Nachbau Graupner Tön 12 - Antriebsfrage

Guten Tag liebe Modellbaukollegen,

für meinen Jungen möchte ich zum Geburtstag einen Krabbenkutter bauen und bin an einen nackten Gfk-Rumpf für die Graupner Tön 12 gekommen.

Mit den Holzein- und -aufbauten komme ich klar, wovon ich als Flieger jedoch gar keine Ahnung habe, ist der Antrieb.

Graupner schlägt einen Bürstenmotor der 500er-Klasse vor, ab und an wird auch geschrieben, dass ein 400er ausreichen würde. Davon abgesehen würde ich ein modernes Brushless-Setup bevorzugen mit 3s.

Ich bin auf der Suche nach
- Motor
- Regler mit BEC
- und einer Antriebswelle in geeigneter Bauweise.

Mir fehlen da auch Erfahrungen geeigneter Anbieter, welche ein entsprechendes Sortiment anbieten und meine Suche war nicht sehr vielversprechend.

Könnt Ihr mir helfen und ggf. ein oder zwei Anlaufstellen nennen? Über konkrete Produkttipps freue ich mich sehr.

Danke vorab und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel

Jörg
 
Hallo,

also meiner Meinung nach ist da ein Speed 400 schon fast zu groß. Ich habe in meinem Krabbenkutter einen 5-poligen Monoperm von Marx mit 6-Volt Nennsapannung eingebaut und da fahre ich maximal Halbgas. Ein wunderschön passender Motor. Leider ist dieser Motor nicht mehr erhältlich, oder vielleicht mal per Google danach suchen. So ein Krabbenkutter ist kein Rennboot. Schau Dir mal einen Originalen Krabbenkutter an wie langsam die "fahren"

Gruß Bernd
 
Hallo Jörg.
Wie Bernd schreibt ist ein Marx Monoperm 6V an sich erste Wahl für deinen TÖN Rumpf. Der Motor nimmt an einem 30mm Dreiblattpropeller bei 6 Volt aus dem Bleiakku knapp. 2 A auf. Damit ist das Modell sehr vorbildgetreu unterwegs.
Das bedeutet mit ca 10 Watt Antriebsleistung stehst du gut dar.
Bezogen auf einen 3S Antrieb ergibt sich somit ein Stromverbrauch von weit unter 1A. Um diese geringe Stromaufnahme zu realisieren müsstest du entweder einen sehr niedrig drehenden Motor haben oder einen extrem kleinen Propeller.
Ob sich aus den gängigem Brushlessmotoren in geeigneter Baugröße etwas passendes findet sei mal dahin gestellt.
Im Jahr 2000 empfiehlt Graupner in seinem Katalog für die TÖN 12 einen Speed 280 6 Volt. Das ist für vorbildgetreues fahren sicher auch heute noch eine gute Wahl. Alternativ kannst du einen Motor der Baugröße 400 mit hoher (7,2V) Nennspannung nehmen. der sollte dann aber mit max 6 Volt betrieben werden. Auch mit 2 S dreht so ein Motor schon recht hoch, was einen kleinen Propeller bedingt und in der Regel thermische Probleme nach sich zieht.
Zusammengefasst :
- Ein einfacher Blechmotor der Baugröße 280 oder 400 tut es allemal, als Spannungsquelle bieten sich 5 Zellen NiMh, oder 6V Bleiakkus an, die aufgrund des zu erwartenden Stromes auch nicht besonders hochstromfest sein müssen
- Als Drehzahlsteller kann ich die THOR Produkte von CTI Aichtal sehr empfehlen.
- M2 Welle mit Stevenrohr, Schlauchkupplung und den 30mm Dreiblattpropeller sollte es bei Krick gegeben

Viel Spass beim bauen und fahren
Stefan
 
Hallo und schon mal vielen Dank! Das hilft mir sehr weiter, genau nach so etwas habe ich gesucht. Low Budget und einfache Technik 👍
Danke für die prompte Unterstützung! Wenn es losgeht beziehungsweise fertig ist, melde ich mich.
Viele Grüße
Jörg
 
So, somit gibt es einen 6V-Bürstenmotor der Größe 280 für 7,90 € aus Ebay, Regler mit separatem BEC für je 18 € von CTI-Modellbau und einen 6V-Bleiakku mit 3400 mAh und knapp 500 Gramm Gewicht für 18,95 €.
Damit lässt sich auch eine Ladebuchse im Boot realisieren, danke dass Du mich von LiPo „weg motiviert“ hast.
Die Dimensionen der Welle und des Ruders werde ich am Rumpf abmessen, wenn der ankommt.

DANKE für Euren Input, freut mich sehr!

