Keine Gewährleistung auf Akkus?

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo HWE, hallo Jan,

kennt das Gesetz/der Jurist den Begriff "Verschleißteile" überhaupt?

Ist das Thema Gewährleistung und Akku im Bereich Computer/Laptop schon mal durchgefochten worden? Da sind doch Probleme mit Akku´s schon wesentlich länger bekannt. Und diese Akku´s sind ja auch verschleißende Teile, egal wie sie behandelt werden.

Übrigens, ist die Thematik sicher auch für unsere Akkuhändler interesant. Und wenn auch nur mal wieder die eigenen AGB´s gecheckt werden.
 

plinse

User
Original erstellt von Claus Eckert:
Hallo HWE, hallo Jan,

kennt das Gesetz/der Jurist den Begriff "Verschleißteile" überhaupt?

Ist das Thema Gewährleistung und Akku im Bereich Computer/Laptop schon mal durchgefochten worden? Da sind doch Probleme mit Akku´s schon wesentlich länger bekannt. Und diese Akku´s sind ja auch verschleißende Teile, egal wie sie behandelt werden.

Übrigens, ist die Thematik sicher auch für unsere Akkuhändler interesant. Und wenn auch nur mal wieder die eigenen AGB´s gecheckt werden.
Moin Claus,

die Computerakkus sind ein ganz anderer Aspekt, denn dort wählt der Hersteller die Akkus entsprechend der Belastung und das Ladegerät aus und wenn er der Meinung ist, mit den Akkus nicht die nötige Lebensdauer zu erreichen, nimmt er andere.

Ich habe jetzt gerade im Praktikum u.a. den Zwischenkreis eines industriellen Netzteils ausgelegt. Elkos sind zwar keine Akkus aber auch Kapazitäten mit begrenzter Lebensdauer. Entsprechend sind die nötigen Informationen gegeben, wenn ich mich für einen Typ entschieden habe, wälze ich etwas die Tabellen und Diagramme und habe dann unter gegebener Belastung und Umgebungstemperatur eine vom Hersteller angegebene Lebensdauer. Anhand der parallel geschalteten Bauteile kann ich die Belastung der einzelnen Bauteile beeinflussen oder gegebenenfalls den Typ wechseln.
Das wird bei Akkus auch nicht anders sein, also gibt es da ganz andere Umstände.

@ Ulrich: Es ist genau die Frage, was er da erworben hat und unter welchen Anforderungen er sich die Komponenten hat zusammen stellen lassen. Einige Modellbauauslegungen wären nicht möglich, wenn man 24 Monate Lebensdauer einkalkulieren würde bei sagen wir zweifachem Gebrauch pro Woche, erst recht nicht, wenn dieser immer an einem Tag in der Woche stattfinden soll.

Naja, mir fallen da schon Modelle ein, die man auch mit 24 Monaten Garantie verkaufen könnte ;) . Etwas auf hochwertig getrimmte Fertigmodellautos mit beiliegendem Ladegerät mit 16h Ladung wie es die Akkuhersteller angeben und ohne Wechselakku. Damit wäre der "Dutycycle " fest definiert, ein mal alle 16h maximal den Akku leer fahren, man kann also auch Motor, ... darauf auslegen.

Sobald ich aber mich davon entferne - für gewisse Herstellergarantien, muss man auch beim Auto Rahmenbedingungen erfüllen - ein Auto nehmen, immer nur nachtanken und damit Kilometer schrubben ohne Service, ... geht auch nicht glatt. Immerhin haben hochwertige moderne Autos inzwischen eine Servicekontrollleuchte, wahrscheinlich auch, damit sich Hersteller absichern können.

@ Jan: Wäre wirklich mal interessant, ob es offizielle Regelungen für Verschleißteile gibt, muss es ja eigentlich - das Beispiel eines Verkehrsrowdies wurde ja schon gebracht und die Autos auf dem Markt sind seit Einführung dieser Regelungen ja auch keine Trecker mit Schiffsdiesel geworden, die 24 Monate bedingungsloses Dauervollgas ohne Service aushalten ;) - zum Glück ;) .
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Claus Eckert:
Hallo HWE, hallo Jan,
kennt das Gesetz/der Jurist den Begriff "Verschleißteile" überhaupt?
Wenn Du Neuteile kaufst gilt natürlich Anderes als beim Kauf gebrauchter Sachen.
Bleiben wir mal bei Neuteilen.
Das Gesetz kennt das Wort "Verschleißteil" nicht.

