Formel 250 - Fight the Fat!

Small Block, 4,3 bis 6,6 Liter.
Big Block, 5,7 bis 7,4 Liter.
Je nach Ausführung.

Gemessen daran begnügt sich mein nächstes Projekt mit dem Motor vom Fiat 500 ... dem echten, nicht dem neumodischen Remake.
Dabei hat das Original mit seinen 3,8 Litern durchaus Leistung, obwohl es ein Flat Four ist und kein V8.

Original.jpg

Im Original ist diese Maschine genial. Die fliegt sich leichter als ein Fahrrad zu fahren, von Start und Landung mal abgesehen, Spornrad will gelernt sein besonders wenn man mit drin sitzt. Einmal getrimmt kann man Minuten lang den Steuerknüppel loslassen. Das Teil ist unbeirrbar. Ganz anders als z.B. die Piel Emeraude. Die fliegt jeder noch so kleinen Luftbewegung hinterher. Die muss man ständig auf Kurs zwingen.


Den Vogel hatte ich schon mal gebaut, erst als modifizierten Guillows-Bausatz.
Guillows 1.jpg
Aber trotz der verstärkten Einbindung des Motorspants sind ca. 100 g mehr, als Stick-and-Tissue bei der Landung oft aushält.


Daraus abgeleitet ist dann eine Eigenkonstruktion entstanden, die nur 90 g auf die Waage gestemmt hat und auch bei den widrigsten Windverhältnissen gut gefolgen ist.
DSC02861.JPG

Bis es bei einer Landung im struppigen Geäst eines ungepflegten Apfelbaums sein Ende gefunden hat. D.h., genaugenommen bei der anschließenden Bergung. Da war nichst mehr zu reparieren. Der Dappes ist einfach zu grobmotorisch an die Sache rangegangen.

Na ja, jetzt nach vielen Jahren Spaß mit anderem Fluggerät nehme ich einen neuen Anlauf.
000 Konstruktion.JPG

Da fließen alle seither gemachten Erfahrungen mit ein.
Komponenten:
E-Flight Empfänger-Briefmarke mit BL-Regler
ein zentrales QR-Servo
400 mAh-Akku, 2s
Motor aus eigener Produktion
 
Aber trotz der verstärkten Einbindung des Motorspants sind ca. 100 g mehr, als Stick-and-Tissue bei der Landung oft aushält.
Wobei die Anwesenheit des Fahrwerks wahrscheinlich der Hauptgrund für den Bruch war, wie ich in Björns Fast Frog Video mal wieder vor Augen geführt bekommen habe. Da wäre ein Abwerf-Fahrwerk analog zu Deinen magnetgehaltenen Flügeln sicher nicht schlecht.
 
Wie gesagt, die Eigenkonstruktion hat lange Dienst getan, trotz festem Fahrwerk.
Nur dieser Apfelbaum ... da hat ein Zweig zwischen Fläche und Flächenstrebe eingefädelt, und da hing das Gerät oben. Von alleine wäre das nie runtergekommen. Also habe ich versucht, wenigstens die Innereien zu bergen.

Meine Fokker fliegt auch mit Fahrwerk, bei 116 Gramm Ruhemasse. Die ist derzeit mein ältestes Modell und hat schon manche Landung überstürzt.
Die sähe auch seltsam aus ohne Fahrwerk ...
060.JPG



Aber es stimmt, bei manchen Modellen ist ein lösbares Fahrwerk das Mittel der Wahl.

DSCF6611.JPG

Hier hatte ich zum Schluss (bei diesem Bild noch nicht) sogar die Fläche abwerfbar und das Fahrwerk nur mit Magneten befestigt.
Aber über all diesen Finessen ist das dann alles zu schwer geworden und geflogen wie ein WW II-Jäger.
 
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An's Werk.
Zuerst, wie immer, ein Gerüst aus Spanten und Längsgurten. Die Spanten sind aus LW-PLA mit Füllgrad 40%. Die sehen zwar massiv aus, aber eigntlich sind sie ziemlich fluffig.
Damit für jeden weiteren Schritt noch genug Zugänlichkeit da ist, muss man sehr auf die Reihenfolge achten.
001 Baubeginn.JPG


Das wird sehr bald merkbar, wenn die vorbereitete Empfangsanlage incl. Stromversorgung ihren Platz finden soll.

