Erhöhung des Auftriebs durch Vorflügel

Hallo

Ich habe gerade ein Modell im Hangar, welches durch sehr dünnes Profil, gepfeilter Flächen und wahrscheinlich ungünstiger Profilform teils katastrophale Flugeigenschaften an den Tag legt, wie extrem abprutes Abreissen der Strömung schon in ganz zarten aber trotzdem flott geflogenen Kurven, beim Reinlanden bei fast allen Speeds sowieso und auch sonst bei nur minimalstem Höhenruder -anhauchen mit extremen Abkippen in fast allen Geschwindigkeitsregionen reagiert. ich habe schon mit Zackenbad usw. gearbeitet, aber so was Extremes hatte ich noch nie, obwohl ich schon beim ein oder anderen Modell ähnliche Tendenzen hatte, aber hier ist es echt nicht tragbar. Das Höhenruder kann man nur im mm Bereich bewegen, sonst kippt die sofort unkontrollierbar ab. Auch Schwerpunktänderungen usw haben nichts gebracht, ist wirklich eine Sache vom Auftrieb, der anscheinend bei kleinster Winkeländerung der Flächen schlagartig abreißt. Neue Flächen mit dickerem Profil will ich nicht bauen oder sonst welche großen Eingriffe machen...Daher die Frage ob des Sinn machen würde der Flächennasenleiste eine 2. Halbrunde Leiste als Vorflügel in gewissem Abstand "vorzusetzen". Optik hier 2. rangig ! Würde das gravierend oder allg Überhaupt mehr Auftrieb und Auftriebsstabilität bringen oder kann ich die Idee auch verwerfen. Wie sollte so was aussehen?
Ansonsten häng ich mir das fast neue Modell, optisch echt schöne Modell, lieber als Deko an die Decke! 😭

Danke für Tipps und Meinungen
 
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steve

User
Hallo,
die Me262 hatte im Original aus diesen Gründen automatisch ausfahrende Vorflügel - ist aber ein epischer Aufwand. Auch in der starren Variante.

Was einfacher geht: Erst mal den Schwerpunkt überprüfen.
Dann hat es sich bei meinen Jets mit starker Pfeilfung (Huckebein) bewährt, wenn die Querruder wie Elevons angesteuert werden. Also beim Ziehen sollten die QR etwas hoch gehen. Damit kann diese Unart entschärft werden.

VG
 
Bitte:

20231217_124851.jpg
 

Eisvogel

User
Sehr schönes Modell.
Von den Dimensionen sieht man am Foto aber nicht viel. Zu schwer? Zu kleines HLW?
 

Rüdiger

User
Hi,

zu schwer ist es nicht? Es wäre einen Versuch wert Grenzschichtzäune anzubringen. Haarlack oben und unten von vorne bis zur Hälfte der Profiltiefe ansprenkeln, nicht glatt aufsprühen, das ist das, was mir an "Sofortmaßnahmen" gerade einfällt.

cu,

Rüdiger
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Ich würde gerne mal Detailfotos der Nasen- und Endleiste sehen. Die vom HLW schaut bei der Endrippe nicht sehr berauschend aus.
Ist das ein Schäumling?
 
Hi
Ist kein Schäumling, ist eine 1,80m Große Lancair, holzgebaut. Wiegt etwa mit 6s 5000 Akku 4300g, was für das wirklich sehr dünne Profil und die hinten nach außen gepfeilten, sich verjüngenden Flächen, wohl doch sehr viel ist. Wurzeltiefe am Modell ca. 23 cm, nach außen deutlich verjüngend auf 14cm. Der Rumpf ist recht Voluminös, da bleiben pro Seite nur ca. 75cm tragende Flächenlänge übrig. Da habe ich Gesamtfläche von Schätzungsweise 27 bis max. 30 dm² ...Rechne ich das noch recht kleine HL mit dazu , komme ich trotzdem auf locker 100g/dm² Flächenbelastung. Das ist zwar kein Thermikschnüffler, aber für solche Modelle auch nicht ungewöhnlich hoch.
Das Verjüngen und die Profildicke sieht man auf dem Bild halt schlecht.
Ich brauche im gesamt Flug deutlich höheren, sicheren Auftrieb, von daher rüste ich keinen Landeklappen nach...habe auch keine Probleme mit schnelleren Landungen, fliege ja auch Jets/Airliner und andere Modele, die man oft flott landen muß...das wäre nicht das Problem. Das Flugverhalten beim normalen Fliegen mit Höhenrudereinsatz ist das Problem. So fliegt die sauber, häng nicht in der Kurve, ist nicht nervös, rollt schön gerade....aber sobald beim Steuern in der Kurve oder gar mal zum Loop oder so etwas mehr Höhe dazu kommt, bzw man etwas mehr ziehen muß bei etwas Speedreduzierung, geht der Eiertanz los, bis hin zur vollständig geflogenen Rolle bei Vollgasflug nur durch ziehen von ca. 25% vom möglichen Gesamtausschlag des Höhenruders : Kein Querrudereinsatz! Kippt und rollt unserer Beobachtungen nach immer über die linke Seite. HR Ausschläge sind gleich. Anlenkungen stabil , gleiche Servos. Ist einfach ein Hammer Abriß. Habe jetzt nur noch wenige mm an Höhe, hebt schon fast nicht mehr ab und Landen wie mit Jet...Höhe steuern durch Gas, ja nicht Ruder benutzen , sonst liegt die gleich auf dem Rasen.
Ob das besser werden sollte, wenn ich den Schwerpunkt deutlich weiter vor lege, kann ich fast nicht glauben, habe es schon in kleineren Bereich probiert und nichts an Verbesserungen festgestellt.
Gruß Andi
 
