Kuki

PeterKa

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nachzutrgen wäre noch, daß der Kuki bei den 100km/h überaus giftig auf das Ruder kommt. Nervöse Zuckungen am Handgriff werden extrem übelgenommen. Ich brauche immer 3-4 Runden bis ich ihn ganz ruhig in 2 Meter Höhe halten kann. Ist ja ganz logisch, die Auslegung ist je eher für 70-80 kmh. Ich fühle mich jetzt in der Lage, die erste Messreihe vorzunehmen, das heisst, eine Kurve die die Abhängigkeit von Drehzahl (Propellergeschwindigkeit) und Modellgeschwindigkeit darstellt. Wie bereits erwähnt, sollte das eigentlich eine Gerade sein, jede Abweichung davon ist ein Hinweis auf ein nicht optimiertes Modell.

PeterKa
 

PeterKa

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In Vorbereitung der Messreihe habe ich mal einige Rechnungen angestellt. Die Ergebnisse war einigermaßen verblüffend, jedenfalls für mich. Der Propeller ist 9*6 Zoll, Drehzahl 11000 RPM, Strom ca 28 A, Leistung 280 Watt. Soweit so gut. Die gemessene Geschwindigkeit beträgt damit 101 km/h. Stellt sich die Frage, geht es noch schneller mit demselben Antrieb ?

Deshalb habe ich den Schlupf berechnet. Das ist das Verhältnis der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Geschwindigkeit der Propellerluft und der Geschwindigkeit des Modells. Erwartet habe ich Werte von 10%. Die Rechnung ergibt aber genau 0%, der Wert sollte schlechtestenfalls auf 3% genau gemessen sein (Die einzige Unsicherheit ist der Einfluß der Haltung und des Arms des Steuernden, sowie dessen Eigenbewegung).

Das ist zunächst sehr verblüffend, sagt es doch aus, daß das Modell exakt so schnell fliegt, wie sich die Luftschraube durch eine Gewindestange schrauben würde. Die Ursache habe ich nach einigem Grübeln gefunden. Für Profis sicher kalter Kaffee, für mich eher neu: Der Kuki ist mit dem Antrieb völlig übermotorisiert. Der Motor spürt den Luftwiderstand des Modells gar nicht.

Wenn das so stimmt, muß ein erheblicher Geschwindigkeitszuwachs möglich sein. Zum Beispiel beträgt mit einer Latte von 8 Zoll Steigung die Propellergeschwindigkeit 134 km/h. Wenn ich also beispielsweise eine 8*8 Latte montiere (wenn es sowas gibt), dann sollte das der Antrieb noch locker packen, sprich die Leistung wird auch bei 300 Watt liegen, wenn die Drehzahl bei 11000 RPM konstant gehalten wird. Um die Geschwindigkweit zu steigern ist also keineswegs mehr Leistung erforderlich. So langsam verstehe ich dann auch, warum die Speeder so hoch drehen, wo doch jeder weiß, daß sie weit jenseits des Leistungsmaximums betrieben werden. Das spielt nämlich nicht die geringste Rolle, weil die Modelle sowieso immer übermotorisiert fliegen.

Meiner Überlegung nach kann ich die Luftschraube solange verkleinern, bis der Schlupf bei 10% angekommen ist. Das aber macht nur Sinn, wenn gleichzeitig die Steigung vergrößert wird, denn die Drehzahl ist ja immer dieselbe.

Ich werde unter diesem Gesichtspunkt noch ein wenig mit dem Antrieb spielen. mal sehen ob ich mit meinem eher behäbigen KUKI nicht doch die 3 Sekunden knacken kann ;-)

Wie gesagt, ich erzähle damit sicher nichts Neues. Neu ist, daß der Elektroantrieb verbunden mit unserem ConstantRPM Timer die Zusammenhänge glasklar und überprüfbar offenlegt.


PeterKa
 

PeterKa

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Habe gerade bei Simprop eine 8*8 Latte bestellt. Nach meiner Vorhersage sollten damit die 3 Sekunden Rundenzeit erreichbar sein. Spannend :-)
peterKa
 
Hallo Peter !

Wird schon so sein ,wenn er die 11000 mit dem Prop dreht.

