Frage zur letzten Lackschicht bei Urmodell?

Hallo,
hier wie versprochen mal ein paar Bilder. Danke Stefan. Ich finde das W 70 ist noch etwas besser wie die Mirror Glatze, es läst sich noch einfacher polieren. Heute früh habe ich die Form das 5 Mal gewachst und morgen früh wollte ich UP Vorgelat spritzen. Also ich weis, dass ich den Vorgelat mit Aceton verdünnen kann, aber gibt es da eine Faustformel für das verdünnen zum lackieren? So wie bei normalem 2 K Lack? Ich bin grad noch am überlegen, ob ich beim ersten Rumpf den Vorgelat lieber weglassen soll und ohne diesen laminiere, so als Proberumpf. Wie macht Ihr das? Gleich mit Deckschicht?
Gruß
Matthias
 

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Bei der Härterangabe des UP Vorgelat steht die Gewichtsangabe 2-3 Prozent.
Auf der Verpackung vom Härter den ich vor einiger Zeit mal bei EMC Vega gekauft habe stand, dass 1 Gramm etwas 30 Tropfen entsprechen. Kann das einer bestätigen? Da braucht man schon eine sehr genaue Waage, weis nicht ob meine so genau ist, da könnt ich sonst schön mit einer Pipette die Tropfen zählen.
Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Matthias,

ohne Deckschicht würde ich generell nicht arbeiten. Wenn Du zunächst kein Vorgelat verwenden willst, dann nimm doch thixotropiertes Laminierharz dafür (das entsprechend lange gelieren muss)

Das Vorgelat kannst Du so verdünnen, dass es für die verwendete Düsengröße Deiner Pistole passt. Versuch macht auch hier kluch. Mehre, dünne Spritzgänge in Intervallen von 5-10 Minuten

MEKP hat eine Dichte von ungefähr 1 g/cm³, so dass 1 ml ≈ 1 g entsprechen. Die Pipette sollte doch nach Volumen dosieren können


PS: Gut schaut´s aus!
 
Hallo,
also ich habe doch den UP Vorgelat genommen und die Volumen-Gewichtangabe hat auch gepasst. Danke Stefan.
Das lackieren musste ich aber im Freien machen und das gelb hat natürlich einige Fliegen angelockt die auch noch festgeklebt sind. Naja, so ist es eben, damit kann ich leben. Meine Spritzpistole war leider etwas klein und ich konnte nicht so großflächig lackieren, dadurch ist es etwas fleckig geworden. Der Verbrauch lag bei ca. 150g pro Hälfte. Mit etwas mehr würde die Farbschicht sicher noch gleichmäßiger und deckender werden. Ist das zuviel für die Größe? Ich habe leider keinen Vergleich gehabt.
Beim laminieren hatte ich doch etwas bedenken, dass es doch etwas wenig ist mit meinen 3 Schichten, die ja eigentlich nicht dick sind. Habe mich dann entschlossen noch eine zweite 160er reinzumachen, also 2 mal 105 und 2 mal 160. Im vorderen Bereich bin ich recht zufrieden, aber im hinteren noch viel zu labberig. Das Seitenleitwerk viel zu schwer! Die ganze Rumpfhälfte wiegt ca. 800g! Viel zu viel!
Meine Idee war es beim hinteren Bereich Kohle statt Glas zu verwenden. Jetzt glaube ich aber, dass auch die Schicht Kohle nicht die gewünschte Festigkeit bringt und ich um Stützstoff nicht herumkommen werde. Bei einem Kollegen habe ich eine 3 Meter Kunstflugmaschine gesehen mit 2 dünnen Lagen Glas und vielleicht max. 2mm Stützstoff( so braunes Zeug). Das war vielleicht leicht und stabil!
Wie oder was könnte ich machen? Airex oder Balsa? Habt Ihr noch einen Vorschlag?
Anbei noch paar Bilder vom ersten Versuch.
Gruß
Matthias
 

