McRES ein Pfeilflügel mit downlets

Sieht sehr ungewöhnlich aus und ich musste irgendwie auch an ein System ala Horten denken. Aber wenn es funktioniert ist dieses Projekt zumindesten Wert hier verfolgt zu werden.
Eine kleine Zusatzbemerkung vielleicht noch, bei Nurflüglern sind auch an den Flächen Steuerelemente erlaubt.

Franz
 
MX22 Ich bin jetzt nicht der Regelexperte NR.1, denke aber, da es für RES schon mehrere Nurflügelkonstruktionen gibt welche alle mit Ailerons (?) gesteuert werden, dass dies durchaus regelkonform ist. Es sind ja auch damit nur drei Funktionen, Steuerflächen, wenn man die Spoiler als Eine betrachtet, welche angesteuert werden.

Franz
 

UweH

User
Eine kleine Zusatzbemerkung vielleicht noch, bei Nurflüglern sind auch an den Flächen Steuerelemente erlaubt.

Hallo, hier ein Auszug aus dem RES-Regelwerk:
Nurflügel-Modelle die nicht über Rumpf und Höhen- oder Seitenleitwerk oder keines dieser Bauteile verfügen sind ebenfalls zugelassen, wenn sie insgesamt nur über zwei (2) Steuerklappen verfügen. Jede dieser Steuerklappen darf nur von jeweils einem Servo angesteuert werden. Ansonsten gelten die Bauvorschriften für die Leitwerksmodelle sinngemäß.
(.......)
2.1. (....)
d) Die Landeklappe/ n muss/ müssen auf der Flügeloberseite mindestens 5 cm vor der Endleiste platziertsein. Die Landeklappen können mit einem oder mit zwei Servos angesteuert werden


Das bedeutet dass man sich beim Nurflügel entscheiden muss wie man die maximal 2 Steuerklappen mit je einem Servo einsetzt, aber Elevon-Steuerung in den Tragflächen ist definitiv erlaubt.
Die Winglets sind aber auch Tragflügelsektionen und wenn man die 2 Steuerklappen zur Richtungssteuerung in den Winglets einbaut hat man für Höhenruder keine Steuerklappe mehr im Rest des Tragflügels frei, dann müssen die Wingletklappen die Elevon-Funktion als kombinierte Höhen- und Richtungsruder erbringen.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo,
hier sollte man noch den Rhamphor von Heinz Eder (1984) erwähnen. Das ist eine Ripperkonstruktion mit Sichelgeometrie und hängenden Ohren. Die Stärke des Modells ist das langsame, enge Kreisen in schwacher Thermik. Ich habe ihn noch elektrifiziert. Wegen verbesserungsbedürftiger Steuerbarkeit trotz vergrößerter Ruder habe ich alle V-Formen herausgenommen und größere Flügelenden angesetzt. Das hat geholfen. Auch der Steigflug ist jetzt viel besser beherrschbar.

Grüße,

Stefan
 

garrat

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Hallo Stefan. Interessant. Habe ich das richtig verstanden, dass Sie die V-Position sowohl in der Mitte als auch an den Ohren entfernt haben?
Ohne V-stelling funktioniert es beim McRES nicht. Für die Richtungsstabilität ist es notwendig. Der Flügelverbinder hat einen Winkel von nicht weniger als 17 Grad. Beim Thermikflug beträgt die V-stellung dann noch etwa 3 Grad
 

SvenJ

User
Hallo, hier ein Auszug aus dem RES-Regelwerk:
Nurflügel-Modelle die nicht über Rumpf und Höhen- oder Seitenleitwerk oder keines dieser Bauteile verfügen sind ebenfalls zugelassen, wenn sie insgesamt nur über zwei (2) Steuerklappen verfügen. Jede dieser Steuerklappen darf nur von jeweils einem Servo angesteuert werden. Ansonsten gelten die Bauvorschriften für die Leitwerksmodelle sinngemäß.
(.......)
2.1. (....)
d) Die Landeklappe/ n muss/ müssen auf der Flügeloberseite mindestens 5 cm vor der Endleiste platziertsein. Die Landeklappen können mit einem oder mit zwei Servos angesteuert werden


