weiter: die Lea. Diese sollte später als manntragender Segler gebaut werden. Verschiedene Kinderkrankheiten haben bisher immer nur zu kurzen Hüpfern geführt, aber jetzt ist sie nach umfangreichem Redesign wohl flugfähig. Nur können wir den SP nicht berechnen.
Hallo Bertram,
in einen manntragenden Nurflügel bei dem die Erbauer des verkleinerten Testflugzeugs nicht mal den Schwerpunkt ermitteln können würde ich mich niemals rein setzen
Der Schwerpunkt bei einem Nurflügel ist für Auslegungsidee, Konzept und Flugsicherheit ebenso wichtig wie bei einem Leitwerker die Frage ob beim Entwurf lieber 1 x oder 5 x Flügeltiefe als Leitwerkshebelarm gewählt werden sollen
Die Winglets sind recht grosse Seitenruder mit Stummel-Dämpfungsfläche, die Fläche ist erkennbar geschränkt. Mehr ist im Moment nicht zu sagen. Irgendwelche Tipps zu den Winglet-SRs? Getrennt spreizen?
Die Winglets bei einem Pfeilnurflügel sind keine Seitenruder, sondern Tragflügelsektionen. Wenn Klappen in den Winglets vorhanden sind und gleichsinig ausgeschlagen werden haben sie Höhenruderwirkung. Beide Klappen nach innen ausschlagen wirkt aufnickend ("Höhenruder"), beide Klappen nach außen ausschlagen wirkt abnickend ("Tiefenruder") siehe auch hier:
http://www.zanonia-flyers.de/klappe2.htm
Wenn man die Klappen differenziert ausschlägt kann man so was ähnliches wie die Querruderdifferenzierung bei einem Leitwerker erreichen oder man kann die Querachsenwirkung der Wingletklappen mit Flügelklappen kompensieren, aber dabei sollte man sich von der Vorstellung einer Seitenrudersteuerung wie beim Leitwerker oder Brettnurflügel komplett verabschieden.
die Fläche ist erkennbar geschränkt. Mehr ist im Moment nicht zu sagen.
Das genügt bei weitem nicht für eine Schwerpunktempfehlung.
Bei einem gering gepfeilten Nurflügel mit hoher Streckung wie diesem befindet man sich in einem Übergangsbereich zwischen der Auslegung als Brett mit Querachsenstabilisierung über den Profilmoment und der Auslegung als Pfeil mit der Querachsenstabilisierung über Schränkung.
Streckung und die Profilauslegung des Hauptflügelstraks und besonders von Außenflügel und Winglet haben einen signifikanten Einfluß auf das Stabilitätsmaß und damit die Schwerpunktlage, siehe zum Beispiel auch hier, aber das was dort über den Zusammenhang zwischen Pfeilwinkel und Stabilitätsmaß beschrieben ist kratzt nur an der Oberfläche der Zusammenhänge:
http://www.zanonia-flyers.de/klappe1.htm
Ebenso wie die Pfeilung gehen auch die Streckung, die Profilierung, die Wingletfußauslegung, die Winglethandauslegung, der durchschnittliche Alkoholspiegel und der Familienstand des Erbauers in die Schwerpunktermittlung ein
Auch Siggis Artikel zur richtigen Schwerpunktlage ist wegen seiner Kürze nur ein grober Anhaltspunkt auf welcher Grundlage man das notwendige Stabilitätsmaß bestimmt, aber gerade der Absatz mit den Horten spielt eine große Rolle, denn je nach Wingletauslegung und Einsatzzweck muss man eher mit Blick auf die Seitenstabilität oder mehr mit Blick auf die Längsstabilität rechnen.
http://www.aerodesign.de/aero/swp.htm
Deine Angaben sind im Moment also zu dürftig für eine zuverlässige Schwerpunktermittlung und ich empfehle das Flugzeugkonzept erst mal aus Nurflügelsicht zu ordnen und mit einem Lastenheft zu ergänzen statt irgendeinen unüberlegten Phantasieflügel mit dem für diese Größe notwendigen Bauaufwand, aber unsicherem Ergebnis in die Luft bringen zu wollen.
Gruß, Uwe.
P.S.: ich bitte im Voraus um Entschuldigung für einen sarkastischen, aber durchaus ernst gemeinten Seitenhieb dazu: Leitwererkonstrukteure sollten keine Nurflügel auslegen, denn sie denken ganz anders als Nurflügelkonstrukteure und können es deshalb nicht