Kannst dir auch evtl. aeronaut 8x7 Klappblätter holen und die an ein gewinkeltes Mittelteil hängen, dann sollte auch ein 8x9 möglich sein.
Für eine Meßreihe würden sich auch evtl. die Ramoserverstellnaben lohnen.

Stell aber nicht zu viele Minuten ein und immer schön ruhig weiteratmen wenns schnell wird. 120 sind schon eine Hausnummer die ersten paar Male.
Achso, jetzt wäre dann auch ein guter Zeitpunkt das HR unempfindlicher einzustellen.

Grüße !
 

PeterKa

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Er dreht die Latte 11000 rpm, da sei sicher... und mehr als 33 A wird er nicht nehmen. Die Propgeschwindigkeit ist dann 134. Sollte der Kuki dann echt 130 fliegen können ginge es sogar noch schneller. Ich rechne aber nur mit ca 120-125.

Mit der Steigung wollte ich eigentlich nicht viel experimentieren, wird mir zu aufwändig. Es kommt mir ja nicht mal auf den Affenspeed an, sondern darauf, wie sich der Schlupf entwickelt. Der Speed ist ein angenhmer Nebeneffekt zum üben und angeben.

Wolfram Metzner gibt als höchste von ihm erreichte Kuki Geschwindigkeit 125 km/h an, das einzustellen hätte einen gewissen errmm.... Charme ;-) Und das auch noch elektrisch....

Was die Minuten angeht... ich fliege exakt 2 Minuten... solage ich beim Testen bin. Die 3,6 Sekunden haben schon gereicht...

PeterKa
 

PeterKa

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Kuki als Speeder

Kuki als Speeder

Gestern war ich in Schwalmtal bei dem MFV Brüggen zu Gast und habe viele Leute persönlich kennengelernt, die ich bisher nur aus dem Forum oder per Telefon kenne. Die Veranstaltung war vorbildlich, Herzlichen Dank an den Verein und seine engagierten Mitglieder.

Fliegerisch war der Tag (für mich) durchwachsen, dazu an anderer Stelle. Mein persönlicher Höhepunkt waren 2 KUKI Flüge, die ich von Willi habe durchführen lassen, da der Kuki in Kunstflugauslegung für Speed viel zu kibbelig ist. Es hätte einiger Maßnahmen bedurft um einen sicheren Flug durch mich zu gewährleisten (Schwerpunkt verlegen, Höhenruder verkleinern, etc.), Profis wie Willi sagen dazu... upps da tut sich was wenn man am Griff zippelt... Und er sagte auch nach dem ersten Flug: Peter, da geht noch was...

Aber der Reihe nach: Mit einem 9*6 Propeller war ich ja bereits, wie oben berichtet mit gut 100 km/h unterwegs gewesen. Für Schwalmbach hatte ich nun eine 8*8 Latte montiert und 11000 RPM eingestellt. Mit diesem Setup lag der Strom bei 25 Ampere, etwas niedriger als mit der 9*6. Das passt soweit ins Gesamtbild. Die Rundenzeit war 3,4 Sekunden, was einer Speed von ca 110 km/h entsprach. Beim Nachrechnen kam ich auf einen großen Schlupfwert von 18%, das kam mir spanisch vor. Diese Messungen müssten um hieb- und stichfest zu sein wiederholt werden.

Nach dem verschmitzten: da geht noch was .. von Willi habe ich nun am Timer etwas experimentiert. Dafür musste ich den Laptop auspacken, was mir in dieser Umgebung zugegebenermaßen etwas peinlich war. Zu Hause konnte ich keine Drehzahlen über 11500 RPM einstellen, weil sofort die Überlastwarnung ansprang. Zum Glück lasst sich unser Timer so programmieren, daß die Überlastwarnung nicht zum Abschalten des Motors führt. Also die Drehzahl auf 12000 erhöht, Willi instruiert und dann kam Versuch Nr 2.

