Sieht so aus, als wäre es eine halbe Ewigkeit her, seitdem ich hier das letzte Mal etwas über die McRES gepostet habe. Höchste Zeit, meine Erfahrungen mit euch zu teilen, schließlich ist einiges passiert.
Bei ruhigem Wetter ist es ein wunderbarer Flügel zum Thermikfliegen. Die Sinkgeschwindigkeit ist unglaublich niedrig, vergleichbar mit den besten RES-Schwanzflugzeugen. Aberrr... wenn man versucht, sie zu beschleunigen, mag sie das nicht. Dann kann sie plötzlich die Nase um 180 Grad drehen und in die entgegengesetzte Richtung fliegen. Das Gleiche passiert bei Turbulenzen. Das war besonders nervig bei den Ziellandungen.
Bei einem RES-Wettbewerb lag die Markierung 15 Meter vor einem Maisfeld. Ich flog präzise nach Zeitplan für die 6 Minuten und in ausreichender Höhe über dem Maisfeld steuerte ich auf die Landemarkierung zu. Ich freute mich schon auf die 1000 Punkte. Sobald jedoch der Flügel in die Turbulenzen am Übergang Mais-Gras kam, drehte sie sich um 180 Grad und flog wieder zurück. Dreimal hintereinander! Letztendlich landete sie im Mais. Nicht gerade förderlich für den Ruf der Nurflügel im allgemeines und definitiv ein Schlag für mein Ego. Es gelang nicht, dieses Verhalten mit anderen Abmessungen/Winkeln der Abwurfflächen zu beheben.
Daher habe ich das Ruder herumgerissen: Elevons. Aber immer noch mit downlets. Diese haben sich in der Praxis als effektiv erwiesen, um den "Haken-effekt" zu vermeiden. Da die downlets nun keine Rudern mehr haben, können sie nach hinten verschoben werden, ein bekanntes und bewährtes Mittel gegen Überziehen an den Flügelspitzen bei Pfeilflügeln. Es ist auch viel weniger V-Stellung erforderlich. Die McRES hat ursprünglich gesteuert wie ein 2-Achser (erst gieren, dann rollen), und das geht nur mit ausreichender V-Stellung. Die McRES Elevon rollt direkt.
Beim Bau bin ich dem wunderschönen 0,4 mm Birkensperrholz verfallen und habe den Flügel damit verkleidet. Für die Flügelnase habe ich alles aus der Kiste geholt, solange es im RES-Reglement erlaubt war. Die Rippen sind inklusive Nase gelasert. Zwischen den Rippen wurden Balsablocke als vordere Leiste verklebt und diese, mit den Rippen als Form, exakt in Form geschliffen. Inklusive einer Anlagefläche für das 0,4 mm Sperrholz.
Ich kann diese Methode jedem empfehlen, es macht Spaß, die Nasenleiste ist perfekt geformt und sieht auch noch sehr schön aus. Nachteile? Nun ja, der Flügel hat mit dem 0,4 mm Sperrholz etwas an Gewicht zugelegt (570 Gramm). Das lag auch an den notwendige 60 Gramm Blei in die Nase.
Durch das hohe Gewicht ist die Sinkgeschwindigkeit höher als bei der McRES original. Aber das Steuern, Mann, ein himmelweiter Unterschied. Traue mich wieder, dem Mais direkt in die Augen zu schauen.
Danach habe ich auch einen Rumpf mit einem Elektromotor hinten gebaut, der gegen den Rumpf mit dem Hochstart-Haken ausgetauscht werden kann.
Aktuell arbeite ich an der McRES Elevon V2. Einige Anpassungen, die Gewicht sparen, und etwas weniger Verwindung. Denn diese beneidenswerte Sinkgeschwindigkeit muss wieder rein.