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mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hi Andi,

ich fände ein Bild der Naseleiste trotzdem interessant. Es kann gut sein, dass die entweder zu spitz oder sehr stumpf ist.
Weißt du welches Profil drauf ist?
Wenn sie immer in eine Richtung abkippt, wäre die erste Theorie natürlich, dass die Flächen unterschiedlich verwunden sind.

Vorflügel kann man natürlich immer anbauen, aber der Aufwand ist grundsätzlich schon hoch.
Außerdem hast du ja deiner Aussage nach ein zu kleines HLW und Flächen mit Vorflügel haben ein wesentlich größeres Profilmoment,
welches dieses dann noch ausgleichen muss.
Darum würde ich versuchen, einfachere andere Versuche vorab zu machen.

Wenn die Fuhre immer ganz plötzlich abkippt, könnte es vielleicht auch darauf hindeuten, dass die Strömung partiell an einer Stelle zunächst abreißt und dann in einem Rutsch sich längs des Flügels fortsetzt. Das könnte man mit Grenzschichtzäunen in den Griff bekommen.
z.B. in der Nähe des Rumpfes und an der Spitze beim Querrruder bzw. der Landescheinwerferverkleidung.

Wünsch dir viel Glück das schmucke Stück in die Luft zu kriegen!
 
Wie wäre es mit Spaltabdeckband am Höhenruder?
Das Verhältnis am HLW Ruder / Flosse ist auch nicht optimal ?
 

steve

User
Wäre auch an mehr Infos zum Profil interessiert. Evtl. ist es möglich mit dicken Lötzinndraht die Kontur der Nase abzunehmen. Dann auf Papier legen und abfotografieren.
Das Abkippen nach links ist bei Motormodellen zu erwarten, liegt am Propellermoment.
Dann mal von hinten auf die Endleiste schauen, ob da evtl. ein Verzug in der Fläche ist. Das geht am besten aus 3-5m Entfernung.

Es gäbe noch die Möglichkeit, die Querruder 1-2mm hoch zu stellen, um so ein leichte aerodynamische Schränkung zu erreichen.

Bei diesen kritischen Modellen lege ich den SP solange weiter vor, bis das Modell nicht mehr über die Fläche, sondern auf die Nase abkippt.

Und dann den Ruderausschlag am HR deutlich reduzieren und Expo drauf legen.
 

Rüdiger

User
Hi,

hier muss ich mal klugscheissen: Das Propellermoment ist es nicht, es ist der Propellerstrahl, der einseitig auf's Seitenleitwerk trifft.

Nix für ungut, ist nur nett gemeint!
 
Das Profil sieht nach einem modernen Laminarpropfil aus, so weit man das aus der Abbildung erahnen kann.
Solche Profile funktionieren bei den manntragenden Segelfliegern oft nur mit Zackenband auf der Oberseite bei ca. 20% der Flügeltiefe.

Ansonsten kenne ich so zickiges Verhalten von Modellen, wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt.
 
Das Profil sieht nach einem modernen Laminarpropfil aus, so weit man das aus der Abbildung erahnen kann.
Solche Profile funktionieren bei den manntragenden Segelfliegern oft nur mit Zackenband auf der Oberseite bei ca. 20% der Flügeltiefe.

Ansonsten kenne ich so zickiges Verhalten von Modellen, wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt.
Zackenband habe habe ich auf Fläche vorne ca. am dicksten Priofilpunkt erst außen, jetzt schon über gesamte Flächenlänge und unten vor den Rudern. Hinten auch.
 
Hi,

hier muss ich mal klugscheissen: Das Propellermoment ist es nicht, es ist der Propellerstrahl, der einseitig auf's Seitenleitwerk trifft.

Nix für ungut, ist nur nett gemeint!
Die kippt auch so, wenn ich aus voller Fahrt das Gas auf null nehme und dann aus schnellem Segeln was steuer. Mit Vollgas kann ich halt schöne Rollen ohne Querruder fliegen , bei nur ca. 5-6mm Höhenruderausschlag ( ca 20% vom möglichen Ausschlag), den ich mit viel Negativexpo (um den Nullpunkt mehr) einstellen muß, damit ich überhaupt noch was am Knüppel spüre. Anströmung bzw mehr Geschwindigkeik erhöht also der Abkipp/Rolleffekt.
 
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