Kummer mit der Form...

Hallo,

ich habe vor kurzem eine Form für einen F3K Rumpfboot erstellt und komme mit der Oberfläche nicht ganz so gut zurecht.

Als Formenharz habe ich das Formenharz P mit Härter 161 verwendet.
Nachdem ich feststellen musste das man die Oberfläche nach dem Nassschliff nichtmehr gescheit aufpoliert bekommt nun die nächsten Schwierigkeiten.
Die Form wurde von mir ca 10-12 mal mit dem Trennwachs von R-G gewachst und aufpoliert.
Zur Sicherheit habe ich bei den ersten Rümpfen (bisher 2) habe ich PVA verwendet da ich mich mit dem Trennwachs alleine nicht traue :confused:

Nachdem ich den ersten Testrumpf entformt habe, bemerkte ich das ich Kratzer in der Form habe.
Da ich aber mit nichts scharfen in der Form rumgekratzt habe war ich verwundert wo diese herkommen mögen.

DSCF0086.jpg

DSCF0111.jpg

Ich finde es sieht so aus als wenn beim Entformen winzige Partikel der Deckschicht gelöst wurden und es so aussieht als ist die Form zerkratzt.

Rückstände von Wachs oder PVA kann ich mir eigentlich nicht vorstellen da die Kratzer weder nach dem ausspülen mit Wasser noch nach dem erneuten Aufpolieren beseitigt waren.
Vielleicht hat ja einer von euch noch eine andere Idee was die Ursache für die Kratzer ist, ich habe definitiv nicht in der gesamten Form rumgekratzt.

Das nächste Problem ist bei dem 2. Rumpf aufgetreten. Ich habe das Urmodell des Rumpfen ohne Absatz für die Kabinenhaube gebaut. Ich baue erst eine Haube, trenne diese dann ein und "klebe" sie dann mit PVA in die Form. Danach laminiere ich dann drüber und habe so dann auch einen Absatz für die Haube.

Nachdem ich den 2. Rumpf entformt habe ist mir aufgefallen das sich die Haube in der Form abgezeichnet hat.

DSCF0109.jpg

Da es auch nach dem Auswaschen mit Wasser nicht wegzubekommen war habe ich mich entschieden die Form mit Schleifpolitur und Hochglanzpolitur (3M) aufzupolieren. Selbst nach dem Aufpolieren ist die Umrandung der Haube in der Form noch zu sehen. Es sieht so aus als wenn sich das PVA in die Form eingebrannt bzw abgedrückt hat.

Irgendwas läuft da doch schief, ich kann doch nicht nach jeder Entformung die Form neu aufpolieren müssen. Dann muss ich ja auch jedes mal wieder genügend Schichten Trennwachs aufbringen...

Ich hoffe man kann es auf den Bildern ausreichend gut erkennen und es kann jemand was dazu sagen.
Gibt es vielleicht eine Alternative bezüglich des Trennwachses. Wie sieht es mit dem Se-700 von Bacuplast aus. Habe schon ein paar mal gelesen das dies sehr gut sein soll.
Kann jemand was zur Handhabung sagen? In der Beschreibung (HIER) steht das man immer ein neues Poliertuch nehmen soll. Da Poliertücher aber nicht ganz billig sind (Benutze grad ein Microfasertuch von 3M für 17€ das Stück) verunsichert mich das etwas.

Ich wäre für Tipps sehr dankbar,

Gruß Marc
 

Gast_20020

User gesperrt
Ich finde es sieht so aus als wenn beim Entformen winzige Partikel der Deckschicht gelöst wurden und es so aussieht als ist die Form zerkratzt.


Kommt hin....das Problem hatte ich mit meiner Form auch, hast du das Formenharz in einer oder mehrerern Schichten aufgetragen?

Ich will dich nicht entmutigen aber ich hab eine neue Form bauen müssen....bzw. ich bin noch dabei. Wenn mit Formenwachs und PVA schon die Deckschicht hengen bleibt siehts meiner Meinung nach echt schlecht für deine Form aus.

Was das abzeichenen angeht....wie lang hast du die Form schon?Bzw wann hast du die laminiert?Hast du das Formenharz falsch angemischt?Könnte auch auf ersteres Problem hindeuten? Hast du das Formenharz nach dem anmischen umgetopft?





