HILFE!!!! Fläche versaut.....

Hallo,
ich stehe grad vor einem riesen Problem!! Ich wollte gestern einen styrodurkern mit 0,3er gfk beplanken und habe dazu laminarharz mit 20min tropfzeit verwenden... het morgen dann die große überraschung, mann konnt die platte rel. leicht wieder vom kern ziehen...:cry::cry::cry:

Naja, rumnörgeln hilft nix, ich will die fläche retten, das alte harz entfernen ist klar, aber dann?

gehe ich mit der Annahme richtig, dass der Fehler beim Laminarharz lag?
ist laminarharz zum großflächigen vekleben einfach nicht geeignet?
wenn ja, welches harz sollte man nehmen?

Raumtemperatur lag so ca. bei knapp 20°C, wird wohl über nacht abgesunken sein.... die platte vorher mit 120er geschliffen, der kern mit 180er.... Mischungsverhätnis stimmte auch...

Wenn es nicht das Harz war bin ich ratlos... Hat wer ne Idee?

Grüße Heiner
 
Guckstu den Thread, der oben stand, bevor Du mit 4 Ausrufezeichen Hilfe! geschrien hast.

Fertige GFK Platten sind ohne Anschliff auch nicht besonders verklebefreundlich. Irgendwie müssen die ja auch entformt werden.
 
zum anschleifen hatte ich ja schon was geschrieben...

ich hab den fred schon gelesen, daher kam ich ja darauf, dass es am harz liegen KÖNNTE....

Grüße Heiner
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hoffentlich hast Du nicht 1 : 20 abgewogen, wie im Link angegeben

Wenn Deine Waage auf 1 g genau wiegt, dann sind das in der Realität +/- 2 g Ungenauigkeit. Das heißt, dass bei kleinen Harzansätzen (< 50 g) das Mischungsverhältnis definitv immer ausserhalb der Toleranz von +/- 2 % liegt. Am Harz liegt´s zu 99,9 % aller Fälle nie, eher am Unvermögen, derartige Situationen einschätzen zu können. Erzähl mal etwas genauer über Deine Vorgehensweise

Apropos: Es heißt nicht Laminarharz sondern Laminierharz > wir bauen hier keine Modelle für den Windkanal
 
als wage hab ich eine mit 100stel gramm genommen...

Verstehe ich das richtig, dass das vom hersteller angegebene mischungsverhältnis quatsch ist?

ich hab das zeug halt in eine kappe von eienr spraydose abgewogen und dann in ein kleines tupperdöschen gefüllt, weil die tupperdose mit knapp 50g+harz die wage, die nur bis 100g geht sonst aus dem messbereich gebracht hätte.

also erst das harz abgewogen und dann den härter, das dann in die dose und mit einem pinsel gemischt, dabei auch ein paar mal mit dem pinsel noch durch den dosendeckel gegangen um wirklich alls herauszubekommen, mit pinsel angerührt und fertig. sowohl harz als auch härter standen vorher ne stunde wenige cm vor einem heizlüfter, damit das kram dünnflüssig wird und sich besser vermischt, das rühren habe ich auch vorm heizer gemacht....

deshalb kann ich da eig einen benutzungsfehler ausschließen....
 

Gideon

Vereinsmitglied
Verstehe ich das richtig, dass das vom hersteller angegebene mischungsverhältnis quatsch ist?

Welches hast Du denn verwendet? 1 : 20 oder 100 : 20

ich hab das zeug halt in eine kappe von eienr spraydose abgewogen und dann in ein kleines tupperdöschen gefüllt, weil die tupperdose mit knapp 50g+harz die wage, die nur bis 100g geht sonst aus dem messbereich gebracht hätte.

also erst das harz abgewogen und dann den härter, das dann in die dose und mit einem pinsel gemischt, dabei auch ein paar mal mit dem pinsel noch durch den dosendeckel gegangen um wirklich alls herauszubekommen, mit pinsel angerührt und fertig. sowohl harz als auch härter standen vorher ne stunde wenige cm vor einem heizlüfter, damit das kram dünnflüssig wird und sich besser vermischt, das rühren habe ich auch vorm heizer gemacht....

deshalb kann ich da eig einen benutzungsfehler ausschließen....

Mit nem Pinsel mischen ist fatal. Du schreibst, Du hast Dich an die oben verlinkte Anleitung gehalten - die hast Du entweder nur überflogen oder nicht wirklich verstanden. Hier nochmal die relevanten Punkte:

1. Mischungsverhältnisse korrekt anwenden: Wenn da steht, Mischungsverhältnis nach Gewichtsteilen, dann bitte auch nach Gewichtsteilen dosieren. Bei Volumetrischen Angaben bitte mit einer Spritze arbeiten.