Viele Grüße

Jörg
 
Hallo Jörg,

soweit alles ganz o.k., nur der Bleiakku kommt mir erheblich zu schwer vor. Schau dass Du einen mit nur ca 1500 mAh bekommst der max. 300 gramm wiegt. Das reicht dicke aus.
 
Hallo Jörg,

soweit alles ganz o.k., nur der Bleiakku kommt mir erheblich zu schwer vor. Schau dass Du einen mit nur ca 1500 mAh bekommst der max. 300 gramm wiegt. Das reicht dicke aus.
Jap, das stimmt. Wobei der GfK-Rumpf evtl. etwas leichter ist, als der ABS-Rumpf der ersten Serie.
Ich hatte mich wohl von einer Gewichtsangabe um 2,5kg in dir Irre führen lassen.
Danke für den Hinweis, kommt mir jetzt auch ein wenig merkwürdig vor. Am besten, ich lass die Nussschale erst einmal zur Probe schwimmen.
DANKE!
 
Mit 2,5kg Gewicht läuft bei der Krabbe Tön 12 sicher bereits das Wasser über die Reeling!😀 Das wäre über das doppelte als im Katalog angegeben.
Gewicht siehe hier:
20220406_160503.jpg

20220406_160252.jpg
 
Ja sehr gut, danke für Deine Mühe! Siehste, man sollte alte Kataloge aufbewahren.
Nun, ein wenig Zubehör kommt ja noch rein, aber mit 1,2 Kilo als Zielgröße werde ich sicher hinkommen.
Freue mich riesig auf das Projekt, und bis Weihnachten sollte sich das machen lassen.
DANKE!
 
Nur mal nebenbei: 2S Lipo ist als Bleiersatz für Schiffe eine gute Sache. Damit kann man die meisten 5 oder 6 Zellen NiCd Setups und die 6V Bleisammler ganz gut ersetzen. Wem die Spannung immer noch zu hoch ist, der nimmt LiFe Akkus 2S = 6,6V. Der Vorteil de Li-Technik liegt mindestens in der Schnellladefähigkeit und der praktisch nicht vorhandenen Selbstentladung. Man kann am 1. den Akku laden und am 31. an den Teich gehen, wenn es am 1. doch geregnet hat. Zur Spannungsüberwachung gibt es kleine LiPo-Checker mit Warnton, die kommen mit ins Boot und man hört vom Ufer, wenn der Akku leer wird. Also am besten *keine* LiPo-Regler verwenden, sondern die guten alten NiCd-Regler. Meistens ist es aber dunkel, bevor der Akku leer gefahren ist, denn die Energiedichte eines Li-Akku schlägt die Bleitechnik um Größenordnungen.

Der Speed-400 ist immer eine gute Wahl, denn sein Wirkungsgrad und die Lebensdauer sind viel höher als beim 280er. Man kann ja beliebig kleine Propeller verwenden - oder einfach wenig Gas geben. Außerdem hat der 400er schon einen Ansatz von Drehmoment und muss die Leistung nicht nur über die Drehzahl holen.
 
Danke Jonas. Das hilft meinem technischen (Nicht)-Verständnis insofern auf die Sprünge, dass ich mit meinem Setup alternativ ohne Weiteres auf Li-Stromquellen zugreifen kann. Also kein LiPo-Regler und separates BEC, und sowohl der Regler als auch der Motor kommen mit der geringfügig höheren Spannung klar. Im Gegensatz zu den Fliegern spielt Platz und Gewicht hier nur eine untergeordnete Rolle, da musste ich mich erst reinfinden.
Perfekte Weiterbildung in der “Selbsthilfegruppe“ (Zitat meiner Frau), bin total begeistert.
DANKE und viele Grüße
Jörg
 

khi

User
Hallo Jörg,
Die Krabbe wird mit den Netzen ganz schön windempfindlich. Sieh zu, dass Du den Schwerpunkt so weit wie möglich nach unten kriegst.
Ich bin gerade dabei, meine alte Krabbe etwas zu restaurieren und stehe ebenfalls vor dem Akkuproblem. LiXX scheidet definitiv aus. Blei ist eigentlich auch mein Favorit. Ich werde aber auch mal 4-5 AA Zellen durchkalkulieren. Dann zwei Packs parallel. Die sind beim Discounter öfters zu Schnäppchenpreisen zu haben und sollten das bisschen Last in der Krabbe abkönnen.
Ein Speed 400 mit 3 pol macht bei 7,2 V schon mächtig Radau.
6V ist wirklich schon grenzwertig.
Deshalb würde ich auch versuchen zu vermeiden, Außenläufer im Funktionsmodell zu verwenden. Das klingt schon im Flieger nicht toll und im Boot umso weniger.