PS: ich habe gelernt, daß gerade was die Verarbeitung von Kunststoffen in der Art wie wir es hier machen nicht einfach ist aber mit jedem Fehler den man macht gewinnt man an Erfahrung und es wird von mal zu mal besser.Daher nicht entmutigen lassen!

Gruß Uwe
 
Hallo Uwe,

Das Formenharz habe ich in einer dünnen Schicht aufgetragen. Ca 1mm dick eher noch weniger.
Ich habe das Harz mit einer Digitalwaage abgewogen, lange gerührt, umgetopft und nochmal gerührt.
Es ist meine erste Form und ich habe mir die Vorgehensweise nur angelesen. Habe für die Kupplungsschicht Glasschnitzel eingestreut, wobei mir aber schon gesagt wurde das Tixo mit Harz reicht.
Werde das dann das nächste mal so machen.

Momentan verstehe ich nicht woran es liegt das sich Streifenweise die Oberfläche löst. Es sieht teilweise wirklich nach Pinselstrichähnlichen Ablösungen aus. Fühlen kann man diese Ablösungen jedoch kaum bis garnicht was zeigt das diese nicht tief sind. Habe sie auch mit Schleifpolitur annähernd wegpoliert bekommen. Aber sie werden bei den nächsten Entformungen wohl wieder auftreten...

Ich habe die Form vor ca 3 Wochen gebaut. Da sich die Abzeichnung der Haube nicht vollständig wegpolieren lässt könnte es schon sein das es sich auf das erste Problem bezieht.


PS: ich habe gelernt, daß gerade was die Verarbeitung von Kunststoffen in der Art wie wir es hier machen nicht einfach ist aber mit jedem Fehler den man macht gewinnt man an Erfahrung und es wird von mal zu mal besser.Daher nicht entmutigen lassen!

Ich finde es auch gut wenn man Fehler die man einmal macht beim nächsten mal ausmerzen kann, momentan weiss ich jedoch einfach nicht was genau ich falsch gemacht habe und beim nächsten mal anders machen sollte.

Gruß Marc
 

Gast_20020

User gesperrt
Wie lang hast du denn das Formenharz ablüften lassen bevor du die Kupplungsschicht und die Gewebelagen angefangen hast zu laminieren?

Gruß Uwe
 
Habe ca 4 -4 1/2 std gewartet, bei R-G ist das Harz mit dem Härter mit einer Gelierzeit von 4 Std angegeben.

Ich glaube aber nicht das es was mit dem Hinterbau zu tun hat da man bei dem einen relativ kurzen Kratzer auf dem 2. Bild sehen kann das sich wirklich nur eine hauchdünne Schicht der Formenharzoberfläche gelöst zu haben scheint.
Ich konnte die Kratzer nicht wirklich fühlen wenn ich mit dem Finger drüber gestrichen habe. Es muss dann wohl schon irgendwie mit der Handhabung des Formenharzes zusammenhängen. Irgendwie erschliesst es sich mir aber nicht so wirklich.

Schonmal danke für die Tipps, ich bin dankbar über jede Idee was es sein könnte um den eventuellen Fehler nicht ein zweites mal zu machen!

EDIT: habe gerade auf der R-G Seite gelesen, dass das Formenharz mit dem 161 er Härter nicht styrolbeständig ist.
Ich bin mir nun nicht sicher, was beinhaltet denn Styrol? Politur doch nicht, oder? Das Trennwachs oder PVA kanns ja auch nicht sein.
Hat vielleicht jemand eine Idee?
 

jonasm

User
Ich hatte es einmal, dass das Formenharz regelrecht von der Urmodelloberfläche abgeperlt ist. Ist aber schon etwas her und ich weiß nicht mehr, womit ich damals eingetrennt hatte. Wenn das Harz zu flüssig ist, dann kann es abperlen, wenns etwas dicker ist, dann nicht mehr.

Nur eine Vermutung...


Jonas
 
Hallo,

ich benutze für meine Formen die gleiche Kombination aus Formenharz, R&G Grundierwachs sowie PVA-Trennmittel.

