Junsi 4010 - extrem startker Blitz beim Anstecken der Akkus

[Gast_50407]

Hallo,

ich benutze seit vielen Jahren regelmäßig drei Junsi 4010 und bin vollauf zufrieden. Hunderte von Ladungen bisher ohne Probleme.
Bei einem der Geräte habe ich nun jedoch seit ein paar Tagen das Problem (nur an einem der beiden Ladeausgänge), dass es beim Anstecken der Akkus extrem blitzt, d. h. es gibt einen so starken Funken, dass an den Steckern das Material etwas schmilzt (und man dabei auch noch erschreckt ...).
An beiden Ladeausgängen liegen die ca. 41 V an, die ja das Blitzen verhindern sollen.
Ich bin nun etwas ratlos, was da nun plötzlich los ist.

Kennt jemand von euch dieses Problem?

Was ich bereits gemacht habe ist, die Ladeausgänge mit einem 1 kOhm Widerstand zu "belasten" um zu sehen, was die Spannung macht.
Am "guten" Ladeausgang fällt die Spannung dann auf ca. 2,5 V ab, was meinen Erwartungen entspricht.
Der auffällige Ausgang reagiert mit leisem "klicken" und die Spannung schwankt zwischen ca. 38 und 39 V. Hier scheint etwas nicht zu stimmen.

Viele Grüße
Uli

 

[Bernd Langner]

Hallo Ulli
Haben die anderen Geräte auch 41V am Ausgang?
Wenn da 41 Volt anliegen entladen die sich über den Akku und es fließt ein starker Strom beim anstecken.

Gruß Bernd

 

[Gast_50407]

Hallo Bernd,

ja, das ist bei allen Geräten gleich. Das wurde meines Wissens von Junsi extra so geändert bzw. vorgesehen, dass das Blitzen verhindert wird.

VG Uli

 

[safty]

Wenn da 41 Volt anliegen entladen die sich über den Akku und es fließt ein starker Strom beim anstecken.

Gruß Bernd

nicht unbedingt.
Wenn der Ladeausgang im "Leerlauf" einer sehr hohen Innenwiderstand hat, dann entlädt sich da so gut wie nix bzw. fließt nur ein vernachlässigbarer Strom. (Sieht man ja auch an den "nur noch" 2,5V wenn da ein 1k-Widerstand drangehängt wird.)
Das soll so sein, damit´s beim Anschließen nicht funkt / blitzt.

 

[Bernd Langner]

Hi
Also wenn das technisch bedingt ist und der Innenwiderstand hoch ist kann das funktonieren.
Ich kenne das vom ALC7000 wenn da das Ladeprogramm gestartet wird ohne Akku läuft die Spannung hoch und lädt
einen Elko der am Ausgang liegt. Stecke ich dann den Akku knallt es richtig wie es Uli beschreibt.
Dann würde ich aber von einem Fehler in der Hardware ausgehen wenn es nur zwei Ausgänge betrift von insgesamt drei Ladegeräten.

Gruß Bernd

 

[NFLY]

Probier doch mal die alte Methode:
Erst Balancerstecker anschließen, dann Hauptkabel.

 

[Gast_50407]

Das ändert nix ...

 

[NFLY]

Spiel mal die Firmware neu drauf und nimm mal die Speicherkarte raus.
Wenn der Ausgang sich sonst unauffällig verhält, kanns ja eigentlich nichts großes sein.

 

[Gast_50407]

Da ansonsten alles funktioniert denke ich auch, dass es nichts großes sein kann.
Eben habe ich ein Firmwareupdate von 2.18 auf 2.19 gemacht. Jedoch hat sich dadurch nichts geändert.

Heute Nachmittag habe ich den Lader mal aufgemacht und alle Bauteile optisch gecheckt. Trotz Lupe keine Auffälligkeiten.
Nach meinem Dafürhalten kann es eigentlich nur ein Hardwareproblem sein ...

 

[turbod]

Die neueste Firmware ist 2.19

 

[Gast_50407]

Danke für den Hinweis! Habe es in meiner letzten Nachricht korrigiert.

