Messerscharfe Endleiste?

Julez

User
Genau.
Endleisten gehören so dünn wie möglich, und so dick wie nötig.
Und falls sie dick sind, dann hinten scharfkantig und nicht rund.
So kann man das glaube ich zusammenfassen.
 

UweH

User
Hallo Andreas,

ich stimme Dir zu bis auf einen Punkt:

Einspruch, Euer Ehren. ;)
Die Karmansche Wirbelstraße zeichnet sich dadurch aus, daß die Drehachse der Wirbel parallel zum Hindernis (dem Draht) steht. das heiße, es träfe nur ein einziger rotierender Wirbel, dessen Drehachse in Spannweitenrichtung verläuft, dessen Rotationsrichtung jedoch nicht definiert ist, auf die Profilnase.
Kann so nicht funktionieren. :)

Bei dem Segler Zirkon war der sehr dünne Turbulenzdraht aus Wolfram mit definiertem Abstand und Höhe so vor der Nasenleiste angebracht, dass die turbulente Strömung aufgrund der sehr geringen Re-Zahl eine Kármánnsche Wirbelstraße ausbilden sollte, die dann oberhalb des Staupunkts auf die Profilkontur trifft. Ob das tatsächlich so funktioniert hat kann ich nicht sagen, ich hab nie einen geflogen :rolleyes:
Die Natur benutzt dieses Prinzip jedoch in mannigfaltiger Weise, es gab in der FMT in den 80er Jahren mal einen Artikel von Erich Jedelsky dazu ;)

Ich finde es interessant über den Tellerand zu schauen und dazu zu lernen, das ist für mich kein ausarten der Diskussion. Ich habe auch eingangs schon geschrieben dass ich meine Endleisten so dünn mache wie es die Struktur ermöglicht, denn ich fliege keine Modelle mit weniger als 5 g/dm² Flächenbelastung. Also volle Zustimmung zu der scharfen Endleiste im normalen Modellflugbetrieb ;)


Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe,

Hallo Andreas,

Bei dem Segler Zirkon war der sehr dünne Turbulenzdraht aus Wolfram mit definiertem Abstand und Höhe so vor der Nasenleiste angebracht, dass die turbulente Strömung aufgrund der sehr geringen Re-Zahl eine Kármánnsche Wirbelstraße ausbilden sollte, die dann oberhalb des Staupunkts auf die Profilkontur trifft. Ob das tatsächlich so funktioniert hat kann ich nicht sagen, ich hab nie einen geflogen :rolleyes:

Höchst faszinierend.
War der Draht irgendwie asymmetrisch? Vom Gefühl her wäre nämlich für mich DER springende Punkt die Rotationsrichtung des Wirbels.



Ich finde es interessant über den Tellerand zu schauen und dazu zu lernen, das ist für mich kein ausarten der Diskussion.

100% agree.


Andreas
 

UweH

User
Der vorgespannte Turbulenzdraht war ein ordinärer Turbulator. Ob sich der Nachlauf des Turbulenzdrahtes als Karman-Strasse ausgebildet hat (vermutlich, da niedrige Re-Zahl) oder chaotisch ist letztendlich egal. Die auf das Profil auftreffenden Wirbel haben dort die Grenzschicht turbulent gemacht. Punkt.
 
Hallo Andreas, der Draht war rund.

Welche der beiden Rotationsrichtungen des Wirbels meinst Du?

Animation Kármánnsche Wirbelstraße

Die obere. :)
Ich hatte irgendwo eine Graphik im Hintergrund, bei der sich in einem Strömungsfeld eine asymmetrische Wirbelstraße eingestellt hat, bei der sich die Drehrichtungen entsprechend der Anfangsbedingung einstellten und danach stabil blieben (nicht so schön symmetrisch wie in Deiner Graphik). Ich müßte mal nachsehen... ich bin mir relativ sicher, es ging darin um einen wirbelerzeugenden Zylinder mit einem Hindernis dahinter... egal... das Prinzip ist ohnehin überholt. :)



Ist nicht ganz einfach das Thema :rolleyes::D

Dadurch macht es ja erst Spaß. :)


Andreas
 
Ich hatte irgendwo eine Graphik im Hintergrund, bei der sich in einem Strömungsfeld eine asymmetrische Wirbelstraße eingestellt hat, bei der sich die Drehrichtungen entsprechend der Anfangsbedingung einstellten und danach stabil blieben (nicht so schön symmetrisch wie in Deiner Graphik). Ich müßte mal nachsehen... ich bin mir relativ sicher, es ging darin um einen wirbelerzeugenden Zylinder mit einem Hindernis dahinter... egal... das Prinzip ist ohnehin überholt. :)
So etwas geht eigentlich nicht, wegen dem Drallerhaltungssatz. Der Gebundene Wirbel am Tragflügel kann ja auch nur bestehen, weil konstant dazugehörende Randwirbel mit gleichem Drall abfliessen.
 
Hallo!

Kurz noch eine Frage zur "messerscharfen" Endleiste:

Ich bin ja gerade im Bau der ASK 21 von Thermoflügel. Da möchte ich auch eine scharfe Endleiste schleifen.

Nur stellt sich bei mir die Frage, ob so eine dünne Endleiste ausreichend Festigkeit gegenüber Dellen o.Ä. bietet. Ich denke da an Transportschäden und so :rolleyes:

Bringt es etwas die Endleiste z.B mit (verdünntem?) 24h-Harz zu pinseln, sodass sich das dünngeschliffene Holz mit diesem vollsaugen kann und danach knüppelhart ist? - Oder ist es dann zu spröde? - Reicht auch nur weiße Orastick aus um genügend Stäbilität zu erreichen?

