Frage an die Aerodynamiker (siggi???) Eppler 205 und Wölbklappen

Milan

User
Hallo Siggi,

wir zwei betrachten das Profil aus verschiedenen Perspektiven.

Zum einen die Erkenntnisse aus dem Computer und Labor : Rechnungen und Versuche im Windkanal belegen unstrittig, der Proband E205 ist im Vergleich (hier SD7037)durch die Prüfung gefallen.
Wer einen neuen Flügel plant und sich die Mühe macht, diese Ergebnisse nicht unbeachtet zu lassen, wird ein " besseres " Profil auf seinen Flieger nageln. Alles wird gut!

Zum anderen die sich regelmäßig wiederholenden Erlebnisse auf`m Flugplatz :
Die High-Tec Segler scheinen zu vergessen, das sie im Labor alle altmodisch profilierten Flügel um Längen geschlagen haben und verweigern in der Praxis beeindruckend ihre Überlegenheit - oder sind es nicht doch ihre Piloten?

Aus guten Grund wird niemand sagen, " nimm` das xyz - Profil, damit fliegst du garantiert um xx Prozent besser als mit einem E205 ".
Wohl aber läßt sich argumentieren " schau auf diese Berechnung, die belegt doch eindeutig, das E205 ist sch....

Ehrlicher wäre es, darauf hin zu weisen, das eine Flugleistungssteigerung aufgrund einer besseren Profilierung im Vergleich zu besseren Steuerkünsten eher marginal ausfällt.

mfG

Harry
 

jwl

User †
was ich nicht ganz verstehe
warum hängen so viele an diesem E205
ist das eine religion oder was?

nur weil es einfach zu bauen ist das E205
das E205 ist ein modernes profil
es gibt aber modernere die besser sind
warum sollte man 20 jahre forschen und es kommt immer schlechters raus -- ja die haben die dünnen endleisten die kann ich im geschäft nicht kaufen zu hause kannst du sie aber runter schleifen

zu thema fliegkunst mit einem 7037 fliegst du sauberer und es verzeiht auch mehr fehler

oder muessen die einen alten flieger mit e205 haben jetzt ein problem haben?
können sie jetzt nicht schlafen weil sie gestern ein flieger mit e205 gekauft haben?

ist doch unsinn oder
sie müssen sich auch nicht schämen
warum auch / man darf doch lernen

es kann einfach sein dass sich hier einige einen EON gebaut habe der hat das E205 drauf

die flächen sind nicht geschränkt könnte ja im schnellflug 1% leistung kosten obwohl ich noch niemanden damit schnell fliegen habe sehen

nun gut der EON fliegt gut/ in besser zu machen waere ein leichtes

wer baut einen mit einem SD7037 und aussen 2-3grad schränkung

und siehe da der flieger macht noch mehr spass
für den ersten der einen EON so baut gibt es von mir eine flasche prosecco versprochen

gruss johannes
 
Hi,

das ist genau der Punkt: wieso soll ich bei meinem Auto eine windschnittige Karrosserie montieren, bringt doch eh nix wenn ich die ganze Zeit mit der Handbremse gezogen fahre...wer sagt denn dass ich es tun muss?

Ein gutes Profil zeichnet sich IMHO auch dadurch aus, dass es eine gewisse Gutmütigkeit hat. Ein Beispiel:

Ich flog im F3B-Training bisher Supermaster von HQ. Der geht genial einfach, Du kannst mal wegkucken um schnell ins nächste Dorf einkaufen zu gehen.
Jetzt am Samstag flog ich Estrella. Da kannste keinen Moment wegschauen während dem Kreisen z.B., aber wenn ich mich konzentriere (und ich tu' das immer beim Training) geht die Estrella halt einfach eine Spur besser.

Natürlich kompensiert ein modernes Profil keinen Scheisspiloten, aber wenn man Schritt für Schritt alle Faktoren optimiert, dann steht man am Schluss vielleicht mal dort wo mein Trainingspartner im Moment steht: zuvorderst auf der Rangliste der F3B-Eurotour.
Man könnte auch sagen, wieso soll ich spielfreie Ruderanlenkungen machen wo doch das Servo schon soviel Spiel hat. Aber das summiert sich doch auf?! Auch ein schlechter Pilot fliegt mit einem guten Profil besser, nur nicht um soviel besser wie es theoretisch möglich wäre.

Und falls mich am Hang einer abhängt, der ein Eppler205 drauf hat, während ich meinen Focus fliege, dann schenke ich ihm sofort das Teil. WEIL ER ES NICHT SCHAFFEN WIRD!

Das Argument "da ist doch noch vieles andere was schlecht ist, da brauch ich erst gar nicht anzufangen zu optimieren" ist...naja, sagen wirs mal so: nichts für mich

Gruss
Raphael
 

heinzi

User
hallo zusammen

das thema passt ja ausgezeichnet zum thema "last down xxl". profil e205, querruder und wölbklappen.