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Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Matthias,

das ist schon arg schwer. Festigkeit ist hier allerdings nicht das Kriterium, sondern die (Beul)Steifigkeit des Laminates. Ein Sandwichaufbau ist hier klar im Vorteil

Aramidwaben wären in Punkto Drapierfähigkeit hier das Optimum. Mit 2 x 105 g/m² als Aussenlage bist Du bereits über den kritischen 0,2 mm Wandstärke, so dass ein Abzeichnen der Wabenstruktur hier kein Problem darstellen sollte. Die Innenlage kann hier deutlich dünner ausfallen (≤ 80 g/m²). Sinn macht hier sicherlich auch noch, etwas mit der Lagenorientierung zu spielen (1 x ±45° und 1 x 0°/90°). Auch nur Teilbereich bieten sich an, ausgesteift zu werden (gerade das Leitwerk)

Das ist jetzt hier nur eine Halbschale, oder?
 
Hallo Stefan,
danke für die superschnelle Antwort.
Ja das ist nur eine Halbschale.
Mit Aramidwaben habe ich noch keine Erfahrungen, mit Balsa schon und Airex wird sicher ähnlich sein.
Mit Wabe wird es noch fester?
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass sich die Wabe leichter in die Form legt wie der andere Stützstoff. Der hintere dünne Teil vor dem Leitwerk ist jetzt aber extrem labberich, da würde sicher auch die Längenorientierung nicht das gewünschte bringen.
Das Seitenleitwerk ist im Endbereich aber sehr dünn, kann man da die Wabe schräg schleifen? Aramid läst sich aber besch…schleifen, mit Gewebe habe ich auch schon gearbeitet.
Muss ich da die Innenlage vor dem Auflegen auf die Wabe schon vorher tränken?
Wie dick müsste die Wabe sein? Was müsste ich noch dabei beachten?
Gruß
Matthias
 
Hallo Stefan,
danke für die Links, sehr interessant. Mit Wabe scheint mir doch aufwändiger, könnte ich später mal probieren. Mir wäre im Moment eigentlich das Airex am liebsten da ich mich mehr mit so was auskenne und wir schnellstens 2 Rümpfe brauchen.
Was meinst Du zu 1,2mm 55er Airex, die Außenlage Glas 105 Köper, Innenlage ??? Ich hätte noch alternativ zu dem 105er Glas für die Innenlage 50er und 80 in Leinen wenns dünner sein soll. 80er Köper gibt es aber auch und eine Bestellung muss ich eh noch machen.
Könnte man in dem hinteren Bereich auch als Decklage 90er Kohle nehmen? Bringt doch sicher dann schön Festigkeit und das geschlappere hört auf. Oder ist die Kombination Glas/ Kohle eher ungünstig?
Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Airex C 70.75 (C 70.55 ist im Vergleich relativ druckempfindlich) wäre ok, lässt sich aber nicht drapieren (in Streifen vielleicht einlegen). Dann doch sogar vielleicht alternativ Balsa in 0,8 mm. 105er Aussenlage und 80er Innenlage, beide in ±45 ° orientiert. Kohle ja, dann aber schön keilförmig auslaufend und nicht einfach gerade abgeschnitten. Eventuell wären hier sogar nur 4 UD-Bänder (TeXtreme 80 g/m²/2 oben und unten pro Seite) ausreichend, auch hier mit schönem Auslauf
 