Davon, daß sich Streifen des Formenharzes ablösen würden kann ich nicht berichten. Wenn Du das R&G Grundierwachs benutzt, so ist eine damit gewachste Form nicht wirklich polierbar (sagt R&G und sagt auch meine Erfahrung), Hochglanz sei dann durch das nachfolgende PVA-Trennmittel erreichbar (Stimmt nach meiner Erfahrung ansatzweise, seit ich den feinporigen R&G Trennmittelschwamm benutze)

Was mir (gerade jetzt am Wochenende) wiederholt auffiel: R&G sagt, daß das Grundierwachs nicht wirklich hochglänzend zu polieren sei, stimmt auch. Daraus folgt aber nicht, daß man nach dem Auftrag des Wachses nicht den Überschuß gründlich weg"polieren" soll. Der nämlich hat sich bei mir hernach in der Form ans PVA-Trennmittel anhaftend "abgesetzt". Könnte es eventuell sein, daß sich bei Dir einfach schlicht das Trennmittel abzeichnet, nicht das Formenharz? Wäre auch leicht ermittelbar dadurch, daß Du das Grundierwachs aus der Form auswäschst. Ist die Abzeichnung dann weg: Bingo. Wenn nicht, würde auch ich auf Probleme mit dem Formenharz tippen, was bei mir nach korrektem anrühren bislang aber noch nie vorkam (ca. 10 Formen gebaut damit)

Grad noch mal die Bilder betrachtet: Irgendwas wirft in Deiner Form regelrechte "Blasen". PVA ist wenig aggressiv, eine Wechselwirkung dieser Art mit dem Grundierwachs von R&G ist mir noch nicht untergekommen. Auch die Frage: Hast Du vor dem Polieren der Form das Trennmittel ausgewaschen (schreibste zwar nicht, könnt aber sein)

Gruß Hajo
 

sualk

User
Könnten auch Reste von PVA des letzen eintrennens sein. PVA ist nur mit Wasser zu entfernen. Wasche mal die Form mit warmem Wasser aus.
 
Hallo Mark
Ich benutze fast die gleichen Materialien von R&G und hatte vor einigen Jahren ähnliche Probleme.
Als Trannwachs benutze ich das Formular Five.
Damals hatte ich zum Polieren des Trennwachses Stoff von Fleecejacken genommen. Der ist ja schön weich und mann konnte damit sehr gut polieren. Nach Auskunft von R&G sollen aber die sehr feinen Kunststofffasern in dem Stoff die Oberfäche von dem Wachs zerstören.
Auch wenn der Stoff sich sehr weich anfühlt, sind die Microfasern doch sehr hart. Mir wurde zu einfachen Baumwolltüchern geraten. Das geht auch sehr gut zum Polieren und kostet nichts, da ich so meine alten T Shirts weiter verwenden kann. Mit der Baumwolle waren meine Probleme verschwunden.
Evtl. könnte das auch ein Problem bei Dir sein. Also mal die teuren 3M Tücher gegen alte T Shrts tauschen. Das alte Wachs von der Form entfernen und eine kompl. neue Schicht mit Baumwolle auftragen.
Gruß Martin
 
hi,

mir sieht es eher danach aus, als ob vor dem abformen auch das urmodell mit folientrennmittel behandelt wurde, wenn das kleine riefen sind. ich wachse meine urmodelle nur und hab sowas noch nicht gehabt.
wartet mal, was gideon schreibt, er kennt sich da bestens aus!

gruss
stefan
 

dp-air

User
Wachs polieren

Wachs polieren

Wie schon zuvor geschrieben,

das Polieren des Wachses mittels "Mircofasertüchern" ist eher schlecht, das sollte unbedingt man unterlassen.

Baumwolle geht hervorragend. Alte T-Shirts oder Bettwäsche (Biber...) aus dem Wäschetrockner sind schön flauschig weich und preiswert. Damit sollte das Problem behoben sein.

Nach dem Wachsauftrag mit anschliessender Politur auch immer den Herstellerangaben entsprechend warten bis der folgende Wachsauftrag erfolgt oder in der Form ein Bauteil erstellt wird (i. d. R. 1 Tag). Dass heisst bei 4 Wachsaufträgen mindestens 4 Tage "Wachsarbeit"!!!

Nur weil etwas teuer ist, muss es noch nicht funtionieren.

Die "Kratzer" in der Form sehen nach tatsächlichen Oberflächenschäden aus. Das wäre natürlich sehr ärgerlich.

