Füllstoff für Hohlraumfüllung mit Epoxy

justme

User
Ich war nun schon ein paar mal in der Situation, dass ich einen ungeometrischen Hohlraum oder sonst irgendeine Ecke ausfüllen wollte. Nach dem trocknen sollte es stabil und leicht sein. Dabei dachte ich schon immer an eine Art Schaumstoff/Schaumgummi, den ich mit Epoxi tränken könnte um in dann in der gewünschten Form bzw. Position härten zu lassen. Leider habe ich kein spezielles Material dafür gefunden. Zwar gibt es diese Wabenplatten, aber die sind eben bocksteif und spröde und nicht bieg- und formbar bzw. flexibel.

Hat sowas schon mal einer gemacht und kann so einen Schaumstoff empfehlen?
Vielen Dank!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
EPS-Perlen-Epoximischhung?
 
hi Justme,
nimm doch einen grobporigen Schwamm aus der Haushaltsabteilung, tränke ihn mit Laminierharz, presse ihn aus und fülle dann die gewünschte Ecke aus, mit etwas Druck.
LG Bertram
 

justme

User
So eine Perlenmischung trifft nicht ganz meinen Anwendungsfall. Das würde ich eher im "dichten" Aufüllen eines Hohlraumes sehen. Aber ein ganz simpler Schwamm trifft es ziemlich gut.
Bisher war ich mir nur nicht sicher inwieweit so ein Schwamm beständig ist und bleibt. Und natürlich auch, ob die Struktur nachher wirklich stabiler als der Originalschwamm ohne Harz ist. Schön wäre, dass man unterschiedlich grobe Schwäme je nach Hohlraum bzw. Stützaufgabe nehmen kann. Auch wäre es ja eventl. möglich mit geschlossen-porigen Schwämmen eine Hohlkammer in einem Boot zu bilden. Es wäre ein Sinkschutz und gibt noch Stabilität in der Rumpfstruktur.

Vielen Dank für Eure Ideen! Ich werd' dann wohl mal testen ...
 
Für eine Reparatur eines Schalenflügels habe ich das mit dem harzgetränkten Schaum kürzlich ausprobiert: Schaum aus einer alten Gartenliegenauflage, üppig mit Harz getränkt, überschüssiges Harz mit der Hand wieder ausgequetscht. Der Schaum wird schön hart, es gibt aber bei starkem Druck mit dem Finger schon Dellen. Also vergleichbar mit einem Styrodur o.ä., ein EPP dagegen ist weicher, aber elastisch und kommt wieder zurück.
Wenn man keinen Aufwand treiben will mit Anpassung auf die Zielgeometrie, ist es eine sehr schöne Lösung.

Gewicht/Dichte habe ich nicht gemessen.
 
Zuletzt bearbeitet:

justme

User
@Lahomau - Standardschaumstoff hab' ich im Keller. Nach EPP Schaum muss ich erstmal schauen. Wird dann aber auch kommen ... :-)

@Hans Rupp - ich habe den von Dir verlinkten Thread nochmal gelesen und bin dadurch auf die Schaumtreibmittel gestossen. Auch interessant! Das werde ich ebenfalls mal probieren.

Nochmals vielen Dank and Euch! Ich werd' mich mal an das Thema heranwagen!
 
Der Hinweis auf EPP war nur gedacht, dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie weich oder hart oder belastbar der harzgetränkte Schaum dann wird. Ich glaube nicht, dass ein harzgetränkter EPP-Schaum Sinn macht.
 

justme

User
Ok, Danke fürs "Geraderücken" - ich habe im Umgang mit Harz nur die absoluten Grundlagen drauf. Bisher nur Kleinstmengen angerührt und das Königsprojekt war eine Styro-Balsa-Tragfläche die ich vor einem Jahr verglast habe. Mir fehlt es da ganz klar an Erfahrung und ich bin dankbar für solche Tips!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Expoxi getränkter Schaumstoff füllt komplexe Strukturen gut aus und verhindert Beulen von dünnen Schalen bei Torionsbelastung, verhindert aber kaum das Eindrücken von Dellen bei puntuellen Belastungen. Itc relativ leicht. Daher mein Mittel der Wahl, wenn es darum geht auf Torsion belastete Rumpfröhren zu stabilsierien.

EPS-Perlen + Epoxi + Schaumtreibmittel wiegt etwa 40-50gr. Liter, ist deutlich druckstabileren als getränkter Schaumstoff und daher Mittel meiner Wahl, wenn ich etwas gegen punktuelle BElastungen schützen will, als Tragflächen an den stellen, an denenn man beim Zusammenstecken sie hält und drückt. Wenn etwas wirklich drucktfest weden soll nehme Poraver + Expoxi, das ist dann aber deutlich schwerer

Diese Möglichkeiten nehmen aber beim Untertauchen Wasser auf und geben es nur ungern wieder komplett ab, taugen also nicht beim Bootsbau. Da setze ich auf Styrofoamstücke. Wie man die aber in komplexe Hohlräume sinnvoll einbringen kann ist universell nicht zu beantorten. Am besten vor dem verschliesen.

Hans
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Nachdem es um den Rumpf eines Bootes geht, könnte man eine Kombination wählen.

Das Auffüllen des Hohlraumes mit einer der angesprochenen Möglichkeiten.
Und dann gegen Feuchtigkeitsansammlungen den gesamten Bereich mit Glasgewebe und Epoxiharz isolieren. Also mit ein oder zwei Lagen den Bereich wasserdicht verschließen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Weil's gerade passt: Epoxydharzschäume gehen freigeschäumt ab ca. 170 kg/m³ Raumgewicht los. Hilfreich ist es dabei, die innere Hülle vorab mit einem dünnflüssigen Epoxydharz zu benetzen, damit der Schaum während der Expansion darauf gleiten kann. Das ergibt ein deutlich homogeneres und geschlossenzelligeres Gefüge.
 
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