über das e205 wurde seinerzeit im rco schon mal diskutiert. sicher gibt es heute bessere proflile als dieses. der artikel im aufwind sugeriert aber schon ein etwas zu schlechtes bild des e205. (von wegen ziegelstein und so!)
also wenn das e205 so schlecht wäre wie es die theorie es uns glauben lassen möchte, warum in aller welt kommen dann immer noch flieger mit diesem profil auf den markt??? (nur weil bekannt ist, dass e205 eigentlich gar nicht geht?)

soweit ich mich erinnern kann an die rco disskussion wurde damals aber gesagt das gerade das e205 auf baufehler kritisch reagiert und eigemtlich nichts ist für die offene rippenbauweise. nun mein segler mit selbstgebauten flügel (3m, offene rippen) geht jedenfalls prima auch im langsamflug
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Hartmut schreibt grundsätzlich sehr poiniert über Profile. Ein Aufsatz nach dem Motto, sind eh alle gleich +/-15% würde doch keinen so fesseln. Und auch zu keiner fruchtbaren Diskussion führen. Provokation bringt machnmal mehr in Gang als Harmoniegesülze.

Zum E205.
Es ist nicht so, dass damit die Modelle besch******* fliegen. Ich kenne etliche, die E205-Modelle fliegen und sehr zufrieden sind. Entweder weil sie vorwiegend zügig unterwegs sind oder weil sie aufgrund er Flächengeometrie (geringe Streckung, hohe Flügeltiefe) mit großer Re-Zahl unterwegs sind. Da wird dann gesagt, das Modell muss man ein bisschen schneller kreisen, damit die Leistung da ist und gut ist. Solange der Bart nicht zu eng ist, kein Problem.

Oder z.B. zwar E205 draufsteht, aber gar nicht dran ist. Glaubt mir, ich habe von verschiedenen Rümpfen in letzter Zeit Profile abgenommen und mit Computerausdrucken verglichen, um abzugleichen oder herauszufinden welches Profil dran ist oder welches moderne Profil mit etwas Schleifarbeit hinpasst. War oft lustig, wenn man dann die Herstellerangabe erfuhr und verglichen hat.

Bei Rippenbauweise dürften die Abweichungen eher noch größer sein. Zumal an der Stelle, an der die Beplankung endet, auch die Profiltreue endet. Wer hier z.b diskutiert ob ein MH32 oder RG15 oder SD7037 mit antsprechend angepasster Dicke und Wölbung besser ist, hat noch nie die Konturen verglichen. Bautechnisch mit Rippenbauweise nicht zu unterscheiden.

Übrigens hat nach einhelliger Meinung am Teckpokal ein 25 jahre altes Modell mit Clark Y-Profil den Flug des Wettbewerbs gemacht. Bis auf die SAL-HLGs einziges Modell das im Handstart gestartet wurde, unter die Hangkante absoff, einen Bart auf dem Teller auskreist und nach voller Flugzeit landete. Es war ein legendärer Graupner Cirrus (ABS-Rumpf, Rippenfläche, Pilot Walter Lamparter, 76 Jahre alt). Als Anfängersegler gigantisch, gegen den hat im Bart auch eine F3J-Maschine Probleme. Streckenleistung allerdings eher nicht vorhanden. Wer die nicht braucht, wird sich aber daran nicht stören.

Hans

P.S. Ein Modell mit E205 und passender Auslegung (Geometrie, V-Form etc) wird gegen ein Modell mit dem besten Superprofil und einer danebenliegenden Auslegung gewinnen, weil es immer drauf ankommt, wieviel der Pilot von der Leistung auch abrufen bwz. wieder an anderer Stelle vergeigt.

[ 11. September 2002, 09:39: Beitrag editiert von: haru ]
 
...und verweigern in der Praxis beeindruckend ihre Überlegenheit - oder sind es nicht doch ihre Piloten?
Harry,
es kommt immer drauf an, welchen Piloten wir zugrundelegen. Nehmen wir den sportlich ambitionierten Freizeitpiloten, der das Wort Schwerpunkt nicht nur buchstabieren kann, sondern auch verstanden hat, wie sich das mit Schwerpunkt und Flugleistungen ganz grob verhält, dann sieht das auf einmal ganz anders aus mit der Profilwahl. Natürlich kann ich immer den Anfänger zugrundelegen und dann sagen: Alles ist Mist, fliegt Amigos! ;)

Ehrlicher wäre es, darauf hin zu weisen, das eine Flugleistungssteigerung aufgrund einer besseren Profilierung im Vergleich zu besseren Steuerkünsten eher marginal ausfällt.
Stellen wir den Wettbewerbspilot ans Ruder, dann brauchen wir über nichts zu diskutieren. Der wird genau die 5-10% Differenz zwischen zwei Profilen so gnadenlos aufzeigen, daß einem die Tränen kommen! Im Langsamflug wird er die Defizite des E205 aufdecken und im schnellen Gleitflug die Vorteile des E205 ebenso deutlich vorführen. Nur macht es aus meiner Sicht eben keinen Sinn, das E205 nur und ausschließlich im Bereich seiner größten Schwäche einzusetzen, dem Langsamflug! Und nichts anderes tun Anfängersegler.

