Giganten der Lüfte – Historische Luftschiffe als Modelle fürs Wohnzimmer

Im Maßstab 1:50 wären es 2,62 m.

Mein Modell hat bei 1:55 2,38 m – bauen wir da gerade unabgesprochen Schwesterschiffe im gleichen Maßstab? :) Hat dein Segment 34 cm Durchmesser?

Das kann kein Zufall sein ...
 
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Die Reparaturen am Heck sind bald beendet.

Dabei konnte ich noch mehr überflüssige Stützen entfernen. Weitere Ersparnis: 4 bis 5 g – vielleicht gibt das Spielraum für noch etwas mehr Lack?

Die letzten Schritte vor dem Jungfernflug sind nun:
  • Luftschlitze anbringen
  • Hutzen aufkleben
  • Befestigung der restlichen Heckflossen
  • Verbindung von Bug und Heckteil
  • Einsetzen und Befestigen der Gaszelle
  • Testbefüllung
  • genaue Messung des Auftriebs
  • evtl. weitere Lackierung
  • Trimmung des Modells/Detailverbesserungen
Ich frage mich nur, ob ich damit in meinem Wohnzimmer wirklich enge Kurven fahren kann ... ? Die Steuerung müsste es hergeben. Zum Glück hab ich nicht nur für die Halle konzipiert. (Sch.. Corona!)
 
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Das Heckteil ist fertig und gewogen. Gesamtgewicht: 73 g! (Ganz rechts auf dem Bild am Firstträger übrigens eine Hutze.)

Das heißt rechnerisch bin ich noch volle 8 g unter dem Soll von 81 g erlaubtem Gesamtgewicht. 😎 Das Rechnen, Tüfteln und Umbauen bei der Reparatur der geplatzten Hülle hat sich gelohnt! 😀

Bald kann ich die Hälften verbinden und den Testaufstieg vorbereiten ...
 
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Das Glück ist mit den Tüchtigen.

🤣

So, Jungs und Mädels! Heute gibt es noch eine Denksportaufgabe zum zweiten Advent.

Ich habe nämlich gerade festgestellt: in Beitrag #7 dieses Threads hat sich erfreulicherweise ein Fehler eingeschlichen. 😎 Welcher?

Die Auflösung gibt's am Montag.

Der erste mit der richtigen Antwort – Teammitglieder und Moderatoren ausgenommen – gewinnt ein originalverpacktes wissenschaftliches Jahrbuch des Zeppelin Museum Friedrichshafen. (Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
 
Da bislang keiner meine letzte Denksportaufgabe (Finde den fulminanten Fehler in #7!) gelöst hat, verschiebe ich die Auflösung des Rätsels auf unbestimmte Zeit. Und der Gewinn ist auch ernst gemeint – ich brauche nämlich den Platz im Regal, das schöne Buch habe ich doppelt.

Doch das Wichtigste: Das RC-Modell von LZ 120 "Bodensee" ist fertiggestellt.

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An seinem Lagerplatz im Treppenhaus wartet das Luftschiff nun auf das Auswiegen und seine erste Bewährungsprobe. Gesamtgewicht ohne Motoren und Gaszelle: 78 g!

Alles sieht danach aus, dass ich für Trimmung und Nutzlast geradezu üppig Auftrieb zur Verfügung habe, ich kann also zusätzlich zu den 30m Halteseil und 45m Antenne sogar noch einen Fahnenmast montieren ...
 
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Und schon kam die Auflösung

Tja, wer rechnen kann, der ist klar im Vorteil. Das Ergebnis der zentralen Berechnung des Modellgewichts ist nämlich:

135 – 14 – 22 = 99​

und nicht 81, das heißt: ich habe dank dieses Fehlers ganze 18 g mehr an Nutzlast zur Verfügung als ursprünglich gedacht! 🤪 🥳
 
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Die erste Testbefüllung klappte.

