Eine Wolke hat meinen Segler verschluckt!

steve

User
Hi,
eins noch: Wenn man versucht von der Wolke ins Blaue zu flüchten, weil da ja wohl hoffentlich keine Thermik ist, kann das voll nach hinten losgehen: Die Sicht ist unter einer Wolke bei allen damit vorbundenen Problemen wesentlich besser, als vor dem blauen Himmel. Da sollte man also eher taktieren und die Nerven bewahren. Es findet sich immer einer Position, von der aus das Modelll zwischen Piloten und Wolke fliegt aber eben nicht lotrecht unter der Wolke klebt - auch wenns bisweilen so ausschaut.

Grüsse
 

Maggi

User
Es geht nicht darum ob man dann noch was sieht, sondern dass das Steigenaufhört....
das ist imho die erst Massnahme die man einleiten muss, damit dann die anderen Probleme behoben werden können...es bringt nichts im Flachtrudeln vor dem Wolkenhintergrund zu bleiben, wenn dort das Steigen eben höher ist wie das Sinken!
Wie Bertram eben schon mehrmals nun gesagt hat...man muss sich vorab Gedanken! Dann bleibt man in der Situation auch ruhiger.
Als letztes Behelfnis ist eben das kontrollierte Zerstören des Models über sicherem Gebiet...dies sollte man sich immer bewusst vor Augen halten und auch allzeit bereit sein dafür!
 

Keiner will Flachtrudeln, wir wollen nur relativ flach Trudeln - das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Einfach so flach (oder steil), dass es sich von der Steilspirale mit anwachsender Geschwindigkeit unterscheidet.
Wenn man ein stabileres Modell hat und viel Fahrt vernichten muss (nach einem Notabstieg wg. Thermik oder den Platz kreuzenden Helis oder so), kann man ja runterrauschen, die Mühle abfangen und dann "nach vorne trudeln", also eine gerissene Rolle fliegen. Mit schweren Seglern kommt das richtig gut, aber die Flächen sollten gut gesichert sein - die Fliehkräfte sind erstaunlich.

Also Aufgabe für die ersten Thermikflüge: Trudeln üben bzw. herausfinden, ob die HR-Ausschläge für einen komfortablen Abstieg mit mittlerer Geschwindigkeit ausreichen.

Bertram
 

tom1955

User
wie wärs denn mit

wie wärs denn mit

TRUDELN!!!! hilft immer und ist im regelfall eine der sichersten methoden einen segler zumindest auf " sichthöhe" zurück zu bekommen.
also beim nächsten mal: alle knüppel in die ecke stellen (höhe vollgezogen,quer oder seite auf vollauschlag und warten! zum abfangen einfach alles loslassen bzw. gefühlvoll abfangen und und drehung ausleiten.
selbst beim manntragenden segler ist dies ein altes und probates mittel : mein fluglehrer behauptete immer , dass in solchen fällen (wenn man im dreck drinnen steckt) das trudeln die sicherste methode zum abstieg ist : RECHT HATTE ER !
vielleicht verhindert dies künftig einen modellverlust und dein bierchen schmeckt dir beim fliegen besser ...holm und rippenbruch !
 

XXL

User
Hi,

ich habe das mit dem Trudeln (also Knüppel in die Ecke) auch so bei meinem Hangflugkurs (ca. 18 Jahre her) gelernt. Ich denke das gilt für Modelle die nicht sehr stabil gebaut sind; Ich würde mit meinem F3b/F3F Modell eher wirklich anstechen (zumindest ca. 45°) um runter & weg zu kommen.

Kann mir nicht vorstellen, das da noch Steigen angesagt ist, und die Modelle sind für Ablasser aus 500 m mit sehr eckigem Abfangboden ausgelegt.

Das geht natürlich nur, wenn Du das Modell noch siehst und merkst da geht's nur rauf; wenn das Modell weg ist, dann Knüppel in die Ecke!

Was meint Ihr? Ich hatte noch nie so eine Situation.

Greetz
Andreas
 
Trudeln (voll Höhe, voll Seite, voll Quer) reicht nicht immer:
Habe einmal gestaunt, als mein Elipsoid (Rippenflächen Elektroflieger)
in 30m über Grund während mehrerer Umgänge keine Höhe verloren hat!
Der war mitten in der Thermik.
Seither mache ich Abstiege aus starker Thermik und grosser Höhe so:
Auf den Rücken legen und dann Trudeln. Ist viel effektiver und garantiert
wirklich gute Sinkgeschwindigkeit ohne die schwache Struktur zu überfordern.

Lg marcel
 

Gast_48380

User gesperrt
Hi,

ich habe das mit dem Trudeln (also Knüppel in die Ecke) auch so bei meinem Hangflugkurs (ca. 18 Jahre her) gelernt. Ich denke das gilt für Modelle die nicht sehr stabil gebaut sind; Ich würde mit meinem F3b/F3F Modell eher wirklich anstechen (zumindest ca. 45°) um runter & weg zu kommen.

Kann mir nicht vorstellen, das da noch Steigen angesagt ist, und die Modelle sind für Ablasser aus 500 m mit sehr eckigem Abfangboden ausgelegt.

Das geht natürlich nur, wenn Du das Modell noch siehst und merkst da geht's nur rauf; wenn das Modell weg ist, dann Knüppel in die Ecke!

Was meint Ihr? Ich hatte noch nie so eine Situation.

