Motorlaufprobleme mit 2-Mot Flieger

Ich habe meine alte Bronco OV-10 (180 cm) mit bisher 2 Bürstenmotoren (Keller) umgerüstet auf BL-Technik.
Eingebaut:
  • 2 Motoren Turnigy SK3 3548-840 Prop APC-E 11x7
  • 2 Regler Turnigy TRUST 55A SBEC (1 BEC deaktiviert)
  • 1 zentraler Lipo 4s 4500 mAh
  • 2 gleichlange Zuleitungen zu den Reglern a 60 cm mit jeweils 3 Low ESR Stützelkos 2200 uF 16V parallel direkt vorm Regler.
Angangs hatte ich das Problem, dass bei einem Motor zeitweise die Drehzahl nachließ bis zum Stillstand. Nach Aufteilung der Ansteuerung auf 2 FS-Kanäle trat der Fehler nicht mehr auf.

Nach ca. 4 Flügen schüttelte der rechte Motor so stark, dass er den Motorträger zerlegt hat. Vorsorglich Regler und Motor ausgetauscht und nach einigen Flügen wieder das gleiche Problem auf der rechten Seite. Die Props sind sauber gewuchtet und auch nach Tausch untereinander bleibt der Fehler auf dem rechten Antrieb und äußert sich bei halbem Ausschlag durch lautes Rattern, das aufhört wenn die Drehzahl wieder verringert wird.

Eventuell kann mir einer mit seiner Erfahrung unter die Arme greifen.

Hans-Jochen
 
Warum das nur rechts auftritt ist schon sehr merkwürdig.

Da Regler und Motor getauscht ist kann nur die Einstellung am Regler herhalten. Schleift es rechts vielleicht ungesehen?
Spinner unrund?
Zuleitung nach rechts irgendwo einen kurzen. Elkos falsch angelötet.

Mehr fällt mir jetzt grade nicht ein.

Grüße, Bernd
 

safty

User
  • 2 Regler Turnigy TRUST 55A SBEC (1 BEC deaktiviert)

  • 2 gleichlange Zuleitungen zu den Reglern a 60 cm mit jeweils 3 Low ESR Stützelkos 2200 uF 16V parallel direkt vorm Regler.

Hi Hans Jochen,

kannst du das mit den Stützelkos vor den Reglern mal etwas näher beschreiben.
Irgendwas passt da nicht.

Wenn du damit die BEC-Spannung stützen willst machen die zumindest an dem Regler dessen BEC abbgeklemmt ist Null Sinn.
Und an den Akku-Zuleitungen zu den Reglern wirst du ja wohl auch kaum 16V-Elkos verbaut haben.

Gruß: Stefan
 
Hi Hans Jochen,

kannst du das mit den Stützelkos vor den Reglern mal etwas näher beschreiben.
Irgendwas passt da nicht.

Wenn du damit die BEC-Spannung stützen willst machen die zumindest an dem Regler dessen BEC abbgeklemmt ist Null Sinn.
Und an den Akku-Zuleitungen zu den Reglern wirst du ja wohl auch kaum 16V-Elkos verbaut haben.

Gruß: Stefan
Zitat aus einer Hacker-Kolumne:
Man verwendet im Normalfall einen Kondensator mit den gleichen
Werten wie sie auch im Steller bereits verbaut sind. Alle 12 bis 15 cm
sollte das Kabel mit einem solchen Kondensator bestückt werden.
Ich persönlich würde aber einfach die drei Motorkabel verlängern und
die beiden Steller zum Akku in den Rumpf packen...

CU Eddy
 

safty

User
Hi Eddy,

mir ist der Sinn und Zweck, sowohl der C´s zum Stützen der BEC-Versorgung als auch der C´s parallel zu den (verlängerten) Powerkabeln zwischen Akku und Reglern bewußt.

Ich kann nur nicht glauben, daß jemand zum Glätten der "Antriebsspannung" bei Verwendung eines 4s-LiPo-Packs dann Elkos einsetzt, die für 16V spezifiziert sind. :rolleyes:

Daher mein Gedankengang in Richtung "Elkos wurden zur Stützung des BEC benutzt".
 