002 RC-Komponenten.JPG
 
@Holger: Was sind Deine Erfahrungen hinsichtlich Profile und deren Dicke bei U250? Merkt man einen Unterschied, oder siegt endlich der Pragmatismus (Ebene Bauseite(n) + Dicke) ?

Patrick
 
Hi Patrick,
Bei meinen Zwergen habe ich Clark Y 10%, MH-43 und NACA 0009 gebaut. Die funktionieren alle problemlos.

Mittlerweile verwende ich nur noch Nicht-Profile.
Ohne Wölbung.
Mit Wölbung.

Bis runter zu 8% Dicke habe ich ausgeführt, bringt aber fliegerisch keinen Vorteil zu 10% und ist statisch empfindlicher.

Im direkten Vergleich habe ich keine Nachteile gefunden.

Seitdem ist meine Modellbauwelt wieder ein Stück einfacher geworden.
 
Wenn die Mittellinie, also die durch das Profil von der Nasenleiste zur Endleiste geht, eine Gerade ist, dann hat das Profil keine Wölbung („symmetrisches“ Profil. Wenn man z.B. das Profil in Segmente unterteilt und jeweils in der Hälfte des Segment Teilstrichs einen Punkt macht, diese Punkte verbindet, erhält man die sogenannte Skelettlinie. Je nachdem wie stark diese im Verhältnis zur Profiltiefe gewölbt ist ergibt das den Wert der Profilwölbung.
 

crusader

User
Ohweh Hightech
Ich kann doch bei jedem Profil einen geraden Strich von der Nase zu Endleiste machen.
Aber im Prinzip muss ich das auch nicht wissen, Hauptsache es fliegt.
Lg Andreas
 
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bendh

User
Du kannst auch 2cm neben dem Profil eine Linie ziehen oder senkrecht zur Tischkante.
Die Beschreibung lautet aber:
Wenn man z.B. das Profil in Segmente unterteilt und jeweils in der Hälfte des Segment Teilstrichs einen Punkt macht, diese Punkte verbindet, erhält man die sogenannte Skelettlinie. Je nachdem wie stark diese im Verhältnis zur Profiltiefe gewölbt ist ergibt das den Wert der Profilwölbung.


 
Wenn wir gerade schon bei Profilen sind, mache ich einfach mal mit der Tragfläche weiter.
Bei solchen Modellen, wo es ein Höhenleitwerk gibt, egal ob vor oder hinter der Hauptfläche, bevorzuge ich Clark Y.
Warum? Es funktioniert auch bei ausgesprochen kleinen Flügeltiefen, und es lässt sich gut auf einem ebenen Tisch bauen.
Also Rippen schneiden, und auf den Holmen aufreihen.

009 Flächengerüst.JPG


Dabei nicht vergessen, rechtzeitig die Lagerbuchsen für die Querruderwellen einzusetzen und die Wellen zu montieren. Wenn die nächste Rippe erst festgeklebt ist, geht das nicht mehr.
Für die Rippen habe ich Schablonen gedruckt, die es erleichtern, die Rippen anzuzeichnen. Es sind ja, je nachdem, ob eine Beplankung vorhanden ist oder nicht, verschiedene Formen nötig.

010 Querruderwelle.JPG
011 Fläche.JPG
012 Flügelgerippe.JPG


Wenn Nasen- und Endleiste sowie die Beplankungen angebracht und die Randbögen aus Balsareste zusammengestoppelt sind, wird alles verschliffen und ist fertig für die Bespannung mit Papier.


Übrigens, wenn der Flieger mal kein Höhenleitwerk haben soll, ist Clark Y nicht unbedingt die erste Wahl.
Ich habe beim ersten Versuch eines selbstkonstruierten Deltas das Sipkill ( https://aerodesign.de/ ) ausprobiert, und es hat funktioniert. Seitdem hatte ich noch keinen Grund, davon abzugehen.
 
