Man sieht doch beim Einschleifen am Tragbild schon ob das dicht wird oder nicht. Wie genau misst du die Kompession? Mit nem Anlasser oder mit durchdrehen von Hand? Lass das Teil mal laufen.
Der letzte Satz im Zitat,
"Lass das Teil mal laufen" hat mich dazu bewogen den Motor zusammenzubauen und mal anzuwerfen.
Ich bin ein ziemlicher Perfektionist was unter Umständen auch zu Problem werden kann das man sich in Kleinigkeiten verläuft und nicht mehr weiterkommt - Beispiel Ventile einschleifen und Dichtigkeit überprüfen bis zur Verzweiflung.
Ich habe die Nadeln am Vergaser auf Standardeinstellung gestellt und mal angeworfen.
Siehe da, der Motor läuft wie am ersten Tag, der vordere Zylinder war nach ca. 10 Minuten Laufzeit sogar um ca. 15° wärmer als der hintere.
Durch zudrehen der Leerlaufnadel konnte ich die Zylindertemperaturen bis auf 1-2° angleichen.
Ich denke mit dem einen Vergaser und dem Verteilergeweih ist bei der Einstellung da so ein Kompromiss zwischen den beiden Zylinder zu suchen wo eben eine Zylinder vielleicht eine Spur zu fett läuft. Das könnten dann die 10% zusätzliche Leistung beim Umbau auf zwei Vergaser sein.
Ich habe jetzt eine Tankfüllung durchlaufen lassen ohne irgend einem Problem außer dass aus dem Schalldämpfer eine schwarze Brühe herauskam welche vermutlich von den vorherigen Laufversuchen stammt wo der vordere Zylinder praktisch nichts verbrannt hat.
Es wird wohl einige Tankfüllungen dauern bis das alles wieder gereinigt und sauber ist.
Mein Resümee:
Obwohl die Sache mit den extrem verschieden eingepressten Ventilsitzen nicht gerade für eine überragende Qualitätskontrolle spricht muss ich mir eingestehen dass das Hauptproblem eindeutig die Verwendung des falschen Öles war - mir fehlte da die Erfahrung und ich habe mir gedacht wenn ich schon Aspen 4 verwende dann nehme ich doch auch Aspen Öl, da kann nicht schiefgehen.
FEHLER - immer zuerst Datenblätter lesen und Flammpunkt beachten!! denn der ist bei Viertaktmotoren für eine sauber Verbrennung und Schmierung eben von großer Bedeutung.
Ein Gutes hat die ganze Geschichte, ich kenne den Motor jetzt in- und auswendig.
Vorerst mal danke für eure Tipps und Ratschläge, ich habe wieder viel gelernt.
In der Hoffnung dass jetzt mit dem Stihl Ultra HP Öl der Motor ein langes Leben vor sich hat, kann ich endlich den Fiesler Storch ausgiebig fliegen.