Dauerlauf für Selbstzünder

Liebe Gemeinde...

...ein 0,5cm³ Selbstzünder (EGA) läßt sich gut anwerfen, läuft dann aber nicht durch. Die längste Zeit waren geschätzte 30 Sekunden. Wie kann man Dauerlauf erreichen?
Der Motor hat einen Kurbelwellendrehschieber und die Kurbelwelle ist gleitgelagert.
Es wurde frischer Sprit gemischt, gefiltert und verwendet (30 Rizinus Öl 40% Petroleum 30% Äther)
Der Düsenstock wurde vorher ausgebaut, gereinigt und mit dem Düsenloch 90° zum Luftstrom im Vergaser wieder eingebaut.
Die Luftschraube ist eine 15x10 Kunststofflatte.
Der Tank wurde gereinigt und gelüftet.
Der Spritschlauch ist ca. 5cm lang und hat ca. 2mm Innendurchmesser.
Das Spritniveau im Tank ist unterhalb des Düsenstockes.
Beim Zuhalten des Vergasers wird problemlos Sprit angesaugt.
Wenn probehalber eine Luftblase im Spritschlauch erzeugt wird, ist zu sehen wie sie beim Loslaufversuch in Richtung Vergaser wandert.
Es ist keine Düsennadelstellung für Dauerlauf zu finden.
Das Wetter ist warm und trocken...
Die Frage steht schon oben. Ich wäre über Fehlersuchhinweise sehr erfreut.
Grüße und Danke vorneweg
Südkarl
 
Hallo Südkarl,
das sind doch mal Angaben, mit denen man arbeiten kann. Sonst braucht es immer erst 10 pingpong-Fragen, bis man die nötigen Fakten zusammen hat.
Ich kenne den Motor nicht, kann also nur allgemeine Tipps geben. Vielleicht kommt ja noch einer dazu, der die spezifischen Zicken von kleinen Burschen kennt.
1. Ich würde den Düsenauslass ein paar ° nach unten drehen, dann spuckt er nicht so stark. Für den beschriebenen Fehler wird das aber zu 99% nicht helfen.
2. Hast du schon mal die Kompression nach 20sec verstellt, Vielleicht braucht er da eine Anpassung nachdem er vollständig durchgewärmt ist.
3. Fühlt er sich nach dem Ausgehen eher zu heiß oder zu kalt an?
4. Wie ist denn die Kompression direkt nach dem Ausgehen?
5. Teste doch mal etwas veränderte Spritrezepte: Vor dem Auftanken mal 10% Äther oder 10% Petroleum zuerst in den Tank.

Bin neugierig
Andreas
 
Der Spritschlauch ist ca. 5cm lang und hat ca. 2mm Innendurchmesser.
Das Spritniveau im Tank ist unterhalb des Düsenstockes.
Beim Zuhalten des Vergasers wird problemlos Sprit angesaugt.
Wenn probehalber eine Luftblase im Spritschlauch erzeugt wird, ist zu sehen wie sie beim Loslaufversuch in Richtung Vergaser wandert.
Hi Karl,
kurz genug ist der Schlauch mMn ja, aber evtl zu viel Durchmesser? Versuch mal 1 oder 1,5mm.
Oder den Tank mal etwas höher. Unter Umständen ist die Spritsäule zu schwer?

CU Eddy
 
Hallo !
Ich könnte mir vorstellen, dass für 0,5ccm der Äthergehalt zu gering ist - da braucht er dann zu viel Kompri und kocht ab..

Der Prop ist auch ein bisschen groß, hast du eine 5x3?

Grüße,
Sebastian
 

Window

User
15x10 für 0,5ccm - ist das nicht etwas viel verlangt? ( das wär doch eher ein 15ccm Prop) - bei Überforderung quittiert er dann nach 20 Sekunden - immerhin - viel Erfolg , Claus
 
Andreas: 2:ja 3:kühl bis lauwarm 4: gut je nach Nadelstellung auch wie ersoffen - startet nach Tropfen in Auspuffschlitz gleich wieder (die Nadel wurde in viertel Drehungsschritten von x bis y in z Versuchen gedreht) 5:mach ich wenn der Muskelhater nachläßt
Eddy: siehe unter 5
Sebastian: habe mich mit dem Prop nach den PAW Empfehlungen gerichtet - kann aber mal kürzen, Steigung bleibt halt
Claus: alle Propellerangaben sind metrisch in cm.
Grüße
ich
 