2. Die Einwaage der Komponenten: Zunächst Harz in das Mischgefäß einwiegen, die Waage auf Null stellen (Tara oder aber gut Kopfrechnen) und dann den Härter

3. Mischen der Komponenten: Harz und Härter mit einem scharfkantigen Rührstab (Holz / Metall / Kunststoff) mindestens 1 Minute sorgfältig homogenisieren. Darauf achten, dass Becherboden und -rand mit dem Rührstab sorgfältig abgestreift werden. Das verhindert ungemischte Anteile. Bei größeren Ansätzen ( < 200 g) oder auch sehr hochviskosen Komponenten (Gelcoats und Formenharze) kann ein Umtopfen in ein 2. Mischgefäß durchaus sinnvoll sein

4. Topfzeitangaben: Die Topf- oder Verarbeitungszeit ist in der Regel bei einer Ansatzgröße von 100 g Harz / Härter bei 20 °C angegeben. Größere Ansätze als 100g weisen durch die Eigenerwärmung (Exothermie) kürzere Verarbeitungszeiten, kleinere Ansätze als 100 g größere Verarbeitungszeiten auf


5. Härtungszeiten: Hochreaktive Harzsysteme (respektive solche mit Verarbeitungszeiten < 30 Minuten) härten bei Raumtemperatur innerhalb von 24 h soweit an, dass das gefertige Bauteil nachbearbeitet oder auch entformt werden kann. Systeme mit Topfzeiten < 30 Minuten tuen gut daran, wenn man ihnen mindestens 2 Tage Zeit zum härten gönnt. Kalthärtende Systeme sind ca. nach einer Woche vollständig vernetzt. Kaltanhärtende Systeme sind dann aber meist noch so spröde, dass eine Warmhärtung bei Temperaturen > 40 °C über einen Zeitraum von 8-10 h notwendig ist

Generell gilt: Eine Steigerung der Temperatur um 10 °C halbiert die Reaktionszeit (Topf-/Gelier- und auch Aushärtezeit)

sowohl harz als auch härter standen vorher ne stunde wenige cm vor einem heizlüfter, damit das kram dünnflüssig wird und sich besser vermischt, das rühren habe ich auch vorm heizer gemacht....

Der letzte Satz gilt besonders hier!
 
Also....

Mischungsverhältnis war korrekt,100:20 oder auch 1/5 mal so viel härter wie harz oder noch konkreter 60g harz + 12g Härter ;)

das harz und der härter waren ziemlich schnell nachdem ich sie zusammengegossen habe rel. kalt, da die plastikschüssel auch ziemlich kalt war und das verkleben hat insges. vlt. 10min gedauert, also schon vorher angeliert sein kann es nicht, hätte man ja auch gemerkt....

Also bis auf punkt 2 und 3 habe ich ja alles beachtet.... und ich würde jetzt mal frech behaupten, dass selbst wenn das harz schlecht durchgemischt war (was ich nicht wirklich glaube) es sich beim aufpinseln auf die beplankung auch noch schön durchgemischt hat....
und selbst wenn die durchmischung immernoch nicht gut war sollte doch wenigstens stellenweise ein gutes mischungsverhältnis da gewesen sein, aber das kram hilet nirgendwo besonders gut, also es hat schon eine verklebung stattgefunden, aber es hat sich halt an allen ecken gelöst und man konnte die beplankung rel. leicht wieder abziehen...


Dann noch eine Frage: Gibt es eine Faustformel wie viel Harz pro Fläche man zum Beplanken verwenden sollte? Ich habe ca. 40g verbraucht für eine pfeilförmige nurifläche mit 1,4m und einer flächentiefe von innen 30 und außen ca. 15cm, war das vlt. zu wenig? muss die beplankung richtig auf dem kern "schwimmen" können?

Grüße Heiner
 
hi,
wenn du die platte nur mit harz eingepinselt hast, würde ich sagen, es war zu wenig. ich hätte leicht eingedicktes harz mit einer feinen zahnspachtel aufgezogen und das dann verpresst. probier doch erst mal an kleineren stücken.

gruss
stefan
 

Eisvogel

User
Zum beplanken von Styro-Kernen hat es sich bewährt Schaumtreibmittel ins Harz zu mischen.

