HN-1033 mit Wölbklappen?

Liebe Modellflug-Fans,
hat jemand von Euch eine Empfehlung, bei wieviel % der Flächenbreite eine Wölbklappe angesetzt werden sollte - sofern sich dieses Profil HN-1033 überhaupt für Wölbklappen eignet? (Der Segler ist ein J.K. Thermic 2.5m von ArtHobby mit voraussichtlich 900 g Gewicht.)
Die Wölbklappen sollen in meinem Fall auch als Thermikbremse eingesetzt werden können, nachdem mir zwischenzeitlich bereits zwei Flieger in der Thermik verschwunden sind... Andernfalls hätte ich ggf. auf Wölbklappen verzichtet, jedoch vermute ich, dass hochgestellte Querruder nicht vor dem Verschwinden in der Thermik hinreichen werden.
 

reinika

User
Hallo Clark-Z ???

Ich kenne weder das Profil, noch das Modell aus der Praxis. Daher hab ich einfach mal Q&D Re 120000 an genommen und Typ2 Polaren damit in Profili erstellt. Dabei hab ich jeweils +3° Klappe, -1.5° Klappe und unverwölbt verwendet. das obere Diagramm zeigt 25% Klappentiefe bei n crit 9, das mittlere Kl.Tiefe 20%, auch n crit 9.
Das untere Diagramm zeigt Kl. Tiefe 25% bei n crit 6. Das wäre wohl realistischer mit einer versiegelten Holzoberfläche, was oft bei den Art Hobby`s geflogen wird.
Screenshot (259).pngScreenshot (260).pngScreenshot (261).png

Ich würde eine Kl.Tiefe zwischen 20-25% verwenden, evtl. passend zu den QRudern und je nach Oberfläche auch mal mit Turbulator probieren.
- Tiefe Klappe bremst besser mit Butterfly. Evtl. verträgt die weniger + Verwölbung.
- Schmale Klappe lässt eine breitere Polare bei Ausschlag übrig, vor Allem bei positivem Ausschlag (gelbe Linie)

Allgemeines Fazit:
Auf Strecke und Speed müsste die Entwölbung auf jeden Fall Vorteile bringen.
+ Wölbung eher nur zum Kurbeln einsetzen.

Soweit erst mal mein weihnachtlicher Senf dazu 😇

Gruss
Reini
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Reini, vielen Dank, ich bin schwer beeindruckt von deinen Berechnungen! Offen gestanden kenne ich mich mit Polaren nicht aus, nehme jedoch gerne deine Empfehlungen an, Wölbklappen vorzusehen. + bedeutet vermutlich nach unten gewölbt (?) ich denke, ich wage es mal mit 25 % Klappenbreite, bezogen auf die Tragflächenbreite an gleicher Stelle.
Beste Grüße, Schorsch
 

reinika

User
Hallo Schorsch

Alles halb so wild.....
Senkrecht ist der Auftriebsbeiwert ca eingetragen, ca=0 entspricht dem Senkrechten Sturzflug. Das obere Ende der Polaren entspricht dem Strömungsabriss.
Waagerecht ist der Widerstandsbeiwert aufgetragen. Je weiter links die jeweilige Polarenlinie liegt, desto besser die Gleitleistung beim entsprechenden ca Wert.

Ja, ich würde das einbauen und damit fliegen, selbst wenn es nur zum Bremsen hilft. Richtig genutzt wird es aber auch besser laufen und kurbeln.

Und Ja, + bedeutet mehr Wölbung, - entsprechend weniger Wölbung. (oftmals umgekehrt verwendet, da dann auf "nach oben und unten" bezogen)

Viel Spass
Reini
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schorsch,

wissentschaftlich fundiert kann ich keine Erklärung geben, aber aus der Praxis berichten.

Bei meinem J.K. Thermik habe ich beim Bau ebenfalls Wölbklappen vorgesehen; nicht etwa , um während des Fluges das Profil an die Flugaufgabe anzupassen, sondern um im Butterfly sicher absteigen zu können.
Auch das Gleiten sollte für eine kürzere Landung entschärft werden.
Dazu habe ich einfach die Linie , die vom QR vorgegeben ist, bis ein paar cm vor die Wurzelrippe verlängert.
Angeschlagen dann aber auf der Unterseite - logo.
Dieses Modell gleitet enorm gut; die WK nutze ich nur zum Höhe abbauen, bzw. für die Landung.
Möchte ich keinesfalls mehr vermissen.
Während des Fluges pos. od. neg. verwölben halte ich für unnötig, deshalb auch nicht programmiert.