PS: Lektüre könntet Ihr hier kaufen:

BGB bei Weltbild 4,95 EUR :rolleyes:

Das Prinzip klar: Ein Sachmangel liegt dann vor, wenn eine Sache nicht für den vertraglich vereinbarten Zwecke geeignet ist. (Der Gesetzgeber sagt so ungefähr, dass eine Sache ok ist, wenn sie bei Gefahrübergang (hatten wir doch schon mal oben!) die vereinbarte Beschaffenheit hat. Auch eine Sache, die rasch durch Abschlechtung (*edit*...dieses Wort ist definitiv kein Juristendeutsch sondern Folge von Schlappheit am Abend! */edit*) schlechter wird, hat eine vertraglich vereinbarte Qualität. Bei unserem Thread-Starter stand beim Kauf die Erwartung, dass das Gesamtpaket zumindest am Anfang und bei ordnungsgemäßer Behandlung tut und nicht gleich ausgast.

Bei gebrauchten Sachen kommt HWE zu seinem Recht! Denn da gilt:

Eine Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.
(jetzt habe ich den Gesetzestext doch mal nachgeschaut :D

Also:
Bei gebrauchten Sachen schaut man daher, wie alt das Zeuch ist. Was war zu erwarten? Ist ein Auto schon offensichtlich alt, dann gibts bei Verschleißteilen (Kupplung, Bremsen, Stoßdämpfer, Getriebe usw.) natürlich nix zu ernten. Ist das Auto noch fast neu, dann kann man auch erwarten, dass nicht gleich das Getriebe zusammenbricht. Hat der trottelige Verkäufer übertrieben am Tacho gedreht und durfte der Käufer deshalb mehr erwarten, als er bekommen hat, dann kann der Käufer unter Umständen seine Rechte geltend machen, obwohl das Auto viel älter war...

Ein neuer Akku, der zusammen mit einem passenden Motor/Steller/Modellflugzeug im Paket verkauft wurde kann auf gar keinen Fall von Anfang an untauglich sein - immer vorausgesetzt, er wurde auch vertragsgerecht behandelt.

Im Ergebnis kann es durchaus sein, dass unser Threadstarter Rechte hat. Das Recht auch durchzusetzen bedarf doch noch der einen oder anderen Argumentation...

Original erstellt von Claus Eckert:

Übrigens, ist die Thematik sicher auch für unsere Akkuhändler interesant. Und wenn auch nur mal wieder die eigenen AGB´s gecheckt werden.
Mit AGB können unsere Händler auf keinen Fall die Gewährleistung aus der Welt schaffen. Sie könnten aber Behandlungsanweisungen in die Welt setzen. Das könnte schon aus Gründen der Produkthaftung was bringen.

PS: Ganz interessant für den Thread-Starter aber vielleicht auch für unsere Akku-Händler: Man sollte aufpassen, dass die Bedienungsanleitung stimmig ist. Bei einer fehlerhaften Montageanleitung könnte ein Sachmangel selbst dann vorliegen, wenn die Zellen eigentlich ok waren. Beispiel: Der Händler gibt aus Versehen eine falsche Ladeschlussspannung für Lipos an. 4,4 statt 4,2 Volt/Zelle... Er haftet für die Akkus, als wären sie mangelhaft gewesen.

[ 17. Februar 2004, 22:41: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]
 
Hallo Modellflugkollegen,

vielen Dank für die sachliche und hilfreiche Diskussion.