Grüße
Pascal

PS: Flügel ist aus Styro/Abachi
 

UweH

User
Die auf das Profil auftreffenden Wirbel haben dort die Grenzschicht turbulent gemacht

Nach den Ausführungen von Erich Jedelsky eben nicht. Die Kármánnsche Wirbelstraße des Turbulenzdrahts macht nicht die Grenzschicht turbulent, sondern "....nur die an die Grenzschicht anschließende Schicht der Außenströmung, welche einmal durch ihre höhere Schleppwirkung die umgeschlagene turbulente Grenzschicht an die Oberfläche heranbringt und ein um 0,05 erhöhtes ca max ergibt, gegenüber eines durch Nasenturbulenz hervorgerufenen ebenfalls überkritischen Zustand."

Der Preis ist lt. Jedelsky ein erheblicher Widerstandszuwachs.......
Aber das Thema ist nun wirklich absolut OT, Punkt.:eek:

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Hallo!

Kurz noch eine Frage zur "messerscharfen" Endleiste:

Ich bin ja gerade im Bau der ASK 21 von Thermoflügel. Da möchte ich auch eine scharfe Endleiste schleifen.

Nur stellt sich bei mir die Frage, ob so eine dünne Endleiste ausreichend Festigkeit gegenüber Dellen o.Ä. bietet. Ich denke da an Transportschäden und so :rolleyes:

Bringt es etwas die Endleiste z.B mit (verdünntem?) 24h-Harz zu pinseln, sodass sich das dünngeschliffene Holz mit diesem vollsaugen kann und danach knüppelhart ist? - Oder ist es dann zu spröde? - Reicht auch nur weiße Orastick aus um genügend Stäbilität zu erreichen?

Grüße
Pascal

PS: Flügel ist aus Styro/Abachi

Hallo Pascal, bei mir hat sich das tränken des Holzes mit dünnflüssigem Sekundenkleber zum härten der Endleiste bewährt. Schleifen, in ca. 10 mm Breite tränken und wieder schleifen, dann bespannen.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe!

Danke für deine rasche Antwort.

An SeKu hab ich auch schon gedacht, aber da Sekundenkleber ja eingetlich nie aufhört auszuhärten (hab ich hier schon öfters gelesen) war ich skeptisch, ob die Endleiste dann auf dauer nicht extrem spröde wird ?

Grüße
Pascal
 

UweH

User
An SeKu hab ich auch schon gedacht, aber da Sekundenkleber ja eingetlich nie aufhört auszuhärten (hab ich hier schon öfters gelesen) war ich skeptisch, ob die Endleiste dann auf dauer nicht extrem spröde wird ?

Naja, Pascal, ich weiß nicht wie alte Deine Flieger werden, aber ich hab hier zum Beispiel eine fast 20 Jahre alte Multiplex LS 3 mit Seku-gehärteter Endleiste. Obwohl die ein FX 60-126 mit besonders dünner Endfahne hat ist die immer noch kerzengerade. Styro-Abachi-Fläche, Bespannung ist mit Oracover :cool:

Bei Aktivatorhärtung bin ich allerdings skeptisch, das verkneif ich mir obwohl ich nicht weiß ob es schadet, so lange benutz ich das Zeug noch nicht um Erfahrungen damit zu haben.


Gruß,

Uwe.
 
Servus
Hab das ganze in der Praxis ausprobiert.
Objekt: Salto 3m Spannweite. Rg 15 Voll Gfk mit Cfk Holm.
Die Fläche war in den Abmessungen scale, also sehr schmal.
Hab die erste Fläche verpresst, ab Querruder anderer Kern.Hatte nach dem verpressen eine
Höhenstufe.
Fläche flog gut, sa aber blöde aus mit der Höhenstufe.
Endleiste war wirklich messerscharf, schnitt wie Butter in Finger, am Sudelfeld sogar Tomaten aufgeschnitten.
Hab dann eine Endleiste abgeschliffen, damit wurde eine Seite hinten immer stumpfer und natürlich in der Fläche auch kleiner.
Im Flug getestet. Immer 1mm weg und geflogen. Bis 5mm weg war kein Unterschied feststellbar. Weder im Schnellflug ein gieren feststellbar und der Abriss erfolgte auch in beide Seiten/Richtungen.
Bei 6mm war die Gfk-Schicht durch und die Endleiste beulte aus, delaminierung im Flug.
Erst hier war dann ein Unterschied erfliegbar, Im Schnellflug gieren und Abriss immer auf die kaputte Seite.

Daher meine ich ob scharf oder 1-2mm stumpf wird man in unseren Leistungsbereichen nicht merken.Höchstens im Stolz des Erbauers.
Ein bisschen stumpf schont aber die Finger ungemein beim Putzen des Modells.
Die Schnitte heilen scheußlich langsam :-)))

Gruss Franz
 

loscho

User
Ich habe eine 3m-B4 von Rippin - Profil RG 15.
Die Endleiste ist im Lieferzustand ca. 2mm dick.
Lohnt es sich die Endleiste etwas dünner zu schleifen?
ME. verändere ich dabei das Profil (geringfügig?)
Oder mache ich mir zuviel Gedanken?
Ist ja kein Hochleistungsmodell.
 
Vor einiger Zeit sah ich einen Artikel (ich glaube, es war dieser oder ein ähnlicher) zu diesem Thema und ich muss sagen, ich bin kein Physiker, also entziehen sich viele der Konzepte meinem Verständnisniveau. Ich dachte, ich teile sie hier vielleicht Einige von Ihnen können es auf einer tieferen Ebene verstehen, aber es scheint der Grund für die beiden unterschiedlichen Denkrichtungen zu sein


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