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Sorry - Missverständnis meinerseits ( Cox 0,8 läuft mit 5x3 ) - viel Erfolg , claus ( Anhang : EGA mit 7x4)
 

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...nochml ich

Sebastian - was ist genau mit abkochen gemeint? Kann das Ding abkochen wenn es nur kurz läuft - es wird ja kaum warm?
Habe vorhin nochmal probiert mit mehr Ä. Es war wie vorher - es wird gefühlsmäßig nur das verheizt was zum Anlassen eingeträufelt wurde. Auch mit dem beschnittenen Prop gabs keinen Erfolg. ...zefix noamol...
Wie sind eigentlich die Kegelwinkel an der Düsennadel bei so kleinen Dingern? Die Nadel sieht repariert aus - aber obs das sei kann? Es würde die Einstellung halt empfindlicher machen.
Grüße
ich
 
Es war wie vorher - es wird gefühlsmäßig nur das verheizt was zum Anlassen eingeträufelt wurde.

Jetzt muss ich nochmal nachfragen: wie hast du die 30 Sekunden Laufdauer gemessen? Kein Motor läüft 30sec mit dem, was ich einträufele. Egal wie abgesoffen er ist, mehr als 5, maximal 10 sec geht da nicht. Wenn er wirklich 30 sec läuft bis er abstirbt, funktioniert die Spritzerstäubung.

Hast du schon mal den Düsenstock mit durchgepusteter Luft überprüft? Dabei kannst du gut den Bereich zwischen zu und ganz offen feststellen. 3 Umdrehungen sollten es schon sein. Ist es weniger, kannst du den Nadelkegel etwas flacher schleifen.

da braucht er dann zu viel Kompri und kocht ab..

"Nach 30 sec abstellen, lauwarm und springt gleich wieder an" klingt nicht nach abgekocht.

Unter Umständen ist die Spritsäule zu schwer?

Inzwischen meine ich, der Ø ist egal, das absolute Gewicht spielt keine Rolle, der Druck ist entscheidend, und der ist unabhängig vom Ø.

Weitersuchen
Andreas
 
...ja,nee,naja nicht gemessen. Schlecht geschätzt oder gehofft trifft es eher. Einmal (gestern) wars ein bißchen länger als im Durchschnitt der Versuche. War aber nicht reproduzierbar. Guter Gedanke die Feinfühligkeit der Nadel mal ausgebaut festzustellen-morgen.
Er sollte schon zum Dauerlauf zu bekommen sein.
Grüße
 

FFmartin

User
Hallo Südkarl, ich halte einen Propeller 15/10 für zu klein. Der EGA läuft perfekt mit einer 18/10 nach meinen Erfahrungen. Ich würde auch ers t einmal mit der Spritmischung variieren . Hier etwas Äther beimischen , dann auch schon zeitig Kompression erhöhen . Den Tank evtl etwas erhöhen, aber den KraftstoffSpiegel immer noch tiefer als den Düsenstock. Zu schnell läuft der Kraftstoff selbstständig nach under Motor versäuft beim Anlaßvorgang. Was geschieht denn , wenn du zum starten schon die Kompression erhöhst. Die Motoren sind sehr willig,starten leicht und laufen wenn alles passt sehr gut .
Grüße Martin
 
...welches Gemischverhältnis verwendest Du? Neues Gemisch für morgen ist 2 - 4 - 4. Den Tank mache ich gerade noch einstellbar. 18x10 habe ich eher für 1,5er im Gedächtnis - Versuch macht kluch (manchmal). Beim Starten mit mehr Verdichtung ist die Reaktion gleich. Werde berichten
Grüße
ich
 
Ich meine: wenn er mit dem vorhandenen Sprit, Schlauch, Tank etc. 30 Sekunden laufen kann, kann er auch 30 Minuten oder Stunden laufen.
Das einzige, was sich anfangs (erste Minuten) ändern kann, ist die Kompression: sie kann nämlich mit der Erwärmung zunehmen, bis er evtl. überfordert müde stehenbleibt. Ein zu großer Propeller kann dazu beitragen.

Wenn er also angesprungen ist, solltest Du gleich die Kompression so niedrig wie möglich einstellen, so daß gerade keine Fehlzündungen passieren. Möglicherweise nochmal die Düsennadel nachregulieren - man kann hören, wenn es richtig ist. Und dann in Ruhe abwarten, immer so wenig Kompression wie möglich und Sprit eher reichlich...
Es gibt anscheinend Motoren oder Kombinationen, bei denen die Kompression zunimmt, wenn sie warm werden - vielleicht gehört der EGA dazu?

