Kurbelwellensitzrenovierung

Ja, was nicht geht, geht eben nicht.
An sich sehe ich aber kein Problem, das Gehäuse mittels U-Blech und Maschinenschraubstock anhand der alten KW-Bohrung auszurichten.
Das Problem sind tatsächlich eher die Rohre..
Wobei man auch da zumindest aufreiben kann.
Bei BWF wurde wohl die KW-Bohrung zwischen den Lagern auch mittels Ahle gerieben.
 
...heute habe ich mit dem Mechaniker meines Vertrauens gesprochen und die Sache mal genau betrachtet. Der Wellentunnel hat eine Wandstärke von 1,3 - das ist zwar schön fürs Gewicht aber fürs Nacharbeiten nicht so. Wir hatten noch den Gedanken die Welle chemisch vernickeln zu lassen und evtl. die Bohrung falls nötig nachzuzupfen. Hat jemand Erfahrung ob die Nickelschicht bei so einer Anwendung hält? Buxe wäre wahrscheinlich schöner wegen dem dann kleineren Verschleiß gegenüber der Alulagerung aber von nichts noch 5/10 wegzunehmen...
Grüße
Südkarl
 
...neue Wasserstandsmeldung:
ich hatte mich mit Oberflächenmenschen unterhalten. Sie haben alle abgeraten eine Chrom - oder Nichelschicht für den Zweck und in der Werkstoffpaarung roh auf der Kurbelwelle zu verwenden. Die aufgetragenen Schicht sollte nachher geschliffen werden - das übersteigt meine Möglichkeiten ( Beziehungen). Also habe ich versucht meinen Mechaniker nochmal zu motivieren den Drehmeißel zu schärfen. Ich bin mit Klapptisch, Motor (ein anderer) und Sprit bei ihm angetreten und habe gezeigt wie schön so ein Motor klingt, wie gut der Sprit riecht und das auch er so ein Teil starten kann. Es hat funktioniert. Jedenfalls erstmal mit der Notivierung.
Jetzt noch die offene Frage: kann zum Kleben das jetzt erhältliche Uhu plus endfest verwendet werden? Gibt es was, was man besser verwenden sollte?
Soweit die letzte Aktivitätsmeldung.

Viele Grüße
ich
 
Ich bin mit Klapptisch, Motor (ein anderer) und Sprit bei ihm angetreten und habe gezeigt wie schön so ein Motor klingt, wie gut der Sprit riecht und das auch er so ein Teil starten kann. Es hat funktioniert.
Super Idee!

kann zum Kleben das jetzt erhältliche Uhu plus endfest verwendet werden? Gibt es was, was man besser verwenden sollte?
Wenn du die Möglichkeit hast, könntest du es mit Alu- oder Bronzemehl mischen. Dann leiten Anhäufungen die Wärme besser. Vielleicht ist auch ein Kleber von Loctite geeignet, aber da musst du besser Bernd L. oder Rennsemmel fragen. Ich klebe sowas gern mit ProWeld. Das ist aber sehr zäh und brauch viel Schichtdicke. Wichtig ist: aushärten bei Betriebstemperatur.

Gruß Andreas
 
Hi !
Wenn, dann Locktite fügen Welle-Nabe - für was anderes ist kein Platz.

Die Wandstärke ist mit 1,3 sehr dünn..
Das wird Kriminell, selbst bei 0,5mm Buchse und 0,05mm Klebespalt umlaufend, hast du dann nur noch 0,8mm sprödes Gußalu. Das wird mit hoher wahrscheinlichkeit ausbrechen.

Ich überlege gerade, ob man das Gehäuse vorn umlaufend irgendwie zuschmieden kann - Innen einen etwas untermaßigen Dorn.
Ich hatte mal einen MK-17 eines ehemaligen DDR-Meisters im Freiflug, da hat er den zu losen Lagersitz von außen mittels Kaltverformung korrigiert.