Nimm das S3021 (oder Clark Y 10%), bau Dir einen Satz Flügel und flieg das mal gegen den E205 Flügel. Du wirst das Modell im engen Kreisflug ebenso wie im Langsamflug nicht wiedererkennen! Ich kann Dir nur empfehlen, das selbst auszuprobieren. Wir reden hier nur vom Handling - nicht von der Flugleistung! Nimm dann zwei ansonsten baugleiche Modelle und zwei Anfänger am Platz und schreibe einen Tag lang die Flugzeiten auf. Du wirst Dich wundern! Erst wenn der E205 Anfänger gelernt hat, daß sein Modell "laufen" muß, um Leistungen zu haben, steigern sich seine Flugzeiten. Der Clark Y Pilot eiert von der ersten Minute in der Luft herum, kann so fliegen wie er will - seine Flugzeiten stimmen immer!

Bei geübten Piloten wirst Du etwas anderes feststellen: Sind die Thermiken eng, hat der E205 Flieger nichts zu melden, er liegt immer als erster unten. Hat man über weite Distanzen verteilte großräumige Bärte, wird der E205 Pilot ein Grinsen auf den Lippen haben, sofern er kapiert hat, dass er schnell fliegen muss: dann hängt er den Clark Y Piloten ab! Nur kenne ich keinen Anfänger, der sein Modell schnell fliegt, denn sonst kämen sie mit den F3X Modellen auf Anhieb zurecht. Der große Geschwindigkeitsbereich der F3X-Modelle bereitet dem Anfänger aber offensichtlich Probleme. Diese Modelle lassen sich viel einfacher steuern als jeder Amigo, wäre nicht die Einschätzung der Fluggeschwindigkeit am Anfang so schwer und genau das ist der Knackpunkt: Hier sind die modernen Profile absolut überlegen, sie reagieren unempfindlich auf die Fluggeschwindigkeit. E180, E193, ..., E209 reagieren dagegen höchst sensibel auf die Fluggeschwindigkeit, ändern ihr Handling und ihre Flugleistungen sehr drastisch und genau deswegen sollte man sie abgesehen von den reinen Leistungsaspekten nicht einsetzen, erst Recht nicht bei Anfängerseglern!
Siggi
 

heinzi

User
hallo zusammen nochmals

salü .....
nein nein, es ist ja nicht so dass ich die pointen von sigi nicht verstanden hab. die pointierte schreibweise hat mir sehr gut gefallen und ist mit ein grund, wesshalb ich mir auch die nächste aufwind wieder kaufen werde (obwohl ich das natürlich alles auf "aerodesign" nachlesen könnte). ich liebe diese schreibweise, sigi mach weiter so!

es ist mir jetzt auch klar, wieso mein flieger mit selbstgebautem e205 flügel so gut geht:
ich habe damals in meiner unwissenheit (ist über zehn jahre zurück) einfach alles falsch gemacht:
falsches profil: e205
falsche bauweise: offene rippen
falsche geometrie: hohe streckung
falscher flieger: langsamer segler

ich kann mir nun nur noch folgende gründe vorstellen, wiso ich von dem profil so angetan war und wiso ich so gut zurechtgekommen bin mit meiner eigenkonstrucktion:

a) ich hab profilunter- und profiloberseite verwechselt :p
b) ich hab die flügel falsch rum angesteckt ;) (zeigt die scharfe kannte denn wircklich nicht nach vorne)
c) ich fliege nur im rückenflug :o
d) oder ich hab die fernsteuerung nicht eingeschaltet :o

ach ja, das mit den anformungen am rumpf ist mir schon vor bald 20 jahren aufgefallen (als ich meine frau kennenlernte). ;) das war im supeprmarkt. ich sah eine frau mit einer irrsinnig tollen figur. irgendwie kam ich mit ihr ins gespräch. ich hab sie dann zu mir nach hause eingeladen auf eine kaffee (und so). wir kamen uns näher und schliesslich hat sie sich ausgezogen (oder ich sie). da hab ich zwei geklaute melonen endteckt............

...........ich wurde wütend und hab meine gestohlene gurke aus meiner hose herausgenommen .

heute sind wir wieder stoze besitzer von zwei melonen (eine mit, und eine ohne stiel)
 
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