Das bedeutet dass man sich beim Nurflügel entscheiden muss wie man die maximal 2 Steuerklappen mit je einem Servo einsetzt, aber Elevon-Steuerung in den Tragflächen ist definitiv erlaubt.
Die Winglets sind aber auch Tragflügelsektionen und wenn man die 2 Steuerklappen zur Richtungssteuerung in den Winglets einbaut hat man für Höhenruder keine Steuerklappe mehr im Rest des Tragflügels frei, dann müssen die Wingletklappen die Elevon-Funktion als kombinierte Höhen- und Richtungsruder erbringen.

Gruß,

Uwe.
Will die Regeldiskussion hier nicht ins breite ziehen. Nur damit wir hier das alles zusammen haben. Spoiler zum Bremsen sind trotzdem erlaubt bei Nurflugler im res Wettbewerb? Oder die dann nicht mehr?

Gruß Sven
 

UweH

User
Spoiler zum Bremsen sind trotzdem erlaubt bei Nurflugler im res Wettbewerb? Oder die dann nicht mehr?

Hi Sven,

die Spoiler sind bei Nurflügeln im RES-Wettbewerb zum bremsen zusätzlich unter gleichen Bedingungen wie bei den Leitwerkern erlaubt, deshalb hatte ich den Absatz 2.1 d) mit zitiert, aber damit steuern ist nicht erlaubt.
Also darf ein Nurflügel maximal 2 Klappen zum steuern und maximal 2 Klappen zum bremsen mit maximal je einem Servo (insgesamt max 4 Servos) haben.

Gruß,

Uwe.
 
an Garrat:
die Flügel sind jetzt tatsächlich flach und ohne jede V-Form. Größere Ohren habe ich angesetzt, um längere Ruder zu haben. Die Ohren haben 5° Schränkung mit Strak auf symmetrisch und bestehen aus Styrodur mit einer Lage 80er Kevlar drauf, die rauh gelassen wurde. Durch diese Änderungen verbessert sich die Steuerbarkeit, Transportierbarkeit und Robustheit. Hängende Flügelenden bringen, wenn sie sich im Gras verfangen, eine Menge Torsionslast auf den Flügel, die für diese zarte Rippenkonstruktion dann oft zuviel ist.
Ich fliege meine Version mit differenzierten QR-Ausschlägen 5:3 und der Seitenflosse, die bei der Originalversion überflüssig ist. Den Schwerpunkt musste ich seltsamerweise nicht verlegen, aber dazu können sich die Theoretiker äußern.
Insgesamt ist der Ramphor ein recht manierlicher Thermiksegler für erholsames Fliegen. Flott kann er auch geflogen werden, aber irgendwann erreicht man die Flattergrenze. Dem könnte man mit einem steiferen Verbinder (10er Kohle) entgegenwirken. Hochmoderne Thermiksegler bringen hier etwas bessere Leistungen, aber der Ramphor hat das einmalige Flugbild und man baut so etwas schließlich nicht in Hinblick auf Wettbewerbe.

