Ich vermute (hoffe), dass man den HoTT Stabi per Telemetrie einstellen bzw. justieren kann, ähnlich wie bei den HoTT Stellern.
Ja kann man. Auch wenn Graupner im Internet hartnäckig behauptet, dass diese Empfänger (frühestens) ab Ende November verfügbar seien, habe ich bereits ein Exemplar. Einige Händler sind schon beliefert worden, und so konnte ich einen GR-12+3xGHoTT bekommen. Ist auch schon eingebaut und programmiert. Erstflug fehlt noch wegen Dauerschlechtwetter und (zu vielen) anderen Terminen.
Bei der Programmierung gibt es einen Menüpunkt, in dem man die Kreiselempfindlichkeit einstellen kann. Genauer: Es gibt 5 Unterpunkte. In den ersten drei Unterpunkten können Quer, Höhe und Seite einzeln, unabhängig voneinander in der Empfindlichkeit eingestellt werden. In zwei weiteren Unterpunkten wird die Gesamtempfindlichkeit, sozusagen als "Masterswitch" gleichzeitig für Q, H und S, aber getrennt nach P- und D-Anteil eingestellt.
Das Handbuch behauptet, dass man auf alle fünf Einstellungen einen Drehregler legen könne, um im Fluge die optimalen Werte erfliegen zu können. Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand unterliegt dies aber zwei Einschränkungen:
1. In meiner vorliegenden Version erlaubt das Menü nur, auf die beiden Master-Einsteller einen Drehregler zu legen. Eine Einzeleinstellung von Q, H und S via Drehregler geht derzeit nicht und muss am Boden vorgenommen werden. Da das Handbuch gegenteiliges behauptet, habe ich bei Graupner nachgefragt, was aber bislang unbeantwortet geblieben ist.
2. Für die Drehregler braucht man natürlich separate Kanäle. In meinem 6kanäligen GR-12+3xGHoTT sind fünf Kanäle durch 2xQR, HR, SR und Motor belegt. Bleibt also nur ein freier Kanal übrig. Den habe ich für erste, hoffentlich bald stattfindende Versuche gleichzeitig auf Master-P-Anteil und Master-D-Anteil gelegt. Das kann man so programmieren, dass alle drei Achsen von 0 bis Maximum angesteuert werden. Ich werde bei 0 anfangen und dann langsam aufdrehen und schauen was passiert. Feintuning mit unterschiedlichen Werten auf unterschiedlichen Steuerachsen muss am Boden passieren.
Stichwort "freie Kanäle": der GR-12+3xGHoTT hat leider keine Telemetriebuchse. Dafür muss der Kanal 5 "geopfert" werden. Mein Graupner-Motorregler hat einen Telemetriestecker, den ich gerne für Überwachung der entnommenen Akkukapazität einsetzen möchte. Wenn ich dies umsetze, existiert kein freier Kanal mehr. Nachregelung der Kreiselempfindlichkeit im Flug entfällt dann.
Noch kurz zur Diskussion über Sinn und Unsinn von "Kreiseln" bei Flächenfliegern: Ich habe so einen Horizon UMX Beast 3D im Mini-Format, aber mit eingebautem 3Achs-Stabi. Das Ding ist wirklich absolut klasse in einer bestimmten Hinsicht: Windböen werden sehr schön ausgesteuert. Landen mit so einem kritischen Mini-Flieger bei Wind ist keine schweißtreibende Angelegenheit mehr. Aber: Ansonsten muss der Flieger genauso wie jeder andere Flieger gesteuert werden. Der fliegt alles andere als von allein. Nach wie vor gilt: Das muss man können. Der einzige Punkt ist, dass mehr Ruhe reinkommt. Genau dies erwarte ich vom Graupner-System, welches nun in meiner PA-Extra260 seinen Dienst tun soll. Ein super Flieger, dessen Vorteil (Kampfgewicht < 1kg) schon bei etwas Wind zum Nachteil wird. Sobald es etwas auffrischt, wird die PA-Extra wie ein welkes Blatt herumgewirbelt. Mit dem Graupner-System will ich einfach nur den fliegbaren Wetter- bzw. Wind-Bereich praxistauglich vergrößern. Ob's gelingt, werde ich bald wissen. Wenn's interessiert, werde ich gerne hier davon berichten.
Grüße,
Stefan