Wichtig ist auch, die angeschliffenen Oberflächen gründlichst vom Schleifstaub zu befreien.
 
ok, dann werd ich wohl erstmal eine versuchsreihe anstellen...
Bleibt nur noch nie Frage mit dem Laminierharz, ob das dafür geeignet ist und wie viel harz/Fläche man verwenden sollte....


lg Heiner
 
Diese GfK-Platten waren doch schon immer ein Problem, genauso fertig hergerichtete Kohleplatten. Wenn man diese selbst herstellt, Klebefläche mit Abreissgewebe herrichten ist sicher besser als anschleifen ( und nicht gut entstauben bzw. entfetten? ), ein Laminierharz ungefüllt zum Verkleben scheitert auf Styro auch am Pressdruck.
Ich hatte einen alten F3Bler mit Roofmatekern, war kein Leichtgewicht, wohl auch nicht beim Klebeharz gespart....
Heutzutage würde ich mal ein gutes Harzsystem mit mind. Schaumtreibmittelchen nehmen oder gleich - so noch erhältlich - PU-Kleber. Wieso soll der Kleber besser werden als das zu verklebende Material, und besser als Styro ist ja fast sogar Mehlpapp ;). PU klebt alles mit allem, und zwar sowas von unkritisch in der Handhabung ( klar , nicht Essen und Trinken dabei, gut lüften und halt ggf. einen Atemschutz).
Schälbelastungen mögen diese Beplankungen aber nie recht gerne, liegt aber auch ( im Vergleich mit Balsa oder Abachi ) an der geringsten Eigensteifigkeit aufgrund der geringeren Dicke. Man darf sich von so einer Beplankung aber keine sandwichflächenähnliche Beul- oder Drucksteifigkeit erwarten. Nur eine etwas bessere Oberfläche, was allerdings an der Nasenleiste und Randbogen endet.
 

Tofo

User
Hallo,

die GFK- und CFK-Platten haben halt noch Trennmittel drauf. Ich wische das erstmal mit Aceton ab, schleife dann gründlich an und wische den Schleifstaub nochmal mit Aceton ab. Das verklebt dann konstant gut! Vermutlich hast du aber auch zu wenig Harz drauf gehabt. Etwas andicken hilft!

Grüße,
Thorsten
 
Hm....

erstmal Danke für die vielen Tips... Ich tendiere zur zeit sehr stark zum pu, da das argument, dass die verklebung nicht stärker als das material sein muss ja irgendwie Sinn macht, das zeug mit aceton abwischen wird auch auf jeden fall gemacht...

Ist es denn möglich trotzdem noch rovings und glasgewebe als verstärkung zu verwenden? als erst auf den kern/die beplankung auflaminieren, aushärten lassn, anschleifen und dann beides mit pu verkleben?


Grüße Heiner
 

Wattsi

User
Klebestelle

Klebestelle

Wenn eine Klebung versagt, gibt es 3 Möglichkeiten.
Kleber selber
Material A
Material B
In allen obigen Beiträgen wird nur vom Kleber gesprochen.
Wiederholt hat Balsabastler auf die richtige Anwendung des Klebers hingewiesen.
Haftung zum Material A, also fertige GFK Platte: Ist das Harz an dieser Klebestelle haften geblieben?
Haftung am Materal B, also Styrokern: Sind hir Styroteilchen rausgerissen? Wenn Nein: Mangelnde Haftung am Styro. Ich vermute, dass das Problem hier liegt. Klar, wenn man an einem Eck das Gfk hochzieht, lässst es sich abziehen wie ein Merkzettl vom Papier.
Gruß
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
ich muss mir das gleich nochmal ansehen, aber wie ich es in erinnerung habe war die Haftung zum styrodur das prob.... Das bringt die Lösung des Problems in eine ganz andere Richtung, danke für den Tip!

Grüße Heiner
 

Tofo

User
Wurde doch alles bereits gesagt!

Haftung am Styro verbessert man mit Schaumtreibmittel, PU oder leicht angedicktem Harz.
Haftung an der GFK Platte verbessert man, indem man mit Aceton reinigt und Schleifstaub entfernt.

Ich würde übrigens auch den Styro-Kern mit Harz abrollen. Nicht nur die Platte einstreichen.

Grüße,
Thorsten
 
Ich habe mir aus einer Japanspachtel mit einer Rundfeile einen Zahnspachtel gemacht und damit eingedicktes Harz aufgetragen. Wenn die Platten gut angeschliffen hält das prima. Ist aber schon 20 Jahre her. Heute würde ich auch Schaumtreibmittel dazu geben.

Gruß
Frank
 
Vielen Dank für die vielen Antworten, werde jetzt wohl pu nehmen...


damit mir aber so etwas ähnliches nicht noch einmal passiert, was muss ich bei pu wichtiges beid er verarbeitung beachten....?


lg Heiner
 
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