist nach meiner Erinnerung die Steuerscheibe aus einer Graupen UNIMATIC:
1 x Tasten und Halten: Ausschlag in eine Richtung (bis die Tüte wieder losgelassen wird.
1 x kurz Tasten + 1 x Tasten und Halten: Ausschlag in die andere Richtung (s.o.)

Grüße
Herbert
 

gero

User
Ein Mikrocontroller enthält u.a. auch einen Mikroprozessor. Ob dieser nun ein Betriebssystem (wie z.B. Linux) hat (braucht?) oder nicht, ist da eigentlich egal.
Irgendwann in den 80ern ging es los mit den Computern in den Fernsteuersendern. EIn Betriebssystem bekommen sie erst in der heutigen Zeit.

gero
 
Hallo,

der Intel 80286 Mikroprozessor wurde z. B. im Airbus A320 (Erstflug 1987) in der Flight Control Unit verwendet, also nicht nur im IBM PC.
Das Betriebssystem war jedoch ein einfaches präemtives Multitasking.

Gruss
Micha
 
„Black-Wire-Syndrom“ ist ein (elektro-)chemischer Prozess, bei der die negative Litze korrodiert (und sich dabei von glänzendem Kupfer zu blauschwarz verfärbt). Dieser Effekt kann sich über eine gewisse Strecke ausbreiten und macht es unmöglich, den Draht zu löten.
Ohja. Habe momentan mehrere alte Sender, Platine sieht noch gut aus, Akku ist aber platt. Das Akku-Kabel sieht äusserlich aber noch gut aus. Kein Problem, löte ich halt einen neuen Akku an das alte Akkukabel. Ja denkste: Egal wo ich abzwicke, darunter kommt die blauscharze Pest zum Vorschein bis hin zum Akkusteckerpin (diesen noch inklusive). Völlig korrodiert, Löten nicht mehr möglich, Drähtchen sind bröckelig.
Selbiger Effekt bei einem 4,8V Nicad Akku, der 40 Jahre in meiner Bastelkiste rumlag.
Fazit: Akkukabel grundsätzlich mit erneuern. Danke für den Tip mit der Silberlitze.
 

Oxymoron

User
Das Akku-Kabel sieht äusserlich aber noch gut aus. Kein Problem, löte ich halt einen neuen Akku an das alte Akkukabel. Ja denkste: Egal wo ich abzwicke, darunter kommt die blauscharze Pest zum Vorschein bis hin zum Akkusteckerpin (diesen noch inklusive). Völlig korrodiert, Löten nicht mehr möglich, Drähtchen sind bröckelig.
Hier noch ein interessanter Artikel zum „Black-Wire-Syndrom“ bei NiCd-Akkus von "Red" Schoenfield:
2C405FDA-1DA1-4011-A3A1-B3E995888516.jpeg

Quelle: The Flightline (Volume 31/lssue 6)
 

gero

User
Wobei mit dem Begriff "Computersender" ziemlich viel "Werbung" gemacht wurde. Nicht überall, wo der drauf steht, ist auch ein solcher drin.
Digitale Schaltkreise hatten recht schnell in die Senderelektroniken Einzug gehalten. Anfang der 80er waren dann schon spezielle, extra für die Fernsteuersender gefertigte, ICs mit z.B. dem ganzen Impulsteil des Senders in einem Chip üblich. (z.B. bei den SSM D14 Sendern war ein NE5044 verbaut). Aber das waren noch keine wirklichen "Computer". Und all die Mixer, Expo, Programmierkassetten u.s.w. dieser Zeit waren festverdrahtete Logik. Wirkliche Computer kamen erst später, Display und Menüs sind Anzeichen dafür, daß da ein Mikrocontroller drin werkelt.
Nicht zu vergessen die PCM-Kodierung, die geht (eigentlich) nur mit Computer.
Eine bemerkenswerte Computeranlage war die System90 von Simprop. Aber die hat leider keine große Verbreitung gefunden.

