Größere Form in Sandwich-Bauweise

steve

User
Hallo,
der Beitrag von Niels zum Gewebeaufbau bei einer großflächigen Form hat mich zum Nachdenken gebracht. Bei mir entsteht auch gerade das nächste Projekt in einer lichten Formabmessung von 2.000mmm x 800mm. Das Modell, bzw. die Form wird nicht sehr hoch, max. Höhe des Urmodells je Formhälfte 30mm.

So...jetzt baue ich solche Formen in der Regel wie Flächenformen mit Rahmen, Hinterfüllung mit Blähglas und Decklage auf. Um es zu vereinfachen kann der Rahmen aus Sperrholz sein...in jedem Fall kommt da schon sehr viel Material und Gewicht zusammen, vom Zeitaufwand mal abgesehen.

Jetzt habe ich mich damit beschäftigt, die Form noch konsequenter in Sandwichbauweise zu gestalten. Also entweder eine 10mm Wabe oder Balsa als Stützstoff und dafür bei den Geweben etwas sparsamer. Ich jeden Fall muss das Gewicht runter. Gibt es dazu Erfahrungen/Empfehlungen?

VG
 
Wenn nicht industriell Hunderte von Formenbelegungen geplant sind wäre Laminierkeramik eine Alternative.

Schneller kann man kaum große Formflächen herstellen. Unterbau geht von sehr primitiv mit einlaminierten Dachlatten bis zu geschweissten Stahlrohrgestellen welche zum Schluss vor dem Ausformen einlaminiert werden.

Da man bei Laminierkeramik keine Hinterfüllung der Negativform braucht ist das Gewicht überschaubar,
 

Dagobert

User
Das kenne ich bei der Vacuum Infusion. Wie tränkt man das denn bei herkömmlicher Bauweise?
Kenne Australier die es als Sandwich für Rümpfe verwenden. Aber ich frag mich wie man es da verarbeitet bekommt. Irgendwie muss es ja verkleben.
Laminierkeramik nehme ich für Flügelformen. Das von Ebalta. Aber das ist schon eher schwergewichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
Coremat XM ist ne tolle Sache. Gibt’s in 2, 4 und 10 mm Dicke. Hab ich gemacht, kann ich nur empfehlen.

Kann ich nur unterschreiben. Hat schon bei diversen Formen gut funktioniert. Ich baue damit auch Plattenmaterial, das dann als Formumrandung sowie als Stützrippen und diagonale Gitterverstrebung (in Streifen geschnitten) Verwendung findet. Das Zeug schluckt zwar Harz ohne Ende, lässt sich aber ratzfatz verarbeiten im Vergleich zu mehrlagigem Gewebe-Aufbau. Also: wäre auch meine Empfehlung.

Gruss,

Michael
 

steve

User
Hallo,
vielen Dank für die Infos. Coremat scheint sich anzubieten - Flächenformen in Keramik habe ich. Da kommt was an Gewicht zusammen. Hatte mal einen Vorläufer von dem Coremat für eine größere Rumpfform der 163 genutzt. Das war so ähnlich wie das Breatex™ Saug- und Formvlies 300 g/m² von R&G - nur eben vor 15 Jahren. Davon habe ich auch noch Reste. Was mir nicht gefällt, ist dieses "mit Harz vollsaugen" - es muss leicht bleiben. Und die Sandwich-Höhe lässt jetzt nicht die absolute Steifigkeit erwarten. Das Vlies von R&G bekam das Harz einmassiert - blieb deshalb auch relativ leicht.
Na, mal sehen, wie ich das mache.
VG
 

Eisvogel

User
Was spricht gegen ein Sandwich Kohle / Poraver/ Kohle ?
Kann in beliebiger Dicke mit relativ wenig Harzeinsatz und trotzdem druckfest und steif gebaut werden. Meine Mischung war immer 10 Teile Poraver : 1 Teil Harz.

Die direkten Kohlelagen mit Rand in mind. Bauhöhe, mit Poraver auffüllen und den Kohledeckel über den Rand runterlaminieren. Evtl. ein paar Kohlestringer bzw. liegende H-Träger mit rein.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Im Vergleich zu Volllaminaten ist Coremat immer noch leichter. Zusammen mit Deckschichten aus Kohlenstofffasern, ist das eine ideale Kombination. Das Coremat entkoppelt auch die Formoberfläche, sodass ein aufgeklebter Hinterbau sich nicht abzeichnet. Poraver verlangt einen Kastenaufbau und ist deshalb aufwändiger in der Herstellung und auch insgesamt schwerer. Faserverstärkte Hinterfüllmassen (haben die einschlägigen Firmen wie Ebalta oder Rampf im Programm oder können auch selbst formuliert werden) werden in einer definierten Dicke zwischen zwei Folien ausgewalzt und anschließend aufgelegt werden. Für kleinere Formen eine auch ganz nette Möglichkeit. Deckschichten dann jeweils ein 296er Glasgewebe in Atlas.
 

steve

User
Was mir gerade klar wird: Die ganze Sandwich-Einlage sollte stoßfrei vom einem Formende zum anderen verlegt werden. Eine Stoß dürfte sich bei dünnen Schichten mit der Zeit abzeichnen.
Dass sich ein aufgeklebter Hinterbau sich nicht abzeichnet, macht das Coremat sympathisch - das minimierte Vorgehen mit Poraver von Erwin ist auch interessant.

Wer bietet denn diese faserverstärkte Hinterfüllmassen für Endverbraucher an, bzw. wie würde denn dafür ein "Kochrezept" aussehen?
 

Eisvogel

User
Guntmar Rüb hat früher seine Formen lt. eigener Aussage mit "Sauerkraut" hinterfüllt.
Das war, soweit ich mich erinnere, ein fertiges Harz/Faser-Gemisch in 10? Kg Eimern. Das Zeug wurde einfach, nach hinzumischen vom Härter, mit der Hand verteilt und festgedrückt. Ging ruckzuck.

Er ist ja auch hier angemeldet, könntest direkt nachfragen.
 

mfcl

User
Wie sollte man jetzt vorgehen bei einem Aufbau mit coreamt.???
Formenharz ,50er100er,160er 300er, 4mm coremat und retour oder komplett ein anderer Aufbau ????
Ewald.
 
Bei sehr großen Formen habe ich gute Erfahrungen gemacht mit einem symmetrischen relativ dünnen Sandwichaufbau und ein dahinter geklebten Stahlrohrrahmen. Bei 2m^2 und mehr spart das ungemein Material sowie Gewicht.
 

mfcl

User
Bei sehr großen Formen habe ich gute Erfahrungen gemacht mit einem symmetrischen relativ dünnen Sandwichaufbau und ein dahinter geklebten Stahlrohrrahmen. Bei 2m^2 und mehr spart das ungemein Material sowie Gewicht.
Hast du eventuell fotos mit dem Rahmen da ich einen Rumpf machen werde mit 360cm länge und einen Durchmesser mit 36 cm.
 
Die Formen sind eingelagert, da komm ich nicht so einfach drann.
Stahlgestell war aus 40x40x2mm stahl geschweißt und mit Mumpe nach dem tempern aufgeklebt. Stahlroh zuschneiden, auf die Form legen und punkten, dann passt das Gestell nachher recht genau.
 
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