Fahrwerksdynamik und Dämpfung

Zitat von Xenophon:
Hier wurde ja schon von fehlenden Ausgleichsräumen für die Hydraulik gesprochen, wäre nett, wenn man das mal etwas konkreter benennen könnte.

Siehe Beiterag #285 ;)

Das Öl das von der Kolbenstange verdrängt wird, wo geht das hin ?
Zauberstab?

Also, SPRÜCHE KLAUEN , das geht gar nicht! Der Zauberstab ist von mir, das wollen wir doch mal festhalten.

Jetzt zu dem Volumenausgleich.

Wahrscheinlich stellt sich das Problem überhaupt nicht (Wenn doch, wäre harte Bastelei angesagt, ich glaub´s aber nicht).

ausgleichsraum.png

Das Volumen der Kolbenstange macht überschlägig 1/6 des Gesamtvolumens aus. Auf die Bohrung von 80 mm bezogen, sind das etwa 15 mm.

Befüllt man den Zylinder mit eingefahrenem Kolben, zieht den Kolben zurück und verschließt den Zylinder, haben wir in Arbeitsstellung gesehen oben (Luft ist leichter als Öl) einen Luftraum von dem besagten 1/6 bzw. 15 mm.

Fährt der Kolben im Betrieb nun ein, steigt die Flüssigkeit in den Bereich des Luftraums. Dieser wird komprimiert, also kleiner.

ZAUBERSTAB: dieser Luftraum ist bereits der Volumenausgleich.

Da die Feder bei L=20 mm auf Block geht, kann der Kolben in den Luftraum niemals eindringen.

Also, der Hinweis war nett, aber PRoblem wird nicht auftreten.


Xeno
 
Die Federung ist ja nicht statisch.
In der Regel gibt so was nur Ölschaum, die Luft weiß ja nicht das sie oben bleiben soll.:rolleyes:

Auf jeden Fall ist es hier recht interessant, oder sagen wir besser ….....amüsant. Ich hole mir Popcorn und schau mal wie es weitergeht.:)
 

bendh

User
vor allem woher weiss die Luft im Rücken oder Messerflug oder im ein oder ausgefahrenen Zustand, bei der Corsair noch gedreht, wo oben oder unten ist?
Stell dir vor sie ist auf der falschen Seite, dann pfeift sie vor dem Öl durch den Kolben. Dreh dein Bild vom Dämpferinneren einfach einmal um.
 

bendh

User
sag das nicht, es passt zwar nicht hierher, aber es ist sehr lustig in der Halle die Wand hinauf zu rollen mit dem Flieger. :)
 
Tja zu den Kommentaren hier:

Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, daß die Landung nicht in Rückenlage erfolgt. ;)

OB SICH DIE LUFT OBEN ODER UNTEN SAMMELT ODER VERWIRBELT ODER SONSTWAS MACHT, dürfte völlig egal sein.

Das Luftvolumen ist der Volumenausgleich für die Kolbenstange.

Beim Einrücken des Kolbens wird die Luft komprimiert, sie "verschwindet". Was bleibt, ist 99 Prozent Öl.

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Das gute Mazola, steht seit 6 Jahren in der Werkstatt (wollte ich mal zu Minimalmengenschmierung verwenden, diese Minimalmengenschmierung ist aber die größte Sauerei überhaupt, daher steht es noch da).

Heute hat es einen neuen Verwendungszweck gefunden, aber der Reihe nach.

Herstellung der Radaufhängung:

oeld01.JPG

Das ist wahrer Luxus.

50 mm Gewinde in 10 Sekunden ohne daß man was tun muß.

oeld02.JPG

Beide Seiten brauchen Gewindeenden, die Mitte (die Kolbenstange) muß aber glatt sein, daher keine Gewindestange.

oeld03.JPG

Der 90 Grad Winkel wird warm gebogen. Das eine Ende ist die Radachse, das andere die Kolbenstange. Das Biegen ist die eleganteste Form, um einen Winkel zu bilden, den man sonst sehr umständlich entweder löten oder fügen müßte, und hält die Materialstärke klein.