Viele Grüße,

Stefan
 

garrat

User
Sieht so aus, als wäre es eine halbe Ewigkeit her, seitdem ich hier das letzte Mal etwas über die McRES gepostet habe. Höchste Zeit, meine Erfahrungen mit euch zu teilen, schließlich ist einiges passiert.
Bei ruhigem Wetter ist es ein wunderbarer Flügel zum Thermikfliegen. Die Sinkgeschwindigkeit ist unglaublich niedrig, vergleichbar mit den besten RES-Schwanzflugzeugen. Aberrr... wenn man versucht, sie zu beschleunigen, mag sie das nicht. Dann kann sie plötzlich die Nase um 180 Grad drehen und in die entgegengesetzte Richtung fliegen. Das Gleiche passiert bei Turbulenzen. Das war besonders nervig bei den Ziellandungen.
Bei einem RES-Wettbewerb lag die Markierung 15 Meter vor einem Maisfeld. Ich flog präzise nach Zeitplan für die 6 Minuten und in ausreichender Höhe über dem Maisfeld steuerte ich auf die Landemarkierung zu. Ich freute mich schon auf die 1000 Punkte. Sobald jedoch der Flügel in die Turbulenzen am Übergang Mais-Gras kam, drehte sie sich um 180 Grad und flog wieder zurück. Dreimal hintereinander! Letztendlich landete sie im Mais. Nicht gerade förderlich für den Ruf der Nurflügel im allgemeines und definitiv ein Schlag für mein Ego. Es gelang nicht, dieses Verhalten mit anderen Abmessungen/Winkeln der Abwurfflächen zu beheben.
Daher habe ich das Ruder herumgerissen: Elevons. Aber immer noch mit downlets. Diese haben sich in der Praxis als effektiv erwiesen, um den "Haken-effekt" zu vermeiden. Da die downlets nun keine Rudern mehr haben, können sie nach hinten verschoben werden, ein bekanntes und bewährtes Mittel gegen Überziehen an den Flügelspitzen bei Pfeilflügeln. Es ist auch viel weniger V-Stellung erforderlich. Die McRES hat ursprünglich gesteuert wie ein 2-Achser (erst gieren, dann rollen), und das geht nur mit ausreichender V-Stellung. Die McRES Elevon rollt direkt.
Beim Bau bin ich dem wunderschönen 0,4 mm Birkensperrholz verfallen und habe den Flügel damit verkleidet. Für die Flügelnase habe ich alles aus der Kiste geholt, solange es im RES-Reglement erlaubt war. Die Rippen sind inklusive Nase gelasert. Zwischen den Rippen wurden Balsablocke als vordere Leiste verklebt und diese, mit den Rippen als Form, exakt in Form geschliffen. Inklusive einer Anlagefläche für das 0,4 mm Sperrholz.

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1705959096667.png

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Ich kann diese Methode jedem empfehlen, es macht Spaß, die Nasenleiste ist perfekt geformt und sieht auch noch sehr schön aus. Nachteile? Nun ja, der Flügel hat mit dem 0,4 mm Sperrholz etwas an Gewicht zugelegt (570 Gramm). Das lag auch an den notwendige 60 Gramm Blei in die Nase.
1705959174511.png

Durch das hohe Gewicht ist die Sinkgeschwindigkeit höher als bei der McRES original. Aber das Steuern, Mann, ein himmelweiter Unterschied. Traue mich wieder, dem Mais direkt in die Augen zu schauen.

Danach habe ich auch einen Rumpf mit einem Elektromotor hinten gebaut, der gegen den Rumpf mit dem Hochstart-Haken ausgetauscht werden kann.
1705959238545.png

Aktuell arbeite ich an der McRES Elevon V2. Einige Anpassungen, die Gewicht sparen, und etwas weniger Verwindung. Denn diese beneidenswerte Sinkgeschwindigkeit muss wieder rein.
 

mipme_kampfkoloss

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Teammitglied
Nimm doch mal den Rohrholm raus und statt dessen "normal" mit CFK Gurten und Verkastung.
Bei 0.4 Sperrholz kannst du sicher auch viele Rippen in Balsa statt Pappel bauen.

Viel Glück mit Version 2. Die erste ist ja immer eine Beta. Jedoch wenn die schon so gut flog, dann...
 

garrat

User
Stimmt dass ein Holm mit einer D-Box eine bessere Konstruktion ist. Steifer und leichter.
Um die richtige Verdrehung im Flügel zu erreichen, muss dieser dann auf ein Negativform gebaut werden. Das ist bei RES nicht erlaubt: "Nicht erlaubt ist der Einsatz von Positiv- oder Negativformen für den Rumpf- und Tragflächenbau und das Aufbringen der Oberflächen." Möglicherweise gibt es jedoch eine clevere und komplexe Lösung dafür, aber das widerspricht dem Grundgedanken von RES: "Durch die Beschränkung der Bauweise und der Ausrüstung soll mit geringem Aufwand an Kosten und mit modellbauerischen Fähigkeiten die Teilnahme an Wettbewerben mit Flugaufgaben möglich sein." Daher die Bauweise mit Rippen und Füßen und einem Kohlerohr.
Wenn Ihre Baufläche flach ist (ich benutze ein Aluminiumrohr, auf das ich die Baustreifen klebe), erhalten Sie so auf einfache Weise einen Flügel, bei dem die Verdrehung genau stimmt. Und die richtige Verdrehung ist die Basis einens gut fliegenden Pfeilflügels
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Das Kohlerohr ist ein 12-11 mm gewickeltes Rohr. Gewicht 30 Gramm pro Meter. Leider sind die nur einen Meter lang und 1,1 Meter ist benötigt . Am Ende ist daher ein 10-9 Rohr eingeklebt. Die Konstruktion ist steif genug um beim Start, mit einer Zugkraft von bis 6 kg auf der Leine, Body Freedom Flutter zu verhindern.
1706005446294.png
 