Habt ihr mal messen können, wie groß die Maßdifferenz zwischen Bohrung und Welle ist ?
Welchen Durchmesser hat die Welle ?

P.S.: Habe noch mal drüber nachgedacht - Als Restaurierung wird nicht viel übrig bleiben, ausser die Bohrung wieder Rund zu machen und eine dazu passende Kurbelwelle anzufertigen.
Die braucht nicht zwangsläufig geschliffen werden, kann man auch Läppen..
 
Zuletzt bearbeitet:

akafly

User
Ich überlege gerade, ob man das Gehäuse vorn umlaufend irgendwie zuschmieden kann - Innen einen etwas untermaßigen Dorn.
Ich hatte mal einen MK-17 eines ehemaligen DDR-Meisters im Freiflug, da hat er den zu losen Lagersitz von außen mittels Kaltverformung korrigiert.
Sehr gute Idee, "irgendwie" würde ich ersetzen durch 4-Backen-Futter. Noch besser wäre eine Hydraulik-Schlauchpresse (6 bis 8 Pressbacken), hat jeder bessere Hydraulikservice.
 
Hallo !
Na, das sind doch gute Vorschläge.
Wenn man mit einem Dorn als Kern arbeitet, könnte man beim Drehbankfutter sogar nur mit zwei gegenüberliegenden Backen arbeiten, da kommt man sogar unters Venturi. (ggf. einfach Dreibackenfutter)
Aber auf jeden Fall das Gehäuse ordentlich warm machen und nicht bis ganz an den Absatz verformen, sonst reisst es. Und dickes Leder oder harten Kunststoff zwischenlegen, damit keine Abdrücke entstehen. Wenns klappt, ist die Lagerung besser als vorher, da durch das Schmieden die Härte etwas höher wird.
Ich würd so versuchen, auf 0,1mm Untermaß zu kommen und dann wieder Aufzuläppen, damit es wieder schön rund wird.
 
...wie ist es ausgegangen? kurz: Schlecht.
Von vorne wurde eine Alubuxe so lang wie möglich außen über das Gehäuse geklebt um mehr Stabilität zum Bearbeiten zu haben. Das Gehäuse 7 mm aufgebohrt. Die Lagerbuxe vorgearbeitet - der Innendurchmesser noch nicht fertig. Buxe eingeklebt*) und mit Reibahle und Schleifpaste solange vergrößert bis die Welle gut saß.
*)Hier ist der Fehler.
Besser: Innendurchmesser fertig machen dann Buxe mit Welle enkleben und dabei die Axialanlageflächen Gehäuse - Welle zusammendrücken. Der Außendurchmesser der Buxe muß ganz frei sein. Wir wollten Klebespalt sparen und das sollte man nicht machen. Die Ausrüstung, Aufspannung und Werkzeuge waren gut aber beim Aufbohren hat das vorhandene Loch dann doch mit dem Werkzeug gemacht was es wollte bzw. das Gehäuse war trotz aufgeklebter Buxe nicht steif genug um dem Bohrer nicht auszuweichen. Also trotz vieler Mühe ist die Kurbelwelle schief - nicht viel, aber schief ...
Die Reste werden jetzt sortenrein getrennt der Wiederverwertung zugeführt - eine Zombieexistens mit rektalem Elektromotor hat er wirklich nicht verdient. Wenn jemand noch den Düsenstock möchte kann er sich melden.
betrübte Grüße
Südkarl
 

wadwer1

User
Hallo Karl,
ich habe das ja bei einem 1,7er Webra gemacht, Buchse von vorne bis hinten, Ansaugloch natürlich freigefräst.
Das ausgeschlagene Alugehäuse habe ich nicht aufgebohrt, sondern mit einem Fräser aufgefräst. Der läuft nichts nach,
sucht sich seinen zentrischen Weg, klappte gut, Motor treibt einen Kapitän an.
Ein Spiralbohrer macht an der Stelle was er will...
Beim nächsten Mal probieren.
Gruss
Werner
 
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