Lipos Parallel schalten JA oder NEIN

MaxC

User
Guten Abend zusammen,

ich kenne mich leider absolut nicht mit der Elektronik aus.

Folgende Frage, kann ich zwei gleiche Lipos (zusammen gekauft) parallel schalten und wie verhält sich da die Stromstärke (sollte sich verdoppeln?).
Hintergrund Gedanke ist, ich will mehr Motorlaufzeit.

Kann ich es folgender maßen sehen, der Regler zieht max. 65A, jeder Akku müßte dann 30A Dauerstorm liefern also würden die von mir gewählten Akkus ausreichend sein ?
Ich hab die Akkus noch daheim, normal würde ich welche kaufen die eine höhere C- Rate haben.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

Besten Dank im Voraus.

Gruß Max



Akku´s

Regler YGE 65 LVT

Motor

Klapppropeller 14x8
 
hoi Max,
ich habe genau das (parallelschalten) gerade eben getan (und auch schon früher), das geht - fast - problemlos, sofern die Akkus aus der gleichen Familie stammen und die gleiche Zellenzahl haben, natürlich. Die Frage ist jetzt: willst Du Dir ein doppeltes Akkupack löten oder nur mit V-Stecker zusammenstecken?
Das zweite ist bestechend einfach, so ein kleines Y-Dings löten oder kaufen, Akkus getrennt laden und balancieren - aber Du darfst niemals nicht Akkus in unterschiedlichen Ladezuständen anschliessen. Du würdest gewaltige Ströme vom volleren zum leereren Akkus erzeugen, die im Extremfall zum Brand führen können.
Das erstere ist anspruchsvoller aber auf Dauer sicherer: sauber beide dicken Kabelpaare und alle 4 Balancerleitungen Y-förmig zusammenlöten, ganz ruhig der Reihe nach immer nur einen Strang abknipsen, abisolieren und löten, damit ja nie zwei Leitungen mit unterschiedlichen Spannungen sich irrtümlich berühren können. Die beiden Akkus sollten sauber entladen (mit Ladegerät und definierter Abschaltspannung) sein oder maximal Lagerspannung haben. Da Du von Dir schreibst
ich kenne mich leider absolut nicht mit der Elektronik aus.
würde ich Dir davon aber eigentlich abraten. Einmal zwei falsche Balancerkabel zusammen gelötet kann fatale Folgen haben - evtl. nicht beim Löten der leeren Akkus, sondern beim ersten Ladeversuch danach.

Aber um Deine Frage zu beantworten: Parallel"schalten" - in meinem Fall löten - geht problemlos. Ich habe Hacker 3s2400 Power-X mit einem 3s1300 Eco-X zu einem massgeschneiderten Paket für einen engen Rumpf zusammengelötet, sind nur so knapp 20 Lötungen. Auch unterschiedliche C-Raten (Power-X 35C und Eco-X 20C) sind kein Problem. Die Entladung entfolgt dann halt entsprechend der Innenwiderstände, und wenn beide Akkus zusammen dann bei der Abschaltspannung des Reglers ankommen, ist halt Ende.

Hoffe geholfen zu haben

Bertram
 

MaxC

User
Hallo Bertram,

Löten kann ich, nur an Zellen wage ich mich nicht heran.

Plan war, eins Y Kabel zu kaufen und dann mit 2 Akkus auf 1 Regler gehen.

Dass die Akkus gleich sein müssen ist völlig klar, lade sie ja zusammen und „verfliege“ sie ja zusammen.

Nur die Frage ob sich die 60A auf 30/30 aufteilen macht mir gerade viele Gedanken. Weil dann könnte ich die Akkus so verwenden wie ich sie vor 2 Monaten gekauft habe.
 

safty

User
Hi Max

Nur die Frage ob sich die 60A auf 30/30 aufteilen macht mir gerade viele Gedanken.

im Prinzip musst du dir darüber keine Gedanken machen, der Strom teilt sich bei der Parallelschaltung auf.
Zumindest bei 2 absolut identischen Packs in absolut gleichem Ladezustand würde das dann sogar mit 50% / 50% geschehen..
In der Realität wird sich das dann etwas "verschieben", weil es eben keine 2 völlig identischen LiPo´s auf der Welt gibt.
(Kennlinie, Innenwiderstände, ....)
Dann sind´s halt 48% / 52% ... so what.

