Ich werde seit heute die Spinnerschrauben nachziehen

FranzD

User
Hallo,
heute ist mir bei meiner Speedfire 2 der RFM-Spinner mit dem 18x19F5B-Prop bei knapp 4kW (ist ja noch Einstiegsniveau) im Flug davongeflogen. RFM befestigt Mittelteil mit zwei gegenüberliegenden Stiftschrauben (M4, schätze ich jetzt mal), die meisten hier wissen das sowieso besser als ich. Hatte eine kleine 1mm Abflachung auf einer Seite der Welle gemacht.
Ist glücklicherweise gut ausgegangen, ein paar Kratzer am Prop, Spant schaut gut aus, landen war mit dem dann etwas nach hinten verschobenen SPK kein Thema.

Verwendet ihr Schraubensicherung, oder dreht ihr die jedesmal vor einem Flug fest? Klar, macht nicht jeder gleich, aber vielleicht hat sich in der Szene eine Vorgehensweise etabliert.
Die Form der Ablachung ist sicherlich auch wichtig (grosse oder kleine Verrundungen machen sicher einen Unterschied).

Nachtrag: es waren dann etwas unter 10 Flüge mit dem einmal fest angeschraubten Spinner und auch ein Hauch von Schraubensicherung am Gewinde bis der abging.

Ach ja: demnächst wechsle ich auf GM-Props. Das ist dann ja anscheinend ein Klemmkonus, da erwarte ich mir mehr Langzeitstabilität, oder muss man da auch regelmäßig nachziehen?

Gruß,
Franz
 
Loctite und dann noch vor jeder Flug nachziehen.
Und nur die Schraube wo die abflachung ist fest anziehen, die andere Seite soll nicht unbedingt voll angezogen werden.

DD
 

FranzD

User
Hi DD,

danke für die schnelle Antwort.
Ich habe hier KEINE Erfahrung, aber die Kombination Loctite und Nachziehen kann ich nicht nachvollziehen (gute Wortkombination, oder?)
Schraubensicherung ist ein Kleber und stellt eine möglichst feste und starre Verbindung zwischen 2 Oberflächen her. Einmal nachgezogen und wenn es sich bewegt ist diese Verbindung zumindest seeehr geschwächt und nicht mehr besonders wirksam.
Also logisch für mich: entweder voll zuziehen mit Loctite, etc. und dann lassen und später nur mehr testen, ob noch fest
ODER
voll anziehen und idealerweise vor jedem Flug wieder nachzeihen.

Ist nur meine Meinung dazu, ihr habt die Erfahrung, das ist mir bewusst, deswegen frage ich ja auch.

Gruß,
Franz
 

steve

User
Hallo,
ich bin mir nicht sicher, ob man die Anwendungen vergleichen kann aber ich verwende ein Reisenauer mit Polygon und Klemmteil/Konus an einem 6kw-Speeder. Der Antrieb läuft damit non-stop bis der aktuell der 10s4400mAh Akku alle ist. Ausfälle gab es bisher keine. Ich denke mal, da ist noch Reserve bis 8-10kw, wobei dann die Laufzeit etwas zurückgeht. Allerdings verwende ich eine sehr flache Anlauframpe. Die Bremse ist auch eher soft. Bei jeden Flug wird im Grunde auch nur einmal an und einmal aus geschaltet. Wie gesagt - ist nicht so vergleichbar...

Ansonsten ist es, wie schon vom Vorredner erwähnt, bei Deinem Konzept sehr wichtig, dass nur auf einer Seite die Schraube(n) angezogen wird (werden). So wird die Welle gegen die Bohrung gedrückt. Wird auch die gegenüber liegende Schraube angezogen, liegt dort die Welle auf der Schraube auf und nicht an der Wand der Bohrung, wo die Reibung entsteht, die das Drehmoment überträgt. Da hilft dann auch das Loctite weniger, weil der Spalt die Klebeverbindung schwächt. Die anderen Gewindelöcher sind eher Reserve, wenn das erste/zweite/dritte Gewinde abjubelt.

