Na seid mal bitte nicht so ungeduldig, auch ich muss die hier geposteten Infromationen erstmal verarbeiten, insoweit könnt ihr also getrost das Popcorn wieder beiseite legen
Auf jeden Fall möchte ich mich recht herzlich für die vielen informativen Beiträge bedanken.
Die Abhilfe durch bauliche Maßnahmen ist natürlich am effektivsten, wohl aber auch die schwierigste. Jedenfalls der Pilot der Wilga (ich bin wie bereits geschrieben nur in "beratender" Funktion tätig) möchte baulich nichts verändern. Gewicht einsparen wäre nur mit größeren Aktionen möglich. Man müsste wohl insbesondere die gesamte Heckpartie leichter machen, um vorne Blei einzusparen.
Das Anpassen der EWD und des Anstellwinkel im Flug ist wohl die einfachste Möglichkeit, den Flieger langsamer zu machen. Wobei ich mir dessen mittlerweile auch nicht mehr so sicher bin. Turbo-Enzo hatte ja genau das Gegenteil beschrieben, wobei ich da noch nicht ganz dahinter gestiegen bin.
Wie schon gesagt bin ich vor allem Segelflieger und da scheint mir der ganze Spaß leichter zu sein: Ich stelle mir die gewünschte EWD ein, je nach dem, wie stark mein Flieger selbstständig abfangen soll (natürlich in gewissen Rahmen). Bei zu hoher EWD würde jetzt der Segler im Horizontalflug zu Pumpen anfangen, so dass entsprechend der Schwerpunkt vorgelegt werden muss. Im Grunde genommen ist der Flieger jetzt aber in etwa gleich schnell wie vorher, weil durch das Anpassen des Schwerpunktes der Gleitwinkel wieder derselbe ist. Jedoch ist das Stabilitätsmaß höher und das geringste Sinken etwas schlechter. Langsamer ist der Flieger doch nur wegen des etwas erhöhten Widerstandes durch die höhere EWD, oder?
Beim Motorflieger kommt dann erschwerend (jedenfalls für mich) der Motor hinzu. Hier kann ich die EWD verändern, zum Beispiel in dem ich das Höhenruder trimme oder die Klappen setze, muss aber nicht zwingend den Schwerpunkt anpassen, weil der Motor den Flieger auch gerade halten kann. Jedenfalls würde ich hier nicht wie beim Segler merken, dass mein Modell pumpt, weil der Motor das kompensiert. Ich Verändere also den Anstellwinkel der Fläche, was ja nur durch den Motor möglich ist, und kann so langsamer Fliegen. Ich nehme an, dass hier dann auch dem Stabilitätsmaß eine gesteigerte Rolle zukommt, denn wenn mein Schwerpunkt zu weit hinten ist, wird mein Flieger bei zu hohem Anstellwinkel kipplig und schwammig auf den Ruder werden. Ich kann also durch das Vorverlegen des Schwerpunktes genau diesen Grenzbereich vergrößern, oder?
Aufgrund dieser Einflussnahme des Motors auf den Flugwinkel des Flugzeuges, habe ich es bis jetzt immer so gehandhabt, den Schwerpunkt bei abgestellten Motor zu erfliegen, so dass hier das Ziel war, einen stabilen, nicht zu stelen Gleitflug zu erreichen...
Von meinem Verständnis bin ich jetzt also soweit, dass ich den Flieger im Horizontalflug höher trimmen würde (die EDW vergrößern würde), um den Anstellwinkel der Fläche zu erhöhen und mehr Auftrieb zu erhalten. Gleichermaßen würde ich den Schwerpunkt etwas nach vorne verlegen, damit der Flieger in dieser Lage dennoch stabil in der Luft ist.
Leider ändert sich durch diesen Spaß dann aber auch das Verhalten beim Gasgeben, so dass der Motorsturz vergrößert werden müsste, was leider mechanisch nicht mehr groß möglich ist und der Pilot eine Abneigung gegen einen Mischer Gas->Tiefe hat... Aber das ist sicherlich ein anderes Problem.
Wobei ihr mir vielleicht in dieser Frage auch weiter helfen könnt, wenn auch etwas OT.
Ist es denn bei einem Flieger wie der Wilga, die auch als Schlepper genutzt werden soll, gewollt, dass der Flieger beim Vollgas Geben in den Himmel steigt oder soll der Flieger eher wie ein Kunstflugmodell bei jeder Gasstellung den Flugwinkel beibehalten? Tendenziell würde ich ja meinen, es ist durchaus gewollt, dass so ein Flieger die Nase selbstständig hochnimmt, nur dürfte das nicht so stark sein. Beim Schlepper hätte ich hier aber etwas Bedenken, weil bei schweren Seglern der Schlepper dann bei Vollgas die Nase zu weit hoch nimmt, durch das Gewicht des Segler aber die Geschwindigkeit nicht mehr halten kann und das Schleppgespann zu steil und so auch zu langsam wird. Hatte mittlerweile zweimal das "Vergnügen" in einem senkrechte stehendem Schleppgespann langsam zu sinken und musste dann natürlich zwangsweise ausklinken. Hervorgerufen wurde diese Phänomen jeweils dadurch, weil der Pilot den Flieger nicht permanten durch Tiefe Drücken einen flachen Steigwinkel vorgegeben hat...
Gruß Martin