Einzelzellenüberwachung per Telemetrie wird dabei natürlich etwas "herausfordernder"
 
Plan war, eins Y Kabel zu kaufen und dann mit 2 Akkus auf 1 Regler gehen.
Wobei ich soetwas immer selbst mache.
Völlig zurecht wie der angebotene (eingekaufte) Murks meiner Kollegen immer wieder beweist.
Wenn du, wie geschrieben, löten kannst, mach es besser selbst.
Die käuflichen Adapter sind oft mehr zusammengeklebt als gelötet und stellen m.M.n. ein großes Risiḱo dar.
 

gerwi

User
vorsicht, falls Du auch die Balancerkabel der beiden Packs verbinden willst (ist sinnvoll, wenn Du die Packs zusammen laden willst...oder Zellendrift etc. im Auge behalten willst, Telemtrieüberwachung..).
Es gibt da zwar fertige Balancer-Verbindungs-Kabel - es kommt aber darauf an welche + und - Kabel Du von den Hauptstromkabeln verbindest...da gibt es immer 2 Möglicheiten! Wenn Du die falsche erwischt, brennen Dir die (verbundenen!) Balancerkabel durch oder mehr!. Das ist dann kein Spaß und kann aufwendig oder teuer werden...also ohne Erfahrung/Kenntnisse sollte man da mit Vorsicht heran gehen - ich spreche leider aus Erfahrung!
 

.Claus

User
Mach keine Doktorarbeit daraus.
Lasse die Akkus wie sie sind, lade und überwache diese getrennt, nur beim fliegen klemme diese über einen Adapter zusammen.

Tipp zur Doktorarbeit 😉
Ich verwende einen LiPoWatch von SM-Modellbau, schaue Dir mal dieses Modul an.
Mit diesem kannst Du die Messdaten jede einzelne Zelle aufzeichnen, auswerten und vergleichen (am PC)

Das mache ab und zu mit jedem Akkupack, um die Zellendrift zu messen.
Das gute dabei ist, dass die Zellenspannung nicht im Leerlauf (ohne Belastung) gemessen wird, sondern unter realen Bedingungen im Flug.

Hier ein Bild wie ich Adapter baue.
Ich verlöte die Anschlüsse ohne Kabel direkt miteinander. Die Pins in den Steckern kann man drehen damit diese besser zueinander passen.
Auf der Arbeitsplatte beide Stecker ausrichten und mit einer Klemme fixieren, dann zusammen löten. Anschließend verfülle ich die Kontaktstellen mit Heißleber und glätte diesen nach dem Verkleben mit einem Heißluftföhn.

Hier ein paar Beispiele

XT Stecker Adapter.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

MaxC

User
Hallo in die Runde,

Vielen Dank schonmal an alle.
Ich werde mir das Y Kabel selbst bauen. An den Akkus rumlöten werde ich nicht da mir dafür einfach die Erfahrung fehlt und es ja wohl alles andere als "sicher" ist für den nicht Elektriker. Die Akkus lade ich getrennt am Ladegerät und stecke sie dann am Modell über das Kabel zusammen.

Dann kann ich meine Akkus, die ich noch im Keller habe verwenden.

Besten Dank

Gruß Max
 

gerwi

User
eben weil ich Max vor Doktorarbeit bewahren wollte, habe ich auf den "Fehlanschluss" beim Zusammenschluss von 2 Packs hingewiesen, der le. Jahr zu leicht verbrannten Fingerkuppen bei einem Kollegen geführt hat, der zuerst die falschen beiden Hauptkabel (+ und -) und dann die Bal.-Kabel verbunden hat...leider hatte er an den Balancer-Kabeln zwei Finger dran. Ob man das mit den abgebildeten Steckerlötungen verhindern kann?...aber man muss die Balancer natürlich auch nicht verbinden!
 

safty

User
habe ich auf den "Fehlanschluss" beim Zusammenschluss von 2 Packs hingewiesen, der le. Jahr zu leicht verbrannten Fingerkuppen bei einem Kollegen geführt hat, der zuerst die falschen beiden Hauptkabel (+ und -) und dann die Bal.-Kabel verbunden hat...