Mir ist diese Befestigung nicht sehr sympathisch. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, verwende ich dann keine Wurmschraube sondern eine Schraube mit normalen Kopf und Innensechskant. Das schaut zwar etwas bescheiden aus aber damit bekommt man einfach mehr Druck ins System.

Beim Anschleifen der Welle auf eine plane Fläche achten und bei der Montage darauf, auch wirklich die tiefste Stelle zu erwischen. Da hilft dann das Loctite, weil alles im ersten Moment noch etwas flutscht. Beim Loctite gibt es auch verschiedene Festigkeiten. Von leichter Schwergängigkeit bis zur spaltfüllenden Lagerbefestigung. Mit etwas Temp. ist alles wieder lösbar. Habe hier eine riesen Pulle des 242, die ich für alles Mögliche nutze. Die hat es eigentlich immer getan und die Verbindung kann meist mit Handkraft wieder gelöst werden. Habe auch noch das 243. Das ist schon deutlich fester und ohne Temp. bekommt man es teilweise nicht auf - das braucht man eigentlich nur wenn z.B. Gewinde nicht mehr so gut tragen oder z.B. sehr weiche Alu-Legierungen einfach nicht den Druck beim Anzug aushalten, den sie benötigen um dauerhaft fest zu bleiben. Vorher alles penibel entfetten, am besten mit Bremsenreiniger spülen. Wellen evtl. auch etwas aufrauhen.

VG
 

FranzD

User
steve,
DAS nenn ich mal eine Antwort! Da kann ich drauf aufbauen, danke dafür!

Also auch eine gleiche Antwort von beiden.

Bremsenreiniger, anschleifen, exakt ausrichten vor Montage und dgl. ist bei mir Standard (da bin ich ziemlich penibel würd ich mal sagen als Maschinenbauingenieur)
Den Reisenauer-Konus hab ich auch. Finde ich deswegen besser, weil da wahrscheinlich aufgrund der Geometrie noch mehr Federwirkung da ist und ein Lockerwerden weniger wahrscheinlich ist. Aber ist natürlich nur eine Überlegung.

Edit: Mit "Loctite" meinte ich die Sicherung der Schrauben, nicht der Welle. Sicherst Du die Wellen-Naben-Verbindung mit Fügekleber anscheinend. Das hab ich bisher gar nicht gemacht.

Thx, Franz
 
Wenn du ein Mirov Luftschraube und Spinner kauft ist es auch so wie Steve schreibt.
Aber bei F5B kommen die auch ab, wegen die grosse Luftschraube und harte Bremse.
Das System von Rudi funktioniert mit Loctite und nachziehen.
Avionik hat das gleiche System.
Loctite gibt es in verschiedene Arten.
Es soll Loctite 221 oder 222 sein, nicht permanent.
Dann kann mann die Schrauben nachziehen.
Und mann sichert nur die Schrauben, die Welle bleibt so wie er ist.

Schau mal rum bei ein F5B oder F5F Wettbewerb, die fliegen fast alle mit Avionik Luftschrauben oder in F5F mit RFM.
 

steve

User
Hallo Franz,
das Loctite 221 oder 222 von double-dutch funktioniert wie die eine selbstsichernde Mutter. Da kann man nachziehen. Würde ich bei einen reinen F5B Model und diesem Klemmkonzept dann auch so machen - und vor jeden Flug(tag) nachziehen.
Beim Nachziehen macht Loctite an der Welle keinen Sinn - dass ist mehr was für dauerhafte Verbindungen. Und bei F3B möchte man ja auch mal schnell den Blatthalter wechseln. Beim Nachziehen kommt auch Bewegung in das Gefüge und die Verklebung funktioniert nicht mehr wie gewünscht.