Montage weiterer Komponenten:

oeld04.JPG

Die Verschlußkappe hat ein Innengewinde von 20x1.0 (ja, ich hab im Räderkasten aufgeräumt) sowie eine Stufenbohrung von 16 mm für die Scheibendichtung und weiteren 12 mm für die Stangendichtung (diese ist aber noch nicht eingetroffen). Beim Aufschrauben der Verschlußkappe wird die Scheibendichtung auf den Zylinder gepreßt. Das 20x1.0 Gewinde hat eine brutale Zugkraft, man darf da nicht übertreiben, um die Dichtung nicht zu quetschen, weil dann der Innendurchgang der Kolbenstange zu schwergängig werden könnte.

Ich sag´s gleich mal vorweg: das ist auch ohne Stangendichtung bis jetzt alles POTTENDICHT.


oeld05.JPG

Montage der Drehsicherung.

In dem Zylinder befindet sich bereits die Feder mit 1.6 N.


Tja, und nu ist das Fahrwerk auch schon fertig:

oeld06.JPG

andere Seite:

oeld07.JPG

Soviel zum Baubericht.

Weiter geht es mit dem Testen des Fahrwerks.

Xeno
 
Das neue Fahrwerk funktioniert

a) ohne Hydrauliköl, dann wirkt es als Federfahrwerk

b) mit Hydrauliköl, dann wird die Feder zusätzlich noch gedämpft.

Vorweg etwas zu den Hebelverhältnissen geführte/ungeführte Länge wg. Hinweis Verkantung:

Hebelarme_Daempfer (1).png

Sobald das Fahrwerk eintaucht, verbessert sich die Führung zunehmend, bis die ganze Länge geführt ist. Anders gesagt: das Fahrwerk wird umso stabiler, je mehr KRaft drauf kommt.

In Wahrheit sind die Verhältnisse noch günstiger, weil die Verschlußkappe hier zu kurz eingezeichnet wurde.

Aufgrund dieses netten Konstruktionsmerkmals jedenfalls kann da gar nix verkanten.

Hinweise zur Mechanik:

Das Federbein taucht gut ein, nur die letzten ca. 5 mm beim Zurückfedern sind schwergängig (wie gesagt, Prototyp, woran das liegt, mal sehen). Die Feder schafft es nicht, die letzten ca. 5 mm zurückzudrücken, auch weil sie da natürlich nicht viel Kraft hat. Dadurch haben wir so etwas wie eine Reibdämpfung, und man sieht im Video sehr schön, daß das Fahrwerk auch ohne Hydrauliköl so gut wie nicht nachfedert (kein Hüpfen). ANdererseits ist dadurch natürlich der Gesamtfederweg kleiner, statt 40 mm wie gewünscht sind es ca. 35 mm.


oeld08.JPG

Was wurde getestet?

Einfederweg aus 50 mm Fallhöhe = 1 m/s. Diese GEschwindigkeit ist natürlich nur zu Testzwecken, real auf dem Platz wäre das eine Katastrophenlandung. Aber das Fahrwerk hält das locker aus:


Einfederweg ohne Hydraulik ca. 36 mm (und Verdacht auf Feder-Block, Auslegung mit 1,6N ist eigentlich gedacht für 0,5 m/s).

Einfederweg mit Hydrauliköl ca. 22 mm (daran sieht man, die Hydraulik wirkt).

Hier haben wir den Fall, wie von RWA früher beschworen, als wünschenswert, daß der Dämpfer den Stoß dämpft, also als Stoßdämpfer wirkt, anstatt als Schwingungsdämpfer (was seine Aufgabe wäre).

SOWAS WILL ICH BEIM FLIEGER NICHT HABEN !!!

Der Dämpfer soll die Feder beim Einfedern nicht behindern,

DAHER:

Dämpfer braucht zusätzliche Durchgangslöcher für das Öl, oder kurz gesagt:

Die Druckstufe ist zu hart, muß weicher eingestellt werden.