Ich bin derzeit im Urlaub auf den Kanaren und habe daher kaum Möglichkeit Beiträge zu liefern. Doch jetzt habe ich mich doch mal in ein Internetcafe begeben und möchte zur Diskussion etwas beitragen.
Der Verkäufer des Flugzeugs hat mir zum Akku keine Bedienungsanleitung gegeben. Er hat lediglich die von den Herstellern der Latte, Motor, Regler beigefügten Unterlagen mitgeliefert. Weitere Hinweise habe ich nicht bekommen.

Es gibt auf der Rechnung keinen Hinweis, dass es sich um einen Antriebsset für genau diesen Flieger handelt. Diese Form der Gesamtlieferung/Set wurde am Telefon vom Lieferanten vorgeschlagen.

Ob ich passenden Email-Verkehr habe kann ich hier in Lanzarote nicht kontrollieren.

Ich habe ein Orbit-Micorlader im Einsatz, den ich im Automatikmodus mit max. 5A habe laden lassen. Nach jedem Flug wurde der Akku auf 0,9V/Zelle entladen. Pro Tag habe ich den Akku nur einmal genutzt, da ich mehrere Akkus habe. Da ich kaum fliegen gehen kann (Beruf...) ist es nur zu den wenigen Lade/Nutzungs/Entladezyklen gekommen. Wenn ich die Argumentationen weiter oben richtig verstanden habe, dann kommt es darauf aber überhauptnicht an, denn vom Grundsatz her wird in den ersten Monaten der Verkäufer in der Beweispflicht sein.

Mal sehen, ob die Info über die fehlende Bedienungsanleitung des Akkus noch weitere Argumentationen von Euch bringt, denn nach meinem Urlaub möchte ich mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen und die weitere Vorgehensweise klären.

Übrigens hat mir der Verkäufer angeboten, eine Zelle des Packs, die seiner Meinung kaputt ist, aus dem Pack herauszunehmen, damit ich mit 15 Zellen weiterfliegen kann. Dies ist nicht akzeptabel, denn die Säure aus dem Akku wird in dem dünnen Besenstielrumpf garantiert auch andere Kontaktflächen angreifen und damit die Zuverlässigkeit des Modell reduzieren. Dies kann ich schon wegen meiner Haftung aus dem Betrieb des Modells nicht akzeptieren.

Ich werde über den weiteren Verlauf der Angelegenheit hier berichten. Insbesondere ob es zu einer Einigung zwischen dem Verkäufer und mir oder zu einem Prozess gekommen ist. Eure Meinungen sind da sehr hilfreich und willkommen, denn es ist eine komplizierte und durch die Gesetzesänderung neue Materie.

Gruss aus dem sonnigen Lanzarote

Axel

[ 19. Februar 2004, 12:54: Beitrag editiert von: Axel Paulsburg ]
 

plinse

User
Moin Axel,

die dazugekommenen Informationen sind interessant. Deine Behandlung ist aus Modellbauersicht soweit gut, dass da binnen 20 Zyklen die Zellen so abbauen, ist nicht normal.
Gut, dem Akkuhersteller kannst du nix, da dieser nicht mit Modellbaueraugen drauf schaut sondern nach Datenblatt und ein Verlöten von Zellen ist da schon tabu, da du aber keine Einzelzellen sondern ein fertig verlötetes Pack gekauft hast, bietet sich da eventuell ein Anhaltspunkt. Dein Ansprechpartner ist ja eh der Verkäufer des Fliegers.

Wird auf jeden Fall interessant sein, wie sich das entwickelt, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass es der Verkäufer des Fliegers oder dessen Akkulieferant auf einen Prozess ankommen lassen. Gut ich würde es auch nicht darauf ankommen lassen, außer mit einer Rechtsschutz im Rücken, denn sonst wäre auch mir das Risiko zu groß.

Die Frage ist hier einfach, wie weit der modellbautypische Maßstab anerkannt wird als anzunehmende, typische Eigenschaft.
Wenn dies anerkannt würde, liefe es wohl wirklich darauf hinaus, dass man dann nur noch die bekannten Billiginlinepacks (mit punktgeschweißten Ableitern) oder aber Einzelzellen mit Beipackzettel bekommen würde.
 