Gruß, Karl-Heinz
 
Ahoi Jörg,

gefällt mir sehr deine Tön 12.

Thema Netze, siehe Bilder.
Kenterung bei Wind, mit heruntergelassenen Netzen, da muss aber mal schwerer Sturm sein.
Screenshot_20220426-083820.jpg

Netze ganz im Wasser fieren. Deine Tön 12 liegt dann einigermaßen stabil im Wasser.
Screenshot_20220426-083829~2.jpg
Netze oben, bei flaue Winde.

Wenn du diese Funktion in Tön 12 einbauen könntest, wäre Tön 12 etwas schwerer u. würde auch stabiler im Wasser liegen.

Viel Spass.

Viele Grüße Gerd.
 
Zum Für und Wider einiger Antriebe wurde sich schon geäußert.


P1050766.JPG

Für mich kam es auf gaaaaanz feinfühliges Anfahren und Stoppen an (Wettbewerbsmodell der Klasse F4-A). Schnellbootgeschwindikeit ist schlecht.

In meinem 2,3 kg PT-109 werkeln zwei Motore.
Ich entschied mich für den Max Power 400.
- 5-poliger Motor
- No Name 30 A VR Regler
- bei 6V 7200 /min (aus der dem Motor beiliegenden Anleitung)
- Betrieb mit 2S LiPo 2200 mAh
- 40 mm normale Dreiblattschraube (Plast) auf etwa 35 mm verkleinert (größer passt nicht)
- Nach 7 min Wertungsfahrt (80% Vollgas) werden die Motoren etwa handwarm.

In der Kombination ist nur in unmittelbarer Stegnähe ein leises Singen (kein Kreischen) zu hören. Beim Anlegemanöver gut, da ich vorher höre, dass ein Mottor schon läuft bevor das Modell sich bewegt

Die 3 poligen und kleineren Motoren hatten mir mit 17000-21000 /min zu viel Drehzahl und Anfaren/Stoppen war mir nicht feinfühlig genug.
Die 12 V Motoren an 3S hatten mir zu wenig Leistung (nur reine Überlegung)
 
Ich werde aber auch mal 4-5 AA Zellen durchkalkulieren. Dann zwei Packs parallel.......... und sollten das bisschen Last in der Krabbe abkönnen.
Als es in einer Regattaklasse kein Gewichtslimit gab, ging es um Gewicht einsparen
- Ruderservo 18g HS81MG
- Segelservo 62g HS-5955TG (Spitzenlast, weniger als 0,5 s, bis 6A)
In der Zeit verwendetete ich die weißen 6V ENELOOP AAA 800 mAh und wechselte den Akku Mittags aus.
Als ab 2012 Gewichtslimit 4 Kg war, verwendete ich die weißen ENELOOP AA 2000 mA und nutzte einen Akku am Tag für mehrere Regattaläufe.
Später stieg ich um auf ENELOOP PRO in der Größe AA
Diese Zellen hatte ich teilweise 8 Jahre im Einsatz und habe sie funktionsfähig mit dem Modell weitergegeben.
Sehr wichtig war mir die äußerst geringe Selbstentladung

Sehr geringe Selbstentladung gibt es sicherlich auch bei anderen Marken.


.........Die sind beim Discounter öfters zu Schnäppchenpreisen zu haben und sollten das bisschen Last.....

Ja, die hatte ich auch versucht
- in einer kleineren Regattaklasse mit der Größe AAA (10g Ruderservo 20g Segelservo)
- in Motorbooten als Antriebsakku AA Speed mit 230-Speed 400

Unterschiedliche Märkte
Unterschiedliche Marken
sehr hohe Kapazitätsangaben
Niedriger Preis

Sie wurden bei mir nicht alt
- Hohe Selbstentladung
- rel. früher Ausfall einzelner Zellen
- für meine Jux Modelle war das OK

Akkus mit bis zu 3500 mAh Angabe sehe ich eher kritisch.

Die Akkutechnologie/-chemie wird für gezielte Einsatzbereiche konzipiert
Langlebige Akkus haben oft weniger als 50% der Kapazität mit höheren mAh Angaben => gut für Schnurlostelefone
Akkus mit geringem Stromverbrauch sollten eine geringe Selbstentladung haben
Akkus mit hoher Kapazität haben oft
- hohe Selbstentladungsraten
- einen höheren Innenwiderstand

Die ENELOOP Akkus sind nicht billig. Hatten sich für meinen Bedarf gut bewährt.