Greetz
Andreas

Hallo Andreas,

Ich habs neulich probiert, mit Trudeln kommt man recht fix runter, weil der Auftrieb zusammenbricht. Volle QR, volle Höhe, das reicht. Das Drehen sieht man auch recht schnell von unten. Du siehst ja den Segler auf einem Bild weiter vorn, leichter Thermik Trainer, einfache Bauweise. Der hält kein Anstechen aus, schon weil die Flächen nichts exakt plan sind sondern durch QR nachjustiert, geht dann sofort ein eine Steilspirale über und zerlegt sich in der Luft. Ab einer gewissen Sturzgeschwindigkeit ist das Modell nicht mehr steuerbar und damit habe ich einen derart in den Boden gerammt, dass der Motor im Kofferraum steckte und der völlig zerquetschte Lipo rauchend abfackelte. Gegen Aufwinde einer Gewitterfront dürfte das aber auch nicht helfen, die mehrere m/s hochschießen. Ich glaube, dass es beim Fliegen, anders als bei RC Cars oder Schiffen eben dazu gehört, das Modell zu verlieren, wie auch immer. Dafür hat man eben 3D in der Luft und einen höheren Anspruch an das Steuern als bei landgebundenen Modellen, die sich 2D bewegen. Bei mir hat die Faszination Segler jedenfalls längst die an Motormodellen verdrängt, sie sind einfach ästhetischer und ich könnte stundenlang das Ding kreisen lassen, mit dem richtigen Liegestuhl kein Problem.
 
Wieso eigentlich auf den Rücken legen vor dem Trudeln?
Weil dann der Auftrieb des Profils nach UNTEN zeigt - also in die Richtung, in die du ja willst.


Ansonsten:

§ 1 LuftVO schrieb:
Grundregeln für das Verhalten im Luftverkehr

(1) Jeder Teilnehmer am Luftverkehr hat sich so zu verhalten, dass Sicherheit und Ordnung
im Luftverkehr gewährleistet sind und kein anderer gefährdet, geschädigt oder mehr als nach
den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird.

Damit wäre zu diesem Thema eigentlich gesagt, was es zu sagen gibt. ;)
 

Hendrik Schneider

Vereinsmitglied
Teammitglied
Kein Trudeln möglich

Kein Trudeln möglich

Hi,
ich hab's gerade mal mit dem EasyGlider ausprobiert: mit dem Flieger ist kein Trudeln möglich.
Ja, ich weiß, einige sprechen dem EasyGlider ab, ein Flieger zu sein und, ich muss zugeben, das ist vermutlich ein extrem gutmütiges Modell. Allerdings sind die Aussagen weiter oben, man solle zum Trudeln Höhe und Quer auf Anschlag halten, nicht richtig. Die daraus folgende Figur ist kein Trudeln.
Beim Trudeln liegt weder am Höhenleitwerk (gesamt, nicht nur die Ruderfläche) als auch am Großteil des Flügels keine Strömung an. Insofern wäre auch die Fluglage (Rücken oder Bauch) egal.
Ich nehme mal an, dass Modellsegler oft derartig gutmütig ausgelegt sind, dass vermutlich die meisten Modellpiloten noch nie ein Modell im Trudeln hatten.
Damit sind auch die obigen Erläuterungen einigermaßen verständlich: Das Modell baut bei den "Trudelübungen" nicht so effektiv Energie ab, als würde es wirklich trudeln. Ablöste Strömung hat einen recht hohen Widerstand und "vernichtet" Energie, während die mit einem Modell möglichen Flugfiguren über weite Zeit anliegende Strömung haben, und so Belastung auf die Zelle bringen und eben nicht sehr effektiv Energie abbauen.

Dann macht "Rückentrudeln" wieder Sinn, weil die Strömung anliegt, aber nicht sehr viel Auftrieb erzeugt wird (im Verhältnis zum Widerstand).

Gruss
Hendrik
 
Trudelerfahrungen mit verschiedenen Modellen

Trudelerfahrungen mit verschiedenen Modellen

[...]
ich hab's gerade mal mit dem EasyGlider ausprobiert: mit dem Flieger ist kein Trudeln möglich.
Ja, ich weiß, einige sprechen dem EasyGlider ab, ein Flieger zu sein und, ich muss zugeben, das ist vermutlich ein extrem gutmütiges Modell. [...]

Moin,

die Libelle Competition II (E-Version) bekomme ich durch einfaches und langsames Ziehen des Höhenrudes ausgehungert. Beim Strömungsabriss kippt sie über einen Flügel weg. Halte ich das Höhenruder voll gezogen, bleibt sie in einem trudelähnlichen Flugzustand, ohne große Belastungen. Nutze ich hingegen "Höhe" und "Seite" klappt's zwar auch, aber sie ist deutlich schneller als Möglichkeit 1 (nur Höhe) und die Flügel fangen das Flattern an.

Bei meiner guten alten MPX Fiesta geht's einfach gut mit "Höhe" und "Seite", jeweils mit Vollausschlag.

Beim CHK Carat habe ich's noch nicht ausprobiert. Zugegeben: die Fiesta und der Carat haben ja Störklappen, da bin ich bisher nicht auf die Idee gekommen, das mal zu testen, lohnt sich aber, um das Modell auch in diesem Flugzustand zu "kennen".

Wie sind sonst eure Erfahrungen?

Grüße,
Tibor
 
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