noch einer...
noch einer...
zwar kein echter Graupner Middle Stik, aber eine freie, aber geometrisch sehr nahe Interpretation von Phil Krafts Original Ugly Stik. Ich hab den Flieger im August aus ebay Kleinanzeigen gezogen, da ich ein Modell für einen geerbten 6,5er MVVS gesucht habe. Verkäufer hatte keine Ahnung vom Modellbau, konnte auch keine brauchbaren Angaben am Telefon machen, also bin ich auf gut Glück die 50 km hingefahren. Auf den Bildern sahs noch einigermaßen aus, aber in Realität war das eine richtige Grotte....Hab ihn aber dann trotzdem mitgenommen...War wohl kein Baukasten sondern eine Eigenbau nach grobem Plan.
Motor 6,5er Magnum völlig verratzt, keine Kompression, Frontlager undicht...braucht man gar nicht mehr dran rummachen. Rumpfvorderteil bis zum Flügelansatz hin total verölt. Alter gerissener und geflickter! Kavan Tank steckte noch drin. Motorspant konnte von Hand rausgebrochen werden. Flügel Styro- Balsa, zeitgemäßes Zentralservo für Querruder, 2 mm Torsionsanlenkung. Alle Außenzüge gerissen / gebrochen, lose, Leitwerk lose, gebrochen, ölgetränkt....Kurz, ein echter Retroflieger :-)
Also - eine Menge Arbeit. Wobei ich wie bei meinen ersten Retrofliegern Taxi, Telemaster, Amigo keinen Wert auf einen zu erreichenden Neuzustand gelegt habe. Stattdessen hab ich versucht, unter maximal möglicher Beibehaltung der Substanz und da wo sinnvoll auch Wiederverwertung der Technik einen flugsicheren und aus 3m Entfernung einigermaßen schön anzuschauenden Zustand zu erreichen...Also keine Restrauration - beim Auto würd man sagen "zeitwertgerechte Reparatur"
Also: Rumpfvorderteil komplett erneuert, ermüdetes Fahrwerk entsorgt, neues Hauptfahrwerk hergestellt und in 2 Bein Konfiguration angebracht, dazu neue Aufnahmen angefertigt und alte verschlossen. Spornfahrwerk gebogen und mit Seitenruder verbunden. Höhenruder Vorderkante erneuert, war komplett mit Öl voll. Falsch angebrachte Ruderhörner versetzt so daß die Anlenkung im Drehpunkt liegt. Gesplitterten Rumpfdeckel hinten abgenommen, alle Außenzüge erneuert, Rumpfdeckel geklebt und wieder aufgebracht. Scharniere erneuert (Kleber war morsch) und gesichert.
Flieger mit Pinsel beilackiert...
Die Servos sind alles gute Futabas, die habe ich nach Zerlegen und Neu Fetten wieder verbaut. Die Dinger haben ja wie die Graupner 50.. Reihe das ewige Leben. Krönender Abschluß war der Einbau des 30 Jahre alten neuen MVVS 6.5 GFS/R, mein erster Verbrenner seit der Aufgabe des Hobbies am Ende der Studentenzeit...
Ich find, der Flieger ist für meine Ansprüche gut geworden.
Gelaufen ist der Motor vorgestern auch schon, aber eher nicht zufriedenstellend. Einlaufzeit hat er hinter sich gebracht, aber stabiler Motorlauf ist anders, vor allem im Teillast - oder Leerlaufbetrieb. Da ist noch einiges zu machen. So wie der momentan läuft, ist das unfliegbar. Naja, wir werden sehn., Evlt brauchts da tatsächlich einen anderen Vergaser, da die alten MVVS ja scheints nicht das gelbe vom Ei sind.
Und hier noch zusammen mit einem entfernten Nachfolger, auch eine freie Interpretation des Themas "Stik". Der ist eigentlich auch vorgesehn für einen hier rumliegenden neuen SC46. Aber da der Flieger noch total unverölt ist, andererseits aber so wie er aufgebaut ist, noch nicht geeignet ist für Verbrenner (Scharniere aus Klebeband, keinerlei Imprägnierung des Holzes) hab ich ihm erstmal provisorisch einen rumliegenden E Antrieb verpaßt. Der ist gestern das erste Mal geflogen, gar nicht mal schlecht. Aber Ruderwirkung könnte größer sein, und auch der verbaute 3S - Antrieb ist leistungsmäßig die Untergrenze. Noch dazu ist der Flieger vom Aufbau her hinten zu schwer für einen leichten E Antrieb. Momentan fliegt er direkt hinter dem Kopfspant 3S2P 7200 mAh spazieren...
Da bringts der Verbrenner wohl doch mehr...Kommt mit der Zeit - der Winter ist noch lang.....
Stiks machen Spaß
Schöne Grüße
Martin