 

[turbod]

Macht es einen Unterschied bezüglich Blitz, ob Plus oder Minus des Akkus (bei bereits verbundenem Balancer-Kabel) zuerst mit dem Lader verbunden werden?

 

[Gast_50407]

Eben getestet - es macht keinen Unterschied.

 

[steve]

Das schaut nach einer größeren Sache aus. ich würde ihn einschicken und nicht weiter herum probieren.

VG

 

[turbod]

Sehe ich ebenso.

 

[Markus Siering]

Da ansonsten alles funktioniert denke ich auch, dass es nichts großes sein kann.
Eben habe ich ein Firmwareupdate von 2.18 auf 2.19 gemacht. Jedoch hat sich dadurch nichts geändert.

Heute Nachmittag habe ich den Lader mal aufgemacht und alle Bauteile optisch gecheckt. Trotz Lupe keine Auffälligkeiten.
Nach meinem Dafürhalten kann es eigentlich nur ein Hardwareproblem sein ...

Da wirst Du mit der Lupe auch nicht weiter kommen, da wird ein Multimeter etc. notwendig sein. Ich würde mich an die Jungs von rc-dome werden, dort werden Junsi Lader repariert.

Grüße

 

[Oxymoron]

Ich habe selbst den Junsi iCharger 4010, wenn es beim Anstecken des Akkus stark funkt, liegt ein Hardware-Defekt vor, der nicht durch ein Firmware Update repariert werden kann!

Meine Empfehlung: benutze den defekten Ladeausgang nicht mehr und lass das Gerät schnellstmöglich reparieren, bevor weitere Schäden entstehen.

 

[Christian Erker]

Möglicher Fehlermechanismus (reine Spekulation!):

Laut einem Schaltplan den ich auf einer russischen Seite (https://liveelectronics.ru/2021/01/08/remont-zaryadnogo-ustrojstva-icharger-4010-duo/) gefunden habe, hat der Lader einen extra FET der den Akku auf den Ladewandler schaltet, dieser ist normal mit 20kOhm überbrückt, so dass die hohe Leerlaufspannung sofort zusammenbricht und der Lader auf diese Weise das anstecken des Akkus erkennt.

Wenn der durchlegiert ist, dann entlädt sich der Ausgangselko beim Anstecken schlagartig in den Akku aber das eigentliche Laden ist nicht unmittelbar beeinflusst.

Aber Achtung! Auch der Verpolschutz ist darüber realisiert, wenn dass der Fall ist und du jetzt einen Akku versehentlich verpolt anschließt, explodiert der Ladewandler und nimmt vermutlich ein wenig Umfeld mit.

Lass das Ding also reparieren, und wie gesagt, zumindest den betroffenen Ausgang nicht mehr benutzen, nichts mehr anschließen, garnichts.

Und nur um es nochmals, auch für stumme Mitleser, klarzustellen, das ist alles reine Spekulation, ein "educated guess".

Wenn du dem Reparateur herausleiern kannst was hin war, verrate uns es doch.

 

[Gast_50407]

Erst mal vielen Dank für eure Antworten!

Der Link von Christian zu der Seite mit dem Schaltplan ist Gold wert. Vielen Dank dafür!
Sofort habe ich mir den ausgedruckt und meinen Junsi erneut aufgemacht. Und siehe da, ich konnte direkt zwei defekte Bauteile ausfindig machen. Das geht recht einfach, da man ja die beiden identischen Kanäle direkt miteinander vergleichen kann.

Und zwar ist, genau wie Christian das vermutet hat, der 20 kOhm Widerstand durch (R78). Gleichzeitig ist der FET, der den Ausgang freischaltet (M5), defekt. Dieser schließt dauerhaft kurz. Somit ist klar, dass sich beim Anstecken die Elkos direkt über den Akku entladen können.

Den Widerstand habe ich bereits ersetzt. Jetzt bestelle ich ein paar FETs (incl. Reserve) und ich hoffe, dass die Sache dann erledigt ist.
Ich werde euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten.

 

[Gast_50407]

FET getauscht, nun läuft er wieder fehlerfrei ...
Danke nochmals!