Kuki als Speeder
Kuki als Speeder
Gestern war ich in Schwalmtal bei dem MFV Brüggen zu Gast und habe viele Leute persönlich kennengelernt, die ich bisher nur aus dem Forum oder per Telefon kenne. Die Veranstaltung war vorbildlich, Herzlichen Dank an den Verein und seine engagierten Mitglieder.
Fliegerisch war der Tag (für mich) durchwachsen, dazu an anderer Stelle. Mein persönlicher Höhepunkt waren 2 KUKI Flüge, die ich von Willi habe durchführen lassen, da der Kuki in Kunstflugauslegung für Speed viel zu kibbelig ist. Es hätte einiger Maßnahmen bedurft um einen sicheren Flug durch mich zu gewährleisten (Schwerpunkt verlegen, Höhenruder verkleinern, etc.), Profis wie Willi sagen dazu... upps da tut sich was wenn man am Griff zippelt... Und er sagte auch nach dem ersten Flug: Peter, da geht noch was...
Aber der Reihe nach: Mit einem 9*6 Propeller war ich ja bereits, wie oben berichtet mit gut 100 km/h unterwegs gewesen. Für Schwalmbach hatte ich nun eine 8*8 Latte montiert und 11000 RPM eingestellt. Mit diesem Setup lag der Strom bei 25 Ampere, etwas niedriger als mit der 9*6. Das passt soweit ins Gesamtbild. Die Rundenzeit war 3,4 Sekunden, was einer Speed von ca 110 km/h entsprach. Beim Nachrechnen kam ich auf einen großen Schlupfwert von 18%, das kam mir spanisch vor. Diese Messungen müssten um hieb- und stichfest zu sein wiederholt werden.
Nach dem verschmitzten: da geht noch was .. von Willi habe ich nun am Timer etwas experimentiert. Dafür musste ich den Laptop auspacken, was mir in dieser Umgebung zugegebenermaßen etwas peinlich war. Zu Hause konnte ich keine Drehzahlen über 11500 RPM einstellen, weil sofort die Überlastwarnung ansprang. Zum Glück lasst sich unser Timer so programmieren, daß die Überlastwarnung nicht zum Abschalten des Motors führt. Also die Drehzahl auf 12000 erhöht, Willi instruiert und dann kam Versuch Nr 2.
Es geschah erstaunliches. Der Timer zeigte während der ganzen 90 Sekunden nicht ein einziges Mal Überlast an. Die Stromaufnahme im Flug vermindert sich deutlich mehr als vermutet, es muß sich um mindestens 10-15% handeln. Das war natürlich nur für mich als Techniker spannend. Die Bodencrew verlas die Rundenzeiten mit ungläubigem Staunen: 2,89 Sekunden.... Kritker werden bemängeln dass Willi geschummelt hat... Ich hab davon nix gesehen ;-)
Dann die Kontrollrechnung mit Taschenrechner: 129,9 Km/h. Die genaue Berechnung zu Hause ergab 132,8 km/h und einen Schlupf von 9%. Die Stromaufnahme habe ich noch nicht vorliegen, aber Motor und Akku waren nach 90 Sekunden nur handwarm.. da geht noch was ;-)
Wenn man es nun wirklich auf die maximale Geschwindigkeit abgesehen hätte, könnte man mit diesen Komponenten leicht auf 140 KM/h kommen, aber das werde ich nicht tun. Ich habe sehr viel gelernt, und werde den KUKI jetzt wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuführen.
An diesem Tag war mein inzwischen heiß gelieber Kuki der schnellste Fesselflieger in der Luft gewesen. Cool gelle?
PeterKa
Ich habe noch die Strommessung nachzutragen: 32,2 Ampere das entspricht ca 321 Watt. (beim schnellsten Flug)