Hallo Jens,
>Was mich jetzt komplett aus den Konzept bringt, ist Franks Post.
Toll , nicht war?
Der erster Gedankengang , was für ein Schwachsinn .
>Wie jetzt? Einfuch Ruder invertieren?
Und dann auf dem Rücken fliegen.
Wäre für deinen Flieger einfach zu probieren, ob die Idee überhaupt funzt, weil ja nichts umgebaut oder neu gebaut werden muß.
>Ich schau mir das einmal an...
Bastele dir mal einen Deprongleiter, nen kleines Ding mit 40cm Spannweite und 15cm Tiefe.
Und dann knickst Du da mal ne Wölbung rein, so das eine gekrümte ebene Platte entsteht.
Dann vorne ein Gewicht drann (nicht vergessen) und wegwerfen, dabei genug Flughöhe einhalten (so 2m Luft zum Boden sollte man schon haben) , sonst schlägt er auf.
Zeigt die Wölbung nach oben, nickt der Gleiter nach unten weg, macht nen halben negativen Looping und fliegt dann stabil weiter.
In Normalfluglage ist ein positives CA vorhanden und ein negatives CM.
Der Druckpunkt greift hinter dem Neutralpunkt (beim Brett ca 25%) an und der Masseschwerpunkt liegt vor dem Neutralpunkt.
Dem Flügel bleibt nichts anderes übrig als abzunicken
Beim Runterfallen wird der Flügel weiter angeströmt, so das das negative Moment immer noch da ist und das Nicken geht weiter (weil ja immer noch durch die Strömung eine Kraft auf der gewölbten Oberfläche erzeugt wird) .
So nach einem halben negativen Looping kommt dann irgendwann der Punkt wo der Flügel seine Rückenlage erreicht hat und wieder Auftrieb gen Himmel erzeugt.
Der Flügel liegt nun auf dem Rücken und auch das Profilmoment wird positiv , die Vorzeichen kehren sich um.
Der Druckpunkt (+CA und +CM) liegt nun vor dem Neutralpunkt und wenn sich Druckpunkt und Masseschwerpunkt decken ist Schluß mit der Nickerei .
Der Flügel fliegt nun sehr stabil in Rückenlage weiter, entgegen seiner ursprünglichen Wurfrichtung.
Wenn Du den Gleiter gleich im Rückenflug startest , dann hast Du ein Modell wie gewünscht, das schön gleitet und sehr Stabil fliegt.
Der Hasenfuß ist, dass ein gewölbtes Profil im Rückenflug Betreff des CA's halt sehr eingeschränkt ist.
Und auch auf den Profilwiderstand muß man dann mal ein Auge werfen (z.B. mit XFoil).
Ein S-Schlagprofil ist vorne auch erst mal geformt wie ein Standardprofil.
Hier wird dann die Hinterkante , wie bei einem Klappenausschlag noch oben gezogen und in diesem Bereich ein Abtrieb erzeugt, der dann für einen positiven Momentenbeiwert sorgt.
Wenn die Re-Zahl groß genug ist, dann wird das Profil sauber umströmt und die Hinterkante kann seinen Dienst tun.
Bei kleinen Re-Zahen ist aber hinten die Grenzschicht sehr dick und dadurch wird die Profilform verändert.
Von der ursprüglichen Profilform bleibt in der hinteren Hälfte nicht viel übrig und somit wird mit kleiner werdender Re-Zahl das S-Schalgprofil zum gewölbten Profil mit negativem CM und hinten liegender Druckpunktlage.
Das Modell nickt ab, dann zieht man gewaltig an der Höhe und urplötzlich wird dann mal wieder hinten Abtrieb erzeugt und das Modell bäumt sich wieder auf .
Eventuell ist man dann auch schon im Abriss.
Dann drückt man oder läßt die Ruder einfach los , das Profilmoment wird schlagartig wieder negativ und die Eierei nimmt seinen Lauf.
Im Gegensatz zum S-Schalgprofil , wo ich vorne eine positive Wölbung habe und hinten eine zweite negativ, gibt es beim einfachen Profil nur eine Wölbung , die recht weit vorne liegt und somit nicht so stark von der Grenzschicht beinflußt wird.
Gruß
Frank