Oxymoron

User
Du solltest unbedingt die langen Kabel zwischen Akku und ESC vermeiden - diese sollten so kurz wie irgend möglich sein! Also besser die ESC in den Rumpf dicht beim Akku positionieren.

Noch etwas: das BEC des verwendeten Turnigy TRUST 55A ESC liefert max. 3A, das erscheint mir bei einem Modell dieser Größe völlig unzureichend!
Du könntest die SBEC beider ESC parallel nutzen, es ist zwar keine optimale Lösung, dadurch erhöht sich aber die (Gesamt-)Leistung des BEC.
Besser wäre allerdings ein (ggf. separates) BEC mit ausreichender Leistung!
 

safty

User
Noch etwas: das BEC des verwendeten Turnigy TRUST 55A ESC liefert max. 3A, das erscheint mir bei einem Modell dieser Größe völlig unzureichend!
Du könntest die SBEC beider ESC parallel nutzen, es ist zwar keine optimale Lösung, dadurch erhöht sich aber die (Gesamt-)Leistung des BEC.
Besser wäre allerdings ein (ggf. separates) BEC mit ausreichender Leistung!

Wenn du beide BEC´s der Regler parallel betreiben willst, solltest du diese aber unbedingt elektrisch gegeneinander "entkopplen".
Es könnte ansonsten passieren (wenn´s dumm läuft) daß sich die beiden gegenseitig "totregeln".
Dies wäre z.B. relativ einfach mit zwei (Shottky-) Dioden in den BEC-Empfängerleitungen machbar.
(und dann auch den Low-ESR-Stützkondensator am Empfänger unbedingt verbauen).

und wie Oxymoron oben schon geschrieben hat: ein separater BEC wäre die geschicktere Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:

maddyn

User
HI

is glaub ich neuer rekord nach 3 beiträgen schon weg vom thema
und dann wird sich beschwert das der Threadstarter nicht mehr antwortet
 

safty

User
HI

is glaub ich neuer rekord nach 3 beiträgen schon weg vom thema
und dann wird sich beschwert das der Threadstarter nicht mehr antwortet

Hi Maddyn,

a: kann das ganze Problem evtl. durchaus mit dem hier diskutierten zusammenhängen und
b: hat der TE es bisher noch nicht einmal nötig gehabt, auch nur auf eine einzige (durchaus themenbezogene) Frage zu antworten.
(obwohl er hier im Forum drinnen war. )
Scheint wohl nicht so wichtig zu sein für ihn. o.k. ist es dann auch für mich nicht mehr.
 

maddyn

User
HI
naja nach ein paar flügen und rüttelnden motoren auf ein bec problem zu kommen is schon weit her geholt
ich würde eher auf eine mechanische problemlösung gehn in richtung lockere schraubverbindung oder so
 

safty

User
..oder eben Spannungsversorgung zum Regler z.B.
Wenn ein BL-Motor nicht mehr richtig kommutiert wird, kann der schon recht deutlich "um sich" schlagen.
 

Ok, dann fasse ich doch nach dem Überfliegen der obigen 4 Threads zusammen:
-Das Problem ist nicht, dass der Regler sich beim Strom für den Motor ziehen selbst die Füße weg reißt.
-Das Problem ist dass beim Ausschalten (PWM) des Motorstroms der Strom auf der Versorgungsleitung von z.B. 100Ampere auf 0 geht. Da eine Leitung, wie auch ein Motor eine Induktivität ist, hat die Leitung magnetische Energie gespeichert die dann nach dem Induktionsgesetz (Spannung=Leitungsinduktivität*(Stromänderung pro Zeit)) eine Spannung aufbaut, die zur Akkuspannung dazu kommt.
-Hohe Ströme (Motor), hohe Induktivitätsspannung.
-Auf der Motorseite entstehen auch Induktivitätsspannungen, aber da die anders rum laufen, genügt da eine sogenannte Freilaufdiode, die MOSFET integriert ist, dass da nichts passiert.
-Wenn ein Regler für, sagen wir einmal 6s gebaut ist, dann wird dieser durch die Akkuspannung+Induktionsspannung > 6s zerstört, weil kein Hersteller so verrückt ist, in seinen 6s-Regler Schalter (MOSFETS) mit einer Spannungsfestigkeit von z.B. 12s einzubauen (Kosten, höhere Verlustleistung).