Hallo double-dutch
ich kenne mich in der Szene nicht so aus aber gibt es die Mirov Luftschraube und Spinner auch mit Polygon? Der Polygon schafft eine kraft- und formschlüssige Verbindung. Da sollte das Herz eines jeden Ingenieurs gleich etwas höher schlagen. Sie wird sich wahrscheinlich in einigen Jahren durchgesetzt haben. Sie ermöglich eine Übertragung höherer Kräfte und schafft einen Vorteil, wenn man ihn nutzt. Die reinen Klemmsysteme sind auch ein Sache für sich.

VG
 
Steve, ich hab ein Fehler gemacht, Polygon falsch verstanden.
Polygon ist halbrund he?
Nein, so etwas gibt es nicht bei Mirov, das sind Klemmkonus aber die kommen ab.
Oder.. wenn die wirklich hart angezogen werden kommen die niemals mehr ab.

Polygon ist nicht möglich in F5X weil alle Motoren 6mm runde Wellen haben.

Hier die Webseite von Mirov:
http://www.gmpropellers.com/

Aber er kann fast alles konstruieren

Und ein Bild von Klemmkonus
thumb_58dcf5eca429a09510dd0040_image_17035829-10202513077025622-583381541-o_500_500.jpg
 

steve

User
Hallo double-dutch,
Polygon ist oval. Beim Reisenauer Super Chief ist es ein 6x7 Oval
https://www.reisenauer.de/artikelauswahl.php5?kid=42

Der Blatthalter von Mirov schaut super aus. Danke für das Foto und den Link.

Wäre natürlich super, wenn der so eine Polygon zaubern könnte. Evtl. frage ich mal an.
Er scheint aber für Konus und Blatthalter Alu zu nehmen - das kann dann wirklich sehr fest werden.
Allerdings kann er die Spinnerkappe abbauen und man kann die Klemmung problemlos erwärmen - da kann man im Freizeitbereich wieder Loctite für Welle und Klemmung verwenden. Und wenn es eilig ist, kann das auch in 5 Minuten mit Wärme demontiert und für die nächste Montage gereinigt werden.

VG
 
Im Freizeitbetreib geht es vielleicht, wenn mann alles zusammen klebt.
Aber in Wettbewerbe, wo mann vielleicht wechsel muss, geht das nicht.
Und die Avionik Luftschrauben sind noch etwas besser wie die Mirov, und die haben wieder die 2 Madenschrauben.
Aber Mirov hat vielleicht für die Speedscene interessante teile gebaut, wie ein 5 Blatt klappluftschraube und auch 3 Blatt für F5D.

FILE0680.JPG
 
Hi,
um solche Blatthalter ordentlich fest zu bekommen sind Klemkonus Verbindungen an sich die Rundlaufendere Lösung. Alles mit Klemmschraube von der Seite geht nur wenn da Luft ist um den Halter auch auf die Welle schieben zu können. Wer das aber Trotzdem so hat sollte mal,schauen ob er nicht zwei Schrauben kurz hintereinander in Axialer richtung verwirklichen kann. Die pressen dann von der gleichen Seite und der Halter wird so am besten Rund laufen.Wer kleine M3 Madenschrauben in den Haltern hat sollte sich Gewindeschneider und Bohrer zulegen und mindestens auf M4 hochrüsten, M3 ist Kacke, M4 ,die sind deutlich Stabiler was den Innensechskannt angeht ,der nudelt nicht so schnell aus. Noch besser wäre gleich auf M5 oder gar M6 zu gehen . Die haben deutlich mehr Anzugskraft und lösen sich deshalb weniger leicht. Das größere Gewinde hat mehr Fleisch im Alu und hält dadurch auch länger den Auf und Zuschrauben stand. Noch besser wäre wenn man sich von einem Mechaniker einen Helicoil einsatz in das Aluhalter Teil,einschrauben lassen kann. Das sind wie kleine Stahlfedern gewickelte Gewindegänge die in das Bauteil aus Alu oder jedem anderen weicheren Material eingeschraubt werden die innen dann ein Stahlgewinde haben das viel besser trägt.
Nur Helicoil kostet ,man braucht die Werkzeuge zum Helicoilgewinde schneiden und zum eindrehen der Stahlfeder.
Die Wellen immer abflachen ,dort wo die Schrauben sitzen . Den die Madenschrauben haben auch manche Ringschneiden die sich beim anziehen in die Welle einschneiden und diese dort verformen . Da kann man dann den Halter oft nicht mehr drüber weg bewegen .Wenn es geht Madenschrauben mit flacher Druckfläche verwenden bzw. die Ringschneide mit einer Schleifscheibe kurzerhand eleminieren. Ringschneide ist Gut wenn man etwas zusammenbaut das nicht mehr auseinander nenommen werden soll. oder wenn sie auf eine ordentliche Abflachung trifft.
Loctite immer verwenden , muss keine Fügeverbidung sein ,die bekommt man eigentlich nicht mehr gelöst ,also Schruabensicherung hochfest wäre angesagt.

