Glas-Decklage faltenfrei in Tragflächenform einlegen

CH_MEIER

User
Hallo zusammen,

wie geht Ihr denn vor, wenn Ihr eine Glas-Decklage (25g ... 50g ... 100g/m²) in eine größere Tragflächenform (4m Segler) faltenfrei einlegen wollt.

Ich hatte schon Probleme bei 35 x 50cm für eine 50g Decklage im Bereich von Blockstreifen. Ich hatte die Form mit Harz eingerollt, sobald das Glasgewebe an einem Punkt Kontakt mit der Form bekam, hat es sich sofort da festgesaugt und in Folge kriegte der Rest dann beim Einlegen Falten, die auch schlecht in der Form korrigiert werden konnten. Mit 1K Kohlegewebe oder Biax hatte ich das Problem überhaupt nicht, das konnte ich einfach trocken nach dem Zuschnitt aufrollen und dann in die Form passgenau an der Nasenleiste entlang einrollen. Das liegt wohl daran, dass diese Gewebe sich nicht so leicht verziehen...

Ich sehe 3 Möglichkeiten, vielleicht habt Ihr aber noch einen tollen Tipp:

1. Glas-Gewebe trocken in die Form legen und dann tränken. Die Form ist allerdings bei mir mit 2K-Acryl lackiert und daher nicht ganz durchgetrocknet, damit Lack und Faserverbund sich gut verbinden. Das könnte schon ein Problem sein.

2. Glas-Gewebe außerhalb der Form auf einer verzugsteifen Blumenfolie glatt streichen und tränken. Dann mit der Transferfolie in die mit Harz eingerollte Form übertragen.

3. Glas-Gewebe großzügig zu groß zuschneiden und die Schnittkanten mit Tesakrepp gegen Verzug stabilisieren. Dann mit 2 Leuten an den Enden 'stramm' halten und langsam in die mit Harz eingerollerte Form einlegen.


Was macht Ihr da so?
Christoph
 

styla33

User aktuell gesperrt
Hallo Christoph,

mittlerweile lege ich zwar das Gewebe über die trockene Form und roller das dann rein. Aber früher habe ich die Form auch immer erst mit Harz eingerollert. Was ganz gut funktioniert hat war, erst eine dünne (Blumen-) Folie drüberlegen, dann das dünne Glasgewebe drauf. Auf der einen Seite fixieren und zur anderen vorsichtig die Folie wegziehen. Dann fällt das Gewebe einigermaßen faltenfrei in die nasse Form...

Viele Grüße
Andi M.
 

lkas2205

User
Moin Christoph,
Ich leg leichtes Glasgewebe am liebsten trocken ein mit gut Überstand. Da einrollen von der Mitte aus jeweils Richtung Randbogen und Richtung Wurzelrippe. Genauso von der Mitte Richtung Nase und Richtung Endleiste

Grüße
Lukas
 

Gideon

Vereinsmitglied
Mach einen rechteckigen Zuschritt größer der eigentlichen Nutzfläche & tape die Kanten (alle 4 Seiten) mit Feinkrepp ab. Das macht die empfindlichen Glasgewebe deutlich einfacher zu handlen.
 

Eisvogel

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Ich hab feste Papp-Schablonen so groß wie die Form incl. Trennebene, da roll ich den Zuschnitt drauf und richte ihn aus so daß er an der Nase ca. 3cm übersteht.
Die Schablone mit Gewebe leg ich auf die Form, vorn ca. 5mm aufliegend. Ein paar Gewichte aufs überstehende Gewebe an der vorderen Trennebene und die Pappschablone langsam rausziehen.
 
1. Glas-Gewebe trocken in die Form legen und dann tränken. Die Form ist allerdings bei mir mit 2K-Acryl lackiert und daher nicht ganz durchgetrocknet, damit Lack und Faserverbund sich gut verbinden. Das könnte schon ein Problem sein.

2. Glas-Gewebe außerhalb der Form auf einer verzugsteifen Blumenfolie glatt streichen und tränken. Dann mit der Transferfolie in die mit Harz eingerollte Form übertragen.
Hallo,
bei mir funktionieren beide Methoden. Am einfachsten dürfte Nr.1 sein. Dabei arbeite ich mit viel Harzüberschuss, der dann bei der zweiten Lage berücksichtigt wird.
Nr.2 nehme ich für Innenlagen und zwar mit Lochfolie, die mit eingesaugt wird,
Stefan
 

arapilot

User
Da habe ich auch noch gleich eine Frage. Wie macht ihr das mit der dünnen Innenlage, tränkt ihr da gleich das Abreissgewebe mit damit die Innenlage nicht zu trocken wird, oder lasst ihr das bei der Innenlage weg und schleift sie dann lokal vorsichtig an wenn ihr die Stege einklebt?

