Jetflug in die Alpen

Mittlerweile mein 4. Flug mit einem Jet, Militärjet oder Kunstflugzeug: diesmal mit einer Aermacchi S.211 von Augsburg zur Zugspitze und um diese herum :)
Zum Ablauf:
Man konnte spezielle Wünsche äußern, was den Ablauf bzw. die Flugfiguren betraf. Es wurde auch angeboten, dass man selbst steuern konnte, wenn man das wollte.

Das Gesamterlebnis im Flugzeug waren ca. 60 Minuten, genau 60:40.
Die Zeit vom Abheben zum Landen betrug davon 48:18.
Somit war Starten, Taxiway und Flugvorbereitung direkt vor der Startbahn 14:22.

Pilot Markus und Flugzeugtechniker Mike waren sehr freundlich und fürsorglich.

Es dauert einige Minuten nach dem Start, bis man die von der Flugsicherung vorgegebene Höhe zwischen 10.000 und 19.500 Fuß (= ca. 3000m bis 6000m) erreicht hat.
Bei der ersten selbstgesteuerten Rolle war ich dem Piloten im ersten Drittel zu langsam weswegen er meinte, ich sollte den Knüppel gaaaanz nach rechts drücken ;)

Bei der selbst gesteuerten Doppelrolle ist klar erkennbar, dass ich zu früh stoppte, nach"drückte" und wieder über die horizontale Lage drüberkam.

Hervorzuheben ist neben all den tollen Figuren eine 360-Grad-Kurve, die anfangs geflogen wurde. "Um zu sehen, wie es dir und auch mir heute dabei geht", meinte Markus. Ich bin ja schon 5G geflogen, aber nicht knappe 40 Sekunden, die die Kurve gedauert hat. Hier haben mir 3G durchaus gereicht.

Der Anflug und das Einkurven zur Zugspitze in 3000m Höhe war schon sehr toll. Dann noch das Tal hinunter in Seitenlage! Die Berge ziehen vorüber und ich habe mir zu dem Zeitpunkt gewünscht, das gleichzeitig als Wanderer von außen zu sehen!
Dann kamen Wanderer ziemlich nah und gut sichtbar auf dem Weg zum Gipfelkreuz in Sicht. Unwillkürlich habe ich ihnen gewunken um gleich darauf mit einer halben Rolle in Rückenlage einen Bergrücken zu überqueren! Gewaltig!

Am Rückweg überraschte mich der Pilot noch mit einigen Figuren und Kopfüberflügen. Ein Drittel des Rückfluges durfte ich steuern, nach Angaben des Piloten. "Jetzt sinken auf ... Fuß und Höhe halten" oder "Richtungsänderung auf 14 Uhr, sinken auf ...., dann Höhe halten" und dabei die Instrumente im Auge behalten, maßgeblich den Höhenmesser und das Variometer (Instrument, das steigen oder sinken anzeigt).

Es war wieder ein außergewöhnliches Erlebnis, das man sich wohl nur selten gönnt / gönnen kann. Aber mit jedem neuen Flug (Mig-15, L-39, Extra 330 und jetzt S.211) weiß ich genauer, was ich mir wünschen kann und was ich aushalte - nicht nur die G-Kräfte, auch die Kotztüte ist immer wieder eine Sekunde lang das Thema.

In wenigen Tagen gehts dann wieder zur EXTRA 330 auf einen neuerlichen Kunstflug...

Kurt

 

heikop

User
Schon ziemlich bescheuert mit einem Jet das Reintal runter zu fliegen.
Da ist eh' schon überall hohe Steinschlaggefahr und dann sowas.
:mad:
 

heikop

User
Reintal, wie geschrieben, das geht vom Zugspitzplatt runter bis zur Partnach und ist die alte Aufstiegsroute von Garmisch auf die Zugspitze.
Ein sehr schönes und ruhiges Tal und das letzte was man dort braucht ist ein Wichtigtuer in einem Jet im Tiefflug.
 
Bei Rheintal hätte sich der Pilot reichlich verflogen.....
Östlich der Zugspitze ist das Reintal.

