"John" 238 W von Jupp Wimmer - Schwerpunkt

WeMoTec

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Mir ist unter glücklichen Umständen ein Modell von Jupp Wimmer zugelaufen, ein etwas älteres Werk, danach hat er ja noch 66 weitere Modelle gebaut...
Den vorhandenen Antrieb aus der NiCd Zeit habe ich bereits umgerüstet, aber jetzt stellt sich die Frage, wo denn wohl der Schwerpunkt liegen mag. Leider hat der Meister da keine Hinweise hinterlassen, keine Markierung, nichts. Und bei der Flügelform hat er sich mal richtig ausgetobt, sodaß die die Werte von anderen seiner Modelle wie Sudanfalke o.ä. auch nicht adaptieren kann.
Klar ist wohl, daß das von ihm favorisierte CJ-5 verwendet wurde.
Jemand nen Vorschlag? Halbspannweite ist 1180 mm, Wurzeltiefe 364 mm.

Werde weiter berichten...

Oliver

Jupp W238 FLügel.jpg
 
Hallo Oliver,

Glückwunsch zu Deinem Fang! Ja, bitte weiter berichten.

Ich würde die Geometrie der Fläche ausmessen und in eines der freien Schwerpunktprogramme eingeben. In möglichst viele Trapeze zerlegen. Nur so kann man auch Bauabweichungen berücksichtigen (falls es einen Plan geben sollte). Das Stabilitätsmaß für das Einfliegen auf ca. 8% festlegen. Nach den ersten Flügen versuchen, den Schwerpunkt zurückzunehmen.

Programme z.B.:
eCalc, Ranis...
Dabei auch auf die Pfeilung achten.

Ich bin gespannt, wie sich die V-Form beim Querrudereinsatz auswirkt.
Jupps Seitenleitwerke waren meistens weit vorn auf dem Rumpf/Flügel angebracht, und hatten deswegen keine große Wirksamkeit. Ich fürchte Dein Vogel wird eventuell etwas Schieben im langsamen Kurvenflug.

Grüße Klaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oliver,

mir fällt auf, dass die Schlitze der Ruder Luft durchlassen könnten. Vielleicht kannst Du ein Spaltabdeckband drüberlegen? Vorteilhaft auf der Unterseite.

Zur Ansteuerung der Ruder:
-Querruder: klar, nur die beiden äußeren Querruder einsetzen
-Höhenruder: hier würde ich alle Klappen gleichzeitig ansteuern

Gruß
Klaus.
 

WeMoTec

User
HI
Hallo Oliver,

mir fällt auf, dass die Schlitze der Ruder Luft durchlassen könnten. Vielleicht kannst Du ein Spaltabdeckband drüberlegen? Vorteilhaft auf der Unterseite.

Zur Ansteuerung der Ruder:
-Querruder: klar, nur die beiden äußeren Querruder einsetzen
-Höhenruder: hier würde ich alle Klappen gleichzeitig ansteuern

Gruß
Klaus.
Klaus, danke für die Anregungen:
Die Problematik Schlitz am Höhenruder hatte ich schon bei Jonas Kessler und seinem (anderen) Modell (Sudanfalke?) gelesen. Jupp hat sich da meines Wissens bei keinem seiner Modelle drum geschert, ich werde das aber mal vergleichend umsetzen.

Querruder sind klar, als Höhenruder hatte Jupp nur die Inneren angesteuert, ich werde aber mal die Wirkung vergleichen. Ist ja schnell umgesetzt.
Mein Modell hat (im Vergleich zu anderen Modellen von ihm) ein relativ groß geratenes Seitenleitwerk mit Seitenruder, werde also entsprechend steuern können. Halte den Schiebeeffekt im Auge.
Aber letztlich geht es auch nur darum, das Modell wieder seinem Element zu übergeben und zu floaten, Performance und Steuerverhalten hatten bei Jupp ja nie die höchste Priorität.
Zufälligerweise habe ich noch einen gleich großen "Pioneer" mit zufällig exakt dem gleichen Antrieb (1000kv, 10x6, 3s), der geht im Vergleich zum John "wie Hölle", hat aber natürlich auch ein ganz anderes Einsatzprofil.

Oliver
 
Zum Steuern der Höhenruderfunktion:
-die Querruder liegen etwas hinter der HR-Klappe, sind also etwas wirksamer als diese
-sie erhöhen beim Ziehen die Schränkung, machen den Flieger also überziehfester
-wenn alle Klappen gemeinsam laufen, dann genügt ein kleinerer Ausschlag bei jeder der Klappen

Gruß
Klaus.
 
Jupp hat sich dabei was gedacht….

Im ist aufgefallen das wenn er das Ruder zu einem Teil der Fläche werden lässt also von Profile der Fläche, wirkt sich das negativ auf das Flugverhalten aus.

Wenn man einen luftspalt dazwischen lässt wir das Profile der Fläche nicht so stark beeinflusst.

Wenn man das Profile der Fläche nicht verändert in dem man da seine Ruder einfügt, sondern die ein kleines Stück hinter der Fläche ansetzt so ist die Störung fast bei null… hier ein paar Bilder von einem Versuchsträger…

@oliver komm auf den Platz das muss man erlaufen...grob müsste der punkt 2 bis 3 cm hinter dem höchsten Punkt sein...grob geschätzt...
ich muss das Modell selber in der Hand haben dann ist das kein Problem…
 

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UweH

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Im ist aufgefallen das wenn er das Ruder zu einem Teil der Fläche werden lässt also von Profile der Fläche, wirkt sich das negativ auf das Flugverhalten aus.

Wenn man einen luftspalt dazwischen lässt wir das Profile der Fläche nicht so stark beeinflusst


Die Klappe ist immer ein Teil des Tragflügelprofils, egal ob da ein Spalt dazwischen ist oder nicht. Es ist sogar egal ob da eine Klappe ist oder nicht, denn die Nachlaufströmung hinter der Endleiste ist ebenfalls Teil des aerodynamisch wirksamen Tragflügelprofils.
Der Spalt ändert aber die Wirkungsweise der Klappe weil es durch ihn zu einem Druckausgleich zwischen Druck- und Sogseite innerhalb der Profiltiefe und damit zu einer anderen Klappenumströmung und zu einer Änderung der Nachlaufströmung kommt.
Bei den meisten Nurflügeln mit dem Spalt die ich bisher kennen gelernt habe war das Flugverhalten mit offenem Spalt schlechter als mit geschlossenem Spalt, vor allem das Ansprechverhalten auf Ausschlagsänderungen und die Trimmbarkeit leiden unter dem offenen Spalt.
Allerdings waren diese Nurflügel auch auf große Wendigkeit ausgelegt und hatten deshalb längere Steuerklappen als diese hier gezeigten.
Bei sehr kurzen Klappen verringert sich der negative Einfluss des Spalts und die positiven Eigenschaften dieser Spaltklappenauslegung werden größer, der vergrößerte Widerstand tritt in den Hintergrund.

So ein leicht gepfeiltes Brett wird bei der Höhenruderfunktion vor allem über den Profilmoment bzw. die Momentenänderung durch die Klappenbetätigung gesteuert. Dieser Moment wirkt umso besser und bremst umso weniger je länger die Höhenruderklappe ist weil sich dabei der notwendige Ausschlag für die gleiche Steuerwirkung verkleinert. Deshalb unterstütze ich die Empfehlung von Klaus alle Hinterkantenklappen als Höhenruder zu verwenden.

Gruß,

Uwe.
 
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