-Die Empfehlung das Versorgungskabel möglichst kurz zu machen kommt daher, die Leitungsinduktivität (L) möglichst klein zu halten (halbe Leitungslänge, halbe Induktivität und umgekehrt).
-Liegen Plus- und Minusleitung nicht eng beieinander, erhöht sich durch die aufgespannte Schlaufe die Induktivität. Daher vermutlich auch der Rat, die Leitungen zu verdrillen. Genau so gut sollten aber Zwillingsleitungen sein. Besser wäre ein Koaxialkabel (das aber den Strom nicht trägt und schwer ist (Schirm). Ich hatte einmal in Erwägung gezogen Kupferfolien mit einer Isolierfolie dazwischen als Zuleitung zu verwenden. Die Induktivität sinkt mit der breite/Durchmesser der Leitung. Die Induktivität liegt im Bereich einer Koax-Leitung, aber dafür sind beide Leiter gleich belastbar und gleich dick. In Summe deutlich leichter und eine Isolation von 10kV...20kV brauchen wir ja wirklich nicht.

-Die Empfehlung an den Regler einen Low-ESR (besser Low-ESL)-Kondensator zu hängen kommt daher, dass ein Kondensator bei Spannungsschwankungen Strom "frisst" oder auch wieder abgibt (I=C*(Spannungsänderung/Zeit)). Das heisst, der ist "gierig" auf Induktionsspannungen die ja stark ansteigen, es fließt Strom in den Kondensator, was wiederum die Stromänderung an der Leitungsinduktivität besänftigt => niedrigere Induktionsspannung.
-Der Rat, in die Versorgungsleitung Kondensatoren zu Bauen ist mega-effizient. Zum einen "gilt" dann nur noch ein Leitungsteilstück als Induktivität, zum Anderen "frisst" der Kondensator selbst bei der kleinen Induktionsleitung die Induktionsspannung weg. Aus der Leitung wird durch mehrere so verteilte Kondensatoren eine sogenannte diskrete "Transmissionsline". Wer sich dazu im Stande fühlt, kann einmal in einem Simulationsprogramm wie LT-Spice so eine Anordnung zeichnen und da die Induktionsspannung ansehen. Es ist beeindruckend wie da alles weg gebügelt wird.

-Was meiner Ansicht nach auch geht, ist, mit dem Regler nicht ans Spannungslimit zu gehen, d.h. den Regler im Zweifelsfall eine Stufe höher (von der Spannung) zu wählen. Hier sollte die Leitungsverlängerung in Maßen gewählt werden.

-Eine weitere Alternative ist eine sogenannte Transsorb-Diode (TVS-Diode) am Regler an zu löten. Die Spannung der Diode sollte so gewählt sein, dass sie für die normale Betriebsspannung (voller Akku) nicht leitet, aber darüber schon. Auch so eine Transsorb-Diode frisst Strom, gibt ihn allerdings im Gegensatz zum Kondensator nicht mehr her, sondern macht Wärme daraus.