Zuletzt bearbeitet:

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hmmm, ich baue auf einer Helling und kann damit auch meine Verwindung einhalten.
Der Res-Dart hatte Rippen mit Füsschen - wenn ich mich richtig erinnere. Also sehe da jetzt kein Problem ordentliche Geometrie zu gewährleisten und regelkonform zu bauen.
Das Kohlerohr ist halt doch ordentlich schwerer als ein doppel-T oder Kastenholm.
Was auch noch im Rahmen der Regeln sein könnte, ist ein Rechteck-CFK-Holm mit Balsa oder anderem Füllstoff, oder?
 

UweH

User
Um die richtige Verdrehung im Flügel zu erreichen, muss dieser dann auf ein Negativform gebaut werden.

So ähnlich wie von Kjell beschrieben habe ich es auch beim ARES gemacht, mit dem ich an vielen RES-Wettbewerben teilgenommen habe.
Die Rippen haben Füße für die Beplankung der Oberseite wie beim McRES.
Um die Unterseite zu beplanken und dabei die Schränkung einzuhalten habe ich eine Gegenhelling aus Holz konstruiert.
Das funktioniert auch an anderen Rippenfliegern sehr gut und ist regelkonform, alles ist mit Holzteilen gebaut.
Bei einem Prototypen wurde zusätzlich GFK-Beschichtung unter der Beplankung verwendet, aber der wurde nie im Wettbewerb eingesetzt.
Alle ARES nach den beiden Prototypen waren in Holz gebaut, bis auf den Kohle-Hauptholm der profilierten Winglets der letzten Version.


Gruß,

Uwe.
 

garrat

User
Hmm, Normalerweise verwende ich beim Bau von Pfeilflügeln auch negative Rippen (ein Gegenhelling) Ich dachte, das sei mit "Positiv- oder Negativformen" gemeint. Na ja, dann gibt es für Version 4 noch Verbesserungspotenzial.

Gruß
Maarten (Der sowohl einen Ares als auch einen Dart gebaut hat ;-)
 

UweH

User
Hallo Maarten,

bei RES ist es unerwünscht die Flügel aus präzisen Formen wie bei den CFK-Modellen zu bauen, es soll die Holzbauweise und die Verwendung von preisgünstigen Materialien aus Serienproduktion gefördert werden, z.B. bei den Kohlerohren für Rohrholme.
Das ist mit der Formulierung in den Regeln gemeint.
Letzlich kann kein Veranstalter von Wettbewerben kontrollieren wie ein Holz-Rippenflügel in der Werkstatt gebaut wurde und es gibt schon lange auch fertige Serienmodelle bei denen zumindest ich noch nie gesehen habe wie die Flügel dafür hergestellt werden.
Das spielt auch keine so große Rolle, solange ein Holz-Rippenflügel eingesetzt und die regelkonforme Verteilung der dafür verwendeten Materialien am Flugzeug ablesbar ist.
Wenn Du beim Bau in der Werkstatt eine handwerkliche Fertigung einsetzt und am fertigen Modell zu sehen ist, dass für den Rippenflügel mit Beplankung keine formgebenden Faserverbundbauteile oder Kunsstoffschalen verwendet wurden ist das für den Wettbewerbseinsatz bisher in Ordnung und fair gewesen.

Gruß,

Uwe.
 
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