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Backbordansicht. Die nur zum Teil gefüllte Gaszelle sorgt nicht für ausreichende Stützung der Struktur.
Im Bereich der Heckgondel sind daher noch ein paar Dellen.

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Nachtfahrt. Airship ghosting along in the moonlight of a winter night.
 
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Hammer wie das aussieht. Hast du auch Videos gemacht?
Du hast vermutlich eine große Gaszelle?
Sage mal welche Material hast Du gleich für die Aussenhülle verwendet?
Ich habe nur was von Vector boards gelesen, ich vermute die gibts als Standard wie Depron 3mm Dick?
Das wär aber hier doch schon viel zu dick, oder?
 
:) Nein noch kein Video, muss erst noch trimmen ...

Ja, eine große Gaszelle – und ich habe jetzt das Problem (!), dass ich zuviel (!) Auftrieb habe. 😅

Das Unterteilen der Zelle war noch nicht praktikabel. Ich darf also noch experimentieren und erstmal eine schwerere Zelle bauen, die das Helium hoffentlich länger hält als meine Abdeckfolie.

Die Außenhülle ist aus Vector boards. Die gab's mal bei Graupner, die dünnsten sind nominell 0,2 mm (!) dick, effektiv eher 0,4 mm, Grammatur 20 g/m², jetzt leider vergriffen. Weil sie recht stabil sind, besonders wenn man sie lackiert, konnte ich ja auf Längsträger komplett verzichten, brauchte ein paar Verstärkungen nur im Bereich der Gondeln.

Ist ein klasse Material (aus Japan), im Prinzip Schaumstoff, fast wie Papier zu bearbeiten, zu bemalen und zu kleben. Im Sonnenschein schneeweiß und etwas kristallin glitzernd, im Gegenlicht durchscheinend, daher bei meinem Modell die besondere Optik, und auch wegen der durchsichtigen Gaszelle.

Meine schwebende Schaumwaffel – könnte ich auch als Lampenschirm nehmen ... 😎

Ich frage mich, ob man die Vector boards durch Imprägnierung vielleicht auch so dicht hinbekommt, dass sie das Gas halten. Das wäre genial, dann wären Modelle 1:100 möglich, wie die von Alan Sherwood. Ganz unmöglich scheint das nicht. Denn: ich musste sogar Luftschlitze anbringen, damit die Luft aus der Hülle entweichen kann, wenn ich die Gaszelle befülle. Daher sind die Hutzen an meinem Modell sogar funktional. 😇

Ich werde das ausprobieren und berichten!
 
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Das sind sie.

Was im Werbe-Video der Verarbeitungstechniken fehlt: Man kann sie auch wie Stoff vernähen. 😎

Hm, Maßstab 1:87, Graf Zeppelin II hätte dann 2,82 m und 47 cm Durchmesser. – Klappt! Tolle Idee!

Ich würde aber heute anders vorgehen bei der Konzeption: zuerst stabile Folienballons aussuchen und dann das Modelluftschiff darauf abstimmen und drum herum entwickeln ...
 
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Noch ein Nachtrag zu den Vector boards und ihrem Gewicht und ihrer Stabilität. Das Gewicht meines Bodensee-Modells im Maßstab 1:55 beträgt ja 78 g.

Ich habe vorhin mal nachgerechnet, was ein Scale Modell wiegen müsste, wenn man es bauen könnte: 13,2 t/55³ = 79 g!

Ein netter Zufall? Vielleicht kann ich ja nun bei zukünftigen Modellen vergleichbarer Größe und Bauweise das Endgewicht ganz einfach abschätzen ... wie praktisch!

Und noch eins. Natürlich habe ich schon einige Bücher über die Geschichte der Luftschiffe gelesen und auch über den Tag von Scapa Flow im Juni 1919, als die Wartungsmannschaften die verbliebenen Luftriesen der Marine aus Protest gegen die geplante Auslieferung einfach zerstörten, indem sie die Aufhängungen zerbrachen. Alte Photographien zeigen die zerstörten Luftschiffe in ihren Hallen wie gestrandete Wale am Boden liegen.