Falls es noch einen anderen Effekt gibt, der zu beachten ist, muss meine Ausführung natürlich noch einmal angepasst werden. Eventuell habe ich auch was vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@safty : 16V Elko bei 16,4V Leerlaufspannung ist sehr mutig. Ich arbeite gerade an 800V Elkos die ich mit 820V quäle (400 Joule). Es gibt eine Norm, die geringe Überspannungen für Sekunden zu lässt, aber in der Regel ist ja der Flieger nach dem Anstecken des Akkus nicht gleich am Start. Sehr mutig. Aber es bedeutet doch auch, dass wir die Überspannung schon einmal ausklammern können. Die hätte die Elkos gegrillt.
 

safty

User
@safty : 16V Elko bei 16,4V Leerlaufspannung ist sehr mutig. Ich arbeite gerade an 800V Elkos die ich mit 820V quäle (400 Joule). Es gibt eine Norm, die geringe Überspannungen für Sekunden zu lässt, aber in der Regel ist ja der Flieger nach dem Anstecken des Akkus nicht gleich am Start. Sehr mutig. Aber es bedeutet doch auch, dass wir die Überspannung schon einmal ausklammern können. Die hätte die Elkos gegrillt.

16,8 V um genau zu sein. ;)

Das mit den fraglichen Elkos hab ich ja schon in meinem allerersten Beitrag in Frage gestellt und wollte daher wissen, was der TE mit seiner "Beschreibung" eigentlich meint.
Nur antwortet er ja nicht und dann isses mir halt auch mittlerweile "wurscht". (s.o.)
 
Vielen Dank für eure Unterstützung, mit dieser schnellen Resonanz auf meinen Beitrag hatte ich nicht gerechnet.

War gestern ganztags unterwegs und konnte mich zwischendurch nur kurz informieren. Heute früh beizeiten in den Hobbyraum und das Teil zerlegt und genauer untersucht (stand seit dem Problem unbeachtet 4 Monate in der Ecke).

Jetzt muss ich erst einmal die Hosen runterlassen, was meine angegebene Konfig betrifft:

Ich hatte vor 2 Jahren bei meinem ersten Motorproblem schon umgebaut auf separate Empfängerversorgung.
Die Daten der Elkos passen auch nicht – verwendet hatte ich jeweils 4 Stück 330uF 50V

20210810_075935.JPG

Interessant ist jedoch das Schleifbild an der Motorgondel. Der Spinner hat sich in Antriebsrichtung in das Holz gefräst. Nach meinem Verständnis hätte er bei Lockerung vom Klemmkonus ja nach vorn davonfliegen müssen. Bei der Demontage saß er aber fest auf einem Abstand von 2mm. Es sieht so aus, als hätte er bei der Störung die Drehrichtung geändert – mysteriös!

20210810_082742.JPG

Ich habe mir eure Antworten samt Links verinnerlicht, habe aber das Gefühl bekommen, dass es bei der Zuordnung der langen Kabelstrecke keine klare Richtung gibt. Ich neige jetzt dazu, die längere Zuleitungsstrecke zwischen Regler und Motoren zu legen.

Gruß
Hans-Jochen
 
Guten Morgen,

du kannst glauben das der Abstand Akku zu Regler möglichst kurz und der Abstand Regler zu Motor lang (in Grenzen) sein darf!

Schön das du einen Fehler gefunden hast. 👍

Grüße, Bernd
 

Ripp

User
Hallo Hans-Jochen,

als ich 2019 eine Transall von RC-Tronics-Topp-Rippin baute, war ich vor dem gleichen Problem gestanden. Ich habe die beiden Regler im Rumpf unter den Akkus platziert, also ein sehr kurzer Abstand zu Regler und Akkus. Die Kabeln zu den beiden Motoren habe ich verlängert (je Seite ca. 80cm) und verdrillt. Das BEC der beiden Regler habe ich deaktiviert und der Empfänger sowie die Beleuchtung bekamen eine gesonderte Stromversorgung.
Ich habe schon einige Flüge mit der Transall gemacht und konnte bis heute noch keine Probleme diesbezüglich feststellen.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Hans Jochen
Es kann aber auch sein das die Welle mit Glocke Spiel bekommen hat.
Dann zieht die Magnetkraft die Glocke mehr in Richtung Stator also rein.

Hast du schon mal über Resonanzschwingen nachgedacht? Ich denke das kann auch
bei E-Motoren passieren. Das zerlegt fast alles.

Gruß Bernd
 
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