Hallo,
Ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu.
Der gemeine Modellflieger neigt dazu, das Flugmodell nur aus seiner Sicht zu betrachten.
Claus hat es ja genau richtig beschrieben.
Versucht euch doch mal folgendes vorzustellen:
Man fliegt runde, gleichmäßige Kreise mit konstantem Ruderausschlag, der Flieger wird sich bei Wind (bewegte Luftmasse) über Grund also vom Piloten und dem Flugplatz mit jedem Kreis weiter wegbewegen. Er hat aber immer die gleiche Anströmung und der Wind hat keinen Einfluss auf das Flugzeug. Daher kann der vorher beschriebene Airlinerpilot seinen Vogel auch einfach wenden, die Fluggeschwindigkeit zur umgebenen Luft wird sich nicht ändern, lediglich die Geschwindigkeit und die Position über Grund ändert sich, was aber keinen Einfluss auf das Flugverhalten hat.
Jetzt kommt aber der Modellpilot am Boden dazu ins Spiel. Er will den Kreis ja gleichmäßige und rund vor sich fliegen. Wenn sich jetzt die Luftmasse bewegt, er aber still am Boden steht, muss sein Flugzeug jetzt, je nach Kurs, im Verhältnis zur sich bewegende Luftmasse die Geschwindigkeit ändert. Also wirkt sich der Wind sehr wohl auf das Modell aus, da der Pilot das Modell ja in seinem Bereich halten will und er es entgegen der sich bewegenden Luftmasse steuert.
Ein anderes Beispiel: man nehme einen Drachen an einer Schnur, hält man den Drachen bei genügend Wind an Schnur fest und steht ruhig am Boden, wird er sich durch die sich bewegende Luftmasse in Luft halten, lässt man die Schnur aber los, wird der Drachen sich mit der Luft nach Lee bewegen und zu Boden sinken.
Ist jetzt doch etwas länger geworden als gedacht...
Schönes Wochenende und viele Grüße
Eric