Auf Nachfrage eines RCN Kollegen hole ich diesen Thread mal wieder raus und poste meine Erfahrungen mit der Airworld ASW 15.
Ich habe die ASW 15 nun in der ersten Saison sehr oft geflogen und bin bin sehr begeistert. 79 Starts und 30 Flugstunden.
Anfangs habe ich sie als reines Segelflugmodell aufgebaut, gestartet wurde im F Schlepp.
Ende August wurde ein Motor mit Nasenantrieb eingebaut.
Die Nase habe ich jedoch nicht abgesägt sondern ein Konzept mit Fernwelle und vorne aufgesetztem Spinner realisiert (siehe Fotos). Das hat den Vorteil, dass das Modell weiterhin ohne Motor als reiner Scalesegler (und mit echter “Nase”) geflogen werden kann.
Der Motor sitzt im Bereich des Instrumentenpilzes, die Antriebsakkus liegen fast schwerpunktneutral rechts und links am Fahrwerk.
Setup:
Strecker 378.30
8s 3200mAh
Luftschraube 14x9 an 28mm Mittelstück
Regler Roxxy 75Ah
Strom ca. 45A
Fluggewicht als reiner Segler am Anfang ca. 7600g (mit Fema EZFW, 127mm Rad, Radbremse, Schleppkupplung, Doppelstromversorgung, etc.)
Fluggewicht als Segler mit Motor eingebaut ca. 7850g
Fluggewicht als E-Segler ca. 8700g
Startrollstrecke ca. 20m
Steigrate ca. 5,5m/s (50-60 Sekunden auf 300m vom Boden weg)
Der Flieger fliegt super in der Thermik und hat eine enorme Gleitleistung. Krubelt sich einfach und ist so gut wie nie zum Abkippen zu bringen. Die Gewichtszunahme von ca. 1 Kg vom reinen Segler zur E Version ist im praktischen Betrieb nicht nachteilig bemerkbar, d.h. Landeanfluggeschwindigkeit hat sich nicht sichtbar erhöht, vielleicht 2 km/h. Dafür liegt das Modell bei Böigkeit satter in der Luft und der Durchzug ist besser, wobei das Modell vom Typ her ja nicht unbedingt für Speedflüge gedacht ist. Sie erreicht allerdings problemlos Geschwindigkeiten von knapp 200km/h und ist dabei erstaunlich leise.
Zwei Dinge gibt es an die man sich gewöhnen muss.
1.) Die negative Flächenbiegung im Schnellflug, obwohl die Querruder bereits 4mm nach unten gefahren werden.
2.) Der extreme Bodeneffekt bei der Landung. Ich fliege auf einem sehr kleinen Platz mit nur 30-50 Bahnlänge. Der Anflug muss extrem präzise sein, Höhe wegdrücken funktioniert nicht weil man die Fahrt nicht raus bekommt. Auch wenn nur minimal zu schnell angeflogen wird oder überhaupt kein Wind ist, dann die Strecke des Ausschwebens sehr lang. Hier würde ich mir manchmal auch Störklappen auf der Unterseite wünschen, denn die Sinkrate erhöht sich mit den Klappen gar nicht so sehr wie man es manchmal gern hätte.
Mittlerweile fahre ich die Querruder noch zusätzlich zu den Bremsklappen hoch. Das funktioniert ganz gut und verkürzt vor allem den Bodeneffekt, der Vogel setzt sich einfach schneller.
Für Leute die etwas mehr Platz zur Verfügung haben sind die geschilderten Effekte wahrscheinlich eh Nebensache.
Viele Grüße
Olli