ELRS 2.4 Vorteile

Ich nutze seit kurzem ELRS 2.4 Empfänger mit einem RM Modul an einer X9D.
Die Reichweite ist sehr überzeugend. Preis-Leistungsverhältnis: TOP.
Bin mit dem Auto etwa 4 km weggefahren und der Empfang war tadellos obwohl Geländehindernisse, leichte Senken und Hügel dazwischen waren; definitiv keine Sichtverbindung.
Beim Wechsel von 35 MHz auf 2.4 GHz war der allseits postulierte Nachteil, dass bei 2.4 die Funkverbindung entsprechend der Sichtverbindung ist.
Was mich interessiert: wie ist nun der Sprung bei ELRS gelungen? ich hab kurz gegoogelt aber keine Erklärung dafür gefunden.
 
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mha1

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https://github.com/ExpressLRS/ExpressLRS?tab=readme-ov-file#about - Abschnitt "about

Die meisten etablierten Fernsteuersysteme setzen Technologie ein, die so um die 15 Jahre alt ist. Ehrlich gesagt wundere ich mich, dass es v.a. die - in Halbleiterdimensionen gedacht steinalten - in einigen Systemen eingesetzten Transceiver überhaupt noch gibt.

Es ist die Kombination aus vielen Elementen:
- HF-Protokoll LoRA, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/LoRa)
- ein top-moderner Transceiver der LoRa implememtiert, siehe https://www.semtech.com/products/wireless-rf/lora-connect/sx1280, mit einer nicht zu schlagenden Empfindlichkeit.
- kleine Datenpakete
- einstellbare packet rates je nach Anwendungsfall (Reichweite vs Latenz)
- und ein open source Projekt (ExpressLRS) mit fähigen und motivierten Programmierern, die es schaffen das beste aus dem SX1280 herauszuzholen
- und natürlich alles was ich vergessen habe

Natürlich kann ELRS die Physik nicht überlisten. 2.4Ghz kommt mit Hindernissen in der Sichtlinie weniger gut klar als 900Mhz oder gar 35Mhz. Was hilft ist die Tatsache, dass ELRS v.a. mit niedrigen packet rates deutlich empfindlicher ist als die meisten anderen Systeme. Das hilft natürlich enorm unter schwierigen Bedingungen,
 

E.T.

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Beschäftige mich seit kurzen auch mit dem Thema, mit dem Ziel einen einfachen Flieger (FMS Kingfischer) auf ELRS mit Flightcontroller Matek, FPV transmitter, etc umzustellen. Das Ganze hat offensichtlich das gewaltige Potential die etablierte RC Industrie ziemlich durcheinanderzuwirbeln.
Solange man jedoch noch Lötkolben braucht, um die Servos an einen FC anzuschliessen, brauchen die Graupners, Jetis & Co nichts zu fürchten. Aber wenn diese Phase überwunden ist, dann können sie sich warm anziehen.
 

madmao

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Beim SpeedyBee 405 Wing muss man die Stiftleisten einlöten. Irgendwann werden die auch gelötet kommen. Und ja, wenn sich das etabliert wird's eng für die Hochpreisnische.
 

madmao

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Die Herausforderung von heute?

Die jungen Leute von heute können nicht mal mehr löten?
So ein Elektronik-Bausatz (damals, in den 80ern) von Conrad wäre also nicht machbar?

Symbolfoto:
Ja, genau. Alle wollen alles fertig vor die Tür geschi**en, am besten für lau. Meine 3 Jungs können noch löten, von den Bausätzen haben wir diverse gemacht. Trotzdem ist der Standardkunde heute eine Person, die auspacken, zusammenstecken und fliegen will. Warum? Weil es bequem ist. Weil niemand Zeit hat. Weil auch Hobby heute schnell gehen muss. Sich durch Sachen durchzubeissen ist irgendwie aus der Mode gekommen.
 
Na ja das stimmt so nicht. Es gibt noch genügend Leute die auch Flieger aus Bausätzen oder ganz ohne Alles bauen und Konstruieren. Die müssen sich auch durchbeißen. Die fliegen aber in der Regel Jeti, Graupner OB oder auch Frsky. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ELRS auch dort mal Einzug hält. Die Ansätze sind ja schon da.


Torsten
 
Trotzdem ist der Standardkunde heute eine Person, die auspacken, zusammenstecken und fliegen will.
Bei Fliegern möchte ich das eigentlich auch so machen ... Wobei die Elektronik wie FC & Co. eigentlich mein Hobby ist und es eh etwas dauert, bis das alles drin ist. Fall ich jetzt unter die Standardkunden? ;)

Na ja das stimmt so nicht. Es gibt noch genügend Leute die auch Flieger aus Bausätzen oder ganz ohne Alles bauen und Konstruieren.
Die Frage ist, ob das für jüngere Leute auch gilt und das meinte @madmao vermutlich.
 

madmao

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Ich meine nicht nur die jüngeren unter uns. Auch ich verspüre das. Die Tendenz geht aber bei vielen zu RTF, auch in der oberen Preisklasse. Das ist so, weil man es kann. Vor 40 Jahren, als ich angefangen habe, gabs halt wenig RTF, vom Finanziellen ganz abgesehen. Wer Modellfliegen wollte, brauchta damals einen gewissen Biss. Das vermisse ich heute schon ein bisschen.
 
Früher war alles anders. Besser war es nur wegen des schlechten Gedächtnis derer die dabei waren.
Was ich damit sagen wollte ....

Früher gingen die meisten in den Laden und kauften, was ihnen empfohlen wurde ... Oder durch die Clubkameraden.

Das hat sich doch wesentlich geändert. Viel mehr Möglichkeiten, auch zum Selbstbau. Und der spielt sich heute eben nicht nur auf der HW Ebene ab. Sondern genauso in der Software. Das zu erkennen, scheint manchen aber nicht möglich.

Und die Jungen sind auf gar keinen Fall schlechter ... Sie arbeiten anders, und meistens effektiver als die Alten.
 

E.T.

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Die Evolution passiert gerade in einem paralellem Universum, nämlich jenem der Drohnentechnologien der Robotik und der KI, und deren Erkenntnisse werden auch über das klassische Modellfliegen hinwegfegen..
ELRS und FPV zu betreiben, sind technologisch gesehen mindestens genauso anspruchsvoll wie das klassische Modellfliegen, den wir die ü60 Jährigen betreiben.
Bzgl Fliegen: Ab sofort sollte man bei Flugvoführungen aufpassen wen man oder "was" man da applaudiert.
Und ich rede nicht vom Heading Hold etc.
Sondern von mit Flight Controllern betriebenen Fliegern mit Ardupilot Software die Autonomous Takoff & Landing, Autonomous Aerobatics, VTOL etc können.
Bei Interesse kann man das alles schon googlen und die Videos anschauen.
 

Rüdiger

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