So daß die Feder ihre 36 mm ohne Öl auch mit Öl erreicht. Der Dämpfer soll erst beim Zurückfedern wirken, nicht beim Einfedern.

Kleiner YOU_TUBE Film zeigt das Fahrwerk einmal ohne, einmal mit MAZOLA.


https://youtu.be/lTy809MPEJE


Standortbestimmung:

Das funktioniert eigentlich schon ganz prima, aber es ist noch Optimierungspotential drin.

Der Dämpfer ist dicht, da läuft kein Öl raus, obwohl die Stangendichtung noch gar nicht drin ist.

GROSSER VORTEIL:

Ich kann jetzt meine eigenen Dämpfer bauen und die so abstimmen, wie ich das haben will, anstelle daß ich wie vorher auf die Dämpfer aus dem RC-Car Bereich angewiesen bin.

Zweitens konnte das Konstruktionsziel erreicht werden.

Das Fahrwerk vereint Federung und Dämpfung ohne zusätliches Federbein oder zusätzliche Schwinge.

Es ist ein Fahrwerk mit integrierter Federung und Dämpfung.


Seine Qualitäten sieht man ihm so ohne weiteres nicht an.

Und über das Design kann man ja wohl nicht meckern, oder? ;)


Xeno
 
Was soll das Fahrwerk leisten?

Es geht ja so die Diskussion: lerne landen, dann hast du keine Probleme. Logisch zuende gedacht, um einen Piloten zum Landen zu motivieren, sollte das Fahrwerk möglichst schlecht und zerbrechlich sein.

Ich sehe das von der Warte:

Wenn mal was nicht so toll läuft, dann ist es hilfreich, wenn man ein gutes Fahrwerk drunter hat. So sollte ein Fahrwerk gebaut sein, daß es im Ernstfall den Flieger rettet.

Was das leisten muß, ist eigentlich nur eine Sache: es muß den harten Landestoß bestmöglich dämpfen.


Das geschieht nach folgender Formel für die Bremsverzögerung (hohe Bremsverzögerung = harter Bums, wollen wir vermeiden).

a = v_2 / 2*s ----------------- wobei a= Bremsverzögerung, v = Vertikalgeschwindigkeit, s = Bremsweg

Es ist also nicht die Anfluggeschwindigkeit gemeint, sondern die Sinkgeschwindigkeit, mit der sich der Flieger vertikal der Landebahn nähert.

Die Formel zeigt auch schon den Königsweg:

Am allerbesten ist es, mit kleiner Sinkgeschwindigkeit anzufliegen, da v im Quadrat eingeht.

Wir gehen mal von 20mm Federweg aus, egal ob die von einem Federfahrwerk oder von einem elastischen Bügelfahrwerk kommen.

Beispiel:

Bei 1m/s ist dann die Bremsverzögerung 25 m/sec_2

Halbieren wir jetzt die Sinkgeschwindigkeit, ergeben sich 6,25 m/sec_2. Merke: die Halbierung der Sinkgeschwindigkeit reduziert die Kräfte um 75%.

Andererseits sieht man, daß der Weg im Nenner steht.

Die zweite Möglichkeit, den "Bums" zu dämpfen, besteht darin, den Weg zu verlängern.

Wir wollen in dem Beispiel den Federweg von 20 auf 40 mm verlängern, und erhalten 12,5 m/sec_2. Merke: Verdoppelung des Federwegs halbiert die Kräfte.

Und die Wegverlängerung ist der einzige Faktor, den das Fahrwerk beeinflussen kann.

Beim Entwurf des Fahrwerks sollten die Federwege daher so groß wie möglich sein.

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Wenn wir eine Dämpfung verfügbar haben, wäre die Frage, wie die am besten aussehen könnte.

Dazu habe ich folgende Vorstellung:

1. Einfedern/Druckstufe:

Der Dämpfer darf die Feder nicht behindern. Die Druckstufe soll so klein ausgelegt sein, daß die Feder mit Dämpfung dieselben Wege erreicht wie ohne. Zum Schluß, wenn es gegen den Endanschlag geht, darf der Dämpfer etwas kräftiger einwirken.

