M. E liegen die Probleme mit dem nichtlinearen Verhalten von Profilen bei kleinen Anstellwinkeln immer an kleinen laminaren Ablöseblasen.
Diese entstehen recht plötzlich, manchmal auch mit Hysterese, und sie wandern bei Anstellwinkeländerungen.
Und die spucken einem ins theoretisch lineare Profilverhalten rein.
Will man diese Effekte unterdrücken reicht es knapp vor der Blase Turbulenz anzufachen.
Für ein versuchsweise gerechnetes auf 9% aufgedicktes HT14 (von Drela, eigentlich 7,5% dick) zeigt bei Re=100.000 dieses nichtlineare Verhalten zwischen etwa -1,8 bis 1,8° Anstellwinkel als klassisches und typisches 'Dead Band' (totes Band).
In dem Bereich wird der Auftriebsanstieg kleiner, zu Null, oder sogar negativ und damit der Teil des Flügels für die Längsstabilität an Wirkung verliert.
Bei Modellen mit Pendelleitwerk mit NACA 00XX macht sich das etwa so bemerkbar, dass gewisse Geschwindigkeiten sich einfach nicht trimmen lassen wollen, entweder es holt Fahrt auf, oder verlangsamt, will aber nie stabil diese Fahrt halten.
Man könnte meinen die Anlenkungen seien nicht spielfrei.
Stattdessen ist aber einfach nur ein Turbulator nötig und der Spuk hört auf.
Zurück zum gestopften HT14.
Schaut man sich die Lage der Umschlagpunkte im fraglichen Anstellwinkelbereich an, dort liegen auch die fiesen Blasen, muss man nur vor der vordersten auftretenden Blasenposition Turbulenz erzwingen.
Und schon sind die hässlichen Schlenker in den Diagrammen verschwunden.
Zackenband weiter vorne ist nicht nötig und bedeutet nur mehr Widerstand, wie das Diagramm eindrucksvoll zeigt.
Allerdings fällt dieser Zusatzwiderstand tatsächlich im Ganzen nicht so sehr ins Gewicht und man kann ihn im Zweifel ntürlich eher in Kauf nehmen, als ein zu weit hinten platzierter Turbulator.
Noch eine Anmerkung zum Profil.
Drela hat nicht ohne Grund nur so dünne Profile im Angebot.
Keines seiner symmetrischen Leitwerksprofile ist dicker als 7,5%.
Je nach Anwendungsfall, sind es eher so um die 5%.
Damit lassen sich widerstandsarme Leitwerke ohne Turbulatoren bauen.
Wem an gut fliegenden leistungsfähigen Modellen liegt, der findet eben Wege es so dünn zu bauen.
Für alle anderen bringt Zackenband mit wenig Aufwand gute Ergebnisse.
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