Über den tatsächlichen Strom kann ich nur spekulieren. Ich denke aber dass die Last beim Starten eines Modellseglers ser viel niedriger ist als beim Anlassen eines Verbrennungsmotors, der sich ja erheblich "wehrt". Ich könnte aber tatsächlich mal einen halbwegs bekannten Strom durch die Zuleitung fließen lassen und dabei die Spannung messen, um daraus dann den Motorstrom abzuleiten.
Daniel,
das hat Michael auch versucht, mit dem Simulationsmodell zu erklären. Bis der Motor beginnt, sich zu drehen, gibt es im Motor keine induzierte Generatorspannung. Also wirkt die volle Batteriespannung erstmal nur auf die Innenwiderstande (=Blockierstrom). Der fließende Strom erzeugt ein Drehmoment, dem die Reibung, die Last und das Trägheitsmoment entgegenwirkt. Reibung ist am Anfang erstmal Haftreibung, die höher ist, als die Gleitreibung, wenn die Sache läuft. Sobald der Motor dreht, wird Generatorspannung erzeugt, die von der Batteriespannung abgezogen wird - und damit sinkt der Strom, aber auch das Drehmoment zum Beschleunigen ab. Bei Leerlaufdrehzahl theoretisch auf 0, aber da kann er auch kein Moment abgeben.
Insofern hast Du recht, dass bei der größeren Last beim Verbrenner der hohe Strom länger anliegt. Aber in beiden Fällen ist am Anfang der Blockierstrom derselbe.
Der Stromanstieg wird zusätzlich noch durch die Induktivitäten begrenzt. Deshalb kann es auch sein, dass der Windenmotor schon die Haftreibung überwunden hat, bevor der Blockierstrom erreicht ist. Steht das Seil schon unter Zug und das Modell ist noch nicht freigegeben, dreht sich der Motor dann etwas länger nicht - und dann wird es eben knapp für die Mosfets.
Strommessungen für Deinen unbelasteten Motor kannst Du auch testweise mal mit "mechanischer" Treiberschaltung machen. Da hast Du eine Leitung mit bekannter Länge und Querschnitt vom Minuspol bis zu den Anschlüssen der Mosfets (ausgebaut) und ab da die Leitung zum Motor, der an der Plusklemme der Batterie hängt.
Masseklemme des Speicher(!)Oszis an den Minuspol der Batterie, Tastkopfspitze an den Mosfetblock. Die Motorleitung dann von Hand kontaktieren (ja, wird einen ordentlichen Funken geben). Bei 1mOhm (einen Rechner dazu habe ich Dir oben verlinkt) werden ~500mV erwartet, also Vertikalverstärkung entsprechend einstellen. Zeit dürften 100ms passen, Trigger auf steigende Flanke.
Grüße Stefan