Bei der ersten dünnen Aussenlage bin ich bisher mit der Blumenfolie gut gefahren.
Gruß
Uwe
 

Arne

User
25er Glas entlüftet so perfekt dass man das völlig problemlos trocken einlegen und ausrichten und danach tränken kann. Bis zu 54er geht das easy, selbst bei 105er Glas tut es noch gut. Da würde ich mir alle anderen Hilfsmittel an der Stelle sparen.
 

Eisvogel

User
25er Glas entlüftet so perfekt dass man das völlig problemlos trocken einlegen und ausrichten und danach tränken kann.
Mit dem einlegen hatte ich auch nie Probleme, aber mit den tränken.
Trotz verteilt eintröpfeln und warten bis die Tropfen einigermaßen eingesaugt sind, hats mir das 25er Gewebe immer wieder mal verschoben oder ne Falte reingezogen, oder ist am Harzroller hängengeblieben.
Dagegen ist einrollern in die Form ruckzuck gemacht und wenn ich die Schablone rausgezogen hab, saugt es sich sofort fast vollflächig ins Harz und verschiebt sich nicht mehr beim nachrollern.
 
Ich schneide das Gewebe passend entlang einer Schablone aus Rolld en abschnitt auf eine Papprolle
Dann rolle ich die Form ein. an der Nasenleiste noch ne Raupe angedicktes Harz. Dann lege ich die Rolle mit dem Gewebe auf den Formrand und rolle das Gewebe ab. Das Gewebe wird dann von der Formmitte nach aussen mit der Schaumstoffrolle in die nasse Form gedrückt.
Gruß
Martin
 
Die letzte Lage auf dem Stützstoff Rolle ich direkt auf die Lochfolie und verwende dabei verdüntes Harz mit Schaumtreibmittel.
Zum Verdünnen nehme ich Spiritus das dunstet unter Vakkum während des aushärten raus. Dadurch kann ich die letzte Lage sparsam tränken und kann auf Abreisgewebe verzichten
 

Gideon

Vereinsmitglied
Mach einen rechteckigen Zuschritt größer der eigentlichen Nutzfläche & tape die Kanten (alle 4 Seiten) mit Feinkrepp ab. Das macht die empfindlichen Glasgewebe deutlich einfacher zu handlen.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Genau das steht ja schon weiter oben. 🤦🏻
 

CH_MEIER

User
Da habe ich auch noch gleich eine Frage. Wie macht ihr das mit der dünnen Innenlage, tränkt ihr da gleich das Abreissgewebe mit damit die Innenlage nicht zu trocken wird, oder lasst ihr das bei der Innenlage weg und schleift sie dann lokal vorsichtig an wenn ihr die Stege einklebt?

Bei der ersten dünnen Aussenlage bin ich bisher mit der Blumenfolie gut gefahren.
Gruß
Uwe
Ich habe zuletzt die Innenlage auf einer durchsichtigen Transferfolie satt getränkt und dann in die Form übertragen. Den Stützstoff (Airex) habe ich vorher abgesaugt und vor dem Einlegen der Innenlage noch mit der Schaumrolle abgerollert, dabei verwende ich schwarz eingefärbtes Harz, dann sieht man an dem leichten Grauschleier, wo man schon war. Mit der klaren Transferfolie kann ich beim Einlegen besser sehen, wo die Nasenleiste ist, als wenn da schon ein halbgetränktes Abreissgewebe oder die blaue Lochfolie auf der Innenlage drauf ist. Nach dem Abziehen der Transferfolie und dem Anrollern der Innenlage in der Form habe ich Abreissgewebe darauf gelegt und auch dieses satt getränkt. Dann Lochfolie und Klopapier darauf, um den Harzüberschuss wieder los zu werden. Das Abreissen hat bisher super geklappt.

Ansonsten vielen Dank an alle für die vielen Varianten zu der eigentlichen Frage des faltenfreien Einlegens der Deck-Außenlage!

Christoph
 
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