.. das passiert aber nur bei Reihenschaltung von 2 LiPo-Packs (da muss man dann natürlich mit der Reihenfolge der Balancer-Stecker gut aufpassen, sonst schließt man einen der Packs mal eben kurz) aber nicht bei Parallelschaltung.
Oder versteh ich dich falsch?
 

gerwi

User
ja, bei z.B. 2*3s zu 6s...bei parallel (=2*3s 1000 zu 3s 2000mAh) habe ich es noch nicht praktisch versucht, würde da theoretisch keine Probleme vermuten, weis aber nicht, ob/wie/was ein Balancer-Zusammenschluss bringen würde. Max will wohl nur parallel und wohl eh ohne Balancer-Kabel!?
 

safty

User
weis aber nicht, ob/wie/was ein Balancer-Zusammenschluss bringen würde

.. funktionell würde das in dem Fall hier zunächst mal nichts bringen, insbesondere, da der TE die Packs ja einzeln laden und nur fürs Fliegen mit Y-Adapter zusammenschalten will.
Lediglich für z.B. die Einzelzellen-Überwachung (bzw. hier halt 2p-Zellen) per Telemetrie o.Ä. wäre das erforderlich. (sofern er sowas überhaupt einsetzt)
 

Lownoise

User
Zum parallel Laden (ja, auch das geht problemlos...) gibt es bessere Boards mit einzelnen Sicherungen und einzelnen selbst zurück stellenden Sicherungen der Balancer Ports. Parallel laden war jahrelang bei den "richtigen" Modellfliegern warum auch immer verpönt, aber dann kam die Copter Szene und hat es einfach gemacht, zack, es ist wieder in und fast alle machen es ohne Probleme... ;)

Beim Fliegen ran tasten, mit einfacher Telemetrie (Spannung, Strom, Kapazität) oder Stoppuhr, so dass etwa 80% entladen werden. Einzelzellenüberwachung usw. braucht man meiner Meinung nach nicht beim Fliegen, sofern die Akkus nicht alt und kaputt sind.
 
Guten Abend,

Ich möchte in meinem Lentus jetzt auch zwei 3S 2,2Ah Akkus parallel schalten. Was ich noch nicht verstehe: warum ist das so kritisch? Wenn ein Akku einen etwas höheren Innenwiderstand oder kleinere Kapazität hat, wird eben der andere Akku mehr genutzt bis die Effekte ausgeglichen sind, oder sehe ich das falsch?

Gruß Johannes
 
Es ist auch nicht kritisch, so lange "etwas" eben etwas bleibt... Nur im geladenen Zustand sollte die Spannung möglichst identisch sein, da der Ladungsausgleich, wie schon beschrieben, ungebremst geschieht.
Und wenn die Akkus ganz normal geflogen werden, brauchts da sicher auch keine Einzelzellenüberwachung oder sonstige extra Maßnahmen. Nach dem Fliegen sieht man recht schnell, ob sich beide Akkus gleich verhalten.

Gruß Mirko
 

S_a_S

User
Nur im geladenen Zustand sollte die Spannung möglichst identisch sein, da der Ladungsausgleich, wie schon beschrieben, ungebremst geschieht.
Ungebremst ist da nicht, denn eine 3,2Ah Zelle hat einen Innenwiderstand von etwa 4mOhm (für die 2700er SLS Phantom habe ich keine Vergleichsangabe gefunden). Bei einem 3S sind das 12mOhm. Weil der aber von einem Akku in den anderen speist, sind das dann insgesamt 24mOhm.

Haben die Zellen z.B. insgesamt 0,2V Unterschied, fließt dabei ein maximaler Ausgleichsstrom von 0,2V/0,024V/A = 8,3A. Den vollen Akku juckt das noch nicht, der leere wird mit etwas über 3C kurz geladen (könnte aber 4C).

Dazu kommen dann noch die Widerstände des Kabels (AWG14 mit rund 8,5mOhm/m - hier sind alle einzelnen Drahtlängen am Akku und Y-Kabel zusammen zu zählen = 8x12cm sind auch knapp ein Meter) und die vier Kontaktübergänge für neue XT60 mit je 0,45mOhm - also eher 34mOhm gesamt.

Oder rückwärts gerechnet: 4x2,7A (aus der 4C Laderate) * 0,034Ohm gäbe eine zulässige Spannungsdifferenz von 0,37V.
Für das Verklemmen der dicken Anschlussdrähte.