Viel Spass mit diesem tollen Modell; ich glaube, die Leistung wird dich überraschen.:)

Liebe Grüsse
Jürgen
 
Vielen Dank euch beiden! Das bestärkt mich in meiner Absicht, Wölbklappen einzubauen. Ich bin mir jedoch noch nicht sicher, ob eine über-Kreuz-Anlenkung machbar ist (QR oben angeschlagen, Anlenkung unten, Servohorn oben // WK unten angeschlagen, Anlenkung oben, Servohorn unten) - Alle Klappen mit Spezial-Silikon (Wacker Elastosil 41) befestigt (?). Übrigens habe ich die Rumpfspitze abgeschnitten und einen AXI 2217 eingebaut. Soll mit 3s/1000mAh betrieben werden.
Beste Grüße, Schorsch
 
Hallo Schorsch,
um ein verschwinden deiner Segelflugmodelle in der Thermik zu verhindern könntest du ohne den Einbau von Wölbklappen auch folgendes machen.
Stelle deine Ruderausschläge auf Seite und Höhe so ein das deine Modelle sicher ins Trudeln (Strömungsabriss am Flügel) gehen.
Das Trudeln wird durch voll Höhe und Seite geben eingeleitet. Während des Trudelns die Ruderausschläge auf Endanschlag halten.
Zum Ausleiten die Ausschläge zügig auf Null verringern.
Diese Einstellungen kannst in einer eigenen Flugphase "Trudeln" abspeichern. Hast du keine Flugphasen zur Verfügung kannst du für den Normalflug auch ein großes Dual Rate für Höhe und Seite anwenden. Das Trudeln in ausreichender Höhe ausprobieren und üben.
Wölbklappen werden vor allem dafür eingesetzt die Flugpolare eines Modell durch ändern der Profilwölbung zu verbreitern. Oder im Zusammenspiel mit den Querrudern punktgenaue Ziellandungen durch erhöhte Sinkgeschwindigkeit zu ermöglichen.
Mann kann Sie natürlich auch zum Höhenabbau und somit Thermikausstieg nutzen.

Mfg
Georg
 
Guten Morgen Georg,
danke für deine Empfehlung zum Trudeln. Da hast du schon grundsätzlich recht, jedoch handelte es sich um einen Oldtimer, dessen Tragflächen noch mit Sperrholzlaschen befestigt waren, die dem Trudeln nicht so recht standhalten wollten und abbrachen, so dass der Flieger in Teilen und recht unsanft den Boden wieder sah. Diese natürliche Auslese ist nun beendet…
Für etwas stabilere Segler werde ich deinem Rat folgen, dazu eine Flugphase entsprechend zu programmieren.
Beste Grüße, Schorsch
 
Wölbklappen haben einen weiteren Vorteil:

-wie altbekannt, hilft das Differenzieren der Querruder gegen das negative Wendemoment
-je stärker differenziert wird, desto weniger Auftrieb insgesamt liefert der Flügel wegen der Höherstellung des inneren QR
-da kann nun ein leichtes Wölben der äußeren Wölbklappe den verringerten Auftrieb wieder wettmachen. Das dabei entstehende negative Wendemoment wird nur sehr wenig zunehmen, weil der Hebelarm zur Hochachse klein ist

Die Mischungsverhältnisse sollten dann an die eigenen Gewohnheiten angepasst werden

Guten Rutsch und Gruß
Klaus.
 
Hallo Klaus,
das sind ja clevere Steuerungsstrategien…
Ich habe bislang ein wenig gezaudert, Wölbklappen vorzusehen, da damit gerade auf der Flächenoberseite eine Abrisskante der Strömung entsteht.
Ich überlege, wie ich eine Dichtlippe einbauen könnte – aus welchem Material auch immer – und das bei einem Art Hobby Segler (im Kern Styropor und außen 0,4 mm Abachi).
Bislang habe ich das immer mit einem 13 mm breiten Tesa Streifen gemacht, auf den ich – Klebeseite auf Klebeseite eimen halb so breiten Tesa Streifen geklebt habe, so dass ich die unbeklebte Seite auf die Tragflächenkante geklebt habe, während die Seite, die aus dem gedoppelten Tesa Streifen besteht, auf die Klappe ragen ließ.
Das ist sicherlich keine optimale Lösung.
Vielleicht gibt es da etwas geeigneteres?
Beste Grüße, Schorsch
 
P1160692.JPG


Beschreibung post#17:
 
Hallo Mike,
ich sehe, dass Du die Ruderspaltabdeckung prinzipiell genauso realisierst - jedoch mit doppelseitigem Klebeband. Eine Art Dichtlippe, die von der Klappe in den feststehenden Teil der Tragfläche hineinragt, würde mir tatsächlich besser gefallen. So frage ich mich, wo man solche Dichtlippen erwerben kann.
Beste Grüße, Schorsch
 
Hallo zusammen,

Ich kann die Angaben von Reini bestätigen. Habe das Profil auf einen kleinen Hangsegler mit 1.35 Metern SW mit langen Querrudern.

Die Wölbung der Querruder macht den Flieger hauptsächlich langsamer so dass man länger im Aufwindbereich bleibt. Entwölbt ist er schneller.

Habe nicht den Eindruck daß er mit Wölbung besser steigt, ist halt langsamer. Zum Landen werden die Querruder 20mm hoch gefahren.

Gruß Ludger
 

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