Motorhaube laminieren

Heiko M

User
Hallo,
für mein nächstes Projekt will ich eine Motorhaube aus einer Leihform erstellen. Es handelt sich um eien Pitts mit 2,50m Spannweite, also nicht so ganz klein. Ich habe bis jetzt nur mal ein paar Kleinteile in GFK gemacht. Ich habe einige Fragen:
-kann ich die alte Form einfach wachsen, oder muss ich die vorher reinigen?
-PVA ja oder nein
-als Deckschicht habe ich 2k Lack geplant, welchen Gewebeaufbau würdet Ihr empfehlen (1x49, dann 2x 163)?
-Verkleben der Formhälften: ich habe mal versuch, das nass in nass zu machen, mir ist es aber nicht gelungen, eine Hälfte sauber bündig zu beschneiden. Ich habe dann beide Hälften nach dem Aushärten beschnitten und mit einem Streifen Gewebe verbunden. Leider gibt es in dem Bereich mit der Zeit Risse. Wie macht Ihr das?
Gruß Heiko
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich habe einige Fragen:
-kann ich die alte Form einfach wachsen, oder muss ich die vorher reinigen?

Mit Seifenlauge (Spüliwasser) auswaschen und danach trockenreiben. Das PVA muss nur gut die Oberfläche benetzen, dann ist alles OK.

-PVA ja oder nein:

Wenn Du später sowieso nochmal lackierst, dann auf jeden Fall.

-als Deckschicht habe ich 2k Lack geplant, welchen Gewebeaufbau würdet Ihr empfehlen (1x49, dann 2x 163)?

Erscheint mir für die Größe etwas zu wenig. Ich würde eine Lage Interglas 91111 (105 g/m² / Köper 3/1) und eine Lage Interglas 92626 (296 g/m² / Atlas 1/7) verwenden. Gerne bei der Größe auch als Sandwich mit 105 g/m² Glas / 1,2er Kernmaterial (z.B. NeoCore 50 FCS) / 105 g/m² Glas


-Verkleben der Formhälften: ich habe mal versuch, das nass in nass zu machen, mir ist es aber nicht gelungen, eine Hälfte sauber bündig zu beschneiden. Ich habe dann beide Hälften nach dem Aushärten beschnitten und mit einem Streifen Gewebe verbunden. Leider gibt es in dem Bereich mit der Zeit Risse. Wie macht Ihr das?

Das ist die klassische Methode. In der Tat ist das Schneiden an der Formkante nicht ganz trivial, sodass ich die Gewebelagen vor Vornherein eher einige Millimeter weiter unter ansetzen würde, um dann mit der Überlappung der Gegenseite wieder komplett verbunden zu werden. Damit sparst Du Dir das Schneiden und die Naht wird deutlich besser, weil keine Fasern auf der Trennebene zurückbleiben.

fuselage_laminate_overlap.jpg
 

Heiko M

User
Hallo Gideon,
vielen Dank für die schnelle Hilfe. Sandwich scheidet aus, da kein Vakuum vorhanden. Eine Frage habe ich noch, werden in der Trennung alle Gewebelagen überlappt, oder nur eine?

Gruß Heiko
 

Buxus

User
Im Grunde eigentlich alle, die sollten dann überlappen, 1cm über der unteren Lage überstehen. Da es ja kein geschlossenener Rumpf ist, kann man die dann wunderbar anrollen. Die Gegenseite muss dann natürlich versetzt sein. Man sieht dann die erste Lage 1cm breit und dann die 2. und 3. jeweils um 1cm verschoben. Einfacher wäre es aber die Form in einem Teil zu laminieren, ich hab da grad ne rießen Schüssel vor meinem geistigen Auge stehen. Teilen brauchst die Form dann nur zum Entformen. Schätze das der Konstrukteur der Form das auch so gedacht hat.
 

Heiko M

User
Hallo,
die geliehene Form hat leider nicht gepasst🙁. Jetzt wird mir wohl nix anderes übrig bleiben, selbst eine Form zu bauen. Das Ganze sieht dann so aus:

Draufsicht.JPG
Die Frage ist, ob ich das mit einer Trennung entformt bekomme:
ISO.JPG
Das Original hat neben der Propelleranformung einen Hinterschnitt. Bekommt man die Form hinten so weit geöffnet, das man die Haube entformen kann? Oder Brauche ich noch eine Trennebene? Notfalls müsste ich den Bereich noch einmal umkonstruieren. Ist aber im Original auch so..

