Lipos im Winter auf der Terasse lagern

Frank,
danke fuer die sachlichen Informationen.
Mit was loesche ich denn im Fall des Falles - Schaum, Sand, CO2?

Ich lagere meine Lipos im verschlossenen Sicherheitskoffer bei 15-17Grad im Keller.
Draussen wuerde durch die Temperatur- und Wetterwechsel Feuchtigkeit eindringen.
Gruss Stephan
 
Ich würde nur Sand nehmen da CO2 nur kurz wirkt und Schaum Feuchtigkeit enthält ist da m.A. eher davon abzuraten.

Ich habe meine Akkus so gelagert, dass auf den Akkus ein Gefrierbeutel liegt der mit Sand gefüllt ist. Wirds dem Akku zu warm schmilzt der Kunstoff und der Sand bedeckt den Akku.

Gruß
Franz-Josef
 
@BZFrank: es ist nicht LiF6 (das wäre nicht stabil), sondern LiPF6, welches eventuell im Elektolyt verwendet wird (es gibts auch Alternativen). Ob das Zeugs im Originalzustand weniger giftig ist als als Flußsäure, bezweifle ich, ebenso, daß es in Wasser eher zerfällt, als durch die Verbrennungswärme; bei einem Zerfall durch Hitze wird aber das freigewordene F sofort mit der Luftfeuchtigkeit reagieren und ebenfalls Flußsäure bilden .
Im Ernstfall würde ich also zumindest kurz mit Wasser löschen, wenn gerade nichts anderes zur Verfügung steht, um gröbere Schäden zu verhindern.
 

steve

User
Löschen mit dest. Wasser

Löschen mit dest. Wasser

Hallo,
in den Anfängen der Lipo-Fliegerei habe ich nach einigen heizen Erfahrungen immer einen 5l-Kanister mit destillierten Wasser eingepackt. Passierte dann allerdings nichts Spektakuläres mehr. Bei den wenigen aktuellen hot-spots wurden die Lipos getrennt, ausgebaut, bzw. raus geschüttelt und konnten dann ausglühen.

Wenn ich bei meinen Speedern an den Start gehe, habe ich z.B. immer ein Cutter und einen Seitenschneider dabei. Mit dem Cutter kann die Tesa-Flächenbefestigung schnell durchtrennt werden, mit dem Seitenschneider werden die Akkukabel durchtrennt und die Lipos aus dem Rumpf gezogen. Mit den Fingern geht da nichts mehr. Auch wenn noch nichts dampft sind die Kabel/Stecker meist schon viel zu warm. Bei geschraubten Flächen dann eben Schlüssel oder noch besser Akkuschrauber mitnehmen. Am wichtigsten ist es m.M.n. einmal im Kopf so einen worst-case-szenario durchzugehen. Dann kommt es im Falle des Falles nicht zu einem chaotische Agieren, sondern einem mehr oder weniger hektischen Abarbeiten der to-do´s.

Bei der Modellplanung mn Voll-Cfk-Design lege ich gern noch eine Scheuerschicht Keflar ein. Da wo die Lipo liegt im Rumpf und unter der Fläche.

Ach ja: Löschen kann man Lipos an sich nicht. Die Reaktion entsteht ja aus den Zellen heraus. Man kann sie nur kühlen und die Umgebung kühlen, bzw. löschen. Abbrennen müssen die Modelle eigentlich nicht.


Grüsse
 

BZFrank

User
Hi.

Mit was loesche ich denn im Fall des Falles - Schaum, Sand, CO2?

Sand ist am besten. Pulver geht auch. Bei CO2 geht das Feuerwerk meist gleich wieder los sobald sich das Gas verflüchtigt - durch den Kurzschuss im Akku ist es so heiss das das Elektrolyt sofort wieder zündet sobald Luftsauerstoff dazukommt.

Grüße

Frank
 

BZFrank

User
@BZFrank: es ist nicht LiF6 (das wäre nicht stabil), sondern LiPF6, welches eventuell im Elektolyt verwendet wird (es gibts auch Alternativen). Ob das Zeugs im Originalzustand weniger giftig ist als als Flußsäure, bezweifle ich, ebenso, daß es in Wasser eher zerfällt, als durch die Verbrennungswärme; bei einem Zerfall durch Hitze wird aber das freigewordene F sofort mit der Luftfeuchtigkeit reagieren und ebenfalls Flußsäure bilden .
Im Ernstfall würde ich also zumindest kurz mit Wasser löschen, wenn gerade nichts anderes zur Verfügung steht, um gröbere Schäden zu verhindern.