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Hallo Hans, Deine feine Konstruktion gefällt mir sehr. Was hast Du als Lagerbuchse verwendet?
Danke vorab und viele Grüße
Jörg
Normalerweise hätte ich Alu oder Messing genommen, aber ich habe da noch eine Stückchen Plexiglas von 4,5mm Durchmesser.
Faulheit siegt, warum soll ich von 6mm runterdrehen und auch noch das schwerere Material nehmen?
Die Gleitgeschwindigkeiten und Belastungen in dieser Lagerung sind vernachlässigbar, sonst wäre Plexiglas kein guter Lagerwerkstoff.
Die Welle ist übrigens aus CFK.

Grundsätzlich kann man alles nehmen, was einigermaßen zu bearbeiten ist, sich kleben lässt und nicht gerade giftig ist.
  • POM ist als Lagerwerkstoff sehr gut geeignet, kann aber nicht geklebt werden.
  • Nylon ist der Klassiker.
  • "Novotex", also phenolharzgetränktes Gewebe geht gut, wenn es geschmiert werden kann und gegen Stahl läuft.
  • Für schnell laufende oder nur kurzhubig hin- und hergehende Bewegungen unter höherer Last und ohne die Möglichkeit einer Schmierung empfiehlt sich die Paarung Stahl/PEEK. PEEK ist sündhaft teuer, aber ein geniales Zeug. Ich habe es an verschiedenen hoch belasteten Stellen im Einsatz , z.B. Zentrierung der Kardanwelle des JZR, die Bewegt sich ständig hin und her, kriegt heiß und muss schon was tragen.
  • Die Fa. IGUS bietet Lagerbuchsen aus Kunststoff an für beinahe alle Anwendungsfälle. Nicht billig, aber gebrauchsfertig.

Hier bei dieser Querruderanlenkung wäre das alles mit der berühmten Kanone auf Spatzen geschossen.
 
Hallo Hans, Deine feine Konstruktion gefällt mir sehr.
Mir auch. Und ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal über eine Cub sage, denn davon gibt es nun wirklich nicht wenige.

Hans, hat die auch 500mm Spannweite? So leicht, wie die wird, fliegt die am Ende sogar wie eine Cub!

Das ist wie ich finde das schlimmste an fast allen Störchen, Cubs usw: die sind so schwer, dass sie wie RC-1 fliegen. Die Krönung habe ich jetzt gesehen: bei Pichler gibt's ne Blériot XI mit 1800mm Spannweite - und 5kg Gewicht! Da kann man dann stilsicher auch ein Resorohr dranbauen und den Louis (das Pilotenpüppi) mit einem Druckanzug reinsetzen🤣
 

Window

User
Bleriot XI la manche sollte im Masstab 1/4,3 ( 1,8m SPW) eine Masse von 4kg aufweisen. Für scale Flugeigenschaften ca 1kg ( es gab diverse Bleriot Einsitzer Varianten unterschiedlicher SPW ( 7,8-9m) und sehr variabler Startmasse. BW Claus
 
Hans, hat die auch 500mm Spannweite? So leicht, wie die wird, fliegt die am Ende sogar wie eine Cub!
Ja, die bekommt auch 500 mm.
Nein, wie das Original fliegt die nicht. Rechne Dir aus, wie langsam die sein müsste, wenn sie genauso viele Rumpflängen pro Sekunde zurücklegen soll wie die manntragende Maschine.
Das klappt vielleicht als Freiflugmodell mit Gummimotor, aber nicht mit all den Innereien, die für E-Antrieb und RC nötig sind.
Es sei denn ... mit einem Pager-Motor mit Getriebe, den leichten Magnet-and-Coil-Servos und solchen Miniatur-Empfängern für den Indoor-Flug könnte das auch klappen.
Aber ich habe keine Halle in der Nähe, wo ich zum Fliegen hingehen könnte. Der Vogel muss draußenfähig sein.
Also wird er wieder knapp 100 Gramm schwer und fliegt dementsprechend schneller als scale.
 
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