Über die Balancer-Käbelchen werden diese beim parallel schalten aber auch fließen - vielleicht etwas geringer, weil die Innenwiderstände der dünnen Drähte und Kontaktwiderstände der Steckerchen höher sind. Aber dafür sind definitiv nicht ausgelegt und werden warm.
Das kann auch im Flug passieren, vor allem bei stärkerer Zellendrift - hier mal zwei leere hochohmige Zellen in grau gezeichnet und den Stromfluss durch den Pack in blau.
1683537658908.png

Mit der Einzelzellenüberwachung könnte man dann zwar vielleicht erkennen, dass die unteren beiden Zellen ein Problem haben, aber nicht, dass die Drähtchen dazwischen schon brennen.

Grüße Stefan
 
Hallo,
bin eben auf dieses Thema gestossen, weil ich auch über das genannte Problem nachdenke (2x4s/2200 auf "1"x4S/4400). Das Problem der Ausgleichströme bei (nicht zu starken) Spannungsdifferenzen der Akkus/Zellen kann man doch lösen, wenn man die Balancerkabel 1:1 jeweils über Widerstände (z.B.1 Ohm) miteinander verbindet. Es ergäbe sich folgendes Szenario:
1. Akkus verbleiben im Originalzustand und werden einzeln geladen
2. Nach Ladung wird der Doppelpack erstellt, also Balncerkabel über insgesamt 4 Widerstände 1:1 verbinden. Selbst bei einer Zelldifferenz von (unwahrscheinlichen) 1V würde jeweils nur 1A Ausgleichstrom pro Balancerkabel fliessen.
3. Dann Akkus über Y-Kabel verbinden und das Konstrukt samt Widerstände in den Flieger/Drohne etc. befördern. So würde auch unter Last/Flugbedingung der Doppelpack kontinuierlich ausbalanciert.

Oder mache ich einen Denkfehler??
Grüße Martin
 

S_a_S

User
Martin,
etwas Ausgleich kann über die 1 Ohm-Verbindung fließen, aber was soll das außer Messfehler bringen? Wenn permanente Parallelschaltung, dann bitte dicke Zellverbinder verwenden.

Falls der Flieger/Drohne eine Einzelzellenüberwachung hat/braucht, stecke da einen Akku über das vorhandene Balancerkabel ein.
Wenn dieser Zweig ein Problem hat, wird es die Überwachung sicher erkennen. Auch die Abschaltung wegen Unterspannung.
Klar, den anderen Zweig kannst Du nicht direkt überwachen, aber wenn da was im Argen ist, wird das auch am gemessenen Zweig erkennbar (Spannungslage, Flugzeit...).

Spätestens nach dem Landen sind aber beide Akkus auf Spannungslage zu prüfen - und wenn beim Laden sehr ungleichmäßig nachgeladen wird, sollte da durchaus über Ausmustern nachgedacht werden.

Grüße Stefan
 
Nach meiner bescheidenen Meinung und Erfahrung wird sich da viel zu viel der Kopf zerbrochen.
Selbst bei Packs mit 0,2V Differenz fließen bei parallelem Anschluss an ein Parallelladeboard so geringe
Ausgleichsströme, dass nicht mal die dünnen Balancerkabel warm werden. Ist ja auch kein Kurzer.

Ich habe bzw stelle nämlich grad nach und nach auf nur eine -1- Akkugröße um: 4s2.700mAh.
Davon habe ich mittlerweile auch schon mehrere, die ich uA in meinem DragStick als 2p2s zu 8s5.400Ah stecke.
Weil ich meine Lipos auch beobachte, habe ich festgestellt, dass sich die Packs im Betrieb durchaus unterschiedlich
entladen. Trotzdem lade ich immer bis zu 6 Packs gleichzeitig an einem Parallelboard.

Warum 1 Akkupacksorte?
Weil ich damit 4s, 8s und 12s mit unterschiedlichen Kapazitäten zusammenstecken kann.
Mir gingen nämlich die vielen unterschiedlichen Packs auf den Keks. So hat sich das bei mir auch bewährt...
Ich brauche nur noch irgendwann einen potenteren Lader. Denn 6 Packs mit je 2,7Ah sind parallel über 16Ah
und die sollen ja auch irgendwann voll sein...

CU Eddy
 
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