Hallo Axel,

um die Rechtslage wirklich zu klären, solltest Du eine verbindliche Auskunft bei einer Anwaltskanzlei einholen. ;)
Eine rechtliche Beratung kann hier im Forum nicht stattfinden.

Ich bitte deshalb, bei der Formulierung etwas zurückhaltender zu sein.

Gruß
Werner
 

Jan

Moderator
...stimmt! Danke Modi! ;)
 
Hallo Axel

Ich bin neu in diesem Forum und habe Deinen Betrag und die Meinungen dazu mit Interesse verfolgt.
Ich habe den Akkupack beim Lieferanten (bei dem auch ich ein sehr zufriedener Kunde bin)gesehen.
Der Akkupack wurde von Dir vom 4x4-Zellen Block zu 2x2x4 Stangen umkonfektioniert.

Das bei dieser Veränderung ein negativer Einfluss auf eine Zelle stattgefunden hat glaube ich nicht, kann aber sein. Das nur soweit zu Deinem Gedanken was rechtliche Schritte anbelangt, da Du diese Veränderung gegenüber dem Orginal-auslieferungszustand bisher nicht erwähnt hast.
Aufgrund dieser Tatsache denke ich ist doch sehr kulant vom Lieferanten des Flugzeuges (für den der Akkupack ein fertig eingekaufter, durchlaufender Posten ist) Dir das Angebot zu machen die defekte Zelle gegen eine zum Pack passende auszutauschen.
Denn ich würde an Deiner Stelle diesen veränderten Akkupack auch nicht versuchen beim Akkuveredler direkt zu reklamieren, denn der würde ihn so auch nicht wiedererkennen (wollen).

Ich habe ähnliche Erfahrungen mit "frisierten" Zellen 2400 P+M gemacht und werde vielleicht auch wieder Abstand von derartigen Zellen nehmen wenn folgende Fragen nicht eindeutig beantwortet werden können:

Zu welchem Zeitpunkt werden die Zellen selektiert? Vor oder nach dem Pushen.
Wie oft müssen oder sollten derartige Packs formiert werden und wie?

Wenn 16 Zellen vor dem Pushen selektiert werden sind sie nach dem Pushen evtl. nicht zwingend in dem Mass (Ri)als selektiert zu bezeichnen.
Werden sie nach dem Pushen selektiert würde das wesentlich mehr Sinn machen.
Fakt ist bei 2 Packs P+M waren im Auslieferungszustand je 1 Zelle deutlich als Ausreisser zu bezeichnen (Differenz zu den anderen Zellen im Pack 1,5 mOhm). Bei einer Selektion nach dem Pushen müsste das doch auffallen.
Diese Differenz würde ich nicht als selektiert bezeichnen wollen, denn eine derartige Zelle wird sich frühzeitig aus dem Pack durch häufiges überkochen verabschieden, wenn der Pack nicht regelmässig formiert wird (vielleicht war das der Grund bei Dir).
Ich werde aufgrund meines Verständnisses meine Packs nach 3 Ladungen formieren (1x mit 300 mA Entladen und dann mit 300mA Laden).

Vielleicht hat einer von Euch ja weitere Detailinformationen zu meinen beiden Fagen.

Danke und beste Grüsse,
Ralf
 

plinse

User
Original erstellt von Neil_Pryde:
Hallo Axel

Ich bin neu in diesem Forum und habe Deinen Betrag und die Meinungen dazu mit Interesse verfolgt.
Ich habe den Akkupack beim Lieferanten (bei dem auch ich ein sehr zufriedener Kunde bin)gesehen.
Der Akkupack wurde von Dir vom 4x4-Zellen Block zu 2x2x4 Stangen umkonfektioniert.

Das bei dieser Veränderung ein negativer Einfluss auf eine Zelle stattgefunden hat glaube ich nicht, kann aber sein.

...