2. Ausfedern/Zugstufe

Der Dämpfer sollte hier stärker einwirken als beim Einfedern, um das Hüpfen des Fliegers zu vermeiden, insbesondere in der ersten Phase, wenn die Feder voll unter Spannung steht.

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Damit sind wir bei dem Thema:

Differenzierung von Zug- und Druckstufe beim Dämpfer

Gewünscht ist es, Zug- und Druckstufe nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Allgemein können wir die Dämpfwirkung reduzieren, indem wir viele Löcher in den Kolben bohren. Damit reduzieren wir aber auch die Zugstufe.

Gewünscht ist aber, die Druckstufe zu reduzieren, bei bestmöglichem Erhalt der Zugstufe.

Dazu stellt man sich vielleicht kleine Mikro-Ventile vor, solche Mechanik übersteigt allerdings die Möglichkeiten des Hobby-Bastlers, das ist Hightech für die Industrie.

Ich hab daher eine andere Lösung entwickelt, auch weil mir kleine Mini-Teile, die sich bewegen, vom Prinzip nicht gefallen, weil die verklemmen und verstopfen können.

Idee zur Dämpferdifferenzierung:


bypass1.png

Wir haben eine Radius-Nut für die Verdrehsicherung, in der die Kugel läuft. Diese bleibt, wie sie ist.

Zusätzlich aber werden noch zwei weitere Nuten reingesetzt, in verschiedenen Längen.

Durch diese Nuten kann das Öl außen am Kolben vorbei fließen. Ich nenne die mal BYPASS-Bohrungen.

In dem Bereich von der Abbildung, Kolben ist in Ausgangsstellung (unbelastet), haben wir die größtmögliche Öffnung für das Öl.

Nun beginnt der Kolben einzurücken:

bypass2.png

Als erstes erreicht er die kurze Bypass-Bohrung. Sobald er die mit dem unteren Rand erreicht, ist die Bohrung geschlossen.

Damit wird der Querschnitt für die Hydraulik kleiner, die Dämpfung wird stärker.

Im weiteren Verlauf erreicht der Kolben auch das Ende der zweiten Bohrung:

bypass3.png

Und verschließt auch diese.

Jetzt befindet sich der Dämpfer in der maximalen Stufe. Und kann der Feder helfen, daß diese nicht auf Block geht.

Kommen wir zur Zugstufe:

bypass4.png

Ist der Kolben am Anschlag, beginnt der Rückweg. Jetzt drückt die Feder mit der größten Kraft. Und die Dämpfwirkung ist passend dazu maximal.


Insgesamt haben wir damit eine stufenförmige Differenzierung der Dämpfwirkung:

Stufe 1: beide Bypässe sind offen, sehr geringe Dämpfwirkung.

Stufe 2: ein Bypass ist offen, mittlere Dämpfwirkung.

Stufe 3: beide Bypässe geschlossen, maximale Dämpfwirkung.

Dazu kommt, daß die Druckstufe mit minimaler Dämpfwirkung beginnt, die Zugstufe aber mit maximaler Dämpfwirkung.

Zug- und Druckstufe sind nicht gleich, sondern haben verschiedene Kennlinien.

Das ist eine echte Differenzierung.

Jedenfalls theoretisch.

Vielleicht funktioniert das, vielleicht auch nicht.

Wie sieht das in der Praxis aus? Das wär die Frage.

Xeno
 
Am besten wär es gewesen, alles neu zu bauen.

Zumal die exzentrischen Bohrungen zuerst reingesetzt werden müssen, vor der Zentralbohrung.

Das wollte ich aber aus zwei Gründen nicht:

1. Faulheitsfaktor: vielleicht unnütze Arbeit, wenn´s nicht funktioniert.

2. Vergleichsfaktor: der neue Zylinder könnte grundsätzlich anders sein, ich wollte aber wissen, wie sich die Unterschiede am alten Zylinder auswirken.