Sorry, hatte nicht refresht-----
 
Als grundsätzlich mal Flugbegeisterte sind Modellflieger wohl auch für derartige Events zugänglich. Die Frage, ob man alles, was angeboten wird, auch annehmen, konsumieren soll/darf/will, die ist in einem freiheitlichen Land zuerstmal frei innerhalb der Gesetze zu wählen.
Beim TE Kurt kennen wir ja seine Liebe zu diesen Events ( auch mal mit Frau), und, sein Bericht darüber, ist erfreulich.
Zu allem weiteren kann man eine eigene Meinung haben, wie auch zu Flugevents im Ausland, wo Militaria üblich sind, die es bei uns in D nicht geben kann, oder die Tiefflüge des Militärs in der Schweiz wie auch die entsprechenden Events oder nur Normalflüge am Gardasee/der Adria / usw usw.
Ist aber alles hier nicht Thema, hier berichtet(e) Kurt über seinen Flug.
Danke Kurt dafür.


Namen eingefügt......
 
Zuletzt bearbeitet:

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Sehr, sehr geil, Danke für das Video ❤️
 

Marc25

User
Ich finde den Preis auch ok! Danke für den Tipp! Wäre etwas für meinen 50. Geburtstag 😉!
Vor einigen Jahren gab es mal Angebote in Russland in einem Jet mitzufliegen. Dagegen ist das hier aber ein Schnapper.
Gruß
Marc
 
Also grundsätzlich mal [...]
Danke für deinen sachlichen post :)
[...]
Vor einigen Jahren gab es mal Angebote in Russland in einem Jet mitzufliegen. Dagegen ist das hier aber ein Schnapper.
Um knapp 60% des Preises von Augsburg, also um 2600,00, kann man in Brünn/CZ mit einer L-39 "Albatros" fliegen.
Die Unterschiede:
* L-39 ist ein gutes Stück größer/imposanter
* L-39 ist schneller, was sich aber mangels optischer Referenz in der Luft nicht auswirkt, bei Start und Landung aber schon ein wenig.
* die Sicht in der S.211 ist wesentlich besser, da der Pilot zwar auch vorne sitzt, aber viel weiter unterhalb des Passagiers
* der Alpenteil des S.211-Fluges ist zwar nur kurz, sein Geld aber wert :) Brünn ist flacher als flach, daher keine optische Referenz vorhanden, an der man erkennen könnte, wie schnell man ist.
* der L-39-Flug ist zwar viel billiger, allerdings auch kürzer. Zum Schnuppern fürs Portemonnaie aber ganz gut.
* das Flugerlebnis mit der S.211 ist teurer, aber dauert auch viel länger, weshalb man mehr Figuren fliegen und hoffentlich genießen kann
* die L-39 kann man auch direkt beim Flugunternehmer buchen, kann kostet das nur rund 2300,00
* bei der L-39 kann auch auch noch GLEICHZEITIG eine L-29 buchen und GEMEINSAM fliegen, was wiederum eine tolle optische Referenz zueinander ergibt. Das wollte ich auch schon, fand aber keinen Partner, der sich knapp 2000,00 für die L-29 leisten wollte.

Und: in Brünn kann man um runde 500,00 als Ersterfahrung auch in eine Extra 330 Kunstflugmaschine steigen. Was nicht nur hier, sondern auch bei ALLEN Angeboten - wo auch immer - natürlich möglich ist: der Passagier bestimmt, was geflogen wird und was nicht. Und das nicht nur beim briefing vorher, sondern auch während des Fluges. Man ist dauernd mit dem Piloten verbunden und kann Sachen mitteilen wie "Bitte sofort Schluss machen" oder "So eine Figur bitte nicht mehr" oder, wie ich "Kann man statt einer Rolle auch eine doppelte fliegen?".

Kurt
 

x78587

User
Darf man mit Sicherheit nicht, ich frage mich ernsthaft wie das genehmigt werden konnte

Soweit ich das sehe, ist das noch militärisches Übungsgebiet der Mittenwalder Gebirgsjäger, und darf mit entsprechender Befugnis auch für Tiefflüge genutzt werden.
Gibt dort auch ausgewiesene Wanderwege, die man nicht verlassen sollte.

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