Fakt ist bei 2 Packs P+M waren im Auslieferungszustand je 1 Zelle deutlich als Ausreisser zu bezeichnen (Differenz zu den anderen Zellen im Pack 1,5 mOhm). Bei einer Selektion nach dem Pushen müsste das doch auffallen.
Diese Differenz würde ich nicht als selektiert bezeichnen wollen, denn eine derartige Zelle wird sich frühzeitig aus dem Pack durch häufiges überkochen verabschieden, wenn der Pack nicht regelmässig formiert wird (vielleicht war das der Grund bei Dir).
Ich werde aufgrund meines Verständnisses meine Packs nach 3 Ladungen formieren (1x mit 300 mA Entladen und dann mit 300mA Laden).

Vielleicht hat einer von Euch ja weitere Detailinformationen zu meinen beiden Fagen.

Danke und beste Grüsse,
Ralf
Moin,

wenn man inline verlötete Zellen auftrennt, ist die Chance recht hoch, dass man hierbei sie entweder kurzzeitig kurz schließt oder aber durch die Biegung die Dichtung zwischen +Pol und Becker beschädigt. Das meinte ich in einem vorherigen Posting auch mit den Folgen harter Landungen und einem nicht ausreichend abgepolstertem Pack. Die Zellen komplett aufzutrennen ist eine noch größere Belastung und dafür sind die Zellen nicht gemacht.

Deshalb sind bei industriellen Inlinepacks immer Ableiter punktgeschweißt zwischen den Zellen und die dann zusammengedrückt, darüber kann man zwar keine nennenswerten Ströme prügeln aber auch keine Belastungen mechanischer Art übertragen.

Am Minuspol sieht man nach einem Auftrennen verlöteter Zellen oft, dass dieser verbogen ist, am Pluspol sieht man die Schäden nicht so direkt, sie wirken sich aber dafür um so stärker aus.

Zum Selektieren: Wenn ein Veredeler nicht angibt, wonach er selektiert, heißt das gar nichts. Wenn da steht "Nach Innenwiderstand selektiert" kann das auch nur heißen, dass alle Zellen, mit einem Innenwiderstand größer xy ausselektiert wurden. Der verwertete Bereich kann dann durchaus eine Streuung von 1,5mOhm haben.
Wenn du wirklich durchselektierte Zellen haben willst, musst du die z. B. bei GM zu entsprechenden Preisen bestellen. Im RC-Carbereich gibt es eine Hand voll Selektierer hierzulande, die Packs unterschiedlicher Qualitätsstufen anbieten. Die Zellen haben alle mindestens einen Zyklus am Automaten hinter sich und es sind bekannt: Kapazität bis 0,9V entladen, evt mit mehreren Stützpunkten, mittlere Spannungslage während des gesamten Zyklus, Innenwiderstand, ...

Ein sechzelliges RC-Carpack hat vor ein paar Jahren etwa 200DM gekostet, wenn es dabei eine gute Figur gemacht hat. 6 Zellen SC wohlgemerkt, unverlötet, nur gekennzeichnet durch so nette kleine Aufkleber mit den individuellen Daten der Zelle.

Wenn ich hier etwas von 100€ für 16 Zellen lese, kann ich nicht das gleiche Verfahren erwarten. Die Zellen haben höchst wahrscheinlich keinen Selektionszyklus gesehen und wurden "nur" auf Innenwiderstand vermessen um die grottenschlechten Ausreißer raus zu ziehen.
Wer richtig gute Zellen haben will und den finanziellen Einsatz scheut, sich 10 Packs der teuren Sorte zuzulegen, der kauft sich halt entsprechend Zellen für 10 Packs und vermisst die selbst. Wenn man denn überhaupt wert darauf legt, denn 100€ für 16 Zellen sind 6,25€ pro Zelle, gegenüber den "Topdienstleisterzellen" fehlen da irgendwie gute 10€ pro Zelle.

Bei Batmann zahlst du für die RC2400 unselektiert, einfach vom Hersteller 4,50€, bei Hopf z. B. für p&m 4,90€ pro Zelle, für fertig gelötete Packs zahlt man noch 80 Cent pro Zelle also auf ein Pack bezogen 5,70€ pro Zelle. Lass ihn die noch in ein paar Unterkategorien unterteilen und gut ist. Außerdem kann sich eine Zelle schon beim verlöten wieder verändern, das ist für die Zellen nämlich schon wieder eine thermische "Vergewaltigung". Außerdem verändern sich zellen während der ersten Zyklen etwas, die Packs werden "besser". Wie sehr sich das auf einzelne Zellen auswirkt, kann man mit einer einfachen Innenwiderstandsmessung nicht beurteilen, um sauber selektieren zu können, muss man die Zellen mehrfach zyklen und das kostet Geld.