Mit dem Propeller würde ich fürs erste auch so bescheiden wie möglich bleiben, bis Du den Motor besser kennengelernt hast.

Viel Erfolg beim munteren Dieseln!
Albrecht
 
Juuhpäll - eigentlich mit drei l
Dauerlauf ist ereicht. Was war falsch? Am Sprit (Mischung) lag es nicht - es war nur zuviel da. Ich hatte mit geschlossener Nadel angefangen. Oho eingeträufelt und die Verdichtung bis es zündet gedreht. Das ein paar Mal widerholt. Bis es sicher ging - dachte ich. Dann zwei Umdrehungen Düsennadel auf. Aber der Motor hat am Schlauch gesogen wie das Lamm am Euter, selbst bei dem wenigen Gebrummel. Das habe ich erst an einer Luftblase im Schlauch gesehen. Der Motor hat unterdessen mal gezündet oder mir (sehr selten) auf die Finger gehauen. Die gefundene Verdichtung habe ich tapfer gelassen oder nach hartem Fingerkontakt gar noch verringert - (ganz falsch - hat sich heute als viel zu wenig gezeigt)
Heute wurde der Tank noch tiefer gesetzt. Dann habe ich die Verdichtung stückchenweise erhöht bis die Zündung mit weniger eingeträufelten Oho funktionierte. Düsennadel wieder auf - ging wie immer wieder aus. Beim Probiern direkt danach fühlte es sich beim Durchdrehen recht hart an. Also zuviel Oho im Gerät. Bißl gewartet, die Verdichtung gelassen wo sie war und die Nadel ein Stückchen zu. Bei einer 3/4 Umdrehung Düsennadelöffnung lief er dann. Bißl einstellen hier und da - geht. Die Nadel ist beim vernüftigen Lauf noch 1/2 Umdr. geöffnet. Nochmal angelassen mit ungeänderter Verdichtung und 3/4 Düsennadel - ging sehr schön an. Nach einer Zeit Nadel wieder auf 1/2 - ein Traum.
Mit der richtigen Verdichtungsstellung (hoch genug) werden auch die Finger geschont. Wenn man mal gemerkt hat was sich wie anfühlt gehts schon einfach - man muß eben auch alles mal gefühlt haben und (möglichst richtige) Schlüsse draus ziehen - manchmal mühsam.
Bedanke mich für die Hinweise.
Gruß
ich
 

FFmartin

User
Hallo Südkarl , das ist doch fein. Mit etwas Beharrlichkeit und bedacht kommt Mann 💁‍♂️ ans Ziel., gutes hinhören und Fühlen gehören auch dazu .
Sehr gerne sind die Gelöteten Düsennadeln auch schon mal lose gewesen , und beim nachlösten etwas kurz dann kann es schnell zu viel Kraftstoff sein schon bei nur einer Umdrehung.
Viel Freude mit dem EGA , herumdieseln macht Spaß.
Grüße Martin
 
... Erfolgsmeldung...
der dritte läuft, der zweite wurde erstmal beiseite gelegt. Beim dritten war der Gegenkolben so lose, daß er fast schon durch sein Gewicht rumrutschte. Ich habe ihn mit 5µm chemisch Nickel beschichten lassen und - hatte gut geschätzt. Er geht jetzt so straff wie es sein muß und ist dicht. Dem Kolben hatte ich noch Wachstum angedeihen lassen nach dem Beitrag hier im Forum. Zwei mal ca. 1 min gerade so sichtbar glühen lassen. Dazwischen an der Luft ganz abkühlen lassen. Er hat sich ohne Zwang montieren lassen. Beim Einlaufen ist das Öl so, wie wenn ein Neuer einläuft. Die µe hat sich gelohnt. Das Starten mit gleicher Verdichtunsstellung funktioniert noch nicht. Er ist sehr empfindlich auf die Menge Oho, die an den Auspuffschlitz gegeben wird. Da muß ich noch probieren.
Gruß
ich
 
...ich nochmal,

Nummer zwei hab ich noch mal mit den erlernten Anwerffertigkeiten ausprobiert. Die Erkenntnis - Verdichtung fehlt auch hier. Der Kolben wurde der Gasflamme zugeführt, wieder so wie oben beschrieben. Es hat gut geklappt, der Motor läuft durch und verbrennt nicht nur das Eingeträufelte. Bin begeistert.
Viele Grüße
Südkarl
 
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