Hallo Stefan,
Danke für Deine schnelle Antwort und die Tipps.
Ich versuche es nun mal mit Airex und möchte gleich im Seitenruder ein Kevlarscharnier einbauen. Kommt dieses unter das Airex oder drüber? An einiges Stellen muss ich einige Verstärkungen einbauen. Werden diese alle unter das Airex gelegt und nur die Innenlage auf das Airex? Wenn ich alles drunter mache entstehen ja kleine Kanten wo dann evtl. der Stützstoff hohl liegt, aber da ist doch die Festigkeit am größten. Oder?.Vakuum 0,8 bar?
Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Alles, was strukturell ist, kommt in die Aussenlage rein. Denn nur da macht´s wirklich Sinn. Da gibt´s dann auch keine wirklichen Hohlstellen, denn Du stufst ja schön ab. Scharnier aus Aramid (110er reicht) kommt in die Aussenlage und wird später mittels Dreikantfeile gängig gemacht. Der Stützstoff wird dazu etwas (4-5 mm) ausgespart und innen angeschrägt
 
Bei einen Versuch mit der Pumpe und dem Vakuumsack den ich verwenden will hat meine Pumpe 0,5 geschafft.
Also ich vermute, dass die glatte Seite auf die Deckschicht kommt, da hier eine gute Verbindung wichtiger ist und die porige nach innen. Aber… was mich unsicher macht ist, dass auf der Innenlage noch so viel Harz ist, dass es sogar das porige noch ausreichend verklebt, sodass ich wieder weniger Harz für die Innenlage brauche um alles schön zu verkleben. Deshalb bin ich mir gerade noch etwas unsicher, vom logischen eher die glatte auf die Deckschicht.
Gruß
Matthias
 
Hallo Stefan,
habe die Glatte Seite zur Deckschicht genommen. Jetzt weis ich aber nicht, ob das so gut war. Denn…die 80er Innenlage lies sich absolut besch… auf das Airex aufbringen. Die Seide habe ich zwischen Folie getränkt, vielleicht war diese dann auch zu trocken. Ich denke aber auf der glatten Seite hätte diese mehr bzw. bessere Auflage und Haftung. Habe dann die mit dem Pinsel und natürlich mehr Harz „angepinselt“. Man hat gleich gemerkt, dass es mit mehr Harz besser geht und durch die Lochfolie und Krepp wird etwas wieder abgesaugt.
Habt Ihr noch ein paar Tipps wie es besser oder richtig geht.
Danke und Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das Airex zunächst mit einem Staubsauger reinigen und dann mit einer fast trockenen Harzwalze abrollen, um letzte Staubpartikel zu entfernen

Der Porengehalt spielt bei der inneren Decklage kein wirkliche Rolle, deshalb diese auf Lochfolie vortränken und dann einsaugen
 
Hallo Stefan,
habe nun endlich die ersten beiden Rümpfe fertig und es ist mit Airex kein Vergleich zu dem ersten Versuch. Leicht und stabil, ein Traum! Jetzt muss ich noch die Kabinenhaubenform machen. Durch den Einsatz der Vakuumpumpe habe ich gesehen, dass ganz kleine Löcher in der Form waren, also im Formenharz die man eigentlich erst gar nicht so gesehen hat. In die wurde die UP Deckschicht mit reingedrückt, obwohl der Wachs diese verschlossen hatte und waren beim Rumpf dann entsprechend auch etwas zu sehen. Das soll natürlich bei meinem nächsten Projekt und Form nicht wieder vorkommen. Woran könnte das liegen? Luft im Formenharz? Habe aber wie beschrieben nur in eine Richtung gepinselt.
Danke für die Hilfe, hätte ich alles sonst sicher nicht so hinbekommen!
Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Matthias,

freut mich, dass es so gut geklappt hat. Gerne!

Es könnte durchaus sein, dass das Luftblasen sind, die beim Aufrühren entstanden sind. Sinnvollerweise werden auch Ansätze mit Formenharz / Gelcoat vor dem Verarbeiten zunächst evakuiert
 
da gehts eigentlich nicht um "wie lange".
maximal möglicher unterdruck ist wichtig. du kannst es sehr gut beobachten-je mehr unterdruck aufgebaut wird um so schneller treten die blasen nach oben. sieht aus, als ob das harz kocht. sobald dieses "kochen" aufgehört hat, kannst du los legen.
 
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