Happy Amps Christian
 
Christian, es soll kauflich sein.
Also, ein Klemmkonus ist nicht optimal weil die ab und zu abkommen, und im Flug bedeutet das etwa 100 euro weg.
Und die RFM und Avionik mitnehmer haben M4 Madenschrauben am seite, das hält unter Wettbewerbsbedingungen gut, nur immer nachziehen und Loctite benützen.
Am besten und am sichersten ist ein Drehmoment Schraubendreher zu kaufen, kostet etwa 20-30 euro aber dann ist fest auch fest und dreht mann die Gewinde im Aluminium nicht kaputt.
Nachteil dieser vom Madenschrauben ist, wenn die Welle nicht so hart ist, wie Z.b. bei Hacker, kommt die Spinner sehr schwerig ab.
Dann wird es ein polygon Welle. :)
 

Gerben

User
Wie Christian schon schreibt kann ich die Vorteile eine Flachen Inbusschraube nur bestätigen,
In die Sergey-Schrauben verwende Ich für die Seite der an die Flachkante geht M5 Schrauben, Din913/ISO4026.
Die sind schön flach und halten bestens auf eine Flachkante (seit der Belgische Pilot Hugues mir damahls diesenTipp gegeben hatte).

Die Japaner haben meiner Meinung nach das beste System, zwei Inbusschrauben hinten ein ander (Axial), wie auch von CL beschrieben.
 

FranzD

User
Ich bin beeindruckt, ein Thread wo ausschließlich Pro's antworten. Das gibt es nicht oft.
Gerben oder Christian, könntet ihr möglicherweise erklären, warum das Japaner-System euer Favorit ist? Ich würde gern verstehen, ob z.B. guter Rundlauf (durch Klemmkonus) weniger wichtig ist als die Drehmoment-Übertragung bei F5B-Leistung.
Im Grunde geht es ja darum, herauszufinden, was am besten funktioniert, also den Zweck erfüllt.
Haben die Japaner eigene Prophalter?
 

steve

User
... Ich würde gern verstehen, ob z.B. guter Rundlauf (durch Klemmkonus) weniger wichtig ist als die Drehmoment-Übertragung bei F5B-Leistung?...

Hallo,
die Drehzahl ist nicht so hoch und der Klapp-Prop dreht sich immer in der perfekten Ebene. In der Praxis ist oft auch eine zuverlässige Variante - mit ihren gewissen Nachteilen - der technisch optimalen vorzuziehen.

Das japanische System würde mich auch sehr interessieren.

VG
 
Fragt doch einfach die Spitzenflieger von F5J was die für Spinner und Luftschrauben haben.
Ich habe bei den Wettbewerbsfliegern kaum noch so ein Problem gesehen. Mittelfestes Schraubensicher z.B. von Uhu reicht vollständig aus.
Gruss von Werner
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten