Lackier-Sachverständige vor!

Hallo

Habe heute erstmals mein neues Lackier-Setup probiert.
Spritzpistole ist eine Sata Minijet-Kopie von Craftomat (Bauhaus), Düse 0,8mm, Kompressor hat 24 L Kesselinhalt, 206 L/ Min und 1500 Watt Leistung, Wasser- und Oelabscheider, 8 Bar max. Druck.

Ich habe auf meine Oratex bespannten Flügel Spannlack aufgespritzt und da sind -obwohl ich mit der Pistole recht gut zurechtgekommen bin- einige Probleme aufgetreten. (Hatte vor Wochen mal mit Wasser die Einstellungen der Pistole getestet)
Erstens hatte ich das Gefühl, dass trotz voll geöffneter LacK-Liefermenge-Schraube recht wenig Lack ausgetreten ist, dh. ich konnte nicht soviel oeffnen, als dass ich zuviel Farbe auf dem zu lackierenden Teil gehabt hätte. Ich bin mir bewusst, dass das Spritzen von Nitrolacken (Spannlack) evtl. Tücken hat, da die 'Farbe' evtl. bereits in der Düse eintrocknet. In der Folge habe ich den Lack mehr und mehr verdünnt und es ging besser. Frage: Wie dünn (viskos) muss der zu sprizende Lack sein? Darf er so dünn sein wie Wasser?

In der Folge hatte ich plötzlich mit Orangenhaut zu kämpfen. Beim Spannlack nicht so schlimm, denn das trocknete sozusagen weg. Bei Farbe wäre das ins Auge gegangen.
Frage: Warum kam das?
Die Flächen hatte ich vorher mit Antisilikon abgerieben und dann etwas trocknen gelassen.

Danke für Eure Hilfe, Daniel
 

chip

User
Also, ich habe selbst eine SATA Minijet und damit lackiere ich Wasserbasis, Klarlack und auch 2Komponentenlack. Normalerweise sollte man das ja nicht. Denn die Lacke vertragen sich nicht. Das eine mit VE-Wasser das andere ist Lösemittelhaltig.

Du solltest die Lacke genau so ansetzen wie der Hersteller empfiehlt.
leider kann ich zu dem Spannlack nichts sagen auch was deine Düsengröße hierzu betrifft.
Der Spritzdruck an der Düse sollte so 2,2 -2,5 Bar sein.
Düse sollte voll aufgedreht sein. Keine Hasenfuß-Einstellung.

Ich weiß auch nicht ob Du etwas mit Orangenhaut verwechselst. Jedenfalls tritt Orangenhaut auf wenn zu wenig Lack aufgetragen wurde.

Bitte aufpassen mit Antisilikon. Es kann sein das Du jetzt immer Antisilikon nehmen musst. Denn der Scheiß hat sich bei dir abgesetzt und bekommst nie mehr weg. (Sowas gilt vorallem in einer Lackierkabine, auch wenn diese gereinigt wurde.)

Erst mal Lack ansetzten und dann halt mal durch die Pistole jagen. Dann kannst Du erkennen ob Du auch einen schönen Spritzstrahl hast wie mit Wasser.
 
Ich habe auf meine Oratex bespannten Flügel Spannlack aufgespritzt

Warum?
Oratex wird doch wie Oracover mit Wärme gespannt?

Erstens hatte ich das Gefühl, dass trotz voll geöffneter LacK-Liefermenge-Schraube recht wenig Lack ausgetreten ist,

Du hast nur eine 0,8er Düse, da kommt halt nicht viel raus, verdünnen hilft da!

Ich bin mir bewusst, dass das Spritzen von Nitrolacken (Spannlack) evtl. Tücken hat, ...... Darf er so dünn sein wie Wasser?

Nein, er muss.

In der Folge hatte ich plötzlich mit Orangenhaut zu kämpfen.

Frage: Warum kam das?

Wie es schon erwähnt wurde. Zu wenig Farbauftrag durch die Kombi - Zu dicke Farbe- zu kleine Düse.
Die Flächen hatte ich vorher mit Antisilikon abgerieben und dann etwas trocknen gelassen.

Du meinst sicher Silikonentferner und nicht "Antisilikon"
Das kann man mit "Silstop" verwechseln.

Silstop ist ein Silikon.
Wie schon erwähnt wurde kann man sich damit Probleme einhandeln!
Um eine zu lackierende Fläche zu reinigen ist Silikonentferner allerdings das richtige Mittel.
 
Hallo
Danke für Eure Ratschläge!

@chip:
Ich habe nur die 0,8 Düse mitgeliefert bekommen und der Spannlack ist eben ein 'No-Name'-Produkt wie wir es schon vor 40 Jahren gebraucht haben. Es steht einfach 'Verdünnen mit Nitro-Verdünnung' drauf.
Spritzdruck hatte ich mehr wie 2 - 2.5 Bar eingestellt. Hatte gedacht so käme mehr Lack raus. Ist aber vielleicht ein Ueberlegungsfehler.
Zur Orangenhaut: Auf der Oberfläche bildeten sich kleine, aneinanderliegende Ringe. Wie gesagt, da Spannlack gespritzt wurde sind die wieder weg.
Zum Thema Antisilikon: Ja, hab ich wohl falsch bezeichnet.
Die Flüssigkeit hat mir der Autolackierer gegeben. Mit dem Zeugs werden dort die Teile vor dem Spritzen gereinigt. Ist in der Konsistenz und auf den Fingern ähnlich wie Terpentin und natürlich Silikonentferner.