Gruß

Dieter
 
Hallo!
Ok, das sind ne Menge Tipps... :)

Schon mal geschaut ob dein PVA Styrolhaltig ist?Oder dein Wachs?

Auf den Behältnissen vom Trennwachs (flüssig) und vom PVA (beide von R-G) steht nichts von Styrol.
Dort steht das man das Trennwachs und das PVA zusammen nutzen kann. Und wenn es nicht zu dem Formenharz kompatibel wäre dann würde das da denke ich auch bemerkt sein.


ich benutze für meine Formen die gleiche Kombination aus Formenharz, R&G Grundierwachs sowie PVA-Trennmittel.
Ich nutze nicht das Grundierwachs sondern das Trennwachs von R-G. Weiss aber nicht ob es ein Unterschied macht. Es ist auf jeden fall nicht ein und das selbe Produkt.

Wenn Du das R&G Grundierwachs benutzt, so ist eine damit gewachste Form nicht wirklich polierbar (sagt R&G und sagt auch meine Erfahrung), Hochglanz sei dann durch das nachfolgende PVA-Trennmittel erreichbar (Stimmt nach meiner Erfahrung ansatzweise, seit ich den feinporigen R&G Trennmittelschwamm benutze)

Ich trage das Trennwachs auf, lasse es ein paar Minuten antrocknen und poliere es dann aus. Wenn die Oberfläche vorher schwarz glänzend war dann ist sie es nach dem auspolieren auch wieder.


Könnte es eventuell sein, daß sich bei Dir einfach schlicht das Trennmittel abzeichnet, nicht das Formenharz? Wäre auch leicht ermittelbar dadurch, daß Du das Grundierwachs aus der Form auswäschst. Ist die Abzeichnung dann weg: Bingo. Wenn nicht, würde auch ich auf Probleme mit dem Formenharz tippen, was bei mir nach korrektem anrühren bislang aber noch nie vorkam (ca. 10 Formen gebaut damit)

Grad noch mal die Bilder betrachtet: Irgendwas wirft in Deiner Form regelrechte "Blasen". PVA ist wenig aggressiv, eine Wechselwirkung dieser Art mit dem Grundierwachs von R&G ist mir noch nicht untergekommen. Auch die Frage: Hast Du vor dem Polieren der Form das Trennmittel ausgewaschen (schreibste zwar nicht, könnt aber sein)

Gruß Hajo

Habe die "Kratzer" ja nun erstmal mit Schleifpolitur und anschliessender Hochglanzpolitur wegpoliert. Habe das Trennwachs dazu nicht ausgewaschen.
Nach dem auspolieren habe ich die Form mit Spüliwasser abgespült damit Rückstände der Hochglanzpolitur entfehrnt werden.

Ich würde die Form mal komplett vom Trennwachs befreien und dann schauen, ob die Stellen noch sichtbar sind.

Wenn die Kratzer nach dem nächsten entformen wieder da sind dann werde ich das mal so machen. Kann man dazu noch irgendwas anderes verwenden als den speziellen Formenreinier von R-G?

Ich benutze fast die gleichen Materialien von R&G und hatte vor einigen Jahren ähnliche Probleme.
Als Trannwachs benutze ich das Formular Five.
Damals hatte ich zum Polieren des Trennwachses Stoff von Fleecejacken genommen. Der ist ja schön weich und mann konnte damit sehr gut polieren. Nach Auskunft von R&G sollen aber die sehr feinen Kunststofffasern in dem Stoff die Oberfäche von dem Wachs zerstören.
Auch wenn der Stoff sich sehr weich anfühlt, sind die Microfasern doch sehr hart. Mir wurde zu einfachen Baumwolltüchern geraten. Das geht auch sehr gut zum Polieren und kostet nichts, da ich so meine alten T Shirts weiter verwenden kann. Mit der Baumwolle waren meine Probleme verschwunden.
Evtl. könnte das auch ein Problem bei Dir sein. Also mal die teuren 3M Tücher gegen alte T Shrts tauschen. Das alte Wachs von der Form entfernen und eine kompl. neue Schicht mit Baumwolle auftragen.

