Finishing Balsamodell mit GFK und Lack ?

Peter2

User
Hallo Markus
Es wird Dir sicher gelingen !
Epoxy klebt wie der Teufel. Ich hatte kürzlich eine lackierte GfK-Motorhaube vom Verbrenner repariert. Ich hatte nicht alles drumherum abgeklebt und Murphy war zur Stelle: es ist Etwas auf die natürlich nicht gereinigte Lackoberfläche runtergelaufen, was ich allerdings erst am nächsten Tag nach dem Aushärten gesehen habe. Diese Masse habe ich nur mühevoll wieder entfernen können. An einer kleinen Stelle hatte sich dabei das Gelcoat gleich mit gelöst :-(
Und bei der Harzpanscherei die Handschuhe nicht vergessen.
Größere Teile schleife ich nach Möglichkeit ebenfalls draußen.
Viele Grüße
Peter
 

Relaxr

User
Hi - habe soeben mal 4 Balsaplatten ca. 6x4cm 1,5 mm dick mit Schleifgrund behandelt und mit 50g/m2 GFK Leinwand beschichtet, abgetupft :

1.) mit R&G L Pur
2.) mit R&G L + ca. 50% IPA
3.) mit Clou Parkettlack (PU), wasserbasiert

4.) mit R&G L Pur um ein Rundholz auf dem Balsaplättchen geformt, um zu prüfen, ob es sich löst beim Anziehen (Test wg. Umlegen der Nasenleiste und von kantigen Stellen)

bisherige Erkenntnisse: PU ist schon trocken, Harz + IPA lässt sich deutlich(!) besser als Harz pur auftragen und verteilen (das ist schon mal von der Verabeitung mein Favorit). Mit IPA "fliesst" besser ins Gewebe und lässt sich besser und sparsamer Ausspreiten.
Morgen starte ich Materialprüftests (Steifigkeit und Schlagfestigkeit, Gewicht falls es die Digi-(Harz)-Waage hergibt) :D

Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Bei Raumtemperatur ist die Vernetzungsreaktion nach ~ 7 Tagen vollständig abgeschlossen.
 

Relaxr

User
OK - ich lege alles auf den Heizkörper :D Jugend forscht :p

Demnach sollte man zum ersten Schliff des wahren Objektes dann also am besten ca. ne Woche warten nach dem Beschichten - ja? Oder auch schon vorher Anschleifen und mit Harz Talkum spachteln ? Quasi Feucht auf Restfeucht....?
Hab mir bei Amazon ne mikroverzahnte Friseurschere geholt, hab noch nie so sauber Gewebe geschnitten. Ein Töpfchen reines Talkum ist auch schon da...sieht bisher alles echt gut aus !

Danke an Euch, ich berichte
Markus
 
Welche Schere war das genau? Auch nasses Gewebe? Meine Erfahrung mit den Scheren <30€ sind bisher der totale Ausfall.

Bei der Weiterarbeit muss man keine 7 Tage warten. Ich würde da bei 2 Tagen bleiben.
 

Relaxr

User
Hast ne PN zur Schere :), Nasschnitt sage ich dir noch, wenn es soweit ist/war.

Hab heute Morgen schon mal nach meinen samples geschaut: das mit PU gemachte Brett hat sich stark nach oben gewölbt, die mit Harz nicht. Der Wasseranteil im PU quillt die Oberfläche, daher Wölbung. Leider fixiert das Laminat dabei die Wölbung. Gut, bei 1.5 mm Balsa biegt sichs generell auch leicht. Dies bekräftigt die bekannte Tatsache, mit Parketlack beschichtete Bauteile immer simultan und beidseitig zu behandeln, um Verzüge zu minimieren. Harz ist hier "neutral". PU wenn überhaupt, nur für statisch rel. steife Teile, ist meine Konsequenz daraus. Werde wohl Harz + IPA für die Mig nehmen. Heute abend teste ich noch mal Stabilität und Schlagfestigkeit der Prüflinge.

Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Demnach sollte man zum ersten Schliff des wahren Objektes dann also am besten ca. ne Woche warten nach dem Beschichten - ja? Oder auch schon vorher Anschleifen und mit Harz Talkum spachteln ? Quasi Feucht auf Restfeucht....?

Nass in nass, also noch innerhalb der Gelierzeit. Bei Epoxydharz L mit Härter L ist diese bei einer derartig geringen Laminatdicke vielleicht nach 4-5 Stunden bei Raumtemperatur erreicht.

Mit den 7 Tagen bezog ich mich auf die Vergleichsversuche.
 

Relaxr

User
Aha Stefan, wohl um eine Quervernetzung beider Schichten (Laminat + Spachtelung) zu gewährleisten. Danke!
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ja klar, oder willst Du 2 Mal schleifen?

Zumal in die Gewebetäler kommst Du mit Schleifpapier eh nicht rein.
 

Relaxr

User
So - habe eben die Ansätze mal verglichen:

-Dellen durch Aufschläge (Stahlkugel drauf fallen lassen): geht bei PU schneller, GFK "federt" hier etwas ab. Der PU Verbund wirkt spröde, der Harz eher elastisch

-Gewicht (grob): Harz pur>Harz 50%IPA=PU

-Biegen: Harz ist etwas elastischer, zäher als PU

-Interessant: von dem PU Pad kann man das Gewebe nach einigen Anläufen stückweise abziehen, bei Harz reisst das Gewebe immer wieder ab, haftet besser am Holz.