Mir ist mein Modell neulich mal im Durchzug von der Aufhängung gerutscht und ein Stockwerk tiefer gesegelt. Und da lag es nun genauso am Boden und sah dabei ganz genauso aus wie seine zerstörten Vorbilder. Diese Ähnlichkeit hat mich ziemlich verblüfft ...

Zum Glück war bei meinem Modell weniger kaputt.

(Ergänzung zu #52: ein 1:87 Modell von LZ 130 Graf Zeppelin II würde dann fast 200 g wiegen.)
 
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Probier's mal bei Modellbau24 in Berlin, da hab ich zuletzt noch welche gekriegt.

Da ich jetzt aber eine Bezugsquelle für 0,2 mm Karbonrundstäbe in Marktheidenfeld gefunden habe, lautet mein Vorsatz fürs neue Jahr: Ich baue ein kleines Starrluftschiff mit offener Zelle ...

... bzw. experimentiere damit. Und noch eine Idee: wenn man das Styroporgerüst (#29, Seite 2 dieses Threads) einfach mit Rettungsfolie umwickelt/umklebt, kannst du dir diese Verspannung mit Fäden sparen und bekommst die größte Ausbeute an Auftrieb. Ich hab das mal extrapoliert. In dieser Bauweise kann man mit einer handelsüblichen Rettungsfolie (2,1m x 1,6m) locker in einem Segment 90 bis 220 Liter umfassen. Da kannst du dann ECHT VIEL dranhängen, lackieren, etc.

In diesem Neuland stecken also – auch ohne vector boards – noch viele ungenutzte & ungeahnte Möglichkeiten ... 😎
 
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LZ 120 Bodensee (1:55) – Erste Testfahrt im Wohnzimmer

Ein Versuch (s.o.) mit einer nur zum Teil gefüllten Gaszelle war ja problematisch gewesen, daher war ich nun sehr gespannt auf die erste komplette Füllung der Gaszelle.

Dazu musste ich zuerst noch ein Halteseil anbringen, möglichst unter dem Auftriebsschwerpunkt, den ich ja aber noch nicht genau wusste, nur: irgendwo im Bereich der mittleren Gondeln. Ich entschied mich einfach für die Modellmitte. Dann legte ich die Gaszelle durch Schlitze im First des Luftschiffs ein und richtete sie in der ganzen Länge aus.

Das Ventil der Gaszelle habe ich so angebracht, dass es an der Unterseite im Bereich der Passagiergondel durch ein Loch aus der Hülle hervorragt und nachher von der Gondel versteckt wird, siehe Foto. Der schwarze Faden, der die 80 m lange Funkantenne darstellt, dient gleichzeitig als Halterung für die abgenommene Gondel und als zweite Halteschnur des schwebenden Modells.

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Nun konnte es losgehen, die Auftriebswaage stand bereit und ich befestigte das mittlere Halteseil am Ballongewicht. Das Befüllen mit Helium klappte super, obwohl ich zwischendurch eine neue Flasche aufmachen musste. Dabei versteckte sich das Ventil bloß mal kurz im Modell. Zum Glück hatte ich eine OP-Klemme bereitliegen und konnte es rasch wieder hervorziehen ... 😎

Als das Luftschiff nun endlich voll gefüllt am Halteseil schwebte, bestückte ich die Motorgondeln mit den Motoren, brachte die Passagiergondel an und bestimmte nun gespannt mit der Waage den verbliebenen Auftrieb: 17 Gramm!

Nun war das Modell nur noch etwas buglastig und ich konnte das rasch mit ein paar Gewichten ausgleichen. Dann löste ich das Halteseil.