Es geschah erstaunliches. Der Timer zeigte während der ganzen 90 Sekunden nicht ein einziges Mal Überlast an. Die Stromaufnahme im Flug vermindert sich deutlich mehr als vermutet, es muß sich um mindestens 10-15% handeln. Das war natürlich nur für mich als Techniker spannend. Die Bodencrew verlas die Rundenzeiten mit ungläubigem Staunen: 2,89 Sekunden.... Kritker werden bemängeln dass Willi geschummelt hat... Ich hab davon nix gesehen ;-)

Dann die Kontrollrechnung mit Taschenrechner: 129,9 Km/h. Die genaue Berechnung zu Hause ergab 132,8 km/h und einen Schlupf von 9%. Die Stromaufnahme habe ich noch nicht vorliegen, aber Motor und Akku waren nach 90 Sekunden nur handwarm.. da geht noch was ;-)

Wenn man es nun wirklich auf die maximale Geschwindigkeit abgesehen hätte, könnte man mit diesen Komponenten leicht auf 140 KM/h kommen, aber das werde ich nicht tun. Ich habe sehr viel gelernt, und werde den KUKI jetzt wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuführen.

An diesem Tag war mein inzwischen heiß gelieber Kuki der schnellste Fesselflieger in der Luft gewesen. Cool gelle?

PeterKa

Ich habe noch die Strommessung nachzutragen: 32,2 Ampere das entspricht ca 321 Watt. (beim schnellsten Flug)
 
Zuletzt bearbeitet:

f4bscale

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Hallo Peter,

herzilchen Glückwunsch zum schnellen KUKI.
Folgenden Tipp, um die Kippligkeit zu beseitigen. Wir sind damals mit Speedgriff geflogen. Also richtig in der Gabel. Der Abstand der Leinen am Griff war wenn ich mich richtig erinnere ca.3cm.

Viele Grüße

W.
 
Renn KUKI

Renn KUKI

Hallo KUKI Freunde

Da hat der Peter ja kräftig hingelangt. Über 130 km/h mit dem KUKI Elektro sind schon eine Hausnummer.
Hier ein Foto von den KUKI`S.
Einmal als Verbrenner, Elektro und der Mini Kuki.

Gruß, Franz Haas

FranzHaas PeterKa Kukis-2.JPG
 

PeterKa

User
Heute habe ich Messreihen geflogen. Ausgehend von einer Drehzahl von 10000 RPM (101km/h) habe ich in 500er Schritten die Drehzahl reduziert und die Rundenzeit gemessen. Die niedrigste Drehzahl war 7000 RPM ( 63,8 km/h). Hier ist der Leinenzug nur noch das 2,5 fache des Modellgewichtes. Bodenstart war nur noch mit Anschubbsen möglich. Einmal in der Luft könnte der Kuki allerdings noch langsamer.

Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Messungen auf den 1. Blick:
- Drehzahl und Geschwindigkeit sind mit diesem Propeller und in diesem Geschwindigkeitsbereich streng linear (!!!!).
- Der Schlupf ist vernachlässigbar klein, das Modell fliegt exakt so schnell wie sich der Propeller durch die Luft schraubt.
- Ab 100 km/ wird der Schlupf (sprich der Modellwiderstand) signifikant, da diese Flüge aber mit einem anderen Propeller durchgeführt worden waren sind sie nicht unbedingt vergleichbar. Die Abhängigkeiten des Propellerwirkungsgrades sind sehr verzwickt.

- bei 60 Km/h hat der KUKI eine Stromaufnahme von unter 10 A, benötigt also unter 100 Watt an Eingangsleistung. Bei 130 beträgt die Eingangsleistung 320 Watt.

Wozu ich das brauche ? Ich entwickle den FFS3, der eine konstante Geschwindigkeit in allen Fluglagen und allen Windststärken über Grund ermöglichen soll. Mit den heutigen Messungen ist sichergestellt, daß ich die Windgeschwindigkeit exakt messen, und ausgleichen kann, soweit das möglich ist ohne das Modell zu langsam oder zu schnell zu machen. Die Grenzen in denen ich regeln kann sind berechenbar geworden. Schöner Nebeneffekt: Der süße Kuki ist im Geschwindigkeitsbereich zwischen 60 und 130 km/h beherrschbar.

Für die Kunstflieger sind diese Daten recht wertvoll, aber die haben sich das vermutlich auf anderen Wegen verschafft. Mit einem Verbrenner sind solche Messungen nur sehr indirekt möglich.

Aus den Daten lassen sich noch viel mehr Informationen heerauslesen, aber das mache ich nicht hier.

PeterKa
 
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