Das ist ein sehr guter Tipp. Das könnte Funktionieren.
Ich habe auch einfach das Gefühl das keine gleichmässige Trennmittelschickt zustande kommt. Hatte es vorher bei einer Haubenform die ich ausreichend oft gewachst habe und dann ohne PVA reinlaminiert habe. Die Form hat annähernd überhauptnicht getrennt. Das Harz ist absolut gleichmässig in der Form kleben geblieben. Jetzt wo du es sagst kann es wirklich sein, dass das 3M Tuch zum Trennmittel polieren nicht geeignet ist. Es ist ja eigentlich ein Poliertuch für Autopolitur.

hi,

mir sieht es eher danach aus, als ob vor dem abformen auch das urmodell mit folientrennmittel behandelt wurde, wenn das kleine riefen sind. ich wachse meine urmodelle nur und hab sowas noch nicht gehabt.
wartet mal, was gideon schreibt, er kennt sich da bestens aus!

Das Urmodell habe ich nur mit dem Trennwachs und ohne PVA behandelt um schlieren in der Form zu vermeiden.

Erstmal vielen Dank an alle für die vielen Ideen und Tipps.

Ich könnte mir nun ungefähr vorstellen wo das Problem mit den Kratzern liegt.
Durch das 3M Poliertuch ist auf der Oberfläche keine durchgehende Wachsschicht entstanden. Dann habe ich PVA aufgetragen. Durch das nicht ganz gleichmässige Auftragen von PVA entstehen teilweise Riefen in der PVA Schicht. Durch diese Riefen ist das Laminierharz bis auf die Formenoberfläche gelangt (Wo nicht genug Trennwachs drauf war) und hat so Kratzerförmige Stellen aus der Formharzoberfläche gelöst.
Ich denke wenn ich kein PVA genommen hätte dann hätte ich den Rumpf so nicht aus der Form lösen können......

Werde es nun also mal mit einem Baumwoll T-Shirt versuchen und dann sollte es passen.

Das sich die mit PVA eingeklebte Haube in der Form abzeichnet kann nun natürlich auch mit der nicht gleichmässigen Wachsschicht darunter zusammen hängen. Werde das Testen!

Falls ich auf dem Holzweg bin oder ihr noch andere Ideen habt woran es liegen kann bin ich ganz ohr für weitere Tipps.

PS.:Mich würde auch interessieren was Gideon dazu sagt!

Gruß Marc
 

Gideon

Vereinsmitglied
Schon mal geschaut ob dein PVA Styrolhaltig ist?Oder dein Wachs?

Freunde, bringt hier bitte nichts durcheinander. Styrol ist ein Monomer, das vorwiegend in ungesättigten Polyesterharzen zum Einsatz kommt. Das hat in jeglicher Art von Trennmittel nichts zu suchen

Wachsbasierte Trennmittel enhalten generell Naphtha (Rohbenzin-Fraktionen) und PVA enthält Isopropyl-Alkohol als Lösungsmittel
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich hatte es einmal, dass das Formenharz regelrecht von der Urmodelloberfläche abgeperlt ist. Ist aber schon etwas her und ich weiß nicht mehr, womit ich damals eingetrennt hatte. Wenn das Harz zu flüssig ist, dann kann es abperlen, wenns etwas dicker ist, dann nicht mehr.

Nur eine Vermutung...


Jonas

In jedem Fall hatte das Trennmittel Silikonanteile - das ist ein recht typische "Fischaugenbildung", die daraus resultiert. Die Rheologie (im Speziellen die Viskosität und Thixotropie) ist natürlich auch ein wichtiger Faktor. Deckschichtharze sind in der Regel thixotropiert, um eine gewisse Schichtstärke aufbauen zu können, ohne das ein nachfolgendes Abfließen (besonders an senkrechten Flächen) stattfindet
 

Gideon

Vereinsmitglied
Härter EPH 161 sollte, wie ich schon mindestens einmal schrieb, deutlich über 40 °C Warmhärtung erfahren, sonst sind die daraus resultierenden, mechanischen Eigenschaften etwas kritisch > Stichwort: Sprödigkeit


Härte die Form über mindestens 10 h bei 45 °C nach und poliere die Fehlstelle erneut

Bei den Polituren ist genau darauf zu achten, dass diese kein Silikon enthalten. Vor dem erneuten Eintrennen sollte die Form sorgfältig mit Formenreiniger oder Silkonentferner ausgewaschen werden, um Politurreste vollständig zu entfernen
 