Das Modell schwebte nun frei und stabil in der Luft!​

Ich griff zur Fernbedienung. Die Motörchen schienen für den Koloss zunächst etwas zu schwach zu sein, zeigten dann aber doch Wirkung! Behäbig fuhr das 2,40 m lange Ungetüm an und bewegte sich nun gemächlich wie ein satter Hai durch mein Wohnzimmer. Vorausfahrt und einige Kurven waren zwar sehr träge, klappten aber doch prima.

Beim Test der Rückwärtsfahrt war's dann aber schon vorbei mit der Fahrt auf ebenem Kiel, das Helium waberte etwas herum und das Modell kippte in der Luft über den Bug über ca. 40° ab und war nicht mehr zu stabilisieren, bereits nach ca. 5 Minuten! Das bedeutet also noch einige Arbeit an der Zelle. Ich muss wohl mehrere nehmen und sie dann auch noch alle extra befestigen.

Immerhin gab es viele positive Ergebnisse:

Die erzielte Nutzlast von 17 g verrät mir durch Addition mit dem Gesamtgewicht (Hülle, Motoren, Gaszelle: 80 + 22 + 14) die effektive Kapazität der Gaszelle: 133 Liter! Also wider Erwarten noch knapp unter den errechneten 135 Litern. Ob ich nun beim Befüllen etwas zu vorsichtig war oder ob durch den Wechsel der Gasflasche zuviel Luft in die Zelle geriet, der rasche Verlust der stabilen Lage sagt mir, dass da einfach noch zuviel Platz in der Hülle war ...

Die Motordisposition funktioniert, ich kann nun vielleicht sogar leistungsstärkere und etwas schwerere nehmen.

Am wichtigsten jedoch: Mein ungefähres Raten der Gewichts- und Auftriebsverteilung im Modell war glücklich verlaufen. Insbesondere dass ich die mittigen Motorgondeln gegenüber dem Original um etwa 11 cm nach vorne verlegt habe (entspricht immerhin ca. 6 m), um einer Hecklastigkeit gegenzuwirken, war die richtige Entscheidung gewesen! Als Gegengewicht am Heck brauchte ich nicht mehr als 1 Gramm. 🥳
 
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Nachtrag: Die Fluggeschwindigkeit lag bei ca. 10 cm/s, entspricht also weniger als 40 km/h.

Da LZ 120 mit über 130 km/h Spitze immerhin der schnellste aller Zeppeline war, darf ich da noch nachlegen ...
 
Ich habe nun allmählich mehrere Ideen, wie ich das Problem der Instabilität meiner Bodensee lösen kann (s. auch den Gaszellen-Thread hier im Forum).

Die erste, schnellere Möglichkeit: Ich baue aus Solarballonfolie eine längere Zelle, die in sich mit Fäden mehrfach tailliert ist, und so beispielsweise in drei Abschnitte unterteilt werden kann. Damit sollte das Gas besser an Ort und Stelle bleiben. Wenn der Auftrieb es noch hergibt, füge ich dann noch zwei Schotts zwischen den Abteilungen ein. Das würde dann gleichzeitig die Hülle noch etwas festigen.

Die zweite Variante benötigt erwas mehr Zeit: Ich brauche eine neue, stabilere, dichtere Zelle aus metallisierter PET-Folie (Kondensatorfolie), die ich prall füllen kann. Dafür habe ich aber noch keine Bezugsquelle, muss also noch recherchieren, rechnen und experimentieren, das gefällt mir aber besser, weil dann vielleicht das Helium etwas länger erhalten bleibt ...
 

BIGJIM

User
. . . metallisierter PET-Folie (Kondensatorfolie), die ich prall füllen kann. Dafür habe ich aber noch keine Bezugsquelle, muss also noch recherchieren, rechnen und experimentieren,
Schau mal hier, vielleicht bist Du hier einen Schritt weiter . . .

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MfG BIGJIM
 
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