@Christof: Warum Spannlack auf Oratex? Nun, Oratex spannt schon, aber spannt nicht so gut wie früher die mit Seide bespannten Flächen waren. Spannlack spannt hier noch etwas nach und fixiert das Ganze. Bin halt einer der alten Schule: 50 Jahre Modellbau!
Die anderen Sachen - siehe oben.
Müsste wie's ausschaut evtl. noch eine 1er-Düse oder sogar 1,2er kaufen. Aber ob 'Bauhaus' da was hat? Da kommt jetzt eben der Spruch mit dem 'billig kaufen'...
Habe übrigens gesehen, dass 'Craftomat' wohl eine italienische Firma ist, produziert wird aber in China.
Gruss, Daniel
 

Wedoka

User
Hallo

Also Orangenhaut tritt auf, wenn der Lack zu dick ist. Wenn du angeblich welche bekommen hast weil der Lack zu dünn war, dann lag es sichelich daran, das Du mit der Pistole zu langsam gefahren bist.Der Lack weil Er zu dünn war aber noch die Möglichkeit hatte zu verlaufen,war es dann auch wieder verschwunden.

Mit welchen Lacken, Wasser oder Lösemittelhaltig Du lackierst ist wurscht.
Nur 2 Voraussetzungen müssen erfüllt sein.
1. Pisti muß HVLP sein. Heiß für Wasser tauglich.Sonst ist mit der Zeit Rost angesagt.
2. Bei Lackwechsel von Wasser zu LM oder umgekehrt sollte Pisti sauber gereinigt und trocken sein.Dann kann man bevor man lackiert vorher mit etwas
LM oder VE durchspülen.

Spannlack habe ich auch noch nicht verarbeitet, aber es wird da bestimmte
Voraussetzungen betreffs Verarbeitungsviskosität geben.

Sollte der Lack da immer noch nicht durchgehen mußt Du eine andere Düse nehmen. Vielleicht wird auch eine vom Hersteller vorgegeben.
 

sualk

User
Pisti muß HVLP sein. Heiß für Wasser tauglich.
Hääää :confused:

Auszug aus dem WIKI:

High Volume Low Pressure (HVLP, deutsch: hohes Luft-Volumen, niedriger Druck) ist ein international anerkanntes Niederdruckverfahren in der Lackiertechnik.
 

Wedoka

User
Hääää :confused:

Auszug aus dem WIKI:

High Volume Low Pressure (HVLP, deutsch: hohes Luft-Volumen, niedriger Druck) ist ein international anerkanntes Niederdruckverfahren in der Lackiertechnik.

Ja ist schon korregt, was du schreibst.
Aber in den HVLP Pstis wusste man dadurch, das da die wassertauglichen Edelstahldüsensätze verwendet werden.Was bei den früheren NR-Serien nicht der Fall war.Bei Wasserlacke war Rost angesagt.War auch früher nicht so aktuell Wasserlacke zu verarbeiten.Heute hingegen ist das Alltag

Ich denke mal heute wird es nur noch welche aus Edelstahl geben.
Wie auch die RP-Serie zeigt, und NR sind im Museum.
 

chip

User
Das mit HVLP hat nie etwas mit dem Rosten zu tun.
Den es wird wie oben schon genannt angegebn was für eine Art Luftdruck/Zerstäubung man hat. Den es gibt ja RP, HVLP 2000, HVLP3000, LM-Serie und der Rest vom Gedöns.


Hier ist wichtig aus was für einem Material der Pistolenkörper/Becher ist.
Meist wird für die Pistole Eloxal oder Edelstahl (auch ganze Düsenstz), auch bfür die Nadel verwendet. Der Becher ist aus Plastik.

Zu dem Becher kann ich dann auch mal ein dazugehöriges Beispiel nenen:
Die UV-Klarlacke darf man nicht in einen normalen Becher geben, sonst hat man gleich ein Problem.

1. Pisti muß HVLP sein. Heiß für Wasser tauglich.Sonst ist mit der Zeit Rost angesagt.

Stimmt also schon mal nicht. Siehe oben zu Pistolenkörper.


2. Bei Lackwechsel von Wasser zu LM oder umgekehrt sollte Pisti sauber gereinigt und trocken sein.Dann kann man bevor man lackiert vorher mit etwas
LM oder VE durchspülen.

Sollte man nicht machen und 2 Pistolen haben.
Denn wer das schon mal gemacht hat weiß was passiert wenn man zuerst Wasserbasislack lackiert hat und dann Lösemittel dzu gegeben hat.


@Daniel

Für deine Zwecke reicht wohl deine Pistole aus.
 

Wedoka

User
Also nochmal ganz langsam,zum mitschreiben.
Ich hatte oben schon geschrieben das Er recht hat. Damit ist doch eigentlich alles gesagt.
Wir hatten uns aber vor Jahren eben daran orientiert, das in den HVLP-Geräten Edelstahl-Düsensätze verwendet wurden.
Was bei den NR-Serien nicht der Fall war.
Und bei dessen Verwendung bei Wasserlacken es zu Rost kam.

Und ich habe auch Teil UV-Lacke, und 100% ige UV-Lacke mit den Bechern
lackiert. Was soll es da für Probleme geben?
 
Hallo

Nachdem wir nun die HVLP-Geräte 'durchdiskutiert' haben zurück zu den Spritzproblemen.
Habe heute im Nachbarforum zufällig gelesen, dass Baumarkt-Nitroverdünnung 'mineralölhaltig' sein kann. Dies würde meine Probleme wahrscheinlich erklären.
Kann 'billige' Nitroverdünnung wirklich 'ölhaltig' sein? Sowas habe ich noch nie gehört...

Grüsse, Daniel
 
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