Ich weiss zwar nicht, von welchem Zellenveredeler die betroffenen Packs stammen, aber erstens kommt noch ein Zwischenhändler drauf, der lebt auch nicht von der Luft, aber bei dem Preis zu verlangen, dass mehr als Pushen und ausselektieren von schlechten Zellen stattgefunden hat, vielleicht eine grobe Selektion - ich weiss ja nicht.

Übrigens kaufe ich meine Zellen bei Hopf direkt, unverlötet, habe sie bisher aber nicht groß durchgemessen, sondern einfach verlötet. Machen sich im F5D sehr gut, bisher keine Probleme, von inzwischen 8 Packs (72 Zellen) ist eine mal gestorben. Das kann bei den Beanspruchungen durchaus als normal angesehen werden. Die ersten Packs haben jetzt 30 Zyklen auf dem Buckel und bauen langsam etwas ab, das ist aber normal, wenn man sie immer am Stück leer prügelt, in weniger als 80sec.

Formiert habe ich die meisten Packs genau ein mal nach dem Verlöten, nach einem Flugtag entlade ich sie am Automatiklader und dann hat sich das ganze. Wenn man die Zellen entladen lagert, können die sich auch nicht groß entformieren. Was mir aber auffällt, immer wenn ich ein Pack formiert habe und danach fliege, hat es kaum Feuer. Wenn ich die Zellen schnell geladen habe, kurz vor dem Einsatz sieht das ganz anders aus.
Wenn die Zellen eine höhere Spannungslage haben, fällt unter Last weniger Spannung an ihnen ab, sie mchen folglich weniger Verlustleistung und werden folglich nicht so heiß. Fragt sich also was besser ist. Dauernd formieren und dann Knüppel vorn Kopp mit hohem Strom oder einfach einigermaßen sinnvoll behandeln, so man bei unseren Hochstromanwendungen davon überhaupt reden darf ;)

Übrigens am Ladekurvenverlauf kann man auch sehen, wie entformiert ein Pack ist und auch die nur ein mal formierten Packs sind da einwandfrei. Solange die Packs da nicht auffällig werden, würde ich jede unnütze Formierung als schädlich ansehen.

[ 29. Februar 2004, 11:45: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Hallo Eike

Nicht das meine Schilderung der Umkonfektionierung 2x2x4Zellen falsch verstanden wird:
Der Block wurde an den Kupfer-Lötverbindern getrennt (weder vom Modellbauer noch vom Akkuveredler), mit 4mm-Kabeln wieder in Reihe gelötet und die Kabelanschlüsse mit 4mm_Goldsteckern angelötet.( 2x2 4-Stangen hintereinander)
Inline-Verbindungen wurden so wie es aussieht nicht geöffnet.

Hierbei ist vielleicht zu erwähnen, das der optische Eindruck der Lötverbindungen auf einen nicht ausreichend temperierten Lötkolben hinweist. ( evtl. Thermische Beschädigung der Zelle durch zu langen Kontakt mit zu niedriger Temperatur)
Das muss nicht so sein, kann aber.

Vielleicht kann Axel ja hier über weitere Details berichten.

Da Modellbauer und Akkuveredler bisher nicht namentlich genannt wurden, werde auch ich es nicht machen.
Beide sind aber in der Szene sehr bekannt.

Beste Grüsse,
Ralf
 
Hallo zusammen,
Da Modellbauer und Akkuveredler bisher nicht namentlich genannt wurden, werde auch ich es nicht machen.
Ich bin der Ansicht, dabei sollte es auch bleiben.
Wenn die weiteren Beiträge sich nur noch auf Akkus beziehen, schlage ich vor, in das Forum "Akkus & Ladegeräte" zu wechseln. :)

Grüße von
Werner
 
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