Gruß Heiko
 

Gideon

Vereinsmitglied
Nein, das Teil ist hinterschnittig. Einteilig wäre eher ne schlechte Idee. Eine Trennebene ist doch schnell modelliert (sowohl virtuell als auch in der Realität).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Heiko,
so geht die Motorhaube nicht aus einem einteiligen Werkzeug. Die Negativform musst du längs teilen. Senkrecht oder Waagerecht. Wenn du die beiden Urmodellhälften mit einer 3-Achsfräse herstellst, kann nichts schief gehen. Dann geht das Teil nachher garantiert heraus. Die Cad-Analyse zeigt dir den Teilungsverlauf.
Gruß Andreas
 

Heiko M

User
Hallo,

habe mich verkehrt ausgedrückt. Selbstverständlich 2 teilig. Ich habe nur so meine Bedenken im vorderen Bereich..

Gruß Heiko
 
Hi Heiko,
markier doch mal die Stelle, die du meinst.
Ich sehe kein Problem, weder bei oben-unten- noch bei rechts-links-Teilung
Gruß Andreas

p.s.
Die Teilung von AustriaAT ist zu hoch, es muss mitten durch die Propellerachse gehen
Mit der richtigen Formanalysetool kann dir dein Programm die Teilungslinie anzeigen.
Dort, wo alle Tangenten senkrecht stehen ist die richtige Linie.

p.p.s.
So, nochmal genauer nachgesehen. Jetzt weiß ich was du meinst, das wird also eine Grinsepitts mit Clownsnase.
Das wird tatsächlich nicht sooo einfach. Wie wäre denn ein gedruckter Einleger für die Negativform, dann könnte auch der Lufteinlauf noch etwas tiefer gehen. Du könntest auch an der Unterlippenkante einen kleinen Radius herumlaufen lassen oder den Lufteinlauf etwas konisch machen und ggf. nachher wieder parallel schleifen. Waagerechte Teilung ist jedenfalls besser als senkrecht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Buxus

User
3 Teilig, also die Stirnseite mit dem Spinnerübergang und dann in Längsrichtung noch eine Teilung. Dadurch das sich die Motorhaube zum Rumpf verjüngt wird man um eine senkrechte Teilung nicht herumkommen. Vorne ist ja keine Hinterschneidung da würde ich die Stirnseite einteilig abformen. So die ersten 1 bis 2cm, schätzungsweise.
 

Heiko M

User
Hallo Andreas,

Grinsepitts mit Clownsnase 😂😂😂. Der Lufteinlass hat schon 5° Entformungsschräge pro Seite. Die Idee mit dem Einlegeteil hat etwas..
@Buxus Genau das wollte ich vermeiden. Ist allerdings die sauberste und sicherste Lösung. Ich Frage mich allerdings, wie das der Laminierer von EMHW macht. Da ist die Form senkrecht geteilt und hat nur eine Trennung trotz des Hinterschnittes im Lufteinlassbereich.

Gruß Heiko
 
Hallo Heiko,

wenn schon 3-teilig, würde ich den Einleger vorziehen. Bei der oben beschriebenen Teilung hast du eine Menge Nacharbeit. Schon ein Versatz von wenigen Hundertstel, erfordert großflächiges Spachteln.
Eigentlich müsstest du aber ohne auskommen. Bei senkrechter Teilung musst du ja nicht senkrecht zur Teilungsebene entformen. Jedenfalls, wenn du keine festen Passstifte verwendest. 5° Schräge an der Einlauflippe sollten gerade so reichen, 7° wäre komfortabler.

2358201-c78867cce62ef92#59E.jpg


Gruß Andreas
 

Heiko M

User
Hallo Andreas,

Du bist ja schnell... Die 7° Enformung sind kein Problem. Die Passstifte kann ich doch zum herausschieben machen. Das würde mir eine Menge Arbeit sparen. Wird nur spannend beim Urmodell entformen.

Gruß Heiko
 
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