In der Tat, da habe ich mich vertippt. Spät die Nacht und schnell der Finger... ;) Zu den Reaktionsgleichungen beim Zerfall siehe mein Posting hier:

http://www.rc-network.de/forum/showpost.php?p=1881315&postcount=72

Wie du siehst geht der Weg Richtung HF nur in Gegenwart von Wasser. Deshalb sollte man nicht mit Wasser löschen, auch nicht 'kurz'. Es ist zwar auch Wasser in der Luft aber je weniger vorhanden ist desto besser.

Grüße

Frank
 

bee2

User
Hi,

vielen dank für die rege Beteiligung und sorry, dass ich mich nur so spät zum Thema zurückmelde, ich komme nicht immer dazu.

So, aufgrund eures Feedbacks was ja ein Überleben der Akkus nicht 100%ig kategorisch ausschliesst habe ich also begonnen, die Akkus wasserdicht auf der Terasse einzuwintern. Sie müssen also nur den warm-kalt-Stress und die tiefen Temperaturen aushalten.

Ich habe
Akku1, 2S, 2200 mAh, von voll auf 7.6 V entladen: 866 mAh, 32mOhm Innenwiderstand
Akku2, 2S, 2200 mAh, von voll auf 7.6 V entladen: 1034 mAh, 29 mOhm Innenwiderstand
Akku3, 3S, 3000 mAh, von voll auf 11.4 V entladen: 1523 mAh, 12 mOhm Innenwiderstand

Die Messung widerhole ich im März wenn's endlich wieder losgeht nochmal und werd's hier zu "Papier" bringen.
 
Meine Vereinkollege Lagert sie draußen...

Meine Vereinkollege Lagert sie draußen...

...er sagt, es hätte keinen großen Einfluß auf die Lebensdauer(siehe Bild, keiner unter 4500mA)!?

Ich allerdings würde es ganz sicher nicht so machen. Nicht mal der Garage. Ich habe sie auf Beton liegen, min 40-50cm von brennbaren Gegenständen entfernt. ob sie drunter leiden... keine Ahnung. Aber ich hätte sicher ein besch...eidenes Gefühl dabei, sie draußen zu lagern...:(
Löschen würde ich, wenn, nur mit Sand(weil vorhanden). Ich habe/hatte beruflich damit zu tun und ziehe daher trockenen Quarzsand vor.

Ps. bei dem gezeigten Bild handelt es sich um Ausschuß nur eines Quartals:eek:

Gruß Frank
 

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_gm_

User
Hi,

das Lagern auf der Terrasse ist ungünstig, da hier die Temperaturen stark schwanken können (Tag/Nacht), was zu mechanischen Belastungen des Akku führt (Wärmeausdehnung/-kontraktion, Sprödigkeit wg. Kälte).

Es gilt:
  • der chemische Zerfallsprozess läuft bei niedrigen Temperaturen langsamer ab. Daher möglichst kühl lagern (mind. Temperatur laut Hersteller beachten)!
  • bei einer konstanten Temperatur lagern
  • sehr trocken lagern, damit es keine Korrosion bzw. Krichströme gibt

Würde persönlich nicht unter 0° C gehen, da sich bei diesen Temperaturen auf metallischen Oberflächen schnell Eis bilden kann wenn nicht alles 100%ig trocken ist. Ein kühler Keller mit z.B. konstanten 6° tut es perfekt.

Viele Grüße
Gerhard
 

marvin

User
Danke für den Link, Gerd.

Die -20°C Angabe hatte ich derweil auch in einem Kokam Datenblatt gefunden.
Nachdem was im A-10 Thread beschrieben ist kommen die jetzt in einer Munitionskiste auf dem Balkon.
Einen Keller habe ich genausoweinig wie eine Garage.
Die Munkiste hat oben ein 6 mm Loch, welches mit Textilklebeband verschlossen ist um einen Druckanstieg zu vermeiden und alle LiPos sind einzeln in PE Tütchen verpackt.

Das muss für den Winter reichen...
 
Nachdem was im A-10 Thread beschrieben ist kommen die jetzt in einer Munitionskiste auf dem Balkon.

Hmm.... da würde ich die eher in eine (nicht zu teure) Camping-Kühlbox (nicht die weichen Taschen sondern die dicken aus Kunststoff mit Styropor in den Wänden) packen.
Dann hast du zumindest dafür gesorgt, dass die Temperaturschwankungen nicht allzu stark ausfallen.
Wenn du die dann noch in LiPo SafeBags steckst (einzeln) dann sollte auch deinem Sicherheitsempfinden genüge getan sein.

Volker
 
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