Ich werde aber auch mal 4-5 AA Zellen durchkalkulieren. Dann zwei Packs parallel.
Da landet man aber auch bei etwa 350g Gewicht ((10xAA zu 31g plus Ergänzungsmaterial
 

khi

User
Hallo, die 350g Gewicht braucht die Krabbe meiner Meinung nach wegen der Netze.
Nur einmal 4 Zellen wären mir zu leicht.
Die Eneloop AA Zellen sind bei mir top bzgl. Haltbarkeit. Die kleinen AAA waren bei mir innerhalb kurzer Zeit unbrauchbar als Akku für den FPV Monitor.
Die AA Zellen vom Discounter sind bei der Selbstentladung sicher schlechter als die Eneloop.
Sie kosten aber weniger als die Hälfte der Eneloop. In den kleinen einfachen Sendern für SIM, Autos und Boote halten sie bei mir dennoch schon mindestens 8 Jahre, allerdings bei seltener Nutzung.

Gruß, Karl-Heinz
 
Hallo zusammen,

das Projekt lag eine Weile, aber ich wollte auf jeden Fall noch Feedback geben. Dank Euch wurde aus der Idee tatsächlich ein Boot.

Ich hatte mir letztes Jahr im Mai einen 6V-Bleiakku bestellt und ins Regal gelegt. Der Grund dafür - entgegen Euren zutreffenden Empfehlungen - ist der „Spielzeugcharakter“. Mein Sohn und ich wohnen getrennt, und ich wollte nicht derjenige sein, der eine Lipo-Technik ins Haus gebracht hat, wenn er alleine damit umgeht. Ich hatte noch einen Automatiklader für Bleiakkus, mir erscheint das weitaus unproblematischer von der Handhabung her.

Als ich im alten Jahr kurz vor Weihnachten anfing, stellte ich fest, dass es sich um einen 12V-Akku mit 0,8Ah handelt. Also habe ich kurzfristig umdisponiert und einen entsprechenden Bürstenmotor bestellt. Die übrigen Komponenten waren unkritisch: Regler, BEC und Multiswitch von CTI Modelltechnik, ein zweites BEC für den Rauchgenerator (Fleer Modellbau), 12V-Glühbirnchen für die Positionslichter und einen Soundgenerator für rund 12 Euro vom großen C. Ein kleiner 8-Ohm-Lautsprecher aus einem ausgedienten Radiowecker kam auch rein.

Da es sich bei dem GFK-Rumpf um einen Nachbau handelt, der rund 4 cm länger ist, konnte ich die Maße der Holzteile nicht aus dem Bauplan entnehmen und habe ein wenig improvisiert. Die Proportionen haben damit eher Spielzeugniveau, aber auf das läuft das Projekt auch raus.
Die Beleuchtung, Sound und Licht sind schaltbar. Welche Laufzeit der Akku hat, steht in den Sternen, zumal auch der Raucher über den Antriebsakku läuft. Aber gut, ist ja kein Flieger…

Ohne Lackierung (die fehlt noch, weshalb die Fotos auch noch ein paar Tage dauern werden) komme ich auf 1.150 Gramm Gesamtgewicht. Das hat mich überrascht, da sind keine Netze etc. angebracht, aber offenbar hat sich das heimlich auf das ursprüngliche Gewicht summiert.

Als Fernsteuerung habe ich meine uralte Graupner 314 auf 2,4 GHZ umgbaut, das Kit dafür ist bestimmt auch schon 15 Jahre alt und lag rum. Für die Verkabelung musste ich etwas forschen, es gibt im Netz Umbauanleitungen, die sich aber auf die „neue“ Version des Senders beziehen, der eine komplett andere Platine hat. Letztlich freue ich mich, dass meine erste, seinerzeit mühsam zusammengesparte Funke so wieder zum Einsatz kommt.

Bis zur Bildergalerie an der Stelle nochmals vielen Dank für die Unterstützung!

Jörg
 

molalu

User
Ohne Lackierung (die fehlt noch, weshalb die Fotos auch noch ein paar Tage dauern werden

Hallo Jörg,
das gefällt mir, was Du gemacht hast und wie nett Du das alles beschrieben hast.

Aber das "Salz in der Suppe" sind doch die Bauphasen-Fotos. Warum erst Fotos, wenn alles schick lackiert ist? Vorher/Nachher ist spannend.

Nix für ungut - ich freue mich trotzdem auf Deine Fortsetzung und lese gerne weiter mit.
 
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Bist du den Kurs zweimal gefahren?
Ich fahre an einem TTag 2x den Kurs kein Prooblem
Einmal hatte ich alleine fast eine Stunde trainiert (mit 2 Akku Packs). Teilweise mit Kraut in der Schraube. Da waren dieMotoren bei etwa 40-50°C.
Die Fahrzeit hatte ich nicht gemessen.

Ich lese hier gerne mit. Immer schön zu erfahren, was und wie andere es machen.👍

Ulli
 
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