Die Radius-Nuten kann man nicht mit dem Fräser reinsetzen, weil die Fräser nicht lang genug sind. Es muß gebohrt werden. Man kann aber nicht auf Kante bohren.

Daher:

tun01.JPG

Es wurde ein Bolzen aus demselben Material eingesetzt, damit man an der Übergangsstelle zur Innnebohrung des Zylinders die Bohrung reinsetzen kann.


tun02.JPG

Ganz so einfach ist es aber nicht, man muß den Bolzen innen gegen Verdrehung sichern, sonst läuft der Bohrer nach außen weg. Es wurde also in den Bolzen noch eine Nut reingesetzt und dieser mit einer M4- Schraube gesichert. Die geplanten BYPASS-Bohrungen sollten in 4 mm erfolgen.

tun03.JPG

So sieht es dann danach aus. Den Bolzen wieder rauszukriegen, war mit etwas Umstand verbunden, am Ende aber alles gut.


tun04.JPG

Fahrwerk wurde dann wieder zusammengebaut.

Und anschließend die große Frage:

Was hat´s gebracht?

tun05.JPG

Dazu mußte das Fahrwerk getestet werden.

Mit der Theorie ist es ja so:

Es kann alles falsch sein und schief gehen.

Aber ohne eine Theorie geht gar nix.

Was wurde getestet?

Die Einfederwege.

Darüber hinaus hab ich ein wirklich schönes kleines Video gemacht, was den Unterschied zwischen Dämpferfahrwerk und ungedämpftem Federfahrwerk sowas von deutlich sichtbar macht, daß man danach keine ungedämpften Federfahrwerke mehr haben will. Setz ich an den SChluß des Beitrags.

Test:

Gemessen wurden die Federwege bei 3 Vertikalgeschwindigkeiten, nämlich 1m/s, 0,75m/s und 0,5m/s.

Die entsprechenden Fallhöhen betragen 51 mm, 29 mm und 13 mm (da der Apparat im freien Fall mit der Erdbeschleunigung beschleunigt wird).

Ausgangslage:

Das hydraulische Fahrwerk war zunächst mal ohne Ölbefüllung gemessen worden. Es ergab sich ein Einfederweg von 36 mm.

Der Weg ist o.k., allerdings 36 mm entsprechen einem Federblock. Das war also aufgeknallt. Weil die 1,6 N Feder nicht für 1m/s ausgelegt ist, sondern für 0,5 m/s.

Nach Befüllen mit der Hydraulikflüssigkeit (MAZOLA KEIMÖL, 6 Jahre in der WErkstatt gelagert ;) ) betrug der Einfederweg nur noch 22 mm. Ein Beweis dafür, daß die Dämpfung die Feder bei der ARbeit behindert hatte.

Das war der Ausgangspunkt, das sollte geändert werden.


Hier sind die Meßergebnisse für das modifizierte Fahrwerk mit Differenzierung der Druck- und Zugstufe:

1.) Federweg bei 1m/s = 33-34 mm

2.) Federweg bei 0,75m/s = 24 mm

3.) Federweg bei 0,5m/s = 19-20 mm

Ganz allgemein:

Die Überarbeitung hat genau die gewünschten Ergebnisse gebracht.

Bei 1m/s gerät das Fahrwerk an den Rand des Federblocks (=36 mm), aber nur an den Rand. Ohne Dämpfung würde die Feder aufknallen bei 36 mm, mit Dämpfung wird sie bei 34 mm "gerettet". Abgesehen von der Rettungsaktion wird die Feder vom Dämpfer beim Einfedern nicht behindert. Genau das sollte erreicht werden.

Auch die anderen Werte sind recht kommod, wenn man das nämlich mal durchrechnet:

Bremsverzögerung bei

1m/s = 15 m/sec_2 = 1,55 g

0,75m/s = 11,7 m/sec_2 = 1,2 g

0,5m/s = 6,4 m/sec_2 = 0,65 g

Das sind sehr ordentliche Werte im Bereich von deutlich oberhalb 70% Absorptionsleistung.