PU ist mE für niedrige Belastungen, moderate Verstärkungen gut geeignet, auch für Schaummodelle, immerhin ohne Mief. Harz wird härter, zäher aber macht Emmissionen. Ich nehme Harz 50% IPA mit Schaumstoffrolle, Borstenpinsel, Handschuhen und Halbmaske das sollte passen.

Gruss markus
 
Zuletzt bearbeitet:

amoc

User
Hallo,

lese hier sehr interessiert mit.
Und habe auch gleich ne Frage:
Wie steht es mit der Verträglichkeit von Isopropanol-verdünntem Epoxy mit Schäumen (EPS und XPS)?
Lösen sich diese auf? Oder ist das unkritisch?

VG, Andi
 

amoc

User
Hallo,

lese hier sehr interessiert mit.
Und habe auch gleich ne Frage:
Wie steht es mit der Verträglichkeit von Isopropanol-verdünntem Epoxy mit Schäumen (EPS und XPS)?
Lösen sich diese auf? Oder ist das unkritisch?

VG, Andi

Und wo wir schon dabei sind: wie sieht es mit der Geruchsbelästigung durch Isopropanol aus?
Hatte mir mal einen Epoxyverdünner gekauft aber nach den ersten Versuchen Verarbeitungs-Verbot von meiner Frau bekommen.
Der Geruch hing trotz ordentlichen lüften noch nach Tagen im Keller.
 

Relaxr

User
Hi - ich vermute mal, dass IPA das EPS und XPS nicht angreift (das Harz eh nicht), das kannst du doch aber ganz easy selbst prüfen. Der Geruch Harz + IPA ist subjektiv angenehmer, als Harz alleine (Harz riecht mE irgendwie erdnussartig, mit IPA kommt was "süssliches" dazu). Ich würde jedoch davon ausgehen, dass das abdampfende IPA flüchtige (auch toxische) Substanzen aus dem Harzgemsich "mitnimmt" in die Umgebung und damit belastet. Ich arbeite eh nur noch entweder im heftigen Durchzug (zwei Fenster quer offen) und/oder eben mit Halbmaske mit geeignetem Filter. Im Vergleich zu Schnellschleifgrund etc. ist Harz mE "Kindergeburtstag". Nitrodämpfe hasse ich.

Bitte Richtigstellen, wenn grob falsch....bin hier KEIN Spezialist

Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Und wo wir schon dabei sind: wie sieht es mit der Geruchsbelästigung durch Isopropanol aus?
Hatte mir mal einen Epoxyverdünner gekauft aber nach den ersten Versuchen Verarbeitungs-Verbot von meiner Frau bekommen.
Der Geruch hing trotz ordentlichen lüften noch nach Tagen im Keller.

IPA ist ein Alkohol und Bestandteil von Desinfektionsmitteln, unter anderem zur Wundversorgung. Da sollte Dir der Geruch mindestens schon einmal über die Riechrezeptoren gekommen sein.

Das, was Du hier beschreibst, dürfte eine Mischung aus verschiedenen aromatischen Kohlenwasserstoffen sein, unter anderem mit Xylol und weiteren tollen Sachen.

Nichtreaktive Verdünner sollten sowieso nur für Beschichtungen verwendet werden, um zu gewährleisten, dass diese noch vor dem Beginn der Gelierphase wieder verdunstet sind.

Von mehrlagigen Laminaten damit würde ich definitiv abraten, das gibt nur Kaugummi.
 
Hi - ich vermute mal, dass IPA das EPS und XPS nicht angreift
Ja. Als Alkohol ist er nicht sehr aggressiv.

Der Geruch Harz + IPA ist subjektiv angenehmer, als Harz alleine (Harz riecht mE irgendwie erdnussartig, mit IPA kommt was "süssliches" dazu).
IPA ist das, womit Dir die Praxisassistentin die Haut reinigt, bevor sie mit der bösen Spritze kommt. Was Lösungsmittel angeht etwas vom weniger belastenden, würde ich sagen. (Steht ausserdem für India Pale Ale, aber das wor hier wohl eher nicht gemeint...)

Ich würde jedoch davon ausgehen, dass das abdampfende IPA flüchtige (auch toxische) Substanzen aus dem Harzgemsich "mitnimmt" in die Umgebung und damit belastet.
Viel darf das nicht ausmachen. Die ganze böse Chemie wird für die Reaktion benötigt...
 

Relaxr

User
Hi - hab eben gesehen, daß R&G offenbar einige "reizende" Komponenten aus Harzen zB der L Gruppe entfernt hat. Das finde ich mal gut. Ich nehme IPA/Wasser schon lange in Form von Hygienespray (250ml, keine 2€, oft bei bekannten Grossdicountern) im Hobbykeller als Standardreinigungsmittel zB für Entfettungen von Klebestellen und zum Reinigen von Schalenseglern. Erscheint mir ebenfalls eher relativ "unagressiv". Bei Harz ist mE der Hautkontakt sehr viel kritischer als die Abluft.
 
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