gero
 
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Hallo Tom,
die "ominöse" Scheibe ist nach meiner Erinnerung die Steuerscheibe aus einer Graupen UNIMATIC:
1 x Tasten und Halten: Ausschlag in eine Richtung (bis die Tüte wieder losgelassen wird.
1 x kurz Tasten + 1 x Tasten und Halten: Ausschlag in die andere Richtung (s.o.)
Aus dem Heftchen zur Unimatic:

UNIMATIC-Steuerscheiben_Darstellung.png

Ich meine mich an eine Darstellung der einzelnen drei Scheiben für verschiedene Steuerungsabläufe zu erinnern, vielleicht in einem zeitgenössischen Heft. Es war damals die Kunst, einem (1!) rein digitalen Signal(*) möglichst viel Funktion(en) und möglichst hohe Betriebssicherheit zu erreichen - sowohl technisch wie auch im Kopf des Anwenders.

(*)
Modulation A0 = Sender sendet den Träger, wenn Knopf gedrückt. Sonst sendet er nicht.
Modulation A1 = Sender sendet einen bestimmten Ton, wenn getastet. Das war ein wenig sicherer, denn der Empfänger reagierte nicht auf falsche Töne. Z.B. die des ebenfalls fliegenden Kollegen. Manchmal reagierte er auch nicht auf richtige, das war dann das o.e. technische Versagen. Daher hießen zu der Zeit auch die Fernsteuermodelle "frei fliegend", weil nicht an der Fesselflugleine.

Die Unimatic war natürlich nicht die einzige elektrische Einkanal-Rudermaschine, die anderen hatten ähnliche Programmierscheiben. Bei denen mit einer linearen Schiebestange war die Steuerscheibe halt rechteckig, z.B. die der auch verbreiteten Metz Mecatronic 192/3 oder die Grässle STANDARD multi-servos (Eigenschreibweisen).

servus,
Patrick
 

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Danke schon einmal an alle!
Weiß jemand, was in meiner MX-20 von Graupner ist, ein Mikroprozessor oder nur ein Mikrocontroller?
Vielleicht weiß sogar jemand, wie das Teil heißt?

Wenn es also nur ein Mikrocontroller ist, gab es dennoch so etwas wie ein Betriebssystem? Wie würde man das bezeichnen?
 
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gero

User
Danke schon einmal an alle!
Weiß jemand, was in meiner MX-20 von Graupner ist, ein Mikroprozessor oder nur ein Mikrocontroller?
Vielleicht weiß sogar jemand, wie das Teil heißt?

Wenn es also nur ein Mikrocontroller ist, gab es dennoch so etwas wie ein Betriebssystem? Wie würde man das bezeichnen?

Ein Mikrocontroller (früher auch als "Ein-Chip-Rechner" bezeichnet), enthält den Prozessor, den Speicher (RAM und ROM) und die Perepherielogik, (also die Schaltungen für die Ein- und Ausgabe wie zum Beispiel zum auslesen der Schalter und Potis oder Hallsensoren) in einem Chip. Wo hingegen der Mikroprozessor all diese Sachen noch Extra braucht (wie zum Beispiel im PC). Ein Betriebssystem macht diese ganze Technik dann flexibel. Ermöglicht es, verschiedene Aufgaben (Programme) "gleichzeitig" auszuführen, die einzelnen Programme voreinander zu schützen, und die einzelnen Elemente des Systems den verschiedenen Aufgaben zuzuteilen. In aller Regel ist für ein Gerät, welches immer nur die gleiche Aufgabe erfüllt (wie zum Beispiel aus der Stellung von 2 Steuerknüppeln ein sendefähiges Impulsdiagramm zu berechnen) kein Betriebssystem. Aber da man mittlerweile noch allerlei andere Sachen gleichzeitig machen möchte, tauchen die ersten Betriebssysteme in unseren Fernsteuersendern auf.
Man sollte nicht vergessen, daß ein halbwegs moderner Computersender heute mehr Rechenleistung hat als ein Großrechner der 70er Jahre.

gero
 
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