Zusammengefaßt:

Das hydraulische Fahrwerk mit differenzierter Druck- und Zugstufe funktioniert prima.


Fehlt jetzt noch der youtube-Film, bei dem man den geradezu phänomenalen Unterschied zwischen Federung und Dämpfung sehr gut sehen kann.

Den mach ich grad mal fertig.

Hier ist er ( a MUST SEE):

https://youtu.be/e00Hc9znEWM


Xeno
 
Nachtrag:

Dichtung des Dämpferfahrwerks.

Ein normales Federbein (vulgo: Stoßdämpfer) hat an dem einen Ende die große Öffnung, dort wo das Hydrauliköl eingefüllt wird, die auch verschraubbar ist. Dort ist kein Durchgang!

Die Gegenöffnung führt die Kolbenstange, ist vom Durchmesser her schon stark reduziert und nicht verschraubbar.

Es wird dort eine Stangendichtung verwendet, die von achsial eingepreßt wird und hinter einer Nut gesichert ist.

Bei dem vorliegenden Hydraulikfahrwerk sind die Verhältnisse aber grundlegend anders.

Wir haben alles auf einer Seite, was beim normalen Federbein auf zwei Seiten verteilt ist.


Gelöst wurde das mit der Gewindekappe, die auf dem Dämpferzylinder sitzt.

Das ist das Design:

bypass-verschluss.png

Die erste Voraussetzung ist ein großes Innengewinde, welches um das Außengewinde des Zylinders herumgreift.

Dann braucht es eine Durchgangsbohrung für die Kolbenstange von 6 mm.

Und eine Dichtung, die die Innenbohrung des Zylinders abdeckt. DIeser hat eine zentrische Bohrung von 12 mm, aber auch exzentrische Bohrungen, insgesamt sind da im Durchmesser 12 + 2,5 = 14,5 mm abzudichten.

Dazu dient hier die Scheibendichtung mit D=16. Maße 6 (innen) x 16 (außen) x 3 (Höhe/Länge). Die ist mit Stufenbohrung von 1.5 eingelassen, also nur mit halber Länge, damit man sie auch anpressen kann.

Um die Kolbenstange zusätzlich abzudichten, ist eine weitere Stufe für eine Stangendichtung vorgesehen mit den Maßen 6x12x5. Die ist noch nicht eingetroffen, aber kann direkt eingesetzt werden, wenn sie da ist. Das ist beim normalen Federbein auf der Seite der Kolbenstange die einzige Dichtung. Allerdings hat sich bis jetzt der Eindruck ergeben, daß die Scheibendichtung allein für die Dichtung sowohl des Zylinders als auch der Kolbenstange schon ausreicht.

Das Resultat dieser ganzen Anforderungen ist dann die Geometrie in der Abbildung. Oben herum ist die Kappe parallel gefräst, damit man sie mit einem Maulschlüssel anziehen kann.

Standard-Fittings aus dem Sanitärbereich sind dafür nicht verwendbar.


Xeno
 

FamZim

User
Hallo Xeno

Um die Dämpferwirkung, deinen Wünschen entsprechent umzukehren, leicht rein und schwer wieder raus, mal ein Vorschlag.
Ein Ventiel in Form eines " Schlauchfentiels", wie früher am Fahrradschlauch war.
Eine Abdrehung am Kolben im unteren Bereich.
Dazu eine quer Bohrung mit eine Längsbohrung (Sackbohrung) bis dort, von Oben im Kolben.
Am Kolben unten einen kleinen Kragen stehen lassen, damit der Schlauch nicht abrutscht.
Noch ein paar Unterbrechungen im Kragen, wie zu einer Krohne.

So kann beim Kolben-einschieben, das Öl unter dem Schlauch nach unten raus, beim runtergehen aber, ist die Dämpferwirkung erhalten.
Ich denke das kann nachträglich noch gemacht werden.

Gruß Aloys.
 
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