Gideon

Vereinsmitglied
Davon, daß sich Streifen des Formenharzes ablösen würden kann ich nicht berichten. Wenn Du das R&G Grundierwachs benutzt, so ist eine damit gewachste Form nicht wirklich polierbar (sagt R&G und sagt auch meine Erfahrung), Hochglanz sei dann durch das nachfolgende PVA-Trennmittel erreichbar (Stimmt nach meiner Erfahrung ansatzweise, seit ich den feinporigen R&G Trennmittelschwamm benutze)

In der Tat, ist mit dem Trennmittelschwamm eine deutliche Verbesserung der Oberflächenqualität zu erreichen. Hochglanz ist prinzipiell einfacher mit reinen Wachsaufbauten zu erzielen, da hier die Oberfläche poliert werden kann, was bei PVA ja definitiv nicht mehr möglich ist

Was mir (gerade jetzt am Wochenende) wiederholt auffiel: R&G sagt, daß das Grundierwachs nicht wirklich hochglänzend zu polieren sei, stimmt auch. Daraus folgt aber nicht, daß man nach dem Auftrag des Wachses nicht den Überschuß gründlich weg"polieren" soll. Der nämlich hat sich bei mir hernach in der Form ans PVA-Trennmittel anhaftend "abgesetzt". Könnte es eventuell sein, daß sich bei Dir einfach schlicht das Trennmittel abzeichnet, nicht das Formenharz? Wäre auch leicht ermittelbar dadurch, daß Du das Grundierwachs aus der Form auswäschst. Ist die Abzeichnung dann weg: Bingo. Wenn nicht, würde auch ich auf Probleme mit dem Formenharz tippen, was bei mir nach korrektem anrühren bislang aber noch nie vorkam (ca. 10 Formen gebaut damit)


R&G sagt: Trage das Grundierwachs mittels Pinsel auf und nehme den Überschuss mit einem weichen Bauwolllappen wieder ab, so dass nur ein dünner Film resultiert, der wiederum seidenmatt auftrocknet


Grad noch mal die Bilder betrachtet: Irgendwas wirft in Deiner Form regelrechte "Blasen". PVA ist wenig aggressiv, eine Wechselwirkung dieser Art mit dem Grundierwachs von R&G ist mir noch nicht untergekommen. Auch die Frage: Hast Du vor dem Polieren der Form das Trennmittel ausgewaschen (schreibste zwar nicht, könnt aber sein)

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das PVA, mit dem die vorgefertigten Haube in die Form eingeklebt wird, das Formenharz auf Dauer etwas anlöst. Der Alkohol kann ja nur durch den Klebespalt ablüften, was deutlich länger dauert im Vergleich zu einem regulären Auftrag auf einer Fläche







Ich hatte bei einer vergleichbaren Anwendung ähnliche Probleme erlebt, wobei ich die Haube mit CA auf eine mit PVA vorbehandelte Oberfläche geklebt hatte. Der CA hatte sich regelmäßig schön in der Formoberfläche verewigt

Ich würde zukünftig mit 5-Min Epoxy arbeiten und sowohl die Form- als auch die Haubenoberfläche vorher mit PVA eintrennen. Es geht ja primär darum, dass die Haube in der Form fixiert wird. Die Haube selbst wird anschließend vollständig umpresst


Lies Dir die Beiträge von Achim D und Zarathustra einmal genau durch, da wird einiges über den Einfluss einer Warmhärtung auf die spätere Performance beschrieben
 
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das PVA, mit dem die vorgefertigten Haube in die Form eingeklebt wird, das Formenharz auf Dauer etwas anlöst. Der Alkohol kann ja nur durch den Klebespalt ablüften, was deutlich länger dauert im Vergleich zu einem regulären Auftrag auf einer Fläche

Ich würde zukünftig mit 5-Min Epoxy arbeiten und sowohl die Form- als auch die Haubenoberfläche vorher mit PVA eintrennen. Es geht ja primär darum, dass die Haube in der Form fixiert wird. Die Haube selbst wird anschließend vollständig umpresst

Klingt plausibel das der Alkohol die Formoberfläche anlöst da er nicht ablüften kann. Ich werde es beim nächsten mal dann mal mit einem tropfen 5-Min Epoxi versuchen.

Werde mich mal in